3. Liga
Sachlicher Sonntag: Eagles nehmen Pflichtsieg mit
Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein festigt durch glanzloses 31:25 beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II den ersten Tabellenplatz.

Ich mach dann mal dicht: Torhüter Sven Bartmann war auch in Friesenheim mit starken Paraden ein sicherer Rückhalt für die HSG Krefeld Niederrhein. (Foto: Herbert Mölleken)

HLZ Friesenheim-Hochdorf II – HSG Krefeld Niederrhein 25:31 (10:12). Die ganz großen Gefühlsausbrüche fanden nicht statt und der als klarer Favorit angetretene Tabellenführer nahm die beiden Punkte eher sehr routiniert zur Kenntnis – was irgendwie zu den 60 Minuten vorher passte, die wenig Meisterliches gehabt hatten und eher in die Kategorie glanzloser Pflichtsieg passten. Während die Eagles immer so wirkten, als könnten sie bei Bedarf jederzeit von 60 bis 70 Prozent auf Maximalleistung schalten, holten die um den Klassenerhalt kämpfenden Hausherren immerhin oft das aus ihrer Sicht maximal Mögliche heraus. Dass die HSG die beiden Punkte mit auf die rund 300 Kilometer lange Heimreise nehmen konnte, tat ihnen zunächst selbst ganz gut: Mit nun 14:0 Zählern festigte die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz ihre führende Position vor dem ebenfalls verlustunktfreien TV Gelnhausen (12:0) und dem Dritten HSG Hanau (11:3) sowie dem Vierten Saase3 Leutershausen (10:4), die sich alle noch Chancen ausrechnen dürfen, am Ende eine der beiden Fahrkarten für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zu lösen. Der Sieg der Krefelder tat gleichzeitig aber auch drei NRW-Nachbarn ganz gut, weil Friesenheim zu deren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gehört. Der TV Aldekerk liegt ebenfalls bei 4:10 Punkten und er konnte sich über das Torverhältnis sogar um eine Position auf Rang zwölf verbesseren. Hinter Friesenheim profitieren neben dem Aufsteiger VTV Mundenheim (3:11) der Vorletzte TV Korschenbroich (2:12) und der Letzte Bergische Panther (1:13) von der Niederlage des HLZ, weil ein „Mitbewerber“ mehr im Geschäft bleibt.

Dass der Sieg der Gäste in Ordnung ging, war insgesamt unstrittig. Nachdem Friesenheim früh einen Siebenmeter ausgelassen hatte (2.), legten Jörn Persson (4.) und Niklas Ingenpaß (5.) das 2:0 für Krefeld vor. Beim 7:3 (13.) und 8:4 (16.) schien aus Sicht der HSG alles auf ein völlig entspanntes Spiel hinauszulaufen – aber die Krefelder nahmen das mit der Entspannung wohl etwas zu wörtlich. Beim 9:7 (21.) bat Schmetz deshalb lieber zu einer Auszeit, doch eine massive Änderung ergab sich nicht: Friesenheim verkürzte sogar auf 9:10 (24.) und 10:11 (26.), ehe sich die HSG durch Treffer von Robert Krass (27.) und Mike Schulz (28.) zum 13:10 wieder etwas lösen konnte. Wie schwer sich der Favorit lange Zeit tat, zeigte der Beginn der zweiten Hälfte – 17:13 (38.), 17:15 (38.). Beim 19:15 (40.) und 22:17 (49.) sah der Spitzenreiter wiederum relativ sicher aus, ehe er erneut nachließ – und ab dem 24:21 (53.) doch noch einmal kurz aufs Gaspedal treten konnte. Vier Treffer hintereinander zum 28:21 (56.) brachten die Entscheidung zugunsten der Gäste, die nur die häufiger vorkommenden Fehler der Hausherren ausnutzen mussten und wenig später einen sachlichen Haken hinter die Aufgabe machen durften. Was sicher ist: Die Partie am kommenden Samstag gegen den Vierten Leutershausen wird nicht nur ein Spitzenspiel, sondern vermutlich auch deutlich schwieriger. 

HSG Krefeld Niederrhein: Conzen, Bartmann – Krass (6), Klasmann (1/1), Schneider (5), Noll (1), Lehmann, Mook, Siegler (1), Schulz (3), Marquardt, Hüller, Jagieniak (3), Persson (3), Ingenpaß (8), Mircic.