3. Liga Nord-West
Longerich schielt auf Platz drei, LTV kommt nicht vom Fleck
Der LSC besiegt die SG Schalksmühle-Halver nach einer starken zweiten Hälfte mit 26:24. Leichlingen vergibt in Spenge die Chance auf einen Punkt.

Kaum zu halten: Lukas Martin Schulz (am Ball) war für den Longericher SC der erfolgreichste Werfer gegen die SG Schalksmühle-Halver. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – SG Schalksmühle-Halver Dragons 26:24 (11:16). Die Longericher setzen ihren Lauf fort und sind im Jahr 2020 nun im dritten Spiel in Folge siegreich von der Platte gegangen. Durch den Erfolg über den Tabellendritten bleibt die Mannschaft von Trainer Andreas Klisch im Rennen um den dritten Rang, der am Ende der Saison zur Teilnahme am DHB-Pokal berechtigt. Der LSC (23:13 Zähler, punktgleich mit dem Vierten TuS Spenge) steht als Fünfter aktuell nur noch knapp hinter den Dragons (24:14) und hat noch eine Partie mehr zu absolvieren. Den direkten Vergleich (zählt am Saisonende bei Punktgleichheit) haben die Gäste aus Schalksmühle nach dem 31:27 aus dem Hinspiel allerdings für sich entschieden.

Im zweiten Aufeinandertreffen der Saison sah es zunächst auch lange danach aus, als könnten die Drachen die Punkte aus Köln mitnehmen. Longerich lief nach dem 0:2 (3.) erst hinterher, machte dann aber aus dem 2:4 (7.) das 6:4 (14.). Nach dem 7:7-Ausgleich durch die Gäste (18.) blieb die Partie bis zum 10:10 (22.) offen, bevor Schalksmühle über das 10:13 (27.) zum 11:16-Pausenstand wegzog. Die Hausherren fanden in der Kabine dann aber offensichtlich die richtigen Worte und nach dem 12:17 (32.) ließ der LSC vor allem hinten nicht mehr viel zu. Ein Dreierpack des starken Lukas Martin Schulz machte aus dem 17:19 (41.) das 20:19 (46.) – die erste Kölner Führung. Das Gäste-Timeout beim Stande von 20:20 (49.) beantwortete Longerich mit dem 25:21 (53.). Die Drachen kamen noch ein letztes Mal auf 25:23 (58.) heran, aber Marian Dahlke beseitigte mit dem 26:23 (60.) die letzten Zweifel am Erfolg seines Teams.

Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (3), Peters, Thöne, Pyszora, Hartmann, Schlösser (5), Mestrum (1), Duckert, Wolf (2), Tomassini, Schulz (9/2), Johnen (1), Zerwas (1), Dahlke (4).

 

Ahlener SG – HSG Bergische Panther 28:31 (12:12). Die Panther sicherten sich bei den gegen den Abstieg kämpfenden Ahlenern jetzt doch die ersten Punkte in diesem Jahr, nachdem der starke Auftritt gegen die HSG Rhein Vikings (31:24) aufgrund deren Rückzug nachträglich annulliert wurde und es vor einer Woche beim Spitzenreiter in Wilhelmshaven (22:39) nichts zu holen gab. Der Erfolg in Westfalen war für die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz daher doppelt wichtig: Zum einen für die eigene Moral, zum anderen, um nicht durch die Verkettung unglücklicher Umstände doch noch irgendwie selbst in Gefahr zu geraten. Mit nun 17:19 Punkten haben die Panther wieder ausreichend Abstand zwischen sich und die tieferen Tabellen-Regionen gebracht.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase konnte die HSG sich vom 6:6 (14.) den ersten kleinen Vorteil erarbeiten – 6:8 (15.), 8:11 (22.). Kurz vor der Pause schaffte Ahlen mit dem 12:12 (30.) aber wieder den Ausgleich und die Partie ging nach dem Seitenwechsel im Grunde wieder bei Null los. Nach dem 17:17 (38.) war es nun zuerst Ahlen, dass sich eine bessere Position erspielte. Mit dem 19:17 (40.) erhielt zusätzlich Jens-Peter Reinarz eine Zeitstrafe. In Unterzahl traf Philipp Hinkelmann aber zum 19:18 (41.) und kurz darauf zum 19:19-Ausgleich (43.). Henrik Heider (47.), Max Weiß (48.) und Bastian Munkel (49.) erzielten dann das 21:24 für ihr Team und kurz darauf erhöhten Jan Blum (51.) und Heider (52./54.) auf 23:28. Ahlen gab sich aber noch nicht auf und kam noch einmal auf 28:29 (60.) heran, Munkel und Blum setzten mit ihren Treffern zum 28:31-Endstand dann aber den Schlusspunkt.

HSG Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen, Reinarz (6/2), Blum (6), Weiß (5), Padeken, Ueberholz (2), Adams, Hinkelmann (2), Heider (8), Jesussek, Munkel (2), Zapf, Arnaud.

 

TuS Spenge – Leichlinger TV 30:29 (15:15). Es hätte der perfekte Einstand werden können – aber so wird Lukas Becher sicher eher ungern an seinen ersten Auftritt mit dem Leichlinger TV zurückdenken. Der 19-jährige Linksaußen war erst kurzfristig von insolventen Ligarivalen HSG Rhein Vikings zu den Pirates gestoßen und wird das Team von Trainer Lars Hepp bis zum Sommer verstärken (danach wechselt er zu TuSEM Essen). In Spenge lieferte der LTV sich mit den starken Gastgebern über 60 Minuten eine Partie auf Augenhöhe. Sekunden vor dem Ende lagen die Leichlinger mit 29:30 zurück – und bekamen einen letzten Siebenmeter zugesprochen. Becher trat an – und scheiterte. So musste Hepps Team die weite Heimreise mit leeren Händen antreten und tritt im Abstiegskampf weiter auf der Stelle. 11:25 Punkte reichen noch für einen Platz über dem Strich, ein Teilerfolg in Spenge wäre aber für den weiteren Saisonverlauf möglicherweise viel Wert gewesen.

Die Leichlinger legten zunächst vor (0:2/2.), lagen dann aber beim 4:2 (6.) zurück und liefen in der ersten Halbzeit bis zum 7:3 (14.) erstmal hinterher. Doch der LTV kämpfte sich wieder ran und mit dem 9:9 (20.) zum Ausgleich. Die Partie blieb in der Folge ausgeglichen. Nach dem 17:16 (33.) konnten Maik Schneider (35.), Valdas Novickis (37.) und Timo Blum (38.) ihr Team erstmals nach langem wieder in Front bringen – 17:19. Vier Treffer der Hausherren drehten die Begegnung aber erneut zum 21:19 (43.). Dann war es Neuzugang Lukas Becher, der innerhalb von nur einer Minute aus dem 24:22 das 24:24 (49.) machte und den LTV kurz darauf mit dem 25:26 (52.) wieder nach vorne brachte. Es war der Auftakt zu einer dramatischen Schlussphase, in der Novickis 37 Sekunden vor dem Ende den 30:29-Anschluss erzielte. Spenge nahm noch einmal eine Auszeit, Leichlingen bekam aber noch einmal den Ball und die Chance zum Ausgleich – ohne Happy End.

Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Schneider (6), Kuhfuss, Senden (3), Rosendahl, Hilbert (3), Novickis (5/4), Kübler (1), Gelbke (2), Becher (3/1), Richartz, Blum (3), Jagieniak (3), Natzke.