Regionalliga Nordrhein
Wachablösung: Weiden stürzt Ratingen – und Bonn ist kein Geheimtipp mehr
HC gewinnt beim bisherigen Ersten Interaktiv klar mit 33:24, während die TSV beim 41:22 den Letzten BHC II beherrscht. HSG Siebengebirge gewinnt unten zum dritten Mal hintereinander.

a ist oben, da ist Bonn! Torhüter Moritz Meißenburg war mit daran beteiligt, dass die TSV gegen den Letzten Bergischer HC II einen gefahrlosen Abend erlebte – und nun die Pause über Weihnachten/Neujahr auf dem ersten Tabellenplatz verbringen kann. (Foto: Thomas Schmidt)

TSV Bonn rrh. – Bergischer HC II 41:22 (19:7). Kein Zweifel: Die Bonner sind die Mannschaft der Hinrunde und mit 20:2 Punkten auch definitiv kein Zufallstabellenführer. Verloren hat die Mannschaft von Trainer Florian Benninghoff-Lühl nur am 14. September mit dem 33:36 beim heimstarken BTB Aachen (Achter/11:11 Punkte), während sie gegen drei Konkurrenten von oben zu Siegen kam – 26:24 gegen Interaktiv.Handball (Zweiter/18:4), 39:31 gegen den TSV Bayer Dormagen II (Dritter/14:6), 38:30 beim HC Weiden (Vierter/14:8). Dass sie nun und ab sofort der Jäger ist und der vielleicht heißeste Kandidat für die Meisterschaft, ist für die TSV vorerst noch kein richtiges Thema. Benninghoff-Lühl bleibt jedenfalls zurückhaltend: „Jetzt erholen wir uns über Weihnachten und sortieren uns für das letzte Spiel der Hinrunde sowie für eine sehr lange und hoffentlich spannende Rückrunde.“ Dass die für den BHC II noch einmal spannend werden kann, gilt auf der anderen Seite mittlerweile als unwahrscheinlich, denn die Solinger sind bei 1:21 Punkten und 279:355 Toren (minus 76) bereits ziemlich klar abgeschlagen. Bereits der Vorletzte Unitas Haan (6:16) und der Drittletzte MTV Rheinwacht Dinslaken (6:16) sind deutlich entfernt – und zurzeit müsste wegen des erhöhten Abstiegs sogar TuSEM Essen II als Zehnter (6:14) wahrscheinlich mit runter in die Oberliga.

Auch vor dem Duell mit dem Schlusslicht hatten sie in Bonn die ganz großen Töne weggelassen. Benninghoff-Lühl sah sich darin bestätigt: „Das war ein klarer Start-Ziel-Sieg, der intern wie extern von allen so erwartet worden war. Für mich war das eine der schwierigsten Aufgaben – genau deshalb, weil das alle erwarten.“ Auf der Platte gab es aber von der ersten Sekunde an nicht den geringsten Zweifel, wer sich die beide Punkte sichern würde, und der BHC II musste bereits in der achten Minute beim Stande von 1:6 zu einer Auszeit greifen. Deren Wirkung blieb allerdings übersichtlich, weil die Hausherren nichts anbrennen lassen wollten und übers 9:2 (19.) mit dem 14:4 (25.) zum ersten Mal eine Zehn-Tore-Führung schafften. „Die Abwehr mit Torhüter Moritz Meißenburg war überragend in der ersten Halbzeit und der Angriff hatte ein paar zu viele freie Fehlwürfe – was man bei dem Stand wahrscheinlich gar nicht sagen darf“, meinte Benninghoff-Lühl, „in der zweiten Halbzeit plätschert das Spiel vor sich hin. Wir verteilen die Spielzeit, so gut es geht. Ole Windhorst aus der zweiten Mannschaft hat sein Debüt für diese Saison gegeben und das richtig gut gemacht. Wenn man etwas bemängeln möchte, ist das der Rückzug in der zweiten Halbzeit – das ist aber bei dem Ergebnis und bei dem Stand natürlich verziehen.“ Viel hätte später trotzdem nicht gefehlt an einem Erfolg mit 20 Treffern Unterschied: Nach dem 39:21 (58.) und 41:22 (59.) wäre es fast so weit gewesen.

TSV Bonn rrh.: Krouß, Meißenburg – Krohn (4), Hoffmann (2), Bullerjahn, Santen (5), Behr (2), Windhorst (3), Fricke (3), Bitzer (3), Bieler (3), Fischer (5), Palmen (2), Bohrmann (9/3).

Bergischer HC II: M. Berblinger, Beckert – Püttmann (2), Vetter, Santos, Schaper (1), Linden, Mager (1), Keull (2), Graf (6), Artmann (1), Berger (7), Gießelmann (2/1).

Interaktiv.Handball – HC Weiden 24:33 (9:13). Dieses Ergebnis war in dieser Form sicher für die meisten eine echte Überraschung – was gar nichts mit mangelndem Respekt für die Gäste zu tun haben dürfte, die als Vierter (jetzt 14:8 Punkte) weiter eine grundsolide Serie spielen und hinter dem Top-Trio aus der TSV Bonn rrh. (20:2), Interaktiv (18:4) und dem TSV Bayer Dormagen (14:6) so etwas wie der Spitzenreiter der zweiten Tabellengruppe sind. Trotzdem mussten die Hausherren, die zuvor lediglich einmal in Bonn knapp den Kürzeren gezogen hatten (24:26), sicher als Favorit gelten. Aber die Gäste erwiesen sich als echter Party-Schreck, übernahmen nach dem 4:4 (14.) das Kommando und setzten sich auf 12:7 (26.) ab. Bis in die zweite Hälfte hinein verteidigte der HC zunächst seinen Vorsprung von vier bis fünf Treffern, bevor er vom 16:12 (37.) noch einmal auf 20:14 (42.) und 23:16 (45.) nachlegte. Interaktiv fand tatsächlich gar keine Antwort mehr, sondern es lief nach dem 22:28 (55.) bis zum 22:31 (57.) in eine richtig deutliche Niederlage hinein. Klarer Fall: In der aus dem Januar 2025 vorgezogenen Partie am Freitagabend beim Schlusslicht Bergischer HC II (1:21) wollen die Ratinger trotzdem ihre nächsten beiden Punkte holen.

„Wir sind ganz gut ins Spiel reingekommen. Dann machen wir vorne die Dinger nicht rein, dadurch bringen wir Weiden ins Spiel und kommen in eine Spirale, aus der wir nie rauskommen“, erklärte Interaktivs selbst spielender Sportlicher Leiter Stanko Sabljic, „Glückwunsch an Weiden zum Sieg, die haben das richtig gut gemacht. Wir haben viel zu analysieren. Dieses Spiel ist sehr gut für uns, um eine Analyse zu machen, da müssen wir uns weiter auf uns fokussieren.“ Weidens Trainer Marc Schlingensief konnte natürlich mit dem Ausgang des Abends deutlich mehr anfangen: „Wir fahren einen auch in der Höhe verdienten Sieg ein. In der Abwehr haben wir es geschafft, die Freiräume von Ratingen auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu wurde auch aufopferungsvoll gekämpft um jeden Ball. Dass sich das erst im Laufe der ersten Halbzeit auch auf der Anzeigetafel bemerkbar macht, lag zum einen daran, dass wir selbst zu statisch agierten und zu Beginn zumindest der Torhüter gut parierte. Das drehte sich aber im Laufe des Spiels und unser Tom Keller hatte ganze 15 Paraden. Im Angriff war es dann das Kollektiv, was brillierte – angetrieben von Mats Kemper und Luca Rügenberg. Wir haben uns in den entscheidenden Phasen sehr reif gezeigt und die fehlende Konstanz der letzten Wochen war heute kein Thema. Mit so einem Ergebnis geht man gerne in die kurze Weihnachtspause.“

Interaktiv.Handball: Bliß, Karic – Heinrichsmeyer (1), Schulz (1), Perschke (2), Kübler, Yamada (4), Nuic, Poschacher (1), Koenemann (3), Tech, Maric (9/4), Wenzel, Sabljic (3).

HC Weiden: Schroif, Keller – J. Frauenrath (6), Xhonneux (8/4), Wolff (2), Meurer, Gerke, Kemper (6), Rügenberg (4), Bösel (2), Fiedler (1), K. Frauenrath (3), Eissa (1).

 

HSG Siebengebirge – HC Gelpe/Strombach 32:29 (16:12). Für de Aufsteiger war es der dritte Erfolg im dritten Spiel unter der Regie des Trainer-Rückkehrers Lars Degenhardt, der vor Kurzem seinen erst zur neuen Saison gekommenen Nachfolger Marcel Trinks wieder abgelöst hatte. Entsprechend zufrieden zeigte sich der „Neue“ mit der Entwicklung: „Wir sind mit den drei Siegen im Rücken sicherlich in der Wettbewerbsfähigkeit angekommen. Wir stehen mittendrin und nicht mehr hintendran. Das macht uns zuversichtlich für das kommende Jahr.“ Ein Grund zur Entwarnung besteht angesichts des weiter sehr ernsthaft drohenden erhöhten Abstiegs noch nicht, aber der HSG gelang mit der Verbesserung auf 8:16 Punkte und Rang neun tatsächlich ein Schritt hin zu deutlich größeren Chancen im Kampf um den Klassenerhalt – mit dem die Gäste aus dem Oberbergischen als Siebter bei 12:10 Zählern nichts zu tun haben. HC-Coach Markus Murfuni konnte erstens mit dem Auftritt der eigenen Mannschaft ganz gut leben und er hatte zugleich ein Lob für Siebegebirge auf Lager: „Siebengebirge spielt einen ganz anderen Handball mit viel mehr Tempo und Aggressivität in der Abwehr, seit sie den Trainer gewechselt haben, und sie haben absolut verdient gewonnen, wir habe es nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Ansonsten bin ich mit dieser Hinrunde nicht unzufrieden, die Entwicklung ist da und wir schauen nach vorne.“ Für den HC Gelpe/Strombach geht es am 12. Januar gegen TuSEM Essen II weiter (Zehnter/6:14), während die HSG an diesem Wochenende noch frei hat und dann am 18. Januar 2025 beim TSV Bayer Dormagen II (Dritter/14:6) weitermacht.

Die Gäste aus dem Oberbergischen legten nach dem 1:0 (4.) bis zum 9:8 (17.) immer vor, ehe sich die Waage auf die andere Seite zu neigen begann und die HSG das Kommando übernahm – 12:10 (25.), 16:12 (30.). Bis zum 25:19 (46.) und 27:20 (47.) sah Siebengebirge wie der sichere Sieger aus, doch Gelpe kämpfte sich mit dem 24:27 (54.) und 27:30 (59.) noch einmal heran. Mit dem 32:28 (60.) von Anto Marcinkovic war der Weg kurz darauf aber endgültig frei für Siebengebirge und die Halle imklusive Trainer Degenhardt längst eine Partymeile: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. In kämpferischer Hinsicht, in emotionaler Hinsicht, aber auch in spielerischer Hinsicht haben wir einfach ein richtig gutes Spiel gemacht gegen einen sehr starken Gegner. Dieser Sieg ist nach der gesamten Hinrunde hoch zu bewerten. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass wir das so gebogen haben.“

HSG Siebengebirge: Fischer, Löcher – Dziendziol (2), Steinhaus, Andrassy, Nitsche (7), Hayer, Schlösser (10/6), Stein (2), Lutz (1), Bachler (4), Többen (2), Marcinkovic (2), Schulz (2).

HC Gelpe/Strombach: Ahmed Elnomany, Vatter – Dräger, Maier (5), Feuerbach (3), Viebahn (1), Heinzerling (7), Jürges, Meinhardt (1), Lüsebrink (1), Panske, Mayer (7/2), Brüning (1), Walch (3).

 

OSC Rheinhausen – TSV Bayer Dormagen II 38:34 (17:12). Das war Dormagen II nach dem 36:21 am 15. November gegen den BTB Aachen: Einzige verlustpunktfreie Mannschaft, 14:0 Zähler. Inzwischen sind die Dormagener irgendwie in der unerwartet rauen Wirklichkeit angekommen – und nach der dritten Niederlage hintereinander als Dritter (14:6) nur noch der Verfolger des neuen Spirzenreiters TSV Bonn rrh. (20:2) und des Zweiten Interaktiv.Handball (18:4), gegen die sie kürzlich ebenfalls verloren hatten (31:39, 26:27). TSV-Trainer Moritz Adam beurteilte den Abend sachlich: „Wir verlieren verdient in Rheinhausen. Wie erwartet, war es wieder ein Stress-Spiel mit ein bisschen Kulisse – und wir haben damit einfach Probleme. Wir sind nicht so weit und so klar und in unseren Systematiken so gefestigt, dass wir solche Spiele mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen können.“ Weit entfernt von einer derart nüchternen Feststellung waren die Rheinhausener, die sich auf 12:10 Punkte und Rang sechs verbesserten. „Ich bin super stolz auf die Mannschaft“, stellte OSC-Trainer Thomas Molsner fest, „wir haben über 60 Minuten einen Riesenfight abgegeben gegen eine Mannschaft, die sich auch lange Zeit gewehrt hat. Das war ein hervorragendes Handballspiel. wir hatten über 60 Minuten einen unfassbaren Spirit. Am Ende haben wir uns verdient belohnt und wir können jetzt beruhigt in diese kurze Winterpause gehen.“ 

Nach dem 3:3 (6.) nahmen die Gastgeber das Heft in die Hand und sie blieben über die gesamte erste Halbzeit führend – 7:4 (10.), 10:7 (15.), 13:9 (19.), 16:10 (25.), 17:12 (30.). Im Anschluss ans 20:15 (34.) für Rheinhausen legte Dormagen aber seine beste Phase auf die Platte und es arbeitete sich übers 19:21 (37.) und 20:22 (39.) auf 22:23 (44.) heran. Entscheidend aus der Sicht der Hausherren: „Die Jungs lösen das ganz hervorragend, wir hatten über 60 Minuten einen unfassbaren Spirit. Am Ende haben wir uns verdient belohnt und wir sind superfroh, dass wir jetzt mit einem positiven Punktekonto in die Winterpause gehen.“ Die muss beim TSV Bayer noch ein bisschen warten, weil Dormagen das Handballjahr 2024 erst am Mittwochabend mit dem Nachholspiel gegen TuSEM Essen II bestreitet (Zehnter/6:16).

OSC Rheinhausen: Steffel, Seemann – Adrian (8/5), Bekston, Taymaz (9), Kauwetter (2), Küpper Ventura (2), Büttner (6/1), F. Molsner (4), M. Molsner, Milde, Käsler (6), Meurer (1).

TSV Bayer Dormagen II: Borreck, Ludorf – Stolzenberg (3), Emmerich (1), Megale, Ostrowski (2), Szabo (3), Mosblech (1), Mertens (4), Werschkull, Scholl (2/2), Adam (9/2), Leis (6), Kayse (3/1).

 

BTB Aachen – MTV Rheinwacht Dinslaken 31:27 (15:15). Es bleibt dabei, dass sich die Aachener auf ihre Heimstärke verlassen können und der Sieg über die gefährdeten Dinslakener war der fünfte im fünften Auftritt in der Halle Gillesbachtal. Was sich am Ende relativ deutlich liest, entwickelte sich allerdings über die 60 Minuten zu einer echt schwierigen Angelegenheit, sodass Trainer Simon Breuer hinterher tief durchatmete: „Puh. Wir sind natürlich megahappy mit dem Ausgang des Spiels. Wir haben aber im Verhältnis zu den vorangegangenen Heimspielen einfach nicht diese Energie und Bereitschaft auf die Platte bekommen, wir waren relativ lethargisch und schlecht im Umschaltspiel. Wir haben uns das Leben sehr, sehr schwergemacht. In der 40. Minute haben wir mit vier Toren zurückgelegen und ab da haben wir dann irgendwo den Schalter gefunden, dieses Spiel doch noch zu drehen.“ Weil dem BTB jene Wende gelang, konnte er sein Konto zum Jahreswechsel auf ausgeglichenen 11:11 Zähler stellen – was Rang acht und eine ordentliche Basis für die Fortsetzung der Meisterschaft bedeutet, wo am 12. Januar 2025 mit der Aufgabe bei der HSG Refrath/Hand (Fünfter/14:8) die letzte Aufgabe in der Hinrunde auf dem Programm steht. Deutlich mehr unter Druck stehen auf jeden Fall die Dinslakener, die nach dem Jetzt-Stand als Elfter bei 6:16 Zählern wegen des erhöhten Abstiegs (hängt ab von der Zahl der Absteiger aus der 3. Liga) runter in die Oberliga müssten.

Nach dem 5:5 (11.) schien Aachen mit dem 9:6 (16.) und 11:8 (19.) auf dem aus seiner Sicht richtigen Weg zu sein, doch der MTV konnte ausgleichen und übers 12:12 (22.) beim 15:14 (26.) in Führung gehen. Die spannende Partie mit wechselnden Führungen schien dem BTB in der zweiten Halbzeit sogar ganz zu entgleiten, als Dinslaken aus dem 19:19 (38.) zuerst die 21:20-Führung (40.) machte und kurz darauf innerhalb von nur zwei Minuten durch drei Treffer in Folge auf 24:20 (42.) wegzog. Dass Aachen in der Folge den Kopf wieder aus der Schlinge ziehen konnte, hatte für BTB-Coach Breuer einen bestimmten Namen und jener Spieler rückte nun auf den Posten zwischen den Pfosten: Louis Zhagloul. „Dass wir dieses Spiel noch drehen, hatte mit ganz viel Leidenschaft zu tun, aber in erster Linie mit einem herausagenden Louis Zhagloul, der in der 41. Minute eingewechselt wurde und bis zum Ende des Spiels nur drei Gegentore bei sieben, acht Paraden kassiert hat. Er war unser absoluter Matchwinner. So gehen wir jetzt relativ glücklich in die Pause und stehen für uns super da mit den Zielen, die wir uns gesetzt haben, und mit einer tollen Heimstärke.“ Neun Minuten nach dem 20:24 hatte Aachen das Duell jedenfalls zum 26:24 gedreht (51.) und die wichtigen Punkte brachte es im Schluss-Abschnitt auch über die Ziellinie – nach dem 28:27 (58.) final durch das 29:27 (58.) von Carsten Jacobs, das 30:27 (60.) von Oskar Panse und das 31:27 (60.) von Simon Bock.

BTB Aachen: Zhagloul, Schüler – Wydera, Jacobs (10/4), Wudtke (4), Hellemeister, Juesten (1), Kaesgen, Wagner, Schmitz, Panse (2), Herzog, Schnalle (7), Bock (7).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Hoffmann (4), Sanders (4), Höffner, Klett, Tuda (2/2), Krölls (1), Dreier (5), Reede (7), Kölsch (4).

 

TuSEM Essen II – HSG Refrath/Hand 25:30 (10:15). Früher waren Auswärtsspiele nicht unbedingt eine Lieblingsbeschäftigung der Refrather, die zum Beispiel in der Saison 2023/2024 auf dem Weg zum achten Platz in der Abschluss-Tabelle mit insgesamt 24:28 Punkten in des Gegners Halle bei 9:17 Zählern gelandet waren – und entsprechend zu Hause bei 15:11 Punkten. Jetzt hat die Mannschaft von Trainer Kelvin Tacke aus fünf Heimspielen immer noch positive 6:4 Zähler erzielt, aber auswärts steht sie nach dem Erfolg im Ruhrgebiet bei schon vier Siegen (8:4) und sie konnte dadurch ihren fünften Tabellenplatz mit 14:8 Punkten festigen. Damit bilden die Refrather zusammen mit dem Dritten TSV Bayer Dornagen II (14:6) und dem Vierten HC Weiden (14:8) eine kompakte Dreiergruppe hinter den beiden Top-Teams TSV Bonn rrh. (20:2) und Interaktiv.Handball (18:4). Viel wichtiger allerdings für die HSG: Sie kann sich den für viele Konkurrenten wegen des erhöhten Abstiegs (hängt ab von der Entwicklung in der 3. Liga) notwendigen Blick nach unten sparen. Tacke war sicher auch deshalb vom Auftritt seines Teams sehr angetan: „Essen musste alles reinschmeißen. Deswegen war mir klar, dass das wieder ein riesen Herausforderung wird. Riesenkompliment an die gesamte Truppe, wir haben es geschafft, die personellen Probleme zu kompensieren. Der Sieg ist unter dem Strich auch verdient.“ Verlierer Essen, das zum vierten Mal hintereinander leer ausging, muss nun als Zehnter (6:14) sehen, dass es bald wieder Boden unter die Füße bekommt. Den negativen Trend zu brechen, wird auf jeden Fall am Mittwochabend im Nachholspiel in Dormagen sehr schwierig.

Nach dem 4:4 (13.) in der torarmen Anfangsphase machte sich Refrath auf den Weg, die Partie an diesem Sonntagnachmittag zu beherrschen – 8:4 (17.), 10:6 (21.). Auf den 9:10-Anschluss (25.) der Essener antwortete die Mannschaft von Trainer Kelvin Tacke mit dem 12:10 (26.), ehe ihr noch vor der Pause das 15:10 (30.) gelang und direkt nachher das 17:10 (33.). Was HSG-Trainer Tacke dennoch störte: „In der zweiten Halbzeit ist es von den Schiedsrichtern ein bisschen unrund geworden mit drei Roten Karten, da ist noch mal richtig Unruhe reingekommen.“ Entscheidend benachteiligt musste sich allerdings niemand fühlen: Essen bekam drei Zeitstafen sowie die Rote Karte gegen Frederic Neher (32.), Refrath musste ebenfalls drei Zeitstrafen verkraften sowie zwei Rote Karten gegen Magnus Georgi (32.) und Alexander Krause (38.). Der TuSEM verkürzte dann noch einmal auf 16:18 (42.), 20:23 (51.) und 22:25 (55.), doch mit dem 27:22 (56.) stand Refrath vier Minuten vor dem Ende als Gewinner fest. Essens Coach Sebastian Hosenfelder fasste die Partie aus TuSEM-Sicht zusammen: „Wir starten solide bis zum 4:4 und kassieren dann drei Tempogegenstöße. Dieser Hypothek laufen wir erst einmal hinterher, bis wir dann in der 25. Minute wieder auf einen dran sind. Leider hindern uns wieder technische Fehler, um mit einem knappen Rückstand in die Halbzeit zu gehen. In der zweiten Halbzeit bietet sich wieder ein ähnliches Bild, wir tasten uns heran und treffen dann in Überzahl schlechte Entscheidungen und verlieren diese Überzahl mit minus eins. Mit dem Auffüllen auf Refrather Seite kassieren wir die Zwei-Minuten-Strafe. Refrath baut es weiter aus und verwaltet es am Ende clever zum verdienten Sieg.“

TuSEM Essen II: Haberkamp, Solbach Domingo – Scherz (2), Heiderich, Neher, Petersen (7), Asci (2), Schmidt (2), Lewandowski (4/2), Stumpf (1), Ernst (6), Abel, Bandura, Mittich (1).

HSG Refrath/Hand: Hablowetz (1), Krämer – Krause, Faust, Greffin (5), Geerkens (4), Funke (4), Hohenschon (5), Georgi (1), Winter (2), Mielke (1), Speckmann (2), Mokris (3/1), Capota (2).