03. November 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
HSG Hanau – HSG Krefeld Niederrhein 30:37 (18:18). Eine Halbzeit lang war es die reine Sachlichkeit bei den Krefeldern, die ihr Programm ziemlich routiniert herunterspulten – nicht mehr und nicht weniger. Weil das Team von Trainer Mark Schmetz dabei Hanaus besten Werfer Cedric Schiefer, der bis zum 7:7 (13.) bereits fünf seiner insgesamt acht Tore erzielt hatte, überhaupt nicht unter Kontrolle bekam, sah die Partie lange wie ein Duell auf Augenhöhe aus – und den Eagles schien nach neun Siegen in Folge irgendwie zumindest der erste Punktverlust zu drohen. Dass es dazu ernsthaft nicht kam, lag an einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang und an einem Plus an Ernsthaftigkeit, das der HSG die für einen ruhigeren Verlauf des theoretisch als Spitzenspiel geltenden Duells nötigen Vorteile verschaffte – ehe sie auf der Zielgeraden angesichts fast erledigter Arbeit doch wieder in eine Art Verwaltungsmodus schaltete. Warum das Resultat dennoch das Prädikat wertvoll verdiente: Durch den Erfolg verbesserte sich der Spitzenreiter auf seinem Weg in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga auf 20:0 Punkte und er hängte gleichzeitig den Fünften Hanau (12:8) als einen der bisherigen Verfolger vermutlich schon entscheidend ab. Das passte unter dem Strich im Übrigen perfekt zu diesem Wochenende, das aus der Sicht der Krefelder wie gemalt lief – weil der bisher ebenfalls verlustpunkfreie Zweite TV Gelnhausen (jetzt 16:2) mit dem 25:40 gegen den Longericher SC (Vierter/13:7) eine schmerzhafte Abreibung hinnehmen musste. Vor allem in den Spielen am 23. November in Gelnhausen und am 14. Dezember gegen Longerich wird sich nun zeigen, ob die Eagles dem Feld komplett enteilen. Gegen den Dritten Saase3 Leutershausen war die Antwort darauf vor zwei Wochen mit dem 37:24 eindeutig ausgefallen.
Krefeld konnte sich in Hanau auf drei Spieler besonders stützen. Erstens: Jörn Persson war nicht nur Dreh- und Angelpunkt, sondern mit elf Toren zusätzlich der beste Werfer des Abends vor dem Teamkollegen Christopher Klasmann, der auf dieselbe Ausbeute kam, dabei aber sechs Siebenmeter in seiner persönlichen Bilanz stehen hatte. Zweitens: Torhüter Sven Bartmann machte auf dem Posten zwischen den Posten immer wieder den Unterschied aus. Alle drei konnten jedoch erst einmal nicht verhindern, dass Krefeld nach dem 3:0-Blitzstart (3.) und dem 4:1 (4.) einige Mühe bekam. In der Summe entsprach dann das 18:18 (29.) am Ende der ersten Halbzeit den Leistungen beider Teams auf der Platte – und vielleicht war sogar die Rote Karte gegen Matija Mircic (33./dritte Zeitstrafe) ein zusätzlicher Wecker für die Gäste, die ab dem 21:21 (37.) verstärkt an einer stabilen Basis für zwei Punkte zu arbeiten begannen – mit einem Plus an Konsequenz hinten wie vorne. Übers 24:21 (41.) und 27:23 (44.) zogen die Eagles auf 32:25 (49.) weg, bevor sie sich weitgehend auf die gelassene Kontrolle des Geschehens beschränkten – und in der Folge trotzdem nicht mehr in Gefahr gerieten. Als es mit dem 33:29 (55.) noch einmal etwas enger geworden war, räumten Klasmann (56./Siebenmeter) und Persson (57./58.) mit ihren Treffern zum 36:29 zügig die letzten kleineren Zweifel aus.
HSG Krefeld Niederrhein: Conzen, Bartmann – Krass, Klasmann (11/6), Schneider (3), Noll (1), Lehmann, Mook, Siegler, Schulz (4), Marquardt, Hüller, Jagieniak (1), Persson (11), Ingenpaß (4), Mircic (2).