13. Oktober 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Läuft! Torhüter Denis Karic (Foto) bildet zusammen mit Sebastian Bliß und Mykhailo Budko ein Ratinger Torhüter-Trio, das im Paket eine überagende Qualität mitbringt. (Foto: Thomas Schmidt)
Interaktiv.Handball – OSC Rheinhausen 30:22 (15:12). Die einen können mit dem Stand der Dinge bestens leben, weil sie sich ganz gut entwickeln. Und Interaktiv darf ja tatsächlich zufrieden sein: Platz drei und 8:2 Punkte liegen für das nach dem Abstieg aus der 3. Liga neu zusammengebaute Team mindestens im Soll oder sogar darüber. „Das war eine sehr gute Mannschaftsleistung und ich bin sehr froh, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, fand Stanko Sabljic, Ratingens spielender Sportlicher Leiter. Den krassen Gegensatz zur Tendenz bei Interaktiv bildet jene bei den Rheinhausenern, die nach zwei Siegen beim Start in die Saison nun bereits die vierte Niederlage hintereinander hinnehmen mussten und als Elfter bei 4:8 Zählern wenigstens vorerst ein fester Bestandteil der Abstiegszone sind. „Wir sind jetzt leider in einer kleinen Abwärtsspirale, was unsere Leistung angeht“, sagt Trainer Thomas Molsner, der allerdings angesichts einiger Ausfälle und angeschlagener Spieler viel Verständnis für sein Team hatte: „In Summe kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen und die Niederlage fühlt sich nicht so hoch an, wie sie auf dem Papier ist. Am Ende waren keine Körner mehr da, wir hatten nichts mehr zuzusetzen.“
Beide Seiten ließen sich mit dem ersten Treffer relativ viel Zeit, denn das 1:0 für die Hausherren erzielte Dusan Maric per Siebenmeter erst in der fünften Minute. Übers 9:5 (15.) und 13:9 (24.) transportierte Interaktiv schließlich mit dem 15:12 (30.) eine Drei-Tore-Führung in die zweite Halbzeit, in der sich Ratingen erst nach dem 20:17 (42.) klarer und entscheidend absetzen konnte – 24:17 (50.), 28:19 (56.). Für OSC-Coach Molsner ging der Blick anschließend bereits nach vorne: „Ratingen ist nicht der Maßstab, an dem wir uns orentieren müssen. Wir machen jetzt eine kurze Pause und bereiten uns dann wieder ganz seriös und akribisch vor. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten und dann bin ich zuversichtlich, dass wir den Bock umstoßen.“ Den Versuch dazu unternehmen die Rheinhausener am 2. November beim Neunten TuSEM Essen II (4:4), der erst vier Spiele ausgetragen hat. Für Ratingen geht es definitiv mit einem besseren Gefühl am 3. November beim Aufsteiger Unitas Haan weiter (Siebter/6:6). Trotzdem bleiben sie bei Interaktiv auf dem Teppich: „Das war gegen Rheinhausen eine sehr gute Mannschaftsleistung. Aber wir haben auch noch viele, viele Sachen, die wir verbessern müssen. Jetzt werden wir die Pause nutzen, dass wir es schaffen, ein ganzes Spiel auf einem guten Niveau zu sein. Das ist unser Ziel.“
Interaktiv.Handball: Bliß, Budko, Karic – Perschke (3), Ludorf (1), Kübler (1), Yamada (2), Poschacher (2), Koenemann, Tech, Maric (7/2), Wenzel (8), Sabljic (6).
OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Eiker (2), Bekston, Wetteborn (1), Stenhorst, Kauwetter (1), Küpper Ventura, Büttner (9/4), M. Molsner (1), Käsler (4), Meurer (3), Gangelhoff, Hrustic (1).
TSV Bonn rrh. – Unitas Haan 35:27 (18:16). Die Bonner gehen als eine der positiven Überraschungen in die erste Meisterschaftspause (Herbst-Schulferien), denn durch den vierten Sieg hintereinander festigte das Team von Trainer Florian Benninghoff-Lühl auf Platz zwei mit 10:2 Punkten seine Rolle als erster Verfolger des bisher ungeschlagenen Spitzenreiters TSV Bayer Dormagen II (10:0). „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber nicht nur – wir haben wieder ein sehr gutes Heimspiel hingelegt“, sagte TSV-Trainer Florian Benninghoff-Lühl – ohne über unverändert vorhandene Arbeitsfelder hinwegzusehen: „Unitas hat uns über das gesamte Spiel extrem viele Aufgaben gestellt. Wir sind in der Entwicklung ein Stück weit da, wo wir hingehören.“ Kollege David Horscht bezeichnete den Bonner Sieg als verdient – und für seine Haaner ist die Bilanz nach sechs Spielen mit 6:6 Punkten und dem siebten Platz trotzdem im Ordnung. „In einem intensiven Spiel sind wir in der ersten Hälfte ebenbürtig, verlieren bei zwei Toren Vorsprung aber die eigene Überzahl und liegen zur Pause bei minus zwei“, sagte Horscht, „auch in der zweiten Hälfte zeigen wir eine ansprechende Leistung, sind aber vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug.“
Übers 5:5 (8.) und 9:9 (13.) absolvierten beide Seiten eine Art Parallelslalom, ehe die Unitas vorlegte – 10:9 (16.), 13:12 (21.), 14:13 (22.). Es folgten jene Szenen, die für eine Wende zurück in die andere Richtung sorgten: Bei Bonn kassierte Bent Bieler zunächst eine Zeitstrafe und Raphael Korbmacher besorgte per Siebenmeter das 15:13 (23.) für Haan. Auf der anderen Seite verkürzte aber Luca Bohrmann für dezimierte Gäste auf 14:15 (24.) und Daniel Fischer glich zum 15:15 (25.). Die zwei Tore Vorsprung beim 18:16 (31.) konnte die TSV in der zweiten Halbzeit erst ein Stück ausbauen und dann halten – 22:18 (35.), 27:23 (45.), 29:25 (50.). Keine vier Minuten später standen die Gastgeber allerdings durch fünf Treffer hintereinander mit dem 34:25 (55.) als Sieger fest. „Bonn gewinnt verdient“, meinte Horscht als fairer Verlierer. TSV-Coach Bennighoff-Lühl vergab extragute Noten an Keeper Moritz Meißenburg sowie die Außen Franz Krohn und Luca Bohrmann. Außerdem sah er trotz aller Zufriedenheit noch Luft nach oben: “ Wir haben einen tollen Angriff, aber wir müssen unsere Abwehr weiterentwickeln.“
TSV Bonn rrh.: Meissenburg, Czerwinski – Krohn (6), Hoffmann (7), Bullerjahn, Santen (4), Behr (3), Fricke (2), Weber, Kästner (1), Fischer (4), Bieler, Bohrmann (8/4).
Unitas Haan: Seher, Joest – Korbmacher (4), Schulz (4), Mensger (6), Richartz (1), Riemann (1), Micus (2), D’Avoine (3), Heimansfeld, Rath (4), Völker (1), Austrup (1).