30. November 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuS 82 Opladen – HSG Hanau 37:27 (17:15). Damit hatten die Opladener in dieser Form vermutlich selbst nicht gerechnet – vorher nicht, weil sie die nicht in bester Besetzung angetretenen Gäste als sehr starken Widersacher eingeschätzt hatten, und auch im Spiel selbst vorübergehend nicht, weil der Start eher mühselig ausfiel. Da das Team von Trainer Stefan Scharfenberg aber in der zweiten Halbzeit einen Bilderbuchstart hinlegte und sechs Treffer hintereinander erzielte, hatte Opladen das letzte Drittel der Partie sicher unter Kontrolle und gewann am Ende auch in der Höhe verdient. Dass der TuS 82 nicht mehr seine Saison-Bestmarke von 39 Toren (unter anderem vom 39:23 zuletzt bei der TSG Haßloch) erreichte, hatte viel mit nachlassender Konzentration zu tun, brachte jedoch keinen wirklich aus der Fassung. Ein Grund: Durch den zweiten Sieg hintereinander kletterten die Opladener mit jetzt 15:11 Zählern in der Tabelle an Hanau vorbei und vom bisherigen achten auf den siebten Platz – und sie festigten dadurch ihre Position in der oberen Hälfte. Das wiederum gibt eine sehr brauchbare Basis für die restlichen Aufgaben im Jahr 2024: Die nächste Aufgabe im Heimspiel am 7. Dezember gegen den bisher unbesiegten Spitzenreiter HSG Krefeld Niederrhein (25:1) gehört dabei in die höchste Schwierigkeitsstufe und besser dürften die Aussichten am 14. Dezember gegen den gefährdeten Aufsteiger VTV Mundenheim sein (13./6:20). Mit der Leistung gegen Hanau war Scharfenberg nachvollziehbar sehr einverstanden: „Wir freuen uns sehr, dafür haben wir wirklich hart gearbeitet. Die Jungs haben von Anfang an alles reingeworfen. In der ersten Halbzeit gibt es noch einen offeneren Schlagabtausch, in der zweiten einfach nicht mehr. Das ist für uns ein erfolgreicher Abend mit einem unerwartet hohen und verdienten Sieg. Das ist eine schöne Moment-Aufnahme, aber mehr auch nicht. Jetzt kommt Krefeld und wir können da frei aufspielen.“
Opladen braucht gut zehn Minuten, um richtig in der Partie anzukommen, und geriet zunächst mehrmals in Rückstand – 2:3 (7.), 3:5 (10.), 5:6 (13.). Auch das 8:6 (15.) und 9:7 (18.) waren noch keine beruhigendes Polster und Hanau konnte mit dem 10:10 (19.) oder 12:12 (22.) jeweils postwendend auf weitere Führungen der Hausherren antworten. Als dann nach dem 15:13 (27.) in Lucius Hess und Maxim Swiedelsky zwei Opladener innerhalb von 15 Sekunden für zwei Minuten runter mussten (jeweils 28.), schien die Wende möglich zu sein – und Hanau verkürzte im Anschluss auch auf 14:15 (28.). Erstaunlich und in der Summe einer der Schlüssel für den späteren Sieg: Opladen erzielte in dieser noch einmal kritischen Phase durch Jan Jagieniak das 16:14 (29.) und das 17:14 (30.) durch Oliver Dasburg (mit acht Toren mal wieder bester Werfer des TuS 82). Für die Entscheidung nutzte Scharfenbergs Mannschaft im Anschluss direkt die ersten sechseinhalb Minuten des zweiten Abschnitts, denn ein 6:0-Lauf brachte ihr bis zum 23:15 (37.) ein komfortables Polster, das sie im letzten Drittel nur verwalten musste. Beim 29:20 (43.) rückte trotzdem noch ein zweistelliger Unterschied in den Bereich des Machbaren, der wenig später mit dem 31:21 (45.) durch Markus Sonnenberg zum ersten Mal auch amtlich war. Und hätten es die Opladener, bei denen Keeper Moritz Wiese mit 15 Paraden ein Sonderlob seines Trainers bekam, nach dem 35:22 (52.) mit ihren steigenden Nachlässigkeiten nicht übertrieben, wäre sogar ein höherer Sieg möglich gewesen. Dass die finalen neun Minuten anschließend sogar mit 5:2 an Hanau gingen, trugen sie in der Bielerthalle trotzdem gelassen. Und für die HG war die Resultatsverbesserung gleichzeitig kein echter Trost mehr, sondern eher bedeutungslos.
TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Meurer (5), Altena, Dittmer, Jagieniak (4), Dasburg (8), Schmitz (4), Johannmeyer (1), Sonnenberg (6), Schmidt (4), Hess (1), Swiedelsky (3).
HSG Krefeld Niederrhein – HSG Haßloch 41:26 (24:15). Eigentlich gehört Haßloch, der bisherige Zehnte, zumindest auf den ersten Blick nicht zu den gefährdeten Teams in der 3. Liga, sondern eher zum halbwegs sicher aussehenden Mittelfeld. Trotzdem lag an diesem Samstagabend unter dem Strich ein echter Klassen-Unterschied zwischen den Eagles und den Gästen aus Rheinland-Pfalz (Elfter/11:15), die sich selbst den Beinamen Bären gegeben haben: Krefeld, der immer noch unbesiegte Tabellenführer, beherrschte das irgendwie tierisch klingende Duell trotz einer ausgeglichenen Startphase praktisch von der ersten Minute an, stockte sein Konto nach 13 Partien auf 25:1 Zähler auf und liegt damit im Kampf um die beiden Tickets für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga an der Spitze weiter vor dem TV Gelnhausen (21:3), der den Krefeldern vor einer Woche durchs 23:23 den ersten Punkt in dieser Saison abgenommen hatte. Ein klarer Unterschied beim Spitzenreiter: Diesmal produzierte er nicht nur viel Turbo-Handball, sondern gleichzeitig im Angriff wieder auf Hochtouren. Deshalb war mit dem Treffer von Robert Krass zum 30:19 (38.) auch relativ früh in der zweiten Halbzeit die 30-Tore-Marke erreicht und die Frage, ob die Hausherren die 40er-Grenze überschreiten würden, schien sich hier praktisch nicht mehr zu stellen. Es ging eigentlich lediglich noch um den genauen Zeitpunkt, dem sich die Eagles allerdings besonders in der Schussphase beinahe vorsichtig näherten: In der 59. Minute war es aber so weit, als Lucas Schneider das 40:26 für Krefeld erzielte. Am Ende verpasste die HSG, die mit 453 Treffern weiter den besten Angriff in der Gruppe Süd-West der 3. Liga stellt, zwar knapp ihren Offensiv-Rekord, den sie vor gut einem Monat am 26. Oktober mit dem 44:31 bei der HG Saarlouis aufgestellt hatte, doch auf der Anzeigetafel stand mit den 15 Toren Unterschied immerhin der bisher höchste Saison-Erfolg.
Cedric Marquardt eröffnete den Abend mit dem frühen 1:0 (1.), ehe sich die Gäste ebenfalls im Spiel anmeldeten und sogar zweimal eine Führung herausarbeiten konnten – 3:2 (3.), 4:3 (4.). Übers 5:5 (7.) und 9:9 (12.) blieb das Duell ausgeglichen, bevor Krefeld ab dem 12:11 (18.) durch vier Treffer hintereinander innerhalb von drei Minuten im Eilverfahren auf 16:11 (21.) erhöhte und spätestens jetzt alles unter Kontrolle hatte. Mir dem 23:14 (29.) kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit rückte zum ersten Mal ein zweistelliges Polster ins Blickfeld und ab dem 26:16 (32.) direkt am Anfang der zweiten blieb es fast durchgängig in diesem Bereich. Die weitgehend chancenlosen Gäste erreichten zwar mit dem 23:32 (44.) noch einmal einen einstelligen Wert, doch die Eagles setzten einen 4:0-Lauf zum 36:23 (51.) hinterher und sie haben jetzt in den beiden letzten Spielen im Kalenderjahr 2024 die Gelegenheit, als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen. Dabei warten allerdings zwei Aufgaben, in denen mutmaßlich mehr Gefahr droht als jetzt gegen Haßloch: Am 7. Dezember steht das Topspiel gegen den Dritten Longericher SC (19:7) auf dem Programm, der mit der Empfehlung von fünf Siegen hintereinander nach Krefeld kommt, und den Abschluss bildet die Aufgabe beim TuS 82 Opladen (Sechster/15:11).
HSG Krefeld Niederrhein: Conzen, Bartmann – Krass (4), Klasmann, Schneider (2), Noll (2), Hildenbrand (5/1), Siegler (2), Handschke (2), Schulz (2), Marquardt (5), Hüller (5), Jagieniak (2), Persson (4), Ingenpaß (6), Mircic.