3. Liga
Schulz sei dank: Longerich gewinnt das Derby
Der Rückraumspieler erzielt beim 34:30-Sieg gegen den TuS 82 Opladen in den letzten drei Minuten vier Tore.

Blick von oben: Lukas Martin Schulz war mit elf Toren der erfolgreichste Schütze im Derby zwischen dem Longericher SC und dem TuS 82 Opladen. Der Kölner Rückraumspieler erzielte dabei die wichtigsten Treffer in den letzten Minuten. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – TuS 82 Opladen 34:30 (16:16). Dieses Mittelrhein-Derby am Freitagabend hielt viel von dem, was es versprochen hatte. Insbesondere wer sich Kampf und Spannung bis zum Ende erhofft hatte, wurde von den beiden Rivalen nicht enttäuscht. Klar: Die Longericher konnten mit dem Ergebnis unterm Strich deutlich besser leben – auch weil der Sieg im Duell der Nachbarn die Kölner auf 8:2 Punkte und zumindest mal für eine Nacht den dritten Tabellenplatz verbesserte. Die Gäste bleiben bei 6:4 Zählern vorübergehend als Sechster weiter im eigenen Ziel-Korridor, werden sich aber womöglich trotzdem fragen, ob an diesem Abend nicht mehr möglich gewesen wäre. „Es war über die gesamte Spielzeit ein extrem spannendes Spiel, super kämpferisch geführt. Ich würde mit Blick auf meine Mannschaft sagen, wir haben schonmal besser Handball gespielt. Wir haben uns etliche Fehler gegönnt im Tempospiel, wir hatten die einen oder anderen Fehlwürfe, die uns nicht so geschmeckt haben. Insofern bin ich mit der Darbietung war die Offensive angeht gar nicht so einverstanden. In der Verteidigung war es so, dass wir über weite Strecken große Probleme mit dem einen oder anderen Spieler hatten“, meinte Longerichs Trainer Chris Stark, der wie alle in der Halle der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule sah, wie seine Mannschaft dann in den letzten fünf Minuten aus einem 29:29 (57.) das 34:30 machte. „Da geht dann ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Wir sind fokussiert geblieben, nicht nervös geworden und haben einfach dann in der entscheidenden Phase in den letzten Minuten an uns geglaubt und relativ abgeklärt die Angriffe zu Ende gespielt“, fand der Coach.

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Opladener mit dem 3:1 (5.) den besseren Start erwischten, der LSC mit dem eigenen 4:3 (7.) direkt konterte. Beide Teams hatten immer abwechselnd die besseren Phasen: Aus dem Longericher 7:5 (13.) wurde das 8:7 für den TuS (13.). Dann drehten die Gäste das 11:10 der Kölner (18.) durch vier Treffer in Serie wieder zum eigenen 14:11 (23.), was Stark zu seiner ersten Auszeit veranlasste. Bis zur Pause hatten dann die Hausherren wieder die besseren Antworten und weil Benjamin Richter kurz vor der Halbzeit-Sirene das 16:16 erzielte, ging es mit einem Unentschieden in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel legten die Longericher dann zunächst meistens vor – allerdings ohne sich entscheidend absetzen zu können. Weder das 20:18 (36.) noch das 22:20 (38.) waren schon ein Indiz für den Ausgang der Partie und kurz darauf erzielte Opladens Oliver Dasburg vom Siebenmeter-Strich wieder den Ausgleich (22:22/41.). Der Rückraumspieler der Gäste brachte sein Team beim 26:25 (48.) oder 28:27 (54.) nochmal nach vorne und der TuS durfte bis hierhin durchaus vom Derby-Sieg träumen. In den letzten Minuten brach dann die Zeit von Lukas Martin Schulz an. Longerichs halblinker Rückraum-Akteur glich die Angelegenheit zunächst zum 28:28 aus (55.) und brachte sein Team dann mit dem 30:29 (58.) und 31:30 (59.) nach vorne. Als die Gäste in der letzten Minute nach Jonas Kämpers 32:30 (59.) mit vollen Risiko in eine offene Deckung wechselten, war es wiederum Schulz, der mit dem 33:30 erst die Entscheidung besorgte und mit der Schluss-Sirene den 34:30-Endstand.

Die Hausherren erwischten damit die letzte gute Phase der Partie genau zum richtigen Zeitpunkt, während die Opladener hier die entscheidenden Fehler zu viel machten. So blieben beide Punkte vielleicht sogar verdient in Köln – auch wenn das Resultat am Ende definitiv zu deutlich aussah. „Wir bieten einen überragenden Kampf. Dann kommt Longerich mit der von mir vorher schon angesprochenen individuellen Klasse. Ich weiß nicht wie viele Tore Schulz am Ende in der zweiten Halbzeit wirft, das ist dann eben am Ende so ein bisschen der Unterschiedsspieler auf Longericher Seite. Ich denke, ansonsten hatten wir sie wirklich am Rande einer Niederlage“, fand Opladens Trainer Stefan Scharfenberg. Auf den LSC wartet nun am kommenden Wochenende bereits das nächste Highlight, wenn sich der aktuelle Tabellenvierte Saase3Leutershausen (6:2 Punkte) bei Starks Team vorstellt und die Begegnung darf mindestens als ein Verfolgerduell in der Spitzengruppe durchgehen. Auch Opladen darf in einer Woche wieder zu Hause antreten und wird dann versuchen, gegen HLZ Friesenheim-Hochdorf II (aktuell Platz 14/2:6) die nächsten Zähler einzusammeln, um auch in dieser Saison möglichst frühzeitig nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.

Longericher SC: Babic, Kull – Wörmann (2), Pyszora (7), Richter (1), Thöne (1), Lincks, Unbehaun, Niehaus, Wolf, Leitz (3), Schulz (11/2), Rinke, Kämper (9).

TuS 82 Opladen: Trögel, König – Meurer (6), Wilms, Altena (2), Jagieniak (2), Dasburg (8/3), Schmitz (3), Johannmeyer, Beckers (4), Sonnenberg, Schmidt (4), Hess, Swiedelsky (1).