19. Januar 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Tanzeinlage: Der tief im Kampf um den Klassenerhalt steckende TV Korschenbroich mit dem bärenstarken Keeper Felic Krüger (links/Nummer 97) feierte nach dem 32:23 Mundenheim seinen dritten Saisonsieg. (Foto: Sven Frank)
Ob die Karten im Kampf um den Klassenerhalt wirklich neu gemischt sind, wird sich erst noch zeigen müssen. Tatsache ist allerdings: Der Tabellenletzte TV Korschenbroich, der in den vergangenen Wochen/Monaten auf dem „besten“ Weg zu sein schien, den Anschluss zu verlieren, spielt wieder mit. Nach sieben Niederlagen hintereinander gewann das Team von Trainer Frank Berblinger die Partie beim Mit-Aufsteiger VTV Mundenheim, die als ein Art Abstiegsfinale zu gelten hatte, erstens verdient und zweitens am Ende sehr deutlich mit 32:23. Der Sieg brachte die Korschenbroicher sogar ein paar Zentimeter vom Tabellenende weg und er war doppelt wertvoll – weil nach dem 27:24 aus der Hinrunde nun der am Ende der Saison bei Punktgleichheit entscheidende direkte Vergleich zumindest mit der VTV für den TVK spricht. „Wir haben heute definitiv ein Zeichen gesetzt, dass wir nach wie vor dran glauben, dass wir es schaffen können, in der Liga zu bleiben“, fand Berblinger maximal erleichtert. Da der ebenfalls gefährdete TV Aldekerk als Nachbar vom Niederrhein und in der Tabelle mit dem 23:39 beim Spitzenreiter HSG Krefeld Niederrhein (33:1 Punkte) eine nicht unerwartete Niederlage hinnehmen musste, steht ganz unten ein Trio bei jeweils 6:28 Punkten: Mundenheim, Korschenbroich, Aldekerk. Knapp davor liegen auf Rang 13 die Bergischen Panther mit 8:26 Zählern nach ihrer 28:32-Niederlage gegen Saase3 Leutershausen (Vierter/22:12). Die erweiterte Gefahrenzone umfasst darüber hinaus zusätzlich den Elften TSG Haßloch (11:23) und den Zwölften HLZ Friesenheim-Hochdorf II (10:24). Ein ganzes Stück weiter oben festigte der Longericher SC (24:10) durch den 30:29-Zittersieg gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (Neunter/18:16) seinen dritten Rang, während der TuS 82 Opladen nach der überraschend glatten 28:35-Pleite gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (Zehnter/17:17) auf Platz acht abrutschte (19:15).
VTV Mundenheim – TV Korschenbroich 23:32 (14:18). So oft durften die Korschenbroicher in dieser Saison noch nicht zum Kreis von ausgelassen feiernden Spielern zusammenkommen. Deshalb sah es unmittelbar nach der Schluss-Sirene beinahe so aus, als hätte die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger soeben eine Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht. Der Jubel war allerdings nach langen Wochen des Darbens fraglos nachvollziehbar, denn durch den Sieg beendete Korschenbroich eine an Kraft und Nerven zehrenden Serie von sieben Niederlagen hintereinander – und der dritte Saisonsieg soll nun dabei helfen, dass sich der TVK intensiver in den weiteren Kampf um den Klassenerhalt einmischen kann. Ganz nebenbei war der Erfolg schon alleine deshalb verdient, weil Korschenbroich durch den Siebenmeter von Max Zimmermann früh das 1:0 (2.) erzielte und anschließend über die kompletten restlichen 58 Minuten und 28 Sekunden ebenfalls immer vorne lag. Erstaunlich: Die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger, zuletzt nicht gerade selten an sich selbst gescheitert, behielt jederzeit die Nerven und die Übersicht – und fand fast immer zu den passenden Zeitpunkten die aus ihrer Sicht richtigen Lösungen. Wozu das im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Dritten Longericher SC reichen kann, wird die Korschenbroicher erst in der kommenden Trainingswoche beschäftigen. Die Rückfahrt an diesem Samstagabend an den Niederrhein war erst mal eine Zeit für Genießer. So sah das auch Berlinger und er warf trotzdem sofort den Blick nach vorne: „Bei aller Euphorie, die heute Abend herrscht, die sich die Jungs auch verdient haben, gilt es natürlich gnadenlos weiterzumachen. Nächste Woche Samstag haben wir wieder ein sehr wichtiges und schweres Heimspiel gegen Longerich.“
Die Hausherren, die inzwischen acht Mal hintereinander als Verlierer die Halle verlassen mussten, sahen sich von Beginn an erstaunlich selbstbewussten Gästen gegenüber, die nach dem 6:3 (8.) und 10:6 (13.) übers 12:8 (18.) im Anschluss an eine Mundenheimer Auszeit in ihre einzige wirklich kritische Phase rutschten – weil die VTV auf 11:12 (19.) und 13:14 (24.) verkürzte. Dank dreier Wirkungstreffer zum 17:13 (28.) und durchs 18:14 (30.) von Henrik Schiffmann in der letzten Minute der ersten Halbzeit gabs jedoch eine gute Basis für den zweiten Durchgang, in dem der TVK auf nahezu jede Aktion der Hausherren den entsprechenden Konter setzte – 18:16 (33.), 20:16 (34.), 22:19 (38.), 23:21 (44.), 24:22 (46.), 26:22 (47.), 28:23 (52.). Was immer Mundenheim in seiner letzten Auszeit kurz darauf besprochen hatte: Es schien vor allem den Korschenbroichern weiteren Auftrieb zu geben, denn sie erzielten in den letzten achteinhalb Minuten noch einmal vier Tore zum 32:23-Endstand. „Ein Riesenkompliment an die Jungs, es war ein überragender Kampf mit einer überragenden Deckung“, fand Berlinger, „im Angriff haben wir viele gute Entscheidungen getroffen, geduldig und mit Mut gespielt. Felix Krüger im Tor hatte mit 18 Paraden einen Riesenanteil am Sieg.“ Am liebsten hätte TVK-Coach allerdings wohl jeden der eingesetzten Spieler zum „Man of the Match“ gemacht.
TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (5), Krantzen (6), Eugler (4), Ghindovean, Brinkhues, Wolf (6), König (3), Zimmermann (7/3), Büscher, Feld, Franz, van Katwijk, Bitzel (1).
Bergische Panther – Saase3 Leutershausen 28:32 (16:14). Jene Szene in der 57. Minute war irgendwie typisch für diese Partie gegen einen Kontrahenten, der für die Panther eigentlich deutlich außerhalb jeder Reichweite liegen sollte. Am Ende werden sich die im Kampf um den Klassenerhalt steckenden Gastgeber aber fragen müssen, ob nicht etwas mehr drin gewesen wäre – und sie werden diese Frage mit einem glatten Ja beantworten müssen, weil der als Favorit geltende Vierte ihnen dazu durch eine an reine Verwaltung des Geschehens geltende Einstellung über weite Strecken tatsächlich die Gelegenheit dazu bot. In der Summe war es dann jedoch viel zu oft so wie beim Stande von 26:29, als Dorian Wöstmann für die gerade in Unterzahl auf der Platte stehenden Hausherren bei einem Tempogegenstoß die Gelegenheit bekam, die über weite Strecken dröge Angelegenheit wieder spannend zu machen – doch er scheiterte und kurz darauf sorgte Leutershausens Rechtsaußen Simon Spilger mit dem 30:26 (58.) für die finale Entscheidung zugunsten der Gäste, die oft nur auf die sich prompt einstellenden Fehler der Panther zu warten brauchten. In der Summe konnte das Team der Trainer Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz nach der Pause über einen längeren Zeitraum im Angriff zu wenig anbieten, was sicher auch mit dem Fehlen von Ante Simic im linken und Simon Wolter im rechten Rückraum zu tun hatte. Dadurch fielen schließlich von vornherein einige nicht unwichtige Tore weg.
Nach dem 0:1 (1.) mussten die Panther bis zum 5:6 (10.) immer hinterherlaufen und selbst eine direkt folgende Auszeit wirkte zunächst überhaupt nicht – 6:8 (15.). Die 4:0-Serie des Abstiegskandidaten zum 10:8 (20.) brachte Leutershausen mit dem 12:12 (26.) wenigstens dem Ergebnis nach ins Spiel zurück, aber der Außenseiter fand in dieser Phase manche richtige Antwort und er nahm übers 15:13 (29.) mit dem 16:14 (29.) ein brauchbares Polster mit in die zweite Halbzeit, in der allerdings nach genau vier Minuten und neun Sekunden sowie vier Gegentoren hintereinander mit dem 16:18 (35.) das Pendel wieder auf die anderen Seite ausschlug. Die Panther konnten in der Folge zwar die bisweilen an Lustlosigkeit grenzenden Aktionen des Favoriten noch einmal bestrafen und mit dem 21:20 (41.) und 22:21 (42.) jeweils vorlegen, aber die nachlassenden Reserven führten jetzt schnell zur Entscheidung: Neun Minuten und sechs Gegentreffer in Folge später war beim 22:27 (51.) alles klar und Leutershausen brauchten den Abend fortan wirklich nur zu verwalten. Saase3 wäre höchstwahrscheinlich selbst dann als glanzloser Sieger nach Hause gefahren, wenn Dorian Wöstmann jene Gegenstoß-Gelegenheit genutzt hätte.
Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (5), Flemm (4/1), Wöstmann (1), Lindemann (3), Exner (5), Hinkelmann, Schütte (2), Ballmann (6), Schön, Elsässer (2/2).
Longericher SC – HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II 30:29 (16:15). Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle – die für die Longericher in einem wilden Hoch endete. Nach 59 Minuten und 42 Sekunden, in denen die Gastgeber trotz einer insgesamt mittelmäßigen Leistung die Chance hatten, die Partie viel früher auf ihre Seite zu ziehen, nahm LSC-Coach Chris Stark beim Stande von 29:29 seine letzte Auszeit. Im finalen Angriff kam Lukas Martin Schulz zwar zum Abschluss, wurde dabei aber gefoult. Den fälligen Siebenmeter nahm der Rückraumspieler selbst – und er versenkte den Ball sicher zum 30:29-Endstand. Der Rest ging im ausgelassenen Kölner Jubel unter. „Wir waren auf ein sehr hart umkämpftes Spiel eingestellt – und genau so ist es gekommen. Für Zuschauer ist so was immer ziemlich geil, wenn man so knappe Spiele hat, die man dann am Ende für sich entscheidet. Ich hätte das ganz gerne ein paar Minuten früher eingetütet gesehen. Nichtsdestotrotz sind wir zufrieden, weil uns die Revanche geglückt ist fürs Hinspiel und wir mit zwei Punkten morgen früh aufwachen“, fand Stark. In der Tabelle unterstreicht der LSC seine Ambitionen auf eine gute Platzierung und derzeit sieht es sehr danach aus, als könnte für die Kölner der dritte Rang hinter den beiden Top-Teams HSG Krefeld Niederrhein (33:1 Punkte) und TV Gelnhausen (31:3) ein echtes Saisonziel werden. Hier liegt Longerich bei 24:10 Zählern derzeit vor Saase3Leutershausen (22:12) und dem TV Kirchzell (21:13).
Nach einem ausgeglichenen Start in die Partie (5./3:3) schien dieselbe den Hausherren zunächst komplett aus den Fingern zu gleiten – 3:7 (9.). Doch der LSC fing sich wieder und schaffte nach dem 4:8 (10.) durch Schulz (11./Siebenmeter) und einen Doppelpack von Malte Nolting (12.) den 7:8-Anschluss. Jonas Kämper glich die Angelegenheit beim 11:11 (19.) sogar wieder aus, bevor die Kölner durch die Zeitstrafe gegen Dustin Thöne (20.) noch einmal in Bedrängnis und mit 11:14 (22.) in Rückstand gerieten. Stark reagierte mit einer Auszeit – und fand wohl die richtigen Worte: Lennart Niehaus (23./28.), Nolting (24.) und Lennart Wörmann (29.) drehten die Partie zum 15:14 und damit zur ersten Longericher Führung. Den Vorsprung konnte der LSC nach dem Seitenwechsel zunächst zum 20:16 (36.) ausbauen und in der Folge zunächst weitgehend sicher verwalten. Die HSG kam lange nie näher als auf zwei Tore heran und die Hausherren schienen immer die richtige Reaktion zu finden – wie nach dem 26:24 (51.). Roman Babic im Kölner Tor streute in Serie drei Paraden ein und auf der Gegenseite erhöhten Nolting und Schulz auf 28:24 (54.). Weil die Gäste zudem die nächste Zeitstrafe kassierten, hätte die Begegnung jetzt durchaus auf die Entscheidung zusteuern können. Doch es kam anders und Dutenhofen probierte in der Schlussphase mit einer offensiven Deckung noch einmal alles – mit Erfolg. Über das 28:26 (57.) und 29:27 (58.) kassierte der LSC 38 Sekunden vor Schluss tatsächlich den 29:29-Ausgleich. So brauchte das Drama den letzten Akt: Auszeit, Angriff, Foul, Siebenmeter, Schulz, Siegtreffer. Der Rest war Kölner Jubel.
Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (3), Pyszora, Gerfen (2), Thöne, Niehaus (5), Wolf, Leitz (1), Schulz (8/4), Kaysen (1), Nolting (7), Kremp (2), Kämper (1).
HSG Krefeld Niederrhein – TV Aldekerk 39:23 (21:14). Irgendwie schienen beide Seiten mit diesem Resultat zumindest halbwegs leben zu können. Der Außenseiter aus Aldekerk hatte sich wenig Chancen auf was Zählbares ausgerechnet und er wollte sich durch eine überzeugende Leistung „nur“ ordentlich präsentieren. Das gelang dem Team von Trainer Tim Gentges bis in die zweite Halbzeit hinein, ohne dass es die Hausherren trotz erheblicher Gegenwehr ernsthaft in Not gebracht hätte. Mark Schmetz, der Coach des turmhohen Favoriten Krefeld, hatte zwar vorher seiner Pflicht entsprechend davor gewarnt, den Kontrahenten auch nur im Ansatz auf die leichte Schulter zu nehmen, aber natürlich trotzdem einen Sieg für den Tabellenführer eingepreist. Den lieferten ihm seine Eagles ja auch, ohne dass sie gegen leidenschaftlich kämpfende Aldekerker zunächst höheren Ansprüchen gerecht wurden und aufgrund einiger Wechsel sogar den Faden verloren. Richtig happig wurde es für den TVA erst, nachdem er in der zweiten Halbzeit durch Zurab Gogava auf 20:24 (39.) verkürzt und dadurch immerhin für ein paar Minuten für eine gewisse Unruhe bei den personell offensichtlich rotierenden Eagles gesorgt hatte. Gentges ordnete das Geschehen realistisch ein: „Es ist alles in Ordnung. Wir wussten ja, auf das wir uns heute einlassen, gerade in dieser personellen Situation. Wir können uns auf jeden Fall auf die Fahne schreiben, dass wir es in der zweiten Halbzeit geschafft haben, dass Krefeld hinten heraus wieder auf die erste Sieben wechseln musste. Das ist ein Teil-Erfolg. An den guten Aktionen, die wir gezeigt haben, sollten wir uns hochziehen. Wir haben aber auch sehr deutlich gesehen, wo unsere Grenzen sind, wenn man Sachen nicht auf den Punkt spielt, wenn man Sachen ungenau spielt, wenn man eine taktische Marschroute nicht so einhält. Da wird man brutal bestraft, so schnell kann man gar nicht gucken.“
Zum Ausgleich kam Aldekerk lediglich beim 1:1 (2.) durch Konrad Thelen, in der Folge setzte sich der Favorit bald ab – 4:1 (6.), 7:3 (10.). Beim 8:6 (12.) war es immer noch knapp und kurz darauf beim 12:6 (15.) für die Eagles eine Auszeit des TVA erforderlich, der dennoch schnell zwei weitere Gegentreffer zum 6:14 (19.) kassierte und spätestens hier die Unterschiede zwischen einem von da oben und einem von da unten auf der Anzeigetafel ablesen musste. Was für den Einsatz des Vorletzten sprach: Mit dem 14:21 (30.) konnte er dennoch ein vorzeigbares Ergebnis in die Pause transportieren, weil er die letzten fast zwölf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit tatsächlich mit 8:7 für sich entschied und bis zum späteren 20:24 von Gogava in der Summe immer noch ein 14:10 fürs eigene Selbstbewusstsein mitnehmen durfte. Wie anschließend das 3:15 für die letzten 20 Minuten in der Vorbereitung auf die nächste Partie am kommenden Samstag gegen die TSG Haßloch (Elfter/11:23) einzubauen/zu verarbeiten ist, gilt wiederum als andere Frage. „Nur“ das Mithalten für den einen oder anderen Moment wird den Aldekerkern dort auf keinen Fall reichen. „Wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns zu verbessern, dann geht es wieder in den absoluten Abstiegskampf. Spiele wie gegen Haßloch sind die, die für uns zählen. Da müssen wir Punkte holen, wenn wir in dieser Liga bleiben wollen“, stellte TVA-Coach Gentges fest.
HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Krass (3), Klasmann (2/2), Schneider, Noll (2), Lehmann, Hildenbrand (7/2), Siegler, Handschke, Schulz (8), Marquardt (1), Hüller, Persson (8), Ingenpaß (6), Mircic (2).
TV Aldekerk: Buchmüller. Schoemackers, Keutmann – Mumme (2), Fünders, Könnes, Plhak (4/1), Hahn, Küsters (3), Ellwanger (1), Gogava (4), Brockmann (5), Thelen (3), Rutten (1).
TuS 82 Opladen – HSG Rodgau Nieder-Roden 28:35 (9:17). Es wirkte ein wenig, als hätte irgendjemand den Opladenern den Stecker rausgezogen. Und vielleicht war das von der Wahrheit auch gar nicht so weit entfernt, denn in personeller Hinsicht hatte die Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg vor der Begegnung mit Rodgau Nieder-Roden einen echten Tiefschlag zu verdauen: Oliver Dasburg, mit 126 Toren in bisher 16 Saisonspielen der Dreh- und Angelpunkt des Opladener Spiels, fällt mit einem Handbruch für längere Zeit aus. Rund um die Bielerthalle wussten sie schon immer, dass die bisher sehr gute Ausbeute in dieser Spielzeit auf dem Punkte-Konto (jetzt 19:15) vor allem ein Polster ist, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten. Wie wertvoll das ist, wird sich nun in den kommenden Wochen zeigen, wenn auf den TuS 82 (Achter) anspruchsvolle Auswärts-Aufgaben wie bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (25. Januar/Neunter) oder beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II (15. Februar/Zwölfter) sowie die Nachbarschaftstreffen mit dem TV Korschenbroich (1. Februar/Platz 15) und dem Longericher SC (7. Februar/Dritter) warten.
Bereits in der Anfangsphase lief für die Hausherren nicht viel zusammen. Als Scharfenberg seine erste Auszeit nahm, war sein Team beim 0:3 (8.) noch ohne eigenen Treffer. Dass der Rückstand nicht schon zu diesem Zeitpunkt deutlich größer ausfiel, lag am zu Beginn gut aufgelegten Tim Trögel im TuS-Tor. Markus Sonnenberg besorgte dann den ersten Opladener Treffer (9./1:3), doch über das 1:5 (11.) und 2:7 (14.) ließ sich früh erahnen, in welche Richtung der Abend laufen sollte. Es hieß 7:12 (22.), als der TuS 82 die nächste Schrecksekunde überstehen musste: Birger Dittmer blieb nach einem Foul von Rodgaus David Wucherpfennig zunächst liegen und verließ das Feld mit lädierter Schulter (22.). Wucherpfennig sah für die Aktion die Rote Karte, doch die sich daraus ergebende Überzahl konnten die Hausherren so gar nicht nutzen. Sonnenberg scheiterte einmal aus aussichtsreicher Position von außen und einmal mit dem Versuch aus der eigenen Hälfte aufs leere Gäste-Tor. So stand es kurz darauf 7:13 (24.).
Immerhin: Dittmer erlitt keine schwerere Verletzung und er kehrte wieder auf die Platte zurück. Das war aber schon das Beste an der ersten Hälfte und die letzten Minuten gestalteten sich auf Opladener Sicht ziemlich gruselig. Vom 8:13 (26.) ging es über das 8:15 (27.) mit einem 9:17 (30.) in die Kabine. Im zweiten Abschnitt lag anschließend von Beginn an keine Wende mehr in der Luft. Die HSG verwaltete den Vorsprung weitgehend, nach dem 14:22 (40.) geriet der TuS sogar mit zehn Treffern Differenz in Rückstand – 14:24 (41.). Der Abstand hielt bis zum 18:28 (49.), bevor Jan Jagieniak (50.), Dittmer (50.) und Maurice Meurer (51.) auf 21:28 verkürzten. Ein Teil-Erfolg: Gäste-Coach Christian Sommer sah sich daher veranlasst, sein Team für die letzten Minuten noch einmal zu einer Auszeit zu bestellen. Julius Schröder besorgte zwar kurz darauf das 22:28 (51.), doch in der Schlussphase ließ Rodgau nichts mehr anbrennen und spätestens mit dem 25:32 (57.) durften selbst die kühnsten Opladener Optimisten nicht mehr an einen Punktgewinn glauben.
TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Meurer (7), Altena (2/1), Schroeder (5), Dittmer (4), J. Jagieniak (4), Johannmeyer, Sonnenberg (4/1), Schmidt (2), Hess, Swiedelsky.