29. September 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
MTV Rheinwacht Dinslaken – HSG Siebengebirge 38:30 (17:12). In der Summe hatte sich der Aufsteiger aus dem Siebengebirge aus den ersten vier Spielen sicher mehr ausgerechnet. Nach Niederlagen zum Auftakt in Duellen mit den beiden aktuellen Spitzenteams (28:33 gegen den Ersten TSV Bayer Dormagen II, 27:37 beim Zweiten HC Weiden) schien die Mannschaft von Trainer Marcel Trinks zuletzt durch das 32:25 über den ebenfalls gefährdeten Bergischen HC II ordentlich in der höheren Klasse angekommen zu sein. Die Niederlage bei den vorher sieg- und punktlosen Dinslakenern war nun aber zur ungewohnten Anwurfzeit am späten Sonntagvormittag um 11.15 Uhr ein echter Rückschlag – zumal die Gastgeber über die gesamte Dauer mit einem schmalen personellen Aufgebot auskommen mussten: Neben den Keepern Hendrik Bystron und Dean Christmann standen lediglich acht Feldspieler aus dem Spielberichtsbogen und vier Plätze blieben frei. Der dennoch am Ende herausspringende Sieg machte sich dann direkt für die Tabelle bezahlt, weil sich die Hausherren auf den zwölften Rang verbesserten, wo sie unmittelbar vor Siebengebirge zu finden sind (beide 2:6 Zähler). Ganz alleine auf dem letzten Platz hängt aktuell der Bergische HC II fest (0:8), der als einziger Regionalligist auf ein leeres Konto blickt. Gefährdet sind sie im unteren Drittel allerdings angesichts des erhöhten Abstiegs alle. „Wir haben verdient verloren“, räumte Trinks ein, „ab der 46. Minute sind wir nahe dran, das Spiel zu drehen, ziehen allerdings unnötige zwei Minuten und kassieren in Unterzahl gleich zwei Tore. Wir öffnen am Ende unser Abwehrsystem, um die Initiative zu gewinnen, kommen aber nicht mehr ausreichend effektiv in die Zweikämpfe.“ Für die Aufgabe am nächsten Samstag gegen die HSG Refrath/Hand hat Trinks klare Vorstellungen: „Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Lage sind, ein anderes Gesicht zu zeigen. Wir werden alles reinwerfen.“
Bis zum 3:3 (7.) war die Partie offen, ehe der MTV mit seinen Haupttorschützen Maximilian Reede (neun Tore), Niklas Kölsch (acht) und Jonas Höffner (sieben) klarer die Initiative übernahm – 8:4 (14.), 11:8 (19.). Die Gäste verkürzten zwar auf 10:11 (21.) und 11:12 (23.), kassierten jetzt aber vier Gegentreffer hintereinander zum 11:16 (28.) und liefen anschließend bis weit in die zweite Halbzeit hinein hinterher. Noch beim 18:24 (39.) schien das Duell gelaufen zu sein, doch die HSG kämpfte sich auf 23:25 (45.), 24:26 (48.) und 25:27 (49.) heran. „Wir öffnen am Ende unser Abwehrsystem, um die Initiative zu gewinnen, kommen aber nicht mehr ausreichend effektiv in die Zweikämpfe“, stellte Trinks fest, „auswärts sind wir phasenweise noch zu unstrukturiert in unseren Einzelaktionen und wir verlieren dadurch leider unsere taktische Grundeinstellung. Daran werden wir weiter akribisch und geduldig arbeiten.“ Ein Sonderlob hatte er für den 18 Jahre jungen Frederik Nüsse: „Er konnte seinen Einstieg im Regionalligateam feiern und er zeigte, dass er für mich eine weitere Option sein kann.“ An der Niederlage änderte sich jedoch auf der Zielgeraden nichts mehr, denn Dinslaken stand beim 30:25 (52.) fast sicher und beim 35:28 (58.) endgültig als Gewinner fest.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Hoffmann (5), Höffner (7), Klett, Tuda (3/1), Krölls (1), Dreier (5), Reede (9), Kölsch (8).
HSG Siebengebirge: Müller, Löcher – Dziendziol (4), Steinhaus, Nüsse (1), Nitsche (2), Hayer, Schlösser (7/1), Stein (2), Arancibia Diaz (3), Lutz (2), Bachler (6), Többen (1), Marcinkovic (2).
HSG Refrath/Hand – Unitas Haan 39:27 (19:15). So schnell geht das manchmal in dieser Regionalliga. Die Refrather, die nach einer 29:37-Auftaktpleite bei der TSV Bonn rrh. und der Absage der Partie gegen Interaktiv.Handball wegen eines Wasserschadens in der Halle Steinbreche überhaupt nicht wussten, wie sie unterwegs sein würden, katapultierten sich durch den ungefährdeten Sieg über den Aufsteiger vom bisherigen zehnten Platz auf Rang fünf – wo sie mit 4:2 Zählern hinter dem TSV Bayer Dormagen (6:0), dem HC Weiden (6:2), der TSV Bonn rrh. (6:2) und Interaktiv (4:2) das obere Drittel abschließen. Und die Haaner? Für das bisher auf dem fünften Platz angesiedelte Team von Trainer David Horscht ging es runter auf Rang acht und die Unitas ist dort Mitglied einer Fünfergruppe, deren Mitglieder jeweils bei 4:4 Punkten stehen. Übers Torverhältnis etwas besser liegen der OSC Rheinhausen und der HC Gelpe/Strombach, während der BTB Aachen und die HG Remscheid als Neunter und Zehnter folgen. Dass Horscht mit dem Verlauf des Duells und dessen Ausgang hinterher wenig anzufangen wusste, kam nicht besonders überraschend: „40 Minuten lang können wir das Spiel zumindest im Angriff offen gestalten, vergeben aber in Summe zu viele hundertprozentige Chancen und spätestens nach dem 21:27 war dann der Widerstand gebrochen. Es war ein gebrauchter Tag, da wir in der Abwehr komplett hinter unseren Möglichkeiten geblieben sind und uns zu allem Überfluss noch richtig abschießen lassen zum Ende hin.“
Das Ergebnis fiel am Ende sehr deutlich aus, doch über weite Strecken und bis in die Mitte der zweiten Halbzeit hinein gab es ein zähes Ringen – mit einem entscheidenden Handicap für die Gäste: Haan lag außer beim 0:0 nach dem Anpfiff immer zurück und kam nach dem 0:3 (5.). erst mit Verzögerung in Schwung. In der Folge ließ sich Haan allerdings selbst vom 4:8 (12.) nicht aus der Bahn werfen und verkürzte mmer wieder – 8:9 (20.), 11:12 (23.), 14:15 (25.). Die drei Refrather Antworten kurz vor dem Wechsel zum 18:14 (29.) und jene drei am Anfang der zweiten Halbzeit vom 19:16 (31.) zum 22:16 (35.) waren schließlich so etwas wie eine Weichenstellung in Richtung Heimsieg für die HSG – und ein weiterer Dreierpack, der aus dem 23:20 (40.) die 26:20-Führung machte (43.), war fast die Entscheidung. Beim 30:21 (47.) rückte kurz darauf zum ersten Mal ein Erfolg mit einer zweistelligen Differenz in den Bereich des Möglichen und erst nach dem 35:22 (54.) konnte die Unitas mit einem 5:4 für die letzten fünf Minuten wieder etwas Ergebniskosmetik betreiben.
HSG Refrath/Hand: Hablowetz, Krämer – Krause (2), Schallenberg (6), Faust (3), Greffin (3), Geerkens, Funke (7), Hohenschon (7), Georgi, Schrage, Winter (9/3), Mokris, Capota (2).
Unitas Haan: Seher, Joest (1) – Korbmacher (11/2), Schulz (2), Mensger (1), Richartz (2), Riemann (2), Billen, Micus (5/2), D’Avoine (3), Rath, Völker, Disler.