28. Oktober 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es ging dann doch irgendwie so unglaublich schnell. Sechs von sieben Kandidaten für das Allstar Game am 17. Mai 2025 habt ihr inzwischen schon gewählt und zuletzt die Rückraumspieler, die von der rechten Seite meistens mit links schmeißen: Jan Micus von Unitas Haan (Niederrhein) und Sven Xhonneux vom HC Weiden (Mittelrhein) werden sich in dieser Saison nicht nur in der Regionalliga als Konkurrenten über den Weg laufen, sondern auch im abschließenden Allstar Game. In der letzten Runde geht es jetzt um die Position, auf der in unteren Klassen gerne schonmal schwächere Spieler „geparkt“ wurden – oder in der Abwehr der Mittelmann. Dabei ist im modernen Handball der Linksaußen schnell, wendig und hat das, was neudeutsch wohl „Wurfauswahl“ genannt wird. So oder so: Im siebten Durchgang unseres Votings könnt ihr nun bestimmen, wer für eure Region die linke Außenbahn bearbeiten soll. Wir sind wie immer gespannt, ihr habt es in der Hand: Stimmt auf unserer Facebook-Seite sowie unserem Instagram-Kanal ab. Hier sind die Kandidaten – für die Übersicht in der Wahl in alphabetischer Reihenfolge:
Die Kandidaten für den Niederrhein
Yannick Kamp (28/DJK VfR Mülheim-Saarn)
Er ist definitiv ein Kind des Ruhrgebiets und er war über lange Jahre beim OSC zu Hause – voller Leidenschaft für den Handball und unzertrennbar mit seinem Zwillingsbruder Julian verbunden. Beide bildeten später auch eine Wohngemeinschaft und sie waren Herzstücke in der Rheinhausener ersten Mannschaft – bis zu jenem 25. Juni 2021, als Julian unmittelbar vor dem Aufstiegsspiel zur 3. Liga gegen die SG Ratingen einen Hirnschlag erlitt und seitdem jeden Tag um die Rückkehr in ein halbwegs normales Leben kämpft. An seiner Seite steht die Familie – auch Yannick, der deshalb zur Saison 2023/2024 den Aufwand für den Handball etwas reduzieren wollte und aus der Regionalliga wieder zur DJK VfR Saarn in die Verbandsliga wechselte. Was dort jeder sieht: Auf der Platte ist Yannick das, was er immer war – ein junger Mann, der seinen Sport liebt und dafür eine Menge gibt.
Yannik Nitzschmann (25/TB Wülfrath)
Bei ihm kommt wohl zusammen, was zusammengehört: Yannik, gebürtiger Velberter, war einst in Wülfrath schon als Jugendspieler unterwegs, ehe er 2014 zur damaligen SG Ratingen wechselte und dort als großes Talent bereits mit 17 zu Einsätzen in der 3. Bundesliga kam. Sein großer Förderer damals: Trainer-Legende Leszek Hoft, der ja inzwischen beim TB erfolgreich an der Seitenlinie steht. Ab 2021 war Yannik dann eine wichtige Stütze und treffsicherer Schütze für den Drittligisten TuS 82 Opladen, ehe er vor ein paar Monaten zurück nach Wülfrath kam und dort schon vor dem offiziellen Wechsel als Spieler seine Fähigkeiten als Physiotherapeut einbrachte – womit er sich unter anderem um seinen jüngeren Bruder Connor Nitzschmann (23) kümmern konnte, der seit einigen Jahren für Wülfrath spielt.
Torben Schirner (24/Mettmann-Sport)
Er scheint über eine an der richtigen Stelle eingebaute Treffergarantie zu verfügen und sich dabei weiter steigern zu können – weil es in dieser Saison noch besser läuft als 2023/2024. Damals kam Torben in 23 Spielen auf 155 Treffer, was ihm bei 6,74 Toren pro Partie den vierten Rang in der alten Oberliga Niederrhein einbrachte. Aktuell steht er nach sechs Runden der Serie 2024/205 mit 51 Toren und einem Durchschnitt von 8,50 Toren in der neuen Oberliga Nordrhein (Gruppe 2) auf Platz zwei, während Mettmann als Mannschaft bei 10:2 Punkten fest zum oberen Drittel der Tabelle gehört. Sollte Torben durch eure Stimmen den Sprung ins Allstar Team für den Niederrhein schaffen, wären ME-Sport dort doppelt vertreten – weil ihr kürzlich bereits Torbens Teamkollegen Dominic Völl für den linken Rückraum gewählt habt.
Die Kandidaten für den Mittelrhein
Matthias Heider (32/Longericher SC)
Wer etwas über Matthias Heider wissen will, fragt am besten bei Freddy Rudloff nach, der inzwischen als Co-Trainer des Drittligateams arbeitet und davor als Trainer für die LSC-Zweite (Oberliga) verantwortlich war. Dort hat er Matthias schätzen gelernt und zusätzlich scheint beide ein besonderer Humor zu verbinden: „Früher, habe ich mir sagen lassen, war er auch ein richtig schneller Spieler mit einer Pferdelunge“, erklärt Rudloff, „das ist heute nicht mehr ganz der Fall.“ Dass Matthias trotzdem noch immer als sehr guter Oberliga-Linksaußen gilt, steht für ihn dabei außer Frage. Außerdem kann Heider als Außen erfolgreich auf der Halbposition verteidigen und dort Akzente setzen: „Wenn man mal Zeichen setzen will, kann man ihn gerne auf halb stellen.“ Was den Spieler Heider komplett macht: „Persönlich und charakterlich ist er top. Er geht vornweg, er ist eine Autoritätsperson.“
Linus Rhode (20/HSG Siebengebirge)
Linus steht bei der HSG an der Schnittstelle zwischen der ersten Mannschaft, die nach dem Aufstieg in die Regionalliga dort um den Klassenerhalt kämpft, und der zweiten Mannschaft, mit der er 2023/2024 in der Landesliga unter der Regie von Trainer Markus van Zuilekom (inzwischen bei den Wölfen Voreifel in der Oberliga) eine insgesamt gute Saison hinlegte – Platz fünf, 27:21 Punkte, 678:616 Tore (zweitbester Angriff in der Klasse). Aufgrund der Neuordnung der Klassen im ebenfalls neuen Verband Handball Nordrhein beförderte es die HSG-Zweite eine Stufe nach oben in die Verbandsliga, wo nach den ersten sechs Spieltagen bei 10:2 Punkten aktuell der dritte Rang in der Bilanz auftaucht. Dort gab es zuletzt einen 39:20-Erfolg gegen den TuS Niederpleis – und Linus zeigte hier mit sieben Toren erneut seine Qualitäten.
Noah Wudtke (20/BTB Aachen)
Aus ihm musste ein Handballer werden – was bei diesem familiären Hintergrund echt kein Wunder ist. Den bekanntesten Namen trägt sein Onkel Erik Wudtke, als Co-Trainer von Alfred Gislason mit der deutschen Nationalmannschaft im großen Handball unterwegs und als verantwortlicher Bundestrainer Jugend U 18/U19 mit mindestens gleicher Leidenschaft für den Nachwuchs. Noah, den Schnelligkeit und Ideen-Reichtum bei den Würfen auszeichnen, stammt wie sein inzwischen in Belgien (KTSV Eupen) spielender Cousin Kian Wudtke (21) aus der Aachener Jugend und gehört inzwischen zu den festen Größen in der Mannschaft von Trainer Simon Breuer. In dieser Saison hat Noah bei bisher fünf Einsätzen 27 Tore erzielt und die Quote vom Siebenmeterstrich beträgt glatte hundert Prozent: Ein Versuch, ein Treffer.