13. September 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Longericher SC – TV Korschenbroich 34:24 (16:14). Der eine oder andere Kölner dürfte vielleicht noch einmal unruhig geworden sein und seine Zweifel an einem hohen Erfolg zu bekommen – der es später trotzdem wurde. Beim Stande von 11:4 (18.) nach dem Treffer von Lennart Leitz deutete schon in der ersten Halbzeit weniger als nichts darauf hin, dass Korschenbroich wieder in die Partie zurückfinden würde. Das Team von Trainer Frank Berblinger bot hier vielmehr in diesem temporeichen Spiel ein wirres Durcheinander ohne viel Ordnung und dafür mit besonders vielen Fehlern. Was für den TVK sprach: Er ließ sich nicht aus der Partie drängen – und ackerte sich zurück. Was in der Summe doch sehr deutlich gegen den TVK sprach: Nach dem mit viel Leidenschaft erkämpften Ausgleich durch Max Zimmermann zum 14:14 (29.) gab es erst den 14:15-Rückstand (59.) und anschließend fünf Sekunden vor der Halbzeit im Anschluss an einen fast unglaublichen Ballverlust das 14:16 (30.). Ob dieser Treffer letztlich der Anfang vom Ende war, wird vermutlich ungeklärt bleiben, aber die ungenutzten Chancen und Ballverluste sowie Ungenauigkeiten jedweder Art zogen sich wie ein roter Faden durch die zweite Halbzeit. In der gewann außerdem Longerichs stark auftrumpfender Keeper Roman Babic das Duell mit seinem TVK-Kollegen Mika Schoolmeesters, der besonders vor dem Seitenwechsel eine gute Leistung gezeigt und seine Mannschaft im Spiel gehalten hatte. Durch den am Ende etwas zu hohen Erfolg verbesserten sich die Longericher mit nun 4:2 Punkten vorerst auf den fünften Tabellenplatz, während der TVK bei jetzt 2:4 Zählern fürs Erste auf Rang 13 abgerutscht ist.
Korschenbroich erzielte mit dem 1:0 (1.) durch Mats Wolf die erste Führung und lag danach auch beim 2:1 (4.) durch Hendrik Schiffmann noch einmal vorne, geriet jedoch übers 3:3 (6.) mit 3:5 (9.) ins Hintertreffen und kam nach dem 4:5 (9.) von Max Zimmermann komplett vom Kurs ab – was maßgeblich damit zu tun hatte, dass Dustin Thöne und Christopher Wolf im Deckungszentrum der Hausherren so etwas wie Beton anrührten und die Korschenbroicher immer wieder vor größte Probleme stellten. Dass die Partie etwa kippen könnte, war im Anschluss an den Zwischendurch-Höhenflug des Aufsteigers kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit schnell vom Tisch. Nach dem 18:16 (36.) legte der LSC durch eine Dreier-Serie – hier erneut durch die Korschenbroicher unterstützt – die 21:16-Führung (38.) vor, ehe TVK-Trainer Berblinger das sich immer mehr abzeichnende Unheil durch eine Auszeit (41.) aufhalten wollte. Der Erfolg der Besprechung blieb allerdings eher übersichtlich, weil Benjamin Lincks kurz darauf auf 24:18 (42.) erhöhte, sodass es fortan keine größeren Zweifel mehr daran gab, wer die Platte als Gewinner verlassen würde – 27:19 (49.), 31:21 (55.). Jene zehn Treffer Differenz standen kurz darauf mit dem 34:24 bei der Schluss-Sirene ebenfalls auf der Anzeigetafel.
Dass der Sieg der Kölner vollkommen korrekt war, stand hinterher für Berblinger im fairen Urteil außer Frage: „Der Sieg des LSC geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung. Für uns war das wieder ein guter Hinweis, was wir besser machen müssen.“ Da befand er sich mit dem Kollegen Stark auf einer Wellenlänge: „Ich bin hochzufrieden. Wir haben rund 45 Minuten das Spiel total beherrscht und deshalb geht der Sieg in Ordnung.“ Wer mit dem Ergebnis mehr anzufangen wusste, war dabei gleichfalls keine Überraschung – und Longerich hatte ja sowieso eine Reihe von Volltreffern auf seiner Seite: So trugen die angesichts personeller Probleme reaktivierten Rückraumspieler Marian Dahlke und Daniel Koenen zusammen immerhin vier Treffer bei und der 19 Jahre junge Keeper Roman Babic bekam sogar ein Sonderlob. „In der zweiten Halbzeit fügt unser Torwart seinen vier Paraden aus der ersten Halbzeit noch mal zehn hinzu. Das war eine bemerkenswerte Leistung. Das hat uns Rückhalt gegeben“, urteilte Stark. Berblinger bemühte sich vor allem, das Positive aus dem Abend mit nach Korschenbroich zu nehmen: „Das Problem in der zweiten Halbzeit war, dass wir in Summe 14 Fehlwürfe hatten und sieben technische Fehler. Das wird halt von Longerich gnadenlos bestraft. Wir hatten viele gute Ansätze, alles ist so weit intakt. Wir müssen einfach weiterarbeiten und die Fehler minimieren, dann kommen die Ergebnisse.“
Longericher SC: Babic, Kull – Wörmann (3), Pyszora (2), Gerfen (2), Thöne (2), Lincks (2), Unbehaun (1), Wolf, Leitz (4), Koenen (1), Schulz (8/4), Dahlke (3), Rinke, Kämper (6).
TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (4), Krantzen, Eugler, Ghindovean, Klause (3), Brinkhues (4), Zidorn, Wolf (3), König (1/1), Zimmermann (6/2), Müller, Feld, Bitzel (3).