07. Oktober 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Unitas Haan – BTB Aachen 37:28 (20:14). Der Aufsteiger aus Haan ist offensichtlich konkurenzfähig und mittlerweile ganz gut in der höheren Klasse angekommen. Richtig daneben lag die Mannschaft von Trainer David Horscht nur vor einer Woche, als sie mit dem 27:39 beim Vierten HSG Refrath/Hand (6:2 Punkte) irgendwie unter die Räder kam – anders als am ersten Spieltag mit dem 34:36 gegen den Fünften HC Weiden (6:4). Durch den dritten Saisonsieg verbesserte Haan sein Konto auf 6:4 Zähler und es liegt als Sechster direkt hinter Weiden sowie dem HC Gelpe/Strombach – und letztlich doch nur an der Spitze eines extrem breiten Mittelfeldes, das bis hinunter zu den Aachenern (4:6) auf dem elften Platz reicht. Die ganz heiße Gefahrenzone bilden dahinter bei allermindestens drei festen Absteigern die HSG Siebengebirge, der MTV Rheinwacht Dinslaken (beide 2:8) und der Bergische HC II (0:10). Bei Unitas-Trainer David Horscht sorgte der letzlich ungefährdete Sieg für Erleichterung: „Es war die notwendige Steigerung zu den letzten 20 Minuten im Spiel gegen Refrath. Von Beginn an konnten wir eine gute Deckung und den Gegner über schnelle Gegenstöße vor Probleme stellen. In der zweiten Halbzeit kommt der BTB besser ins Spiel, aber in den entscheidenden Momenten erzwingen wir auch etwas das Spielglück und am Ende steht ein verdienter Sieg zu Buche.“ Aachen, das auf einige wichtige Kräfte wie Linkshänder Simon Bock verzichten musste, fehlten offensichtlich über die 60 Minuten die Mittel für einen Erfolg. „Das ist ein absolut verdienter Sieg für Haan“, fand Trainer Simon Breuer, „die ganze erste Halbzeit haben wir nicht die nötige Aggressivität in der Abwehr und vorne waren wir relativ statisch und haben ein paar technische Fehler gemacht. Haan hat mit tollen Tempospiel und einer sehr guten Effektivität agiert. Bei uns muss alles passen bei den paar Ausfällen. Das war heute nicht der Fall.“
Haan übernahm trotz der frühen Zeitstrafe gegen Ole Völker (1.) direkt das Kommando und ließ die Gäste nach dem 7:3 (11.) noch zweimal auf jeweils drei Treffer herankommen – 11:8 (17.), 12:9 (18.). Nach dem 16:10 (23.) und 19:12 (26.) war die Entscheidung beim 20:14 (28.) fast schon am Ende der ersten Halbzeit gefallen und anschließend erst recht mit der 24:16-Führung (39.) der Hausherren. Dass Aachen auf 20:25 (43.) verkürzen konnte, beantwortete die Unitas eindeutig, indem sie über einen 6:0-Lauf das 31:20 (51.) vorlegte. „In der zweiten Halbzeit haben wir das teilweise ein bisschen besser gemacht und die auch ausgeglichener gestalten können“, fand BTB-Coach Breuer, „wir sind kurz mal auf fünf Tore rangekommen, dann haben wir einen unglücklichen Treffer kassiert durch eine Zeitstrafe – und Haan hat sich direkt wieder abgesetzt. Wir hatten defensiv keinen guten Tag. Gegen Siebengebirge versuchen wir wieder, an unsere Heimspielleistungen anzuknüpfen.“ Das Duell mit dem Aufsteiger HSG Siebengebirge am kommenden Freitag ist für die Aachener als Spiel zwischen dem Elften und dem Zwölften sicher nicht unwichtig.
Unitas Haan: Seher, Joest – Korbmacher (4), Schulz (4), Mensger (6), Richartz (3), Riemann (1), Billen (5), Micus (7), D’Avoine (4), Heimansfeld (1), Rath, Völker (2), Austrup.
BTB Aachen: Zhagloul, Schüler – Herzog (1), Hellemeister (1), Jacobs (5/2), Breuer, Horn, Wudtke (9/1), Monteiro Pai 4), Kaesgen (1), Klinkenberg (1), Schnalle (6).
HC Gelpe/Strombach – MTV Rheinwacht Dinslaken 37:24 (16:9). Die mit zwei Niederlagen in die Saison gestarteten Gummersbacher (24:26 gegen HG Remscheid, 31:36 beim TSV Bayer Dormagen II) stehen zum ersten Mal positiv da, denn ihnen gelang nach dem 38:36 über den HC Weiden und dem 34:33 beim Bergischen HC II der dritte Sieg hintereinander. Logische Folge: Bei 6:4 Punkten und dem sechsten Tabellenplatz sieht die Welt fürs Team von Trainer Markus Murfuni inzwischen deutlich freundlicher aus – anders als jene bei den Dinslakenern, die nur mit einem kleinen Aufgebot antreten konnten (acht Feldspieler) und als Vorletzter (Rang 13/2:8 Punkte) im Kampf um den Klassenerhalt bereits jetzt praktisch mit dem Rücken zur Wand stehen. Murfuni fand vor allen Dingen gut, dass seine Mannschaft bis zum Schluss aufs Gaspedal drückte: „Ich bin sehr zufrieden, sehr zufrieden auch mit dem Tempo. Den Plan, den wir uns vorgenommen haben, haben wir umgesetzt. Ich bin sehr froh darüber, dass wir gerade zum Ende hin noch mal einen kleinen Unterschied gezeigt haben. Natürlich war Dinslaken dezimiert vom Kader her, das mussten wir entsprechend ausnutzen. Ich bin zufrieden, dass wir das mit 13 nach Hause bekommen haben und wir etwas fürs Torverhältnis tun konnten.“ Ein Grund dafür, dass Gelpe/Strombach die Gäste immer auf Distanz halten konnte: In Maximilian Reede fehlte ihr bester Werfer aus dem Rückraum (24 Tore in den vorherigen vier Spielen).
In der ersten Viertelstunde war noch nicht viel von der späteren Überlegenheit des HC zu erkennen, der beim 4:5 (10.) oder 6:7 (15.) sogar zurücklag. Anschließend drehte Gelpe/Strombach die Partie allerdings schnell – was für Murfuni einfach zu erklären war: „Es war der springende Punkt, dass wir dann ein bisschen defensiver verteidigt haben.“ Nach dem 11:9 (21.) für die Gastgeber wurde es sogar richtig bitter für Dinslaken: Bis zur Pause folgten fünf Treffer hintereinander zum 16:9 (30.) und die Frage nach dem Sieger war wenigstens zum größeren Teil beantwortet. Bis zum 21:15 (37.) blieb das Resultat in der Folge halbwegs im Rahmen, ehe sich Gelpe/Strombach allmählich auf den Weg zu einer zweistelligen Differenz machte und dort auch bei der Schluss-Sirene lag – 28:20 (47.), 33:23 (55.), 37:24 (60.).
HC Gelpe/Strombach: Ahmed Elnoamany, Vatter – Dräger (3), Maier (4), Altjohann, Viebahn (2), Soldanski (2), Heinzerling (7), Roth (5), Müller (1/1), Meinhardt (2), Panske (3), Mayer (7/3), Brüning (1).
MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Hoffmann (8), Sanders (1), Höffner (1), Klett, Tuda (7/2), Krölls (1), Dreier (3), Kölsch (3).