12. Oktober 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
BTB Aachen – HSG Siebengebirge 37:34 (17:18). Während sich die einen über eine Befreiung freuen durften, wirkten die anderen am Ende des abwechslungsreichen Duells fast wie eingesperrt – wie gefangen im Tabellenkeller, in dem sie nun auf jeden Fall die erste Meisterschafts-Unterbrechung (Herbst-Schulferien) verbringen müssen. Aufsteiger Siebengebirge, das seinen bisher einzigen Sieg vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den Letzten Bergischer HC II geschafft hatte, steht nach der dritten Niederlage hintereinander mit 2:10 Punkten weiter auf dem vorletzten Platz – und hat dort nur den unverändert punktlosen BHC II (0:12) hinter sich. Absteigen müssten aber beide, wenn denn die Saison bereits jetzt zu Ende wäre – anders als die Aachener. Das Team von Trainer Simon Breuer, der aufgrund reduzierten Personals beim BTB aktiv auf der Platte mitmachen musste, erzielte selbst ohne seinen verletzten Top-Rückraumspieler Simon Breuer 37 Treffer und damit so viele wie noch nie in dieser Saison. Der hart erkämpfte Erfolg in der bis weit in die Schlussphase hinein engen Auseinandersetzung machte sich auch im Ausgleich des Kontos auf 6:6 Punkte und in der zumindest vorläufigen Verbesserung auf den achten Platz bezahlt. Mann des Abends bei den Aachenern war dabei Carsten Jacobs, der für den auf der BTB-Bank sitzenden Simon Bock praktisch mit Tor um Tor erzielte und am Ende bei spektakulären 14 Treffern stand (sechs per Siebenmeter/alle verwandelt).
Nach der weitgehend ausgeglichenen Startphase bis zum 6:5 (9.) nahm der BTB das Heft in die Hand und er schien beim 11:6 (14.) auf dem Weg zu einem relativ ruhigen Abend zu sein. Dass es bis zur Pause ganz und gar nicht so kam, hatte sich Aachen nach Ansicht seines Trainers vor allem selbsz zuzuschreiben: „Wir haben dann ein paar Fehler gemacht, ein paar unglückliche Situationen gehabt und ein, zwei Freie verworfen. Deshalb haben wir die erste Halbzeit mit einem Rückstand abgeschlossen.“ Übers 17:18 (30.) und 18:20 (32.) lagen die Hausherren beim 21:22 (39.), 23:24 (45.) und 26:27 (47.) weiter hinten, ehe sie die Partie wieder zu ihren Gunsten drehen konnten – zunächst durch drei eigene Tore in Folge zum 29:27 (49.). Auf der Zielgeraden blieb Siebengebirge mit dem 30:31 (54.) dran, ehe Aachen aus dem 33:31 (55.) durch eine weitere Dreier-Serie deutlich auf 36:31 (59.) wegzog. Breuer war richtig erleichtert: „Das tut uns super gut, den dritten Heimsieg einzufahren mit einer wirklich guten Leistung. Es war elementar, dass durch die Mannschaft hinweg jeder seine Aufgabe erfüllt hat mit sehr viel Einsatzbereitschaft.“ Ein Einzel-Sonderlob hatte er für Keeper Louis Zhagloul, der später wichtige Bälle abwehrte, und nachollziehbar für Rückraumspieler Carsten Jacobs parat, der trotz unverändert vorhandener Knieprobleme kaum zu halten war. Gleichzeitig bescheinigte Breuer allerdings allen Aachenern insgesamt eine Leistung voller Leidenschaft: „Das war eine tolle Mannschaftsleistung.“
BTB Aachen: Zhagloul (1), Schüler – Herzog, Hellemeister (1), Jacobs (14/6), Breuer (1), Horn (2), Wudtke (5), Creutz, Schmitz (2), Kaesgen (4), Panse, Klinkenberg (2), Schnalle (5).
HSG Siebengebirge: Klein, Löcher – Steinhaus (2), Andrassy, Nitsche (2/1), Schlösser (8/1), Stein (3), Arancibia Diaz (1), Lutz (4), Rohde, Bachler (5), Többen (4), Schulz (5), Picard.
Bergischer HC II – TSV Bayer Dormagen II 19:34 (8:15). Bereits vor dem Anpfiff war ja klar, dass da zwei Mannschaften mit den größten denkbaren Unterschieden aufeinandertreffen. Auf der einen Seite die Hausherren, die mit erheblichen personellen Sorgen und der gruseligen Bilanz von 0:10 Punkten in die Saison gestartet und bereits vor dem Freitagabend Tabellenschlusslicht waren. Auf der anderen Seite die Gäste, die als einziges Team der Klasse bei 8:0 Zählern noch eine weiße Weste hatten und logischerweise als Spitzenreiter angereist waren. Und auch auf der Platte wurde dieser Unterschied von Anfang an deutlich, sodass die Schere zwischen den beiden Mannschaften nach diesem Spieltag noch weiter auseinandergeht. Klar: Dormagens Trainer Moritz Adam konnte mit dem Resultat und auch der Leistung seines Teams deutlich mehr anfangen: „Es war ein sehr seriöser und grundsolider Auftritt von uns. Wir ziehen von Anfang an klar weg, haben am Anfang noch ein paar Themen in der Abwehr, bekommen uns dann aber stabilisiert und haben dann alles in allem einen ruhigen Abend.“
Die Angelegenheit blieb tatsächlich nur 31 Sekunden lang ausgeglichen, bevor Jan Stolzenberg das 1:0 für die Gäste erzielte. Der BHC kam für den Rest des Spiels nie mehr zum Ausgleich und die Dormagener bauten ihren Vorsprung schon vor der Pause komfortabel aus – 5:2 (8.), 9:4 (16.), 13:7 (23.), 15:8 (30.). Nach dem Seitenwechsel leitete sich der TSV den einzigen „Mini-Hänger“, als der Vorsprung auf 17:12 (35.) schmolz, aber er fand den Faden schnell wieder und legte einen starken 11:1-Lauf zum 28:13 (52.) hin. „Da muss man wirklich ein Kompliment an die Jungs aussprechen, das war meine größte Sorge, dass wir nicht auf Betriebstemperatur kommen oder dass wir irgendwann mal die Spannung abfällt. Da kann man sie wirklich zu beglückwünschen, sie haben das Ganze sehr professionell erledigt und wir konnten ein paar Spielern aus der A-Jugend zu ihrem Nordrheinliga-Debut verhelfen“, meinte Adam, der mit seinem TSV jetzt bei 10:0 Punkten steht und – unabhängig von den übrigen Ergebnissen des Wochenendes – als Spitzenreiter in den nächsten Spieltag im Anschluss an die Pause (Herbst-Schulferien) gehen wird.
Bergischer HC II: Elsässer, Beckert – Theis (2/2), Vetter (2), Schäfer (1), Kahl (2), Graf, Fuchs, Santos (2), Artmann (7/3), Berger (1). Mager (2).
TSV Bayer Dormagen II: Bach, Dürselen – Strugies (1), Stolzenberg (3), Emmerich (9), Megale, Ostrowski (3), Szabo (2), Kaysen (8/3), Mertens, Scholl (3/3), Wieczorek, Adam (3), Schindler (2).