3. Liga Nord-West
Panther beißen zu und gewinnen verdient bei den Vikings
Der letztjährige Dritte war gegen den Zweitliga-Absteiger die klar bessere Mannschaft und nahm einen 33:28-Sieg mit.

Nur die Ruhe: Bastian Munkel (am Ball) und die Panther ließen sich auch von der teilweise sehr offensiven Vikings-Abwehr nicht in Hektik versetzen. (Foto: Burkhard Kasan)

HSG Rhein Vikings – HSG Bergische Panther 28:33 (15:17). Weiter auseinander konnten die  Gefühlswelten nicht liegen. Am Ende war es für die einen ein extrem gebrauchter Freitagabend, während die anderen endgültig in der Saison angekommen zu sein scheinen. Kein Wunder: Für die gute Laune waren nach abwechslungsreichen 60 Minuten die Bergischen Panther zuständig, die in der Partie beim personell umgebauten Zweitliga-Absteiger HSG Rhein Vikings kräftig zubissen und einen völlig verdienten 33:28-Sieg mit nach Hause nahmen. „Dieser Erfolg war unglaublich wichtig für uns“, fand der ebenso geschaffte wie gelöst wirkende Panther-Coach Marcel Mutz, „jetzt haben wir 4:2 Punkte. Damit kannst du in Ruhe weiterarbeiten. Ich bin superstolz auf meine Mannschaft.“ Sein Team hatte unter dem Strich nichts mehr mit den ängstlichen Raubtieren zu tun, die vor genau zwei Wochen mit einer extrem bescheidenen Leistung und einem 23:31 beim VfL Eintracht Hagen in die Saison gestartet waren.

Mehr Ruhe hatten sich auch die Vikings erhofft, die nach dem 31:30 gegen den Leichlinger TV und dem 37:35 beim TuS Spenge ebenfalls vor einer richtungsweisenden Aufgabe standen. Die Richtung bekamen die Hausherren auch gezeigt – aber anders als erwartet. „Wir hatten eine viel zu hohe Fehlerquote“, fand der permanent an der Linie mitfiebernde HSG-Coach Jörg Bohrmann, „und wir haben vorne nicht genügend gute Lösungen gefunden.“ Weil die Zahl der Patzer insgesamt deutlich höher lag als bei den Gästen, kamen die Vikings in der zweiten Halbzeit nicht mehr ansatzweise für einen Erfolg in Frage.

Die Hausherren stellten von Beginn an zunächst ihre erwartet offensive Abwehr und sorgten dadurch für ein offenes Spiel – aber nicht für Hektik bei den Panthern, die in der Regel unter der Führung der Routiniers Jens-Peter Reinarz und Max Weiß den Überblick behielten. Beim 7:6 (14.) und 8:7 (15.)  gingen die Gastgeber zum ersten Mal in Führung, bevor die mit hohem Aufwand verteidigenden Panther nach dem 15:15 (28.) den ersten Zwischenspurt einlegten. Zwei Treffer in den letzten 50 Sekunden vor der Pause und zwei weitere in den ersten zwei Minuten nach der Halbzeit brachten das 19:15 (32.).

Wie cool Mutz‘ Mannschaft oft blieb, zeigte die Reaktion auf die kurze Deckung gegen Jens Reinarz – die die Panther fast umgehend mit dem siebten Feldspieler beantworteten, indem sie bei eigenem Angriff den guten Torhüter Max Conzen vom Feld nahmen. Außerdem nutzten sie eine Zeitstrafe gegen Sebastian Schön (41./HSG), um zweimal das leere Tor der Gastgeber zu füllen – 25:19 (42.) durch Bastian Munkel, 26:19 (42.) durch Jan Blum. Dass es später noch mal ein bisschen enger wurde, lag am zu hohen Risiko, das nun dem Ex-Zweitligisten zwei Treffer ins leere Panther-Tor gestattete – 27:22 (47.). Es traf die Gastgeber später erneut ins Herz, als Bastian Munkel den Schlusspunkt setzte und zum 33:28-Endstand traf (59.).

Die Rote Karte gegen Lukas Becker (28./Vikings) und die Zeitstrafe gegen HSG-Coach Bohrmann blieben am Ende nur Randnotizen. Die Panther hatten den Sieg auch in dieser Deutlichkeit verdient, weil sie als Team überzeugten und mit einer vernünftigen Mischung aus Kopf und Leidenschaft unterwegs waren. Den Vikings fehlten bei allem Willen genau jene Elemente – und deshalb blieb ihnen am Ende vor allem eine Erkenntnis: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

HSG Rhein Vikings: Broy, Dreyer – Gipperich (4), Aust (5), Görgen (2), Schön, Weis, Becher, Handschke (3), Zimmermann (3), Schlichting (1), Denert (9/4), Eberlein, Ingenpass (1).

HSG Bergische Panther: Eigenbrod, Contzen – Reinarz (7/4), Blum (7), Weiß (6), Padeken, Adams, Hinkelmann, Heider (3), Jesussek (6), Munkel (3), Arnaud (1).