02. Oktober 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Auf wessen Schultern die größere Last liegt und wer damit wie umgeht, wird sich erst auf der Platte zeigen. Ganz sicher steht aber fest, dass die Partie zwischen den Bergischen Panthern und dem TV Aldekerk für beide als richtungsweisend gilt – eine Tatsache, zu deren Feststellung keine besonderen mathematischen Fähigkeiten erforderlich sind. Ein kurzer Blick auf die Tabelle genügt zunächst, denn die Panther sind dort mit 1:9 Punkten aktuell das Schlusslicht, während das ebenfalls noch sieglose Aldekerk mit 2:8 Zählern den 13. Platz mit nach Burscheid bringt. Was beide eint: Sie haben jeweils schon schmerzhafte Niederlagen hinnehmen müssen und sie haben in anderen Spielen bereits ihre Klassentauglichkeit nachweisen können. Dabei scheinen die Panther eine Spur stärker belastet zu sein, weil sie zweimal maximal unglücklich verloren – als sie zunächst beim Auftakt gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf II das 23:24 in der letzten Sekunde kassierten und als sie zuletzt auch das ansonsten sehr beachtliche 24:24 bei der HSG Hanau praktisch in die Schluss-Sirene hinein verkraften mussten. Aldekerk dagegen gelang zweimal die richtig später Flucht aus der drohenden Niederlage, denn das 30:30 von Konrad Thelen bei der TSG Haßloch und das jüngste 31:31 von David Hansen beim TV Kirchzell fielen erst auf den aller-aller-letzten Drücker. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung sagt zwar, dass das alles so nicht immer weitergeht, weder in die eine noch in die andere Richtung sind Dinge in Stein gemeißelt. Was allerdings im direkt bevorstehenden Duell auf der Platte abgeht, lässt sich daraus nicht ableiten. Zulässig ist jedoch die Vermutung, dass es an diesem 3. Oktober einen spannenden Nachmittag geben könnte. Die Panther mit ihrem neuen Trainer Erwin Reinacher sind drauf eingerichtet: „Das wird ein heißer Tanz werden – aber wird sind gewillt und auch bester Dinge dafür. Wir freuen uns drauf.“ Kollege Tim Gentges hat mit den Gästen ganz ähnliche Vorstellungen. „Das wird ein schönes Spiel, diese direkten Abstiegsduelle haben ja immer etwas“, sagt Gentges, der zusammen mit Nils Wallrath ein Trainerudo bildet, „wir sind auf jeden Fall gewappnet.“
Das Abstiegsduell wird im Übrigen gleichzeitig zum Duell zweier Spieler, die zumindest in der Gruppe Süd-West dieser 3. Liga 2024/2025 zu den besten Rückraum-Akteuren gehören. Bereits sehr auffällig: Aldekerks David Hansen, zuletzt mit 13 Toren in Kirchzell unfassbar wirkungsvoll, liegt bei den Torjägern mit 32 Treffern auf Rang drei – und da er beim TVA nicht für die Siebenmeter zuständig ist, führt er die Wertung der besten Feldtorschützen sogar an vor Levgen Zhuk (Kirchzell, 47 Tore/26 per Siebenmeter) und Jonathan Malolepszy (TV Gelnhausen, 44/31). „Erst“ auf Rang sieben folgt Panther-Neuzugang Ante Simic (zuletzt TuS Ferndorf und Eintracht Hildesheim), der ebenfalls nicht für die Siebenmeter veranwortlich ist und bei 32 Toren steht. Damit liegt er bei einem Durchscnitt von 8,0 Toren pro Partie und vor David Hansen (7,2), der bisher alle fünf Partien mitmachen konnte. Simic dagegen fehlte am vergangenen Samstag in Hanau erkrankt und natürlich wünschen sich die Panther, dass er gegen Aldekerk zurückkommt: „Ich hoffe, dass bis Donnerstag alle Mann fit sind. Ante ist wohl wieder dabei.“
Fernab von allen personellen Gegebenheiten haben die beiden Kontrahenten fürs Duell am Tag der Deutschen Einheit viel Respekt vor dem jeweils anderen. „Jeder weiß um die Bedeutung dieses Spiels, sowohl die Panther als auch wir. Es ist unfassbar wichtig für beide Seiten“, betont Gentges, „wir wissen um die Stärken der Panther, in der Mannschaft steckt viel Potenzial.“ Reinacher gibt das Kompliment zurück: „Aldekerk ist eine sehr erfahrene Truppe, sehr drittliga-erfahren und sehr erprobt im Abstiegskampf. Sie werden routiniert ihr Spiel spielen, sie werden sich nicht verrükct machen lassen. Insofern wird das eine schwierige Aufgabe.“ Dass beide gleichzeitig die eigenen Stärken hervorheben und an sich glauben, liegt dabei in der Natur der Sache. Gentges sieht bei den Aldekerken eine positive Entwicklung: „Wir gehen da mit großem Selbstbewusstsein rein. Das haben wir uns in den letzten Wochen erarbeitet, das wollen wir nutzen. Wir fahren hin, um gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten. Das muss unser Hauptziel sein. Sollten wir unseren Matchplan einhalten und diesen Charakter wie in den letzten Wochen zeigen, haben wir sehr gute Chancen, etwas Zählbares mitzunehmen. Wir wissen, dass es schwer wird, aber wir müssen uns in keiner Weise verstecken.“ Reinacher weicht da für die Panther keinen Zentimeter zurück: „Wir haben letzte Woche verdient einen Punkt geholt und wir bewegen uns nach wie vor in die richtige Richtung. Wir werden alles dafür tun, zu Hause den ersten doppelten Punkterfolg einzufahren. Darauf bereiten wir uns vor und wir werden entsprechend zu Werke gehen. Wir freuen uns drauf.“