3. Liga
Noch mehr Drama: Aldekerk atmet auf, Panther und TVK chancenlos
TVA kämpft sich im Keller zum 30:27 gegen Haßloch. Für Korschenbroich ist Longerich eine Nummer zu groß - wie Saarlouis für die Panther. TuS 82 rettet knappen Sieg, Spitzenreiter Krefeld hat wenig Probleme.

Mal schauen! Dustin Thöne (hinten links) und Malte Nolting (hinten rechts) mussten sich mit ihren Longerichern aber kaum echte Sorgen machen. Anders sah das für Melle van Katwijk (vorne) und seine Korschenbroicher aus. (Foto: Sven Frank)

Es war in der Summe sicher ein aufregender Samstagabend in der 3. Liga und für die im Keller darbenden Vertreter aus dem Handball-Westen hängt der Klassenerhalt weiter an einem seidenen Faden. Dabei konnte immerhin einer seine Lage ein bisschen entspannen – und die Felsbrocken, die sehr lange eine zu schwere Last zu sein schienen, fielen bei der Schluss-Sirene mit mächtig viel Lärm von den Schultern des TV Aldekerk. Der bisherige Tabellenletzte, der vorher einen Sieg über die TSG Haßloch (Zwölfter/11:25 Punkte) selbst zur Pflicht erklärt hatte, gönnte sich einen richtig heißen Tanz auf dem Vulkan, schien bis  in die ersten Minuten der zweiten Halbzeit auf dem direkten Weg in eine fatale Niederlage zu sein – und zog sich dann noch durch einen Kraftakt an den eigenen Haaren aus dem Sumpf. Durch den 30:27-Erfolg löste sich die Mannschaft des Trainergespanns Tim Gentges/Nils Wallrath bei jetzt 8:28 Punkten vom letzten Tabellenplatz und sie kletterte auf Rang 14 – wo der TVA jetzt nur noch ein paar Zentimeter hinter den Bergischen Panthern liegt, die nach ihrem 23:33 bei der HG Saarlouis (Fünfter/22:14) ebenfalls 8:28 Zähler vorzuweisen haben. Wieder ans Ende der Tabelle ging es zurück für den TV Korschenbroich, der vor einer Woche überzeugender 32:23-Sieger beim gleichfalls stark gefährdeten Mit-Aufsteiger VTV Mundenheim war und nun gegen den Dritten Longericher SC (26:10) mit dem 24:35 nicht ganz unerwartet leer ausging. Aldekerks Trainer Gentges brachte den Wert des Sieges über Haßloch auf den Punkt: „Wir konnten nicht nur unsere Punkte sieben und acht einfahren, sondern wir konnten vor allem Haßloch wieder ein bisschen mit ins Boot nehmen und die anderen wieder unter Druck setzen.“ Die Gefahrenzone beginnt tatsächlich bei der TSG Haßloch und dem HLZ Friesenheim-Hochdorf II (Zwölfter/ebenfalls 11:25), ehe sie sich im Quartett aus Panthern, Aldekerk, Mundenheim (7:29) und Korschenbroich (6:30) massiv zuspitzt. Wie krass der Unterschied zwischen denen von da oben und denen von da unten aussieht, zeigten unter anderem die Longericher durch ihren Sieg beim TVK und der nach wie vor ungeschlagene Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein (35:1) hatte rund ums 31:25 bei der HSG Rodgau Nieder-Roden (Zehnter/17:19) ebenfalls keine größeren Probleme. Die bekam der TuS 82 Opladen (Sechster/21:15) tatsächlich noch in der Partie bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (Neunter/28:18), als er mit einem 17:9 zur Pause in die zweite Halbzeit ging und am Ende froh war, dass er einen 29:27-Erfolg aufs eigene Konto überweisen konnte.

 

TV Aldekerk – TSG Haßloch 30:27 (13:16). Wie sehr die Hausherren unter Druck standen, zeigte sich vor allen Dingen nach dem 7:5 (11.), als sie außer einer Fülle von Fehlern jeder Art nichts mehr produzierten, sechs Gegentore in Folge kassierten und für über acht Minuten keinen weiteren eigenen Treffer erzielten. Erst Fabian Küsters beendete schließlich mit dem 8:11 (20.) die Flaute, ohne dass der TVA dadurch einen größeren Zugriff auf die Partie bekam. Haßloch, das definitiv selbst wie ein Absteiger spielte, brauchte nur auf weitere Gelegenheiten zu warten und blieb hartnäckig vorne – 13:9 (23.), 15:11 (29.), 16:13 (30.). „In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme im Angriff“, stellte Gentges fest, „das hat Haßloch knallhart bestraft.“ Die Schwierigkeiten waren zum Teil so groß, dass eine Wende in diesem für den weiteren Abstiegskampf zentral wichtigen Spiel nahezu ausgeschlossen zu sein schien – bis sich die Aldekerker praktisch selbst Lügen straften. Der Coach sah das so: „In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich besser die Laufwege eingehalten und die Passqualität ist gestiegen. Wir haben auch das Tempo noch mal anziehen können und die Abwehr-Umstellung hat uns extrem gepuscht.“ So einfach war es in der Realität allerdings doch nicht, weil sich Aldekerk mit seiner Steigerung durchaus noch Zeit ließ und immer wieder gute Chancen ausließ, die ihm bei entspechender Nutzung manches Zittern hätte erspart hätten.

Noch beim 16:18 (35.) war nicht viel klar und übers 18:18 (39.) gingen die Gastgeber mit dem 19:18 (37.) von Maximilian Tobae erstmals wieder in Führung, aber Haßloch durfte anschließend bis zum 21:21 (50.) und 22:22 (52.) hoffen, die nächste Wende einzuleiten. Letztlich waren es die Spieler aus der Abteilung mit mehr Erfahrung, die den TVA auf den aus seiner Sicht richtigen Weg brachten: Fabian Küsters (52.), Zurab Gogava (53.) und Thomas Plhak (54.) brachten das sich nun zunehmend an sich selbst berauschende Team mit 25:22 nach vorne, bevor Paul Keutmann die Halle endgültig an den Rand des Berstens brachte: Der Keeper krönte seine Leistung mit dem weiten Wurf zum 26:22 (55.) ins gerade verwaiste Tor der TSG. Nachdem Plhak (57./Siebenmeter) und Gogava (58.) das 26:24 (57.) der Gäste mit dem 28:24 beantwortet hatten, durfte Aldekerk auf der Bank langsam mit den Feierlichkeiten beginnen – und sie fielen hinterher ausgiebig aus. Tim Gentges atmete tief durch: „Ich bin mega happy und mega stolz auf die Mannschaft. Das war heute ein Abnutzungskampf, denn beide Seiten haben eine unfassbar lange Verletztenliste aufzuweisen. Es waren ein riesen Kampf, nicht immer ein handballerischer Leckerbissen, aber das ist scheißegal. Am Ende des Tages zählt nur, dass wir zurück sind im absoluten Rennen um den Klassenverbleib.“ Dass der Weg ans rettende Ufer und bis zu mehr Sicherheit weiter sehr steinig ist, wissen sie rund um die Vogteihalle – und es interessierte gleichzeitig für diesen Abend vorerst keinen mehr.

TV Aldekerk: Buchmüller, Schoemackers, Keutmann – Mumme (3), Tobae (1), Fünders (1), Plhak (8/4), Hahn (2), Küsters (5), Ellwanger (1), Gogava (4), Brockmann, Thelen (2), Rutten (2).

 

HSG Rodgau Nieder-Roden – HSG Krefeld-Niederrhein 25:31 (10:16). Es war der nächste glanzlose Arbeitssieg, den die Krefelder von ihrer rund 270 Kilometer weiten Dienstreise aus Hessen mitbrachten. Wie schon so oft in dieser Saison reichten den Eagles für die Bewältigung ihrer Aufgabe ein paar kurze Phasen, in der sie die Zügel etwas anzogen, um den Vorsprung dann weitgehend ungefährdet ins Ziel zu bringen. Weil die HSG so auch in der 18. Partie dieser Spielzeit ungeschlagen blieb und ihr Konto nun auf 35:1 Punkte aufstockte, ist inzwischen längst klar: Was für die meisten anderen Vereine die reguläre Drittliga-Saison darstellt, ist für die Krefelder nicht mehr als eine Vorrunde vor der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Eines der beiden Tickets ist fest für die Eagles reserviert, die höchstens im TV Gelnhausen (33:3) noch einen ernsthaften Verfolger haben. Bereits der Dritte Longericher SC (26:10) hat keine realistischen Aussichten, die Eagles in irgendeiner Weise noch zu gefährden. Die nächste Aufgabe aus der Kategorie „Vorrunden-Pflicht“ folgt am kommenden Samstag gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (Neunter/18:18).

Jörn Persson eröffnete die Partie mit dem 1:0 (1.) für die Gäste, die mit dem 3:1 (6.) auch gut in die Begegnung fanden. Rodgau Nieder-Roden, in der Vorsaison mit einer starken Spielzeit als Tabellendritter durchs Ziel gekommen, erwies sich vor eigenem Publikum zunächst aber als hartnäckiger Konkurrent. Über das 3:3 (9.) gerieten die Krefelder sogar erstmal mit 4:6 (13.) in Rückstand. Es folgte die erste Steigerung im Spiel der Eagles, die in den nächsten sieben Minuten keinen Gegentreffer kassierten und durch fünf eigene Treffer das 9:6 (19.) vorlegten. Die Gäste hatten in der Schlussphase der ersten Halbzeit dann deutlich die Kontrolle und überstanden selbst die Zeitstrafen gegen Tim Hildenbrand (23.) und Matija Mircic (26.) ohne nennenswerte Schäden. Ohne große Not nahm Eagles-Trainer Mark Schmetz beim Stande von 12:9 (28.) dann auch seine ihm zustehende Auszeit. In der Folge spielte der Tabellenführer seine Klasse voll aus, versenkte unter anderem mehrere Bälle ins leere Tor der Hausherren und erhöhte so zum deutlichen 16:10-Pausenstand (30.).

Mit dem 18:11 (35.) durch Mike Schulz zog Krefeld im zweiten Abschnitt erstmals auf sieben Tore davon. Danach schalteten die Gäste weitgehend in den Verwaltungsmodus und Rodgau Nieder-Roden durfte immer mal wieder etwas verkürzen. So wurde aus dem 19:12 (36.) das 19:15 (39.) und aus dem 22:16 (42.) das 22:18 (43.). Letztlich geriet der Spitzenreiter jedoch nie mehr wirklich in Gefahr – weil er immer die richtigen Antworten fand und in der einen oder anderen Szene das nötige Glück hatte – zum Beispiel bei der Situation, als die Hausherren gerne einen Siebenmeter-Pfiff bekommen hätten, die Schiedsrichter aber weiterspielen ließen und Cedric Marquardt im Gegenzug das 23:18 (43.) erzielte, oder später beim Stande von 27:23, als Rodgau Nieder-Roden erneut die Chance hatte, zu verkürzen – das Tor des Kreisläufers aber nicht zählte, weil dieser knapp auf der Torraum-Linie stand (54.). Die Gäste gerieten jedenfalls nie wirklich in Stress und spätestens mit dem 30:24 (58.) durch Schulz waren alle Zweifel am nächsten Pflicht-Erfolg des Aufstiegskandidaten beseitigt.

HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Jakobi – Krass (3), Klasmann (2), Schneider (5), Noll (1), Lehmann, Hildenbrand (1), Siegler, Handschke, Schulz (4/1), Marquardt (5), Hüller (1), Persson (4), Ingenpaß (5), Mircic.

 

HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II – TuS 82 Opladen 27:29 (9:17). Viel länger hätte dieses Spiel aus Opladener Sicht sicher nicht dauern dürfen, sonst hätten die Gäste vermutlich irgendwann tatsächlich die elf Tore Vorsprung aus der ersten Halbzeit noch verspielt. Die riesige Lücke stammte zuletzt aus der 20. Minute, als der TuS mit 15:4 vorne lag – und wohl kaum jemand hätte daran gedacht, dass die Hausherren noch einmal ernsthaft für etwas Zählbares in Frage kommen würden. Doch mit nur zehn Feldspielern fehlten den Gästen im zweiten Abschnitt die Alternativen, zudem in Oliver Dasburg (Handgelenksbruch) weiterhin eine wesentliche Stütze fehlte. Dass die Opladener den Sieg am Ende trotzdem ins Ziel brachten, dürfte in doppelter Hinsicht wertvoll sein: Zjm einen für die Moral und für das Bewusstsein, dass Siege selbst ohne den besten Schützen Dasburg möglich sind, zum anderen ganz nüchtern für das Konto, das der TuS auf 21:15 Punkte aufstockte und das ihm sogar den Sprung auf Rang sechs brachte. So sah das im Wesentlichen auch Trainer Stefan Scharfenberg: „Ich denke, wenn man den Spielverlauf sieht, ist das verdient. Aber es war ein unfassbarer Kraftakt. Die Jungs haben wirklich alles auf der Platte gelassen, was da heute ging. Ich bin extrem stolz darauf, das sind wichtige zwei Punkte für uns und da haben wir durchaus Charakter gezeigt.“

Eine Woche zuvor im Heimspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (28::35) hatte Opladen in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen und war früh deutlich in Rückstand geraten. Diesmal sah die Sache komplett anders aus, denn über das 3:0 (5.) und 6:1 (10.) erwischten die Gäste einen Traum-Start, der HSG-Trainer Axel Spandau zu seiner ersten Auszeit zwang. Die Maßnahme brachte herzlich wenig, denn kurz darauf war der TuS zum 9:1 (14.) enteilt. Vom 9:2 (14.) an erhöhte Opladen auf 12:2 (17.), bevor Spandau sein Team zum zweiten Mal zum Gespräch bat. Daraufhin sahen die Zuschauer in Wetzlar allerdings erneut einen Treffer des TuS und jetzt durfte sich sogar Keeper Tim Trögel in die Torschützenliste eintragen, als er den Ball im leeren HSG-Kasten versenkte – 13:2 (18.). Dass es nicht bis zum Ende in dieser Form weitergehen konnte, war vermutlich auch den Gästen klar, und als Coach Scharfenberg beim 15:5 (23.) seine erste Auszeit nahm, war die Welt noch völlig in Ordnung. „Uns gelingt es einfach, eine gute erste Halbzeit zu spielen. Wir wussten, dass in der zweiten Halbzeit Wetzlar noch einmal kommen würde“, erklärte der TuS-Trainer.

Im TuS-Angriff lief es jedoch schon in den letzten zehn Minuten vor der Pause nicht mehr besonders rund und mit den beiden Treffern vom 17:7 (27.) zum 17:9 (30.) lag ein kleiner psychologischer Vorteil kurioserweise bei den Hausherren, die nach dem Wechsel sogar auf 12:17 (37.) verkürzten. Markus Sonnenberg beendete die Gäste-Flaute nach ziemlich genau zehn Minuten mit dem 18:12 (37.) vom Siebenmeter-Strich (37.) und beim 20:12 (40.) und 22:13 (43.), jeweils wieder durch Sonnenberg, schien die Sache für den TuS wieder in die richtige Richtung zu laufen. Aber die HSG hatte noch nicht vor, die Flinte ins Korn zu werfen und sie stellte früh auf eine sehr offensive Deckungsvariante um. So schmolz der Opladener Vorsprung erneut – über das 22:15 (46.) auf 23:18 (49.) und schließlich vom 27:21 (53.) auf 27:24 (57.). Das 28:24 durch Birger Dittmer (59.) war dann die Erlösung und gleichzeitig war klar, dass die verbleibendende Zeit für eine Wende nicht mehr reichen würde. Mit zwei Treffern in den letzten 30 Sekunden verkürzte die HSG zwar noch auf 29:27, die beiden Zähler nahm der TuS trotzdem mit auf die Heimreise.

TuS 82 Opladen: Trögel (1), König, Wiese – Meurer (2), Schroeder (1), Dittmer (5), J. Jagieniak (1), Johannmeyer (1), Sonnenberg (7/3), Schmidt (5), Pauli (3), Hess (1), Swiedelsky (2).

 

HG Saarlouis – Bergische Panther 33:23 (17:12). Die Panther mussten an diesem Samstagabend erkennen, dass die Kontrahenten aus dem ganz oberen Bereich der Tabelle für sie doch eine Nummer zu groß sind – und die Niederlage in Saarlouis fiel sogar weit deutlicher aus als jenes 28:32 vor einer Woche im Heimspiel gegen Saase3 Leutershausen (Vierter/22:12). Was dem Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz entgegenkommen dürfte: Jetzt folgen zunächst zwei Heimspiele, in denen es erneut eine Überraschung probieren kann – am 1. Februar gegen den TV Kirchzell (Siebter/21:15) und am 8. Februar gegen die HSG Hanau (Achter/20:14). Komplett ans Eingemachte geht es dann am 14. Februar beim TV Aldekerk und die Panther können sich hier aus zwei Gründen keine Niederlage erlauben. Erstens: Sie drohen für diesen Fall hinter den TVA und damit auf einen Abstiegsplatz abzurutschen. Zweitens: Sie hätten dann nach der 29:33-Heimniederlage aus der Hinrunde den direkten Vergleich mit den Aldekerkern verloren, der am Ende der Saison bei Punktgleichheit noch wichtig werden könnte. Ähnlich könnte es vier Wochen später am 14. März in der Rückrunden-Partie gegen den TV Korschenbroich nach dem 24:26 vom 26. Oktober in der Waldsporthalle werden.

Die als klarer Außenseiter angetretenen Gäste schienen sich vorübergehend als Spielverderber für die HG zu positionieren, die mit dem zweitbesten Angriff der Klasse zunächst erstaunliche Produktions-Probleme hatte. Mit dem 5:3 (8.) und 6:5 (14.) führten die Panther, die dann in Rückstand gerieten und beim 8:8 (19.) noch einmal ausglichen – allerdings auch zum letzten Mal an diesem Abend. Bis zum 10:12 (25.) durch Sam Lindemann war unverändert manches drin, ehe der Favorit vorübergehend das Tempo erhöhte und übers 16:11 (28.) nach dem 17:12 (30.) am Ende der ersten Halbzeit direkt mit zwei Toren zum 19:12 (32.) in den zweiten Durchgang startete. Was für die Panther sprach: Sie kämpften sich nach dem 16:20 (36.) mit dem 19:22 (43.) sogar auf drei Treffer heran und zwangen Saarlouis hier zu einer Auszeit (44.). Die Ansprache dort durch HG-Trainer Philipp Kessler wirkte auch, weil die Gastgeber durch vier Tore in Folge bis zum 26:19 (51.) entscheidend davonzogen und beim 31:21 (57.) ein zweistelliges Polster hatten. Dass sich bei den Panthern bis auf Philipp Hinkelmann alle Spieler in die Torschützenliste eintrugen, war auf der einen Seite beachtlich – und änderte auf der anderen insgesamt trotzdem nichts am deutlichen Ergebnis. 

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (4), Flemm (3), Wöstmann (3), Lindemann (1), Exner (3), Hinkelmann, Schütte (2), Ballmann (1), Wolter (2), Schön (2), Elsässer (2/2).

 

TV Korschenbroich – Longericher SC 24:35 (10:14). Um wenigstens eine kleine Chance auf was Zählbares zu haben, wäre für den TVK eine nahezu perfekte Leistung notwendig gewesen – gepaart damit, dass der LSC angesichts seiner klaren Favoritenstellung vielleicht ein paar Prozent weniger investiert und die Sache auch mit reduzierter Leidenschaft über die Bühne zu bringen versucht. Keins von beiden trat dann aber ein in der Waldsporthalle: Der TVK erlaubte sich sowohl offensiv als auch defensiv zu viele Fehler – und Longerich nahm den Abend von der ersten Minute an ernst. In der Summe gelang den Hausherren kein einziges Mal die Führung und nur ein einziges Mal der Ausgleich, als Mats Wolf das 0:1 (1.) in der zweiten Minute mit dem 1:1 beantwortete. Die Kölner, die in allen Mannschaftsteilen klar erkennbare Vorteile hatten, drückten von Beginn an fast immer aufs Tempo und sie konnten im Laufe der Partie ihre ganze Kaderbreite nutzen, sodass die Hausherren regelmäßig vor neuen Aufgaben standen. Dabei zeigte alleine die Verteilung der Tore den (Klassen-) Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten auf: Beim LSC etwa war Lukas Martin Schulz (drei per Siebenmeter) mit acht Treffern der beste Werfer – vor einem Dreiergespann aus Nico Pyszora, Lennart Niehaus und Malte Nolting mit jeweils fünf Toren. Unter dem Strich erzielten alleine diese vier Spieler 23 Treffer – beinahe so viele wie Gesamt-Korschenbroich, für das Linksaußen Max Zimmermann mit neun Toren (zwei per Siebenmeter) vor Henrik Schiffmann, Mats Wolf und Ben Büscher (jeweils drei) den stärksten Wert erzielte. Unter dem Strich sorgte der Angriff der Kölner, die Nummer drei in der Liga, vor allem aus dem Rückraum für deutlich mehr Gefahr als der TVK, der auf der anderen Seite mit der zweitschlechtesten Abwehr der Durchschlagskraft des LSC zu wenig entgegenzusetzen hatte.

Nach dem 2:5 (11.) nahm Trainer Frank Berblinger für Korschenbroich bereits die erste Auszeit, die mit dem 3:5 (12.) von Zimmermann auch zu fruchten schien. Longerich zeigte sich allerdings ziemlich unbeeindruckt, erhöhte zügig auf 8:3 (16.) und pendelte sich in der Folge bei vier bis fünf Toren Vorsprung ein – 12:8 (23.), 14:9 (26.), 14:10 (30.). Alle Hoffnungen des Außenseiters, sich wenigstens ein brauchbares Ergebnis sichern zu können, begannen sich nun allmählich aufzulösen und beim Stande von 12:19 (36.) gab es im Anschluss an einen 2:5-Lauf schnell die zweite Auszeit (36.). Auch deren Wirkung hielt sich in Grenzen – und übers 14:21 (39.) erreichte der Rückstand beim 14:24 (42.) keine drei Minuten darauf die Zehn-Tore-Marke. Dort blieb er über weite Strecken der Schluss-Viertelstunde, zumal der LSC offensichtlich kein bisschen daran dachte, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Der Beleg in Zahlen: Eine knappe Minute nach dem 32:21 (55.) von Loic Kaysen gabs eine Zeitstrafe gegen Korschenbroichs Steffen Brinkhues (56.) und natürlich eine Überzahl der Kölner – die das personelle Plus zum 33:21 (56.) durch Michel Gerfen und zum 34:21 (57.) durch Lennart Leitz nutzten. Dass der TVK anschließend die restlichen 230 Sekunden mit 3:1 für sich entschied, war an diesem oft einseitigen Abend höchstens eine Randnotiz.

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (3), Krantzen (2), Eugler (2), Ghindovean, Brinkhues, Wolf (3), König, Zimmermann (9/2), Büscher (3), Feld, Franz, van Katwijk (1), Bitzel (1).

Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (2), Pyszora (5), Gerfen (3), Thöne, Niehaus (5), Wolf, Leitz (1), Schulz (8/3), Kaysen (3), Nolting (5), Kremp (1), Kämper (2).