3. Liga
Leere Halle, volles Konto: Opladen ringt Aldekerk nieder
TuS 82 holt beim 32:29 ersten Sieg gegen TVA. Panther verlieren in letzter Sekunde, während Longerich glänzt. Aufsteiger Korschenbroich schlägt sich in Hanau beachtlich, Eagles quälen sich zum 34:32.
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Zwei Eckpfeiler: Für Opladen waren die neun Tore von Maurice Meurer (beim Wurf/rechts Jan Jagieniak) am Ende aber mehr wert als die elf Tore von David Hansen (Nummer 24/links Nic Kirschbaum) für die Aldekerker (Foto: Thomas Ellmann)

TuS 82 Opladen – TV Aldekerk 32:29 (15:13). Ob das eine von beiden Mannschaften richtig weiterbringt? Eine klare Antwort bekamen nicht einmal die Hausherren, die immerhin den erhofften Sieg in der Bielerthalle behalten konnten und damit im fünften Drittliga-Duell gegen den TVA zum ersten Mal beide Zähler auf ihr Konto überwiesen – womit das Hauptziel erreicht war. Was die Opladener trotzdem geschmerzt haben muss: Beim handballerischen Wiederbeginn nach mehr als drei Monaten Entzug war die Spielstätte des TuS 82 gerade mal zur Hälfte gefüllt – und diese eine Hälfte stammte wiederum zur Hälfte aus Aldekerk. In der Summe ergab sich daraus, dass auf den Tribünen bei hohen Temperaturen keine überbordende Atmosphäre herrschte, sondern eher ein klassisches Patt mit über weite Strecken eher verhaltenen Stimmungsgraden. Und Aldekerk? Die Mannschaft des spielenden Trainers Tim Gentges, der in dieser Saison zusammen mit seinem Vorgänger Nils Wallrath ein Trainerduo bildet, wird aller Voraussicht nach erneut über schwierige Monate im Kampf gegen den Abstieg stecken – was rund um die Vogteilhalle erst mal keinen besonders bedrückt, weil das zu den eigenen Erwartungen passt. Die Auftakt-Niederlage in Opladen war allerdings dennoch schmerzhaft, weil sich die Gäste das alles selbst zuzuschreiben hatten.

In der Addition der besten Werfer der beiden Kontrahenten stand später sogar ein knapper Vorsprung für Aldekerk in der Statistik: David Hansen, der nach monatelanger Verletzungspause wirklich eine Art Lebensversicherung für den Klub werden könnte, und Jonas Mumme kamen zusammen auf 18 Tore, während Maurice Meurer und Tobias Schmitz für Opladen „nur“ bei 17 standen. Der TuS 82 drehte den Abend nach dem 1:2 (3.) trotzdem allmählich auf seine Seite und legte nach dem 7:7 (23.) vier Tore vor – 12:8 (20.), 15:11 (25.). Vielleicht half es den Gästen, dass die erste Halbzeit aufgrund der unglaublich vielen Wischpausen fast 50 Minuten dauerte, denn sie kamen auf 13:15 (26.) heran und glichen in der zweiten Halbzeit aus – 15:15 (34.), 16:16 (36.), 17:17 (37.). Mit dem 19:17 (40.) deutete sich anschließend die komplette Wende an, doch Opladen kämpfte sich übers 20:20 (44.) zurück und der Versuch des TVA, in einer Auszeit beim Stande von 20:21 (45.) auf den richtigen Weg für die letzte Viertelstunde zu finden, ging ins Leere – 20:24 (48.). Von diesem Rückstand erholte sich Aldekerk nicht, da die Gastgeber das Polster zunächst übers 27:23 (51.) und 29:25 (53.) zu halten wussten. Und nachdem Gentges selbst sein nie aufgebendes Team auf 27:29 (55.) herangebracht hatte, antworteten Maxim Swiedelsky (56.) und Tobias Schmitz (57.) mit dem entscheidenden 31:27. 

Gentges erwies sich hinterher erst mal als fairer Verlierer: „Der Kampf, der Einsatz und der Charakter meiner Mannschaft sind tadellos. Da habe ich nie dran gezweifelt, auch wenn die Vorbereitung nicht so gut gelaufen ist. Hinten heraus ist es kein Beinbruch, hier in Opladen zu verlieren. Trotzdem war mehr drin für uns. Wir haben es aber in der entscheidenden Phase der zweiten Halbzeit nicht geschafft, uns abzusetzen. Es war ein klassisches Aldekerk-Opladen-Spiel, das in Wellen agiert. Dieses Mal hat Opladen sich die letzte Welle geschnappt und verdient gewonnen. Wir führen in der zweiten Halbzeit und verwerfen zwei, drei super herausgespielte Chancen und werden später bestraft. In dieser Phase waren wir im Angriff zu passiv. Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir konkurrenzfähig in dieser Liga sind. Es hat uns aber auch deutlich gezeigt, an was wir noch arbeiten müssen.“ Kollege Stefan Scharfenberg, der  bei den Opladenern als Chefcoach ein Duo mit seinem Vorgänger Fabrice Voigt bildet, wirkte vor allem erleichtert: „In erster Linie sind wir froh und glücklich, dass wir diese zwei Punkte behalten haben, ich denke auch verdient. Es war hinten heraus knapper, als es hätte sein müssen. Spiele gegen Aldekerk sind immer ein Auf und Ab. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir das umbiegen konnten. Die zwei Punkte einzusammeln, war heute das Wichtigste. Maxim Swiedelsky hat in der Abwehr einen guten Job gemacht. Über die Spielleitung von Oliver Dasburg haben wir es dann geschafft, unsere Tore zu machen.“

TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Meurer (9), Altena (1), Wolfram, Schroeder (2), Jagieniak (1), Dasburg (5/2), Schmitz (8), Beckers, Sonnenberg (2), Schmidt (2), Hess (1), Swiedelsky (1), 

TV Aldekerk: Keutmann – Mumme (7), Grützner, Kirschbaum (1), Hahn (2), Leeder, Gogava (1), Plhak (1/1), Thelen, Gentges (2), Tobae (2), Küsters (1), Hansen (11), Rütten (1), Fünders.

 

Longericher SC – HSG Rodgau Nieder-Roden 38:32 (19:14). Für eine halbe Stunde waren die Kölner beim Saisonstart durch den Erfolg mit sechs Toren Unterschied gegen den Vorjahresdritten sogar an die Tabellenspitze gestürmt – bis ihnen kurz darauf die HG Saarlouis mit sieben späten Toren hintereinander vom 27:27 (53.) zum 34:27 (60.) bei der TSG Haßloch die Spitzenpositionen direkt wieder abnahm. LSC-Coach Chris Stark war trotzdem fast gefangen vom Auftritt seines Teams, an das er die Note eins verteilte: „Das war ein überragender Sieg und bei uns nicht nur spielerische Qualität, sondern auch absoluter Wille. Wir haben gezeigt, wozu diese neuformierte Mannschaft in der Lage ist. Die Jungs können stolz darauf sein.“ Imponierend fand Stark vor allen Dingen den Auftritt von Lennart Niehaus, der beim Comeback in einem Pflichtspiel nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) mit zehn Toren einen zweistelligen Wert erreichte. Jeweils sechs Tore steuerten die Neuzugänge Loic Kaysen (von der HSG Krefeld Niederrhein) und Jonas Kämper bei (vorher TuSEM Essen). Bestätigen will der LSC seine überzeugende Frühform am nächsten Samstag bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, die zum Auftakt mit dem 29:27 bei der VTV Mundenheim ebenfalls einen Erfolg einfuhr.

Longerich legte zwar das 3:1 (4.) und 5:3 (9.) vor, tat sich anschließend aber über weite Strecken des ersten Durchgangs sehr schwer und geriet in Rückstand – 5:6 (14.), 7:8 (19.). Beim 12:12 (25.) war weiter alles offen, ehe ein 4:0-Lauf von Niehaus (26.), Kieran Unbehaun (26.), Lennart Wörmann (27.) und Loic Kaysen (27.) die 16:12-Führung brachte. „Wir haben am Anfang ein fast zerfahrenes Spiel gesehen, es war ein bisschen typisch für das erste Spiel der Saison“, sagte Stark, „beide Mannschaften haben es dann geschafft, etwas flüssiger zu agieren. Nach einer Auszeit haben wir es geschafft, den Fuß noch mehr aufs Gaspedsal zu setzen, und über einige sehr gut vorgetragene Angriffe Tor um Tor geworfen.“ Was er zu diesem Zeitpunkt maximal ahnen, aber nicht wissen konnte: Longerich, einmal auf den Geschmack gekommen, nahm den Schwung gegen die zu dieser Saison ebenfalls verjüngte HSG nach dem 19:14 (30.) nahtlos mit in den zweiten Durchgang.

Hier brauchten Niehaus (31.) und Kaysen (33.) nur insgesamt 89 Sekunden für zwei Treffer zum 21:14, das als Basis für den weiteren Verlauf des Abends taugte – obwohl Rodgau nun auf Augenhöhe unterwegs war und sich als äußerst hartnäckig erwies, was Longerichs Trainer so oder ähnlich erwartet hatte: „In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, dass Rodgau eine super Mannschaft ist, die haben uns extrem gefordert.“ Die HSG mit ihrem neuen slowakischen Trainer Peter David kam beim 20:24 (39.) oder 23:27 (46.) auf vier Treffer heran und lag beim 26:29 (48.) oder 28:31 (52.) jeweils lediglich drei Tore hinten, doch der LSC anwortete wirkungsvoll: Jonas Kämper (53.), Neuzugang von TuSEM Essen, Lukas Martin Schulz (53.) und erneut Kämper (54.) direkt nach einer Auszeit der Gäste stellten die Weichen mit dem 34:28 endgültig auf Sieg für die Kölner, die sich unter dem Strich über eine Art Traumstart freuen durften und mit 38 erzielten Toren den Rekord für den ersten Spieltag in der Gruppe Süd-West der 3. Liga setzten.

Longericher SC: Babic, Kull – Wörmann (2), Pyszora (2), Gerfen, Thöne (4), Lincks, Niehaus (10), Unbehaun (1), Wolf, Leitz (2), Schulz (3/2), Kaysen (6), Rinke (2), Kämper (6).

 

HSG Hanau – TV Korschenbroich 34:29 (17:15). Jetzt hat der Aufsteiger die Antwort darauf, wo er in der 3. Liga stehen könnte. Und Trainer Frank Berblinger, der grundsätzlich nicht so sehr gerne verliert, wirkte gar nicht besonders niedergeschlagen – weil seine Mannschaft zumindest über zwei Drittel der Partie ein im Grunde gleichwertiger Gegner war und vorübergehend sogar für etwas Zählbares in Frage kam. Mit Einsatz und Leidenschaft bei den Gästen war der TVK-Coach über die gesamte Distanz einverstanden: „Da war definitiv mehr drin, die Jungs haben richtig gut ins Spiel reingefunden und von Anfang bis Ende alles rausgehauen.“ Das war später selbst in jener Phase der zweiten Halbzeit so, als den Gästen die bis dahin nahezu ausgeglichene Partie aus den Händen glitt und es nach einem hohen Rückstand lediglich um Schadensbegrenzung gehen konnte. „Die Jungs haben sich nicht hängen lassen, als wir bei minus neun waren“, fand Berblinger, „und sie haben alles gegeben, dass wir ein vernünftiges Ergebnis kriegen. Das erste Spiel hat uns direkt gezeigt, dass man sich in der 3. Liga keine Fehler erlauben darf – und das nehmen wir mit.“ 

Die Niederlage war in der Summe trotz der vielen guten Ansätze nicht unverdient, weil Korschenbroich nur zweimal vorlegte – 4:3 (10.), 5:4 (12.). Nach drei schnellen Gegentoren in Folge und der Auszeit beim Stande von 5:7 (14.) war der TVK nach dem 8:11 (17.) mit dem 11:11 (20.) und 14:14 (27.) erneut voll im Geschäft, obwohl aus Berlingers Sicht zumindest offensiv nicht alles nach Wunsch lief: „Das Problem in der ersten Halbzeit war, dass wir zu viele Fehler hatten.“ Dass sich Hanau jeweils nicht lange oder gar zweimal bitten ließ, die sich bietenden Gelegenheiten in Treffer umzumünzen, konnte dabei keinen verwundern – selbst den TVK nicht, der nach der Pause schnell das 15:18 (32.) hinnehmen musste und trotzdem nicht daran dachte, den Abend bereits abzuhaken.

Nachdem Fritz Bitzel zum 20:20 (37.) ausgeglichen, Max Zimmermann per Siebenmeter das 21:21 (38.) und Steffen Brinkhues das 22:22 (40.) erzielt hatte, schien plötzlich eine Wende möglich zu sein. Achteinhalb Minuten darauf waren jedoch alle Hoffnungen der Korschenbroicher im Nichts verschwunden, weil sie selbst für einen viel zu langen Zeitraum nichts mehr auf ihr Torkonto überwiesen – und gleichzeitig durch sechs Gegentreffer hintereinander nahezu aussichtslos mit 22:28 (49.) in Rückstand gerieten. Beim 23:31 (53.) fand Korschenbroich in seiner letzten Auszeit dann tatsächlich wieder ein paar zusätzliche Körner für ein Aufbäumen – besonders im Anschluss ans 24:33 (55.). Der 5:1-Lauf bis zur Schluss-Sirene blieb allerdings bloße Ergebniskosmetik und Berblinger hofft nun auf einen Lern-Effekt: „Es waren viele gute Aktionen dabei, kämpferisch und spielerisch. Die Deckung hat sehr gut bearbeitet. Es gilt einfach, an der Effektivität zu arbeiten und an der Fehlerquote. Dann bin ich positiv  gestimmt, dass wir alsbald war Zählbares bei uns haben.“ Die nächste Gelegenheit auf einen oder zwei Punkte bietet sich am kommenden Samstag gegen die VTV Mundenheim, die ebenfalls mit einer Niederlage startete (27:29 gegen HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II).

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Nocke – Schiffmann (3), Krantzen (4), Eugler (6), Ghindovean, Klause (2), Brinkhues (1), Wolf (1), König (2), Zimmermann (9/4), Müller, Feld, Bitzel (1).

 

HSG Krefeld Niederrhein – TV Kirchzell 34:32 (15:15). Die Krefelder kamen zum Start in eine Saison, die möglichst mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga enden soll, mit einem blauen Auge davon. Gegen den Aufsteiger aus Bayern lag die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz bis in die zweite Hälfte hinein hinten und konnte die zwei Punkte zum Auftakt erst ganz am Ende der Partie sichern. Matchwinner für die Eagles waren Torhüter Lasse Hasenforther, dessen Hereinnahme kurz nach der Pause ein Startschuss für die Wende war, sowie Linksaußen Cedric Marquardt, der mit insgesamt elf Toren bester Werfer des Abends wurde. Ganz klar: Für die Mission Aufstieg wird die HSG vermutlich irgendwann eine Leistungssteigerung brauchen – ganz sicher spätestens in der angepeilten Aufstiegsrunde (für die sich die ersten beiden Mannschaften jeder Drittliga-Staffel qualifizieren). Vermutlich muss es aber schon im Derby am kommenden Samstag beim Nachbarn TV Aldekerk mehr sein, denn in der heimischen Vogteihalle wird der TVA mindestens genauso intensiv dagegenhalten wie Kirchzell.

Mit dem 2:0 (3.) und 6:3 (11.) legten die Krefelder eigentlich einen ordentlichen Start in die Begegnung hin. Die Gäste glichen aber zum 7:7 (16.) aus und blieben in der Folge immer dran. Ein großes Problem schien das für die Hausherren zunächst nicht zu sein – weil der TV im ersten Durchgang auch kein einziges Mal führte und die HSG in den vergangenen Jahren die durchaus berechtigte Erfahrung gemacht hat, gegen tendenziell schwächere Gegner tendenziell zum richtigen Zeitpunkt die Zügel immer wieder anziehen zu können. Der 15:15-Ausgleich (30.) durch Kirchzells Antonio Schnellbacher mit dem Pausenpfiff war dennoch ärgerlich – wie das 15:16 (31.) und 16:18 (33.) kurz nach dem Seitenwechsel.

Mit dem 17:20 (35.) musste sich dann etwas ändern und Eagles-Coach Schmetz zog in Keeper Hasenforther die richtige Karte. Der Schlussmann führte sich direkt nach seiner Einwechslung für Sven Bartmann mit einigen Paraden ein und brachte die Hausherren auf die Siegerstraße zurück – 20:20 (39.), 24:22 (45.). Eine richtige Spitzenmannschaft hätte in dieser Phase vermutlich noch konsequenter agiert und die Partie vor der Schlussphase bereits entschieden, doch gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste schaffte es die HSG an diesem Abend noch nicht, sich frühzeitig abzusetzen. Nach dem 26:26 (50.) besorgten Marquardt (50.), Tim Hildenbrand (51.) und Lucas Schneider (53.) zwar das 29:26, aber selbst Marquardts 31:27 (55.) war noch keine Entscheidung – und kurz darauf hieß es 31:30 (58.). Erst Jörn Persson beseitigte mit seinen Treffern zum 32:30 und 33:30 (beide 59.) sowie zum 34:31 (60.) alle Zweifel am Erfolg der Hausherren, den die Optimisten unter den Krefeldern vermutlich als „Arbeitssieg“ verbuchen werden.

HSG Krefeld Niederrhein: Bartmann, Hasenforther – Krass (2), Klasmann, Schneider (2), Noll, Lehmann, Hildenbrand (8/2), Siegler (3), Schulz, Marquardt (11), Hüller (1), Jagieniak, Persson (6), Ingenpass (1), Mircic.

Bergische Panther – HLZ Friesenheim-Hochdorf II 23:24 (12:12). Das war maximal unglücklich für die Panther in einem Spiel, das vielleicht in einem Unentschieden das gerechtere Ergebnis gefunden hätte. Nach weitgehend ausgeglichenen 59 Minuten und 30 Sekunden nahmen die Gäste aus Baden-Württemberg beim Stande von 23:23 ihre letzte Auszeit. Klar: Das Team, das als Unterbau des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen in der 3. Liga antritt, hätte den Angriff gerne lange ausgespielt und erfolgreich abgeschlossen. Weil die Schiedsrichter aber früh den Arm zum Zeitspiel hoben, wurde es hektisch – und der Ball landete im Block der Panther. Die hatten offenbar ganz genau besprochen, was sie tun würden, sollten sie noch einmal in Ballbesitz kommen. In hohem Tempo ging es nach vorne und Keeper Georg Mohr räumte seinen Platz im Tor sogar für den siebten Feldspieler. Doch Aaron Exners Passversuch an den Kreis sieben Sekunden vor dem Ende ging nicht nur ins Leere, sondern im Anschluss zu HLZ-Schlussmann Roko Peribonio. Folge: Der schaltete schnell und traf über das komplette Feld ins leere Tor der Bergischen zum 23:24-Endstand. Während die Gäste ihr Glück kaum fassen konnten, herrschte bei den Panthern natürlich tiefste Enttäuschung: Anstatt des möglichen Sieges stand am Ende nicht einmal ein Zähler auf dem Konto.

Die Hausherren, die nach einem enormen Umbruch kaum wissen konnten, wo sie zu Beginn der Spielzeit 2024/2025 stehen, hatten keine großen Probleme, in die Partie zu finden. Sam Lindemann eröffnete die Saison mit seinen Treffern zum 2:0 (2./3.), bevor auch Friesenheim am Spiel teilnahm – 2:3 (7.). In der Folge blieb es eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Panther konnten sich vom 8:7 (22.) zwar einmal kurz auf 10:7 (24.) absetzen, aber schon wenig später hieß es wieder 10:9 (26.). Und nach einem Foul von Lindemann, für das dieser auch eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, erzielten die Gäste Sekunden vor der Pause per Siebenmeter den 12:12-Halbzeitstand (30.). Nach dem Seitenwechsel war es dann zunächst ebenfalls das HLZ, das besser zurück auf die Platte fand – 12:14 (32.), 13:16 (41.). Die Panther schwächten sich in dieser Phase zusätzlich durch einige Zeitstrafen selber, ließen sich jedoch im Anschluss nicht abschütteln und bissen sich zurück. Vom 16:19 (45.) an kämpften sich die Hausherren wieder heran und der 20:20-Ausgleich (50.) durch Louis Elsässer war der Startschuss für eine spannende Schlussphase. Als Ante Simic (56./22:22) und Lindemann (58./23:22) die erste Führung für die Bergischen im zweiten Durchgang besorgten, glaubten viele in der Burscheider Max-Siebold-Halle möglicherweise an ein Happy End. Stattdessen folgte auf Friesenheims 23:23 (59.) der dramatische Schlussakt – mit dem bitteren Finale für die Panther.

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (1), Flemm (3), Wöstmann (2/2), Simic (7), Lindemann (6), Zulauf, Exner, Weiß, Hinkelmann, Ballmann (1), Wolter, Elsässer (3/1).