22. September 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
OSC Rheinhausen – HSG Refrath/Hand 25:28 (15:10). Es war ein aufregender Abend in Rheinhausen, den am Ende der ersten Halbzeit vermutlich niemand auch nur in Ansätzen für möglich gehalten hätte – weil der über 30 Minuten dominierende OSC doch auf dem Weg zu einem glatten Sieg zu sein schien. Auch für Trainer Thomas Molsner war die Wende vor allem ein Rätsel: „Wir fangen hervorragend an, führen klar, Refrath findet gegen unsere aggressive Abwehr und gegen unser Tempo in der ersten Halbzeit keine Möglichkeiten. Dann passiert, was meiner Mannschaft bislang noch nicht passiert ist. Wir verlieren tatsächlich völlig den Faden. Am Ende geht es aufgrund unserer wirklich schwachen Leistung in der zweiten Halbzeit vielleicht sogar in Ordnung, dass Refrath die zwei Punkte mitnimmt.“ Ebenso erstaunt war Kelvin Tacke für seine HSG (Achter/2:2), die nach ihrer Auftakt-Niederlage bei der TSV Bonn rrh. (29:37) erneut neben der Spur unterwegs zu sein schien und dann trotzdem den Knopf für den Neustart fand. „In der ersten Halbzeit haben wir genauso fahrig weitergemacht“, sagte der HSG-Coach, „wir haben schlecht verteidigt, wir waren zu passiv. Vorne haben wir nicht mit der letzten Konsequenz abgeschlossen. Wir haben es mit minus fünf in die Halbzeit geschafft – und das, was besprochen haben, hat die Mannschaft echt fantastisch umgesetzt. Wir sind nach ungefähr 40 Minuten endlich in dieser Liga angekommen – und wir haben uns freigeschwommen.“
Rheinhausen enteilte vom 3:3 (6.) bis zum 9:3 (14.) und hielt bis zur Pause konsequent einen Vorsprung von mindestens fünf Treffern – 16:11 (30.). Der Knackpunkt kam kurz darauf wohl direkt am Anfang der zweiten Halbzeit, als bei den Gästen kurz hintereinander Jan Speckmann (33.) und Cosmin Capota (33.) mit Zeitstrafen belegt wurden, denn Rheinhausen wusste daraus rein gar nichts zu machen – im Gegenteil. Als die Teams wieder vollzählig waren, hieß es 17:12 (35.) und Refrath nutzte die Gunst der Stunde, diese kritische Situation unbeschadet überstanden zu haben – 17:17 (41.). 19:19 (48.), 21:21 (51.). Übers 24:21, 25:22 (56.) und 27:24 (60.) brachte die HSG schließlich sogar einen Erfolg ins Ziel. Das fand Tacke doppelt bemerkenswert: „Für uns war entscheidend, dass wir jeden Ausfall kompensiert haben. Das war ein Charaktertest, den wir bestanden haben. Das spricht für die Jungs und für unsere Arbeit.“ Ein klassischer Ausfall war dabei der frühe Ausstieg von Linkshänder Marius Schrage (verletzt), während später Rote Karten gegen Martin Mokris (45./Kopftreffer bei Siebenmeter) und Aaron Winter (51./Foul) hinzukamen. Eine besondere Disqualifikation (51./Blaue Karte) mit folgendem Sonderbericht sprachen die Unparteiischen gegen Rheinhausens Keeper Julian Seemann aus. Ihr Vorwurf: „Nachtreten nach einem Wurf gegen einen Gegenspieler, den er an den Beinen trifft.“ Der Torwart persönlich wird wohl kaum um eine Sperre herumkommen und auf den OSC (Vierter/4:2) bleibt nicht nur deshalb als Mannschaft einiges zu tun. „Wir müssen weiter an uns arbeiten“, betont Trainer Molsner ,“ich hoffe, dass wir aus dieser zweiten Halbzeit die richtigen Schlüsse ziehen. Dass wir es besser können, haben wir mehrfach gezeigt.“
OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian (11/8), Eiker (1), Bekston, Kauwetter (1), Küpper Ventura, Büttner (4), F. Molsner (3), M. Molsner (1), Käsler (2), Meurer (2), Hrustic.
HSG Refrath/Hand: Hablowetz, Krämer – Krause (1), Faust (1), Greffin (6), Geerkens (5), Funke (4), Hohenschon (2), Georgi (2), Schrage, Winter (3), Lorenz (2), Mokris (2/1), Capota.
HG Remscheid – TSV Bayer Dormagen II 27:34 (10:16). Die Partie war über die gesamten 60 Minuten eine klare Angelegenheit für die jungen Dormagener, die nach dem frühen 1:0 (1.) nur bis zum 3:3 (4.) jeweils den Ausgleich hinnehmen mussten und in der Folge ab dem 7:3 (10.) fast jederzeit alles im Griff hatten. HGR-Trainer Alexander Oelze stufte den Erfolg der Gäste auch als gerecht ein: „Wir haben in der Abwehr nicht wirklich den Zugriff bekommen und im Angriff machen wir zu viele Fehler, um für einen Sieg in Frage zu kommen. Zwischendurch war es ein hitziges Spiel mit Roten Karten und vielen Zeitstrafen auf unserer Seite. Das kann man so oder so sehen, aber es war ein verdienter Sieg für Dormagen – wobei sie es handballerisch besser gelöst haben als wir.“ Kollege Moritz Adam, nach den beiden ersten Spielen durchaus noch kritisch unterwegs, war sogar begeistert vom Auftritt seines mit 6:0 Zählern an der Tabellenspitze liegenden Teams: „Wir fahren sehr glücklich mit zwei Punkten nach Hause, das war rundum wirklich eine sehr gute Leistung. Ich bin vor allem sehr zufrieden damit, dass wir zunächst das Spiel sportlich dominiert haben und wir dann, als Remscheid überhart und ungestüm einsteigt, diverse Zeitstrafen und zwei Rote Karten kassiert, weiter den Mumm haben, dagegenzuhalten. Wir lassen uns da in keinster Weise den Schneid abkaufen.“ In der Addition sah das später im offiziellen Spielbericht so aus: Bei den Remscheidern (Siebter/4:2) gab es neben fünf Zeitstrafen die Roten Karten gegen Sebastian Schön (40.) und Ole Grewel (42.), während die Gäste nur einmal zwei Minuten und eine Rote Karte gegen Luke Kaysen (14.) hinnehmen mussten. Unentschieden sah die Bilanz bei den Siebenmetern aus – 6:6.
Trotz aller später vorübergehend aufkommenden Hektik hatte Remscheid im Laufe der Partie keine realistische Möglichkeit auf eine Wende – nicht zur Pause beim 10:16 (30.) und nicht anschließend beim 17:23 (40.). In den Überzahl-Situationen während der Roten Karten gegen die HGR erhöhte der TSV erst auf 25:17 (42.) und direkt anschließend auf 27:17 (45.). Dass die Hausherren später auf 26:31 (56.) herankamen, blieb letztlich Ergebniskosmetik, und Dormagen zögerte nicht lange mit der Antwort – 32:26 (57.), 33:26 (58.). „Wir müssen daraus lernen und werden das hoffentlich“, sagte HGR-Coach Oelze, „es gibt genug, woran wir arbeiten können. Das machen wir auch.“ Moritz Adam fasste seine Gemütslage für Dormagen kurz und knapp zusammen: „Großes Kompliment an meine Mannschaft, das ist ein Saisonstart nach Maß.“
HG Remscheid: Conzen, Mathes – Taymaz (9), Pflüger (1), Klose, Hertz (5), Schön (2), Handschke (6/3), Athanassoglou, Grewel, Görgen (4/1), L. Sikic, A. Sikic.
TSV Bayer Dormagen II: Borreck, Dürselen – Stolzenberg (1), Kasper (1), Emmerich (4), Ostrowski (5), Szabo (7/1), Kaysen (4), Mosblech, Mertens (1), Scholl (3/1), Krist, Leis (3), Kriescher (5).
Interaktiv.Handball – BTB Aachen 43:33 (22:15). Über weite Strecken der Partie gab es keinerlei Zweifel daran, wer die Platte als Sieger verlassen würde. Weil Aachen nur in den ersten zehn Minuten auf Augenhöhe mithielt, kam der Drittliga-Absteiger Ratingen in der Summe zu einem ungefährdeten Erfolg und ist nun eine von drei noch verlustpunktfreien Mannschaften – als Zweiter (4:0 Punkte) hinter dem Tabellenführer TSV Bayer Dormagen II (6:0) und vor dem HC Weiden (4:0), der allerdings am Sonntagabend durch ein entsprechendes Ergebnis beim HC Gelpe/Strombach (Zwölfter/0:4) vorbeiziehen könnte. BTB-Trainer Simon Breuer, der mit den Aachenern auf Rang elf (2:4) abgerutscht ist, redete hinterher nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir haben von Anfang an keinen guten Rückzug und keine Aggressivität in der Abwehr gehabt. Folgerichtig sind wir schnell in Rückstand geraten. Vorne war es die ganze Zeit ordentlich, aber wir hatten auch immer wieder technische Fehler. Wir haben es das ganze Spiel nicht geschafft, eine vernünftige Abwehr hinzustellen und entsprechend auch völlig verdient so hoch verloren. Es gilt jetzt, da anzusetzen und es besser zu machen, deutlich griffiger und bereiter von Anfang an zu sein. So wird es auch gegen andere Mannschaften schwierig.“ Dass Breuer fürs nächste Heimspiel am 28. September gegen den OSC Rheinhausen (Vierter/4:2) eine Steigerung erwartet, liegt auf der Hand.
Interaktiv nahm das Heft nach einer ausgeglichenen Anfangsphase ziemlich entschlossen in die Hand und legte nach dem 5:5 (9.) übers 10:6 (14.) mit dem 14:8 (20.) bereits eine deutliche Führung auf die Platte. Beim 19:10 (23.) war zum ersten Mal eine zweistellige Differenz im Bereich des Möglichen, die sich die Hausherren jedoch für die zweite Halbzeit aufbewahrten – als sie aus dem 22:15 (30.) innerhalb weniger Minuten das 25:15 (33.) und 26:15 (34.) machten. Weil die Ratinger den Fuß später selbst in der Schlussphase unter anderem nach dem 38:26 (53.) nur ein bisschen vom Gaspedal nahmen, gewannen sie völlig problemlos. „Wir sind natürlich sehr froh über diesen Sieg“, stellte der als Kreisläufer und Abwehrstütze selbst mitwirkende Sportliche Leiter Stanko Sabljic fest, „wir hatten eine gute Abwehr und eine gute Torwartleistung. Alle Spieler haben geholfen, dass wir gewinnen, wir konnten alle Spieler zum Einsatz bringen. Man muss aber auch realistisch sein, denn Aachen war mit einem verringerten Kader hier. Wenn sie komplett sind, wird das ein ganz anderes Spiel. Glückwunsch an die Jungs.“
Interaktiv.Handball: Bliß, Budko – Venedey (1), Perschke (5), Ludorf, Kübler (4), Yamada (8), Nuic (5), Poschacher (3), Koenemann (2), Dusic (6/4), Wenzel (6), Sabljic (3).
BTB Aachen: Zaghloul (1), Schüler – Herzog, Hellemeister (5), Jacobs (10/6), Horn (2), Wudtke (3), Monteiro Pai (5), Schmitz (2), Kaesgen (2), Creutz (1), Panse, Schnalle (2).
HSG Siebengebirge – Bergischer HC II 32:25 (18:9). Die Emotionen waren recht eindeutig verteilt nach dem Schlusspfiff einer Partie, die bereits am dritten Spieltag den Begriff „Kellerduell“ verdient hatte. Während die Hausherren vor eigenem Publikum die ersten beiden Punkte der Saison feierten und sich zumindest mal auf Platz zehn verbesserten, sieht die Lage für die Gäste schon früh im Jahr echt bedrohlich aus. Der BHC um Trainer Mirko Bernau steht bei 0:6 Zählern auf dem letzten Tabellenplatz und lediglich der MTV Rheinwacht Dinslaken (0:6) sowie der HC Gelpe/Strombach (0:4) haben im Moment noch ein komplett leeres Konto aufzuweisen. Der Druck ist nicht kleiner und die Begegnung am kommenden Freitag zwischen den Bergischen und Gelpe/Strombach vielleicht schon richtungsweisend. HSG-Trainer Marcel Trinks war die Erleichterung dagegen deutlich anzumerken. „Der Heimsieg kommt genau zur richtigen Zeit. Mein Team hat heute unter Beweis gestellt, dass wir auf einem guten Weg sind und mehr zu mehr Struktur heranwachsen. Besonders hat mir heute unser Abwehrkollektiv gefallen, das war die richtige Antwort auf die bisher erzielten Ergebnisse. Jetzt gilt es für uns, auch auswärts an die guten Leistungen anzuknüpfen“, erklärte der Coach, der mit seinem Team ebenfalls direkt die nächste wichtige Aufgabe vor der Brust hat – am kommenden Sonntag um 11.15 Uhr in Dinslaken.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:5/16.), in der Siebengebirge bereits erste Vorteile gesammelt hatte, rührte die HSG in der Abwehr Beton an und blieb für knapp neun Minuten ohne Gegentreffer – 12:5 (25.). Vom 15:9 (28.) an legten Daniel Stein (29.), Simon Schlösser (30.) und Bjarne Steinhaus (30.) den Dreierpack zum 18:9-Pausenstand hin. Nach dem Seitenwechsel drohte dem BHC zunächst ein Debakel, als die Hausherren beim 23:13 (36.) bereits zweistellig führten. Weil Siebengebirge den Fuß vielleicht etwas zu früh vom Gas nahm, schmolz der Vorsprung auf 25:20 (44.). Marius Többen (47.) und Schlösser (49.) sorgten allerdings mit dem 27:20 wieder für mehr Sicherheit und in der Schlussphase ließ sich die stabile HSG-Abwehr die zwei Punkte nicht mehr aus der Hand nehmen.
HSG Siebengebirge: Fischer, Löcher – Steinhaus (4), Andrassy, Nitsche (1), Hayer, Schlösser (11/3), Stein (4), Arancibia Diaz (2), Lutz (1), Bachler (4), Gebel, Marcinkovic, Többen (5).
Bergischer HC II: Elsässer, Beckert – Theis (1), Santos (4), Vetter, Schäfer, Schaper, Gießelmann (4), Graf (3), Fuchs, Brozovic (2), Artmann (4/4), Berger (5), Mager (2).
Unitas Haan – MTV Rheinwacht Dinslaken 33:25 (16:10). Der Ausgang der Partie ließ vor allen Dingen zwei Schlüsse zu: Aufsteiger Haan, jetzt vorerst bei 4:2 Punkten und Rang fünf angekommen, scheint unter der Regie von Trainer David Horscht die für den Klassenerhalt nötige Qualität mitzubringen – während sich die Dinslakener nach der dritten Niederlage und der bisher höchsten im dritten Spiel als Vorletzter wie in der vergangenen Saison im Keller der Tabelle einsortieren müssen. Haan legte schnell das 2:0 (4.) vor und setzte sich vom 8:6 (12.) durch eine 4:0-Serie auf 12:6 (19.) deutlicher ab. Beim 16:9 (30.) kurz vor der Pause und beim 18:11 (33.) lagen jeweils sieben Treffer zwischen den beiden Teams, Dinslaken etwas verkürzen konnte – 23:19 (44.). Spätestens mit dem 5:1-Lauf zum 28:20 (52.) waren allerdings selbst die letzten Restzweifel am Sieg der Hausherren vom Tisch.