21. September 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen II – TSV Bonn rrh. 30:31 (14:16). Grundsätzlich war Florian Benninghoff-Lühl ja an diesem Freitagabend mit der Leistung der Bonner einverstanden. „Das Team hat mit einer tollen Einstellung und viel Einsatz die ersten Auswärtspunkte geholt und wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, fand der Bonner Trainer. Selbst der insgesamt enttäuschte Essener Kollege Sebastian Hosenfelder hatte am Sieg der Gäste insgesamt wenig auszusetzen: „Bonn gewinnt verdient.“ Mit dem Blick auf die Schlussphase hatte Benninghoff-Lühl trotzdem dann aber eine bildschöne Untertreibung auf Lager: „Das war ein gutes Spiel von uns mit einem verdienten, wenn auch nicht komplett souveränen Finish.“ Jenes Finish, beginnend am Anfang der 55. Minute mit dem 31:28 von Julius Palmen, hatte es in Wirklichkeit in sich – und hätte die Partie beinahe noch einmal auf den Kopf gestellt. Nach einer gut vier Minuten dauernden Flaute auf beiden Seiten sah zunächst Daniel Fischer die Rote Karte (59./dritte Zeitstrafe) und nicht viel später musste zusätzlich der vorherige Torschütze Palmen für zwei Minuten runter (59.), sodass die TSV für den Rest des Abends doppelt dezimiert war. In der Folge vergab Essens Luca Lewandowski einen Siebenmeter (59.), ehe Aaron Scherz doch auf 29:31 (60.) verkürzte. Nach einer Bonner Auszeit kam trotzdem erneut TuSEM an den Ball und traf sogar – doch das 30:31 von Lewandowski drei Sekunden vor Schluss fiel zu spät. „Am Ende spielen wir es leider nicht clever genug runter und machen ein paar Fouls zu viel“, urteile der wie seine Mannschaft sehr erleichterte TSV-Coach, „dadurch wird es knapper als nötig.“ Das war nun keine Untertreibung, sondern sehr treffend. Und das Zittern zahlte sich aus für die Bonner, die bei 4:2 Punkten vorerst auf Rang fünf stehen. Essen gehört als Neunter mit 2:4 Zählern für den Moment zur unteren Tabellenhälfte.
Die Hausherren legten durch Frederic Neher das 3:2 (6.) vor, ehe sie für gut zehn Minuten komplett den Faden und den Zugriff verloren – 3:6 (10.), 5:10 (13.), 6:11 (14.). Essen kam allerdings nach einem eigenen 4:0-Lauf bis zum 10:11 (23.) wieder zurück und in der zweiten Halbzeit nach einem längeren Nachlaufen übers 17:20 (34.) mit dem 22:21 (42.) noch einmal vorbei. Bonns Antwort zum 24:23 (45.) war anschließend der Start in eine abwechslungsreiche Schluss-Viertelstunde, in der sich die Waage langsam auf die Seite der TSV neigte – 26:25 (49.), 28:25 (50.), 30:26 (53.), 31:28 (55.). Dass es später im Drama-Endspurt zu zwei Punkten reichte, fand Trainer Benninghoff-Lühl, dem in Timo Worm ein zentral wichtiger Rückraumspieler fehlte, nachvollziehbar stark. Besonders wichtige Beiträge waren aus seiner Sicht nach dem Rückstand in der zweiten Halbzeit die Paraden von Keeper René Krouß, die Eins-gegen-Eins-Aktionen von Nils Bullerjahn und die Tore von Finn Hoffmann. Essens Coach wirkte weniger glücklich: „Leider haben wir heute unsere bisher schlechteste Saisonleistung gezeigt. Den Start haben wir komplett verschlafen und wir kämpfen uns mühsam bis zur Halbzeit heran. Nach der Pause sind wir gut gestartet, halten das Spiel eng und gleichen auch aus. Nach erneuter Bonner Führung treffen wir hektische und unclevere Entscheidungen. Das ist erneut ärgerlich, weil bei uns das Gefühl bleibt, nicht am Optimum gewesen zu sein.“
TuSEM Essen II: Haberkamp, Solbach Domingo – Scherz (5), Heiderich, Neher (2), Petersen (6), Asci (5), Schmidt (3), Lewandowski (4/1), Stumpf, Ernst (5), Bandura, Mittich.
TSV Bonn rrh.: Krouß, Meissenburg – Krohn (3), Bieler (3), Hoffmann (4/3), Bullerjahn (5), Santen (1), Behr, Fricke (2), Fischer (4), Bitzer (2), Weber, Palmen (4), Bohrmann (3/2).