09. Februar 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Hoch und höher: Emil Kübler (beim Wurf) erzielte vier Treffer für die überlegenen Ratinger. Torwart Moritz Czerwinski und Teamkollege Kevin Fricke (Nummer 9) fanden mit den Bonnern nicht nur in dieser Szene keine richtigen Mittel. (Foto: Markus Verwimp)
Interaktiv.Handball – TSV Bonn rrh. 30:19 (16:9). Es war der vierte Sieg hintereinander im neuen Jahr und ganz sicher eine echte Machtdemonstration der Ratinger, die das Spitzenspiel praktisch von der ersten Sekunde an beherrschten und sich spätestens durch diesen Auftritt selbst in den Rang des heißesten Kandidaten auf die Meisterschaft beförderten – und das im Jahr eins nach dem mit einem personellen Umbruch verbundenen Abstieg aus der 3. Liga. Inzwischen ist längst nicht mehr undenkbar, dass Interaktiv das Recht zur direkten Rückkehr dorthin erwerben könnte, denn die Mannschaft von Trainer Filip Lazarov steht jetzt bei 26:4 Punkten an der Spitze – vor den zurückfallenden Bonnern (23:9 Punkte/3:7 in 2025) und vor dem TSV Bayer Dormagen II (22:6), das durch seine 32:35-Niederlage bei TuSEM Essen II (Achter/14:16) an Boden verlor. Während sich die TSV, der diesmal in Keeper René Krouß, Finn Hoffmann und Julius Palmen drei Stammkräfe fehlten, gerade aus dem Meisterschaftsrennen zu verabschieden scheint, deutet sich auf der anderen Seite ein entsprechender Zweikampf an, in dem es am 26. Februar den ersten direkten Schlagabtausch gibt. Dann steht in Dormagen das Wiederholungsspiel für die Partie vom 7. Dezember 2024 an, die Interaktiv zunächt mit 27:26 gewonnen hatte. Später schloss sich das Verbandsgericht allerdings dem Standpunkt der Dormagener an, die wegen eines Regelverstoßes durch die Schiedrichter gegen die Wertung des Spiels einen Protest eingelegt hatten.
Bonn hatte nur einmal ein Unentschieden in der Hand – beim Anpfiff. Keine zweieinhalb Minuten später führte Interaktiv mit 3:0 (3.) und beim Stande von 6:1 (9.) für die Hausherren nahm TSV-Coach Florian Benninghoff-Lühl bereits eine Auszeit. In der Folge konnte sich Bonn zwar etwas stabilisieren, ohne jedoch die Hausherren aufzuhalten – 12:6 (21.), 16:9 (30.). Im zweiten Abschnitt blieb Interaktiv bis zum 23:11 (41.), 25:12 (42.) und 28:15 (52.) derart dominierend, dass die Gäste das Schlimmste befürchten mussten. Dann konnten sie mit einem 4:2 für die letzten achteinhalb Minuten ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben, aber eine Pleite mit einer zweistelligen Differenz nicht verhindern. Stanko Sabljic, der spielende Sportliche Leiter der Hausherren, war begeistert: „Wow. Das war eine unglaublich starke Abwehr-Torhüter-Leistung. Wir sind einfach sehr froh mit so einem Sieg. Vorne war das in meinen Augen auch ein Schritt nach vorne, weil wir ruhiger und organisierter waren. Das war top, top, top.“ Kollege Benninghoff-Lühl zeigte sich nachvollziehbar weniger begeistert: „Leider haben wir in einem Top-Spiel nicht die Leistung gebracht von einer Mannschaft, die sich recht weiter oben in der Tabelle verortet, und verdienen deshalb auch die deutliche Niederlage. Kompliment an Ratingen, die genau auf den Punkt sehr heiß und fokussiert ins Spiel gegangen sind. Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen, wurden aber von Anfang an vor allem durch die Ratinger Abwehr immer wieder vor große Probleme gestellt. Es geht dann schon sehr deutlich in die Pause und in der zweiten Halbzeit macht Ratingen sehr schnell den Sack zu. Wir sind natürlich enttäuscht.“
Interaktiv.Handball: Bliß, Karic – Schulz (3), Perschke (1), Kübler (4), Engh, Surowka (1), Yamada (3), Nuic (4), Poschacher (1), Koenemann, Maric (5/4), Wenzel (7), Sabljic (1).
TSV Bonn rrh.: Meißenburg, Czerwinski – Krohn (4), Weber, Bullerjahn (1), Santen, Behr (1), Fricke (1), Bitzer (2), Sander (1), Fischer (4), Bieler, Worm (1/1), Bohrmann (4/1).
TuSEM Essen II – TSV Bayer Dormagen II 35:32 (16:15). Die Essener sind die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga und im Kalenderjahr 2025 auch noch ungeschlagen – was doppelt bemerkenswert ist. Nach dem 37:33 beim HC Gelpe/Strombach (Siebter/14:17) und dem 35:30 beim BTB Aachen (Neunter/14:18) gelang dem Team von Trainer Sebastian Hosenfeld kürzlich durch sein 31:30 bei der TSV Bonn rrh. (Zweiter/23:9) im dritten Auswärtsspiel hintereinander zum ersten Mal ein Erfolg gegen eins der Spitzenteams. Und nun folgte gegen den Dritten Dormagen (22:6) im ersten Heimspiel seit dem 15. Dezember 2024 eine mindestens genauso große Überraschung – eine echt wertvolle dazu für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt, in dem TuSEM auf Rang acht bei 14:16 Zählern angesichts des drohenden erhöhten Abstiegs (zurzeit vier Klubs/hängt von der Entwicklung in der 3. Liga ab) immer noch steckt. Das Hauen und Stechen geht bereits beim Siebten HC Gelpe/Strombach los (ebenfalls 14:16) und es umfasst zunächst eine Vierer-Gruppe bis hin zum Zehnten BTB Aachen (14:18). Dahinter ist die HSG Siebengebirge (11:21) stärker gefährdet, während der MTV Rheinwacht Dinslaken (7:25) und erst recht der Letzte Bergischer HC II (3:29) irgendwie den Anschluss verloren haben. Das gilt ein bisschen ganz vorne auch für den TSV Bayer II, dessen Trainer Moritz Adam auch nachdenklich wirkte: „Wir verlieren verdient. Am Ende der zweiten Halbzeit können wir nur noch mal ausgleichen, aber wir schaffen nie richtig die Wende und uns fehlen dort einfach ein bisschen die Emotionen, die es braucht in so einer Liga, in der jeder ums Überleben spielt. Das müssen wir uns ganz klar ankreiden und da müssen wir uns gut überlegen, welchen Weg wir in den nächsten Wochen einschlagen wollen.“
Dormagen erwischte mit dem 6:2 (5.) den besseren Start und lag übers 9:8 (18.) auch beim 13:11 (25.) noch vorne, verlor aber bis zur Pause unter anderem aufgrund einer schwachen Abschluss-Quote komplett die Kontrolle und Essen drehte den Abend mit einem 5:1-Lauf zur eigenen 16:14-Führung. Später wurde der zweite Abschnitt mit wechselnden Führungen zu einem Krimi – 17:18 (35.), 21:21 (39.), 23:22 (43.), 24:25 (48.), 27:25 (49.), 29:29 (55.), 33:32 (59.). Für die Entscheidung zugunsten der Hausherren sorgte schließlich Maximilian Ernst, der in der letzten Minute sowohl das 34:32 als auch das 35:32 erzielte und gleichzeitig sein persönliches Konto für diesen Abend auf zehn Treffer schraubte. Dass TuSEM-Trainer Hosenfelder mit seinem Team mehr als einverstanden war, ließ sich nachvollziehen: „Nach der verschlafenen Anfangsphase und dem Time Out gelingt es uns, wesentlich stabiler in der Abwehr zu stehen, und wir arbeiten uns an Dormagen heran, bis zur Halbzeit gehen wir sogar in Führung. Auch in der zweiten Halbzeit bleibt es total eng und 20 Sekunden vor Schluss gelingt uns das entscheidende Tor im drohenden Zeitspiel. Wir sind natürlich glücklich und zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis.“
TuSEM Essen II: Haberkamp, Solbach Domingo – Scherz (1), Heiderich (2), Neher (3/3), Petersen (5), Schmidt, Lewandowski (2), Stumpf, Ernst (10), Clarius (7), Weiß (2), Rose (3), Mittich.
TSV Bayer Dormagen II: Borreck, Dürselen – Kriescher (4), Emmerich (7), Ostrowski (1), Kaysen (3), Johannmeyer (1), Mertens, Werschkull (3), Scholl (2), Krist (3/2), Sondermann (4), Knak (3), Böckenholt (1).
OSC Rheinhausen – BTB Aachen 24:31 (10:10). Es war ein verrücktes Spiel mit einem am Ende ziemlich überraschenden Ausgang. Als Favorit mussten ja die Rheinhausener gelten, die vorher sieben ihrer vergangenen acht Spiele gewonnen hatten und zuletzt durch drei Erfolge hintereinander bis auf Rang vier geklettert waren. Als Außenseiter mussten die Aachener gelten, die zuvor im Kalenderjahr 2025 erst einen Punkt eingefahren hatten (1:7) und ohne einen einzigen Auswärtssieg in dieser Saison ins Ruhrgebiet gefahren waren. Am Ende rissen dann beide Serien – was besonders den im Kampf um den Klassenerhalt steckenden Aachenern einen wertvollen Schub geben dürfte. Auch BTB-Trainer Simon Breuer und seine Mannschaft freuten sich riesig: „Da ist er endlich, unser erster Auswärtssieg – in einem wirklich guten Spiel von uns mit sehr viel Disziplin, wahrscheinlich nicht immer so ansehnlich und schön. Aber was wir uns vorgenommen haben, hat sehr gut geklappt. Wir haben das ganze Spiel auch mit dem siebten Feldspieler gespielt und wir hatten insgesamt ein gutes Abwehr-Torwart-Paket. Als wir in der zweiten Halbzeit mit vier Toren zurück waren, haben wir uns mit einem 14:3-Lauf noch den Sieg geholt. Ds war ein toller Erfolg für uns, das tut uns sehr gut, denn es ist wahnsinnig eng.“ Letzteres sieht dabei fast wie eine Untertreibung aus, denn bei den jetzt erreichten 14:18 Punkten ist Aachen als Zehnter unverändert stark gefährdet – und müsste nach dem Jetzt-Stand bei vier drohenden Absteigern (hängt von der Entwicklung in der 3. Liga ab) sogar noch mit runter in die Oberliga. Obwohl ähnliche Sorgen den OSC (Vierter/18:12) nicht plagen, zeigte sich Trainer Thomas Molsner enttäuscht: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir haben es am Ende des Tages versäumt, den Anschluss nach oben zu halten.“
Die Partie lief bei wechselnden Führungen über weite Strecken sehr ausgeglichen – besonders vor der Pause, als beide Seiten nur wenige Treffer zuließen und selbst nur wenige erzielen konnten. Das Duell auf Augenhöhe setzte sich nach dem 10:10 (30.) am Ende der ersten Halbzeit bis zum 14:14 (37.) im zweiten Abschnitt fort, ehe sich Rheinhausen selbst ohne den seit der 21. Minute fehlenden Max Molsner (Rote Karte) einige Vorteile erarbeiten konnte – 17:14 (39.), 21:17 (44.). Was folgte, verdiente allerdings das Prädikat ungewöhnlich: Aachen glich erst zum 21:21 (51.) und 22:22 (52.) aus – und überrollte die Hausherren in der Schlussphase komplett. Für die gut 16 Minuten nach dem 17:21-Rückstand registrierte der Spielbericht bis zum Endstand sogar einen 14:3-Lauf für Aachen und nach jenem 22:22 war es immer noch eine fast irre 9:2-Serie. OSC-Coach Molsner war danach mit vielem nicht einverstanden: „Wir führen 21:17. Dann kriegen wir eine doppelte Zeitstrafe und merkwürdige Pfiffe. In den letzten zehn Minuten kriegen wir keinen Zugriff mehr, haben noch ein paar Fehlwürfe – und in Summe reicht es dann einfach nicht gegen aufopferungsvoll kömpfende Aachener. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen, wir müssen wieder unser Spiel in den Fokus nehmen und dürfen uns nicht von irgendwelchen Umständen aus der Ruhe bringen lassen.“ Das mit den Zeitstrafen gegen Felix Käsler und Fabian Büttner (46.) bei Stande von 21:18 überstand der OSC im Übrigen ganz gut, weil Aachen hier nur auf 19:21 (48.) verkürzen konnte. Viel ärgerlicher: Nachdem Aachens Sven Käsgen ebenfalls eine Zeitstrafe kassiert hatte (50.), glich Oscar Panse trotzdem zum 21:21 (51.) für den dezimierten BTB aus.
OSC Rheinhausen: Seemann (2), Borchert – Adrian (4/1), Eiker (1), Taymaz (2), Kauwetter, Küpper Ventura, Zwarg, Büttner (3/1), F. Molsner (2), M. Molsner, Käsler (5), Meurer (5).
BTB Aachen: Zaghloul (1), Elsen – Jacobs (3), Wudtke (4), Hellemeister (2), Büchel (2), Käsgen (7), Wagner (1), Schmitz, Panse (3), Herzog (1), Schnalle, Bock (7/2).
Unitas Haan – HSG Refrath/Hand 41:31 (20:15). Refraths Trainer Kelvin Tacke fand für die am Ende klare Niederlage beim Aufsteiger eine einfache Erklärung: „Heute haben sich unsere Ausfälle und die Angeschlagenen leider schon extremst bemerkbar gemacht. Die ersten 15 Minuten waren okay, dann kommen wir nach der Halbzeit durch ein 3:2:1 und 4:2 in der Deckung und mit viel Kampf wieder auf minus zwei ran, lassen den Gegner aber wieder ins Spiel. In den letzten fünf Minuten schmeißen wir vorne fünf Bälle weg und verlieren dann verdient.“ Auf Rang sechs bildet die HSG mit ihren 17:15 Punkten das Ende einer Dreier-Zone, deren Mitglieder hinter den drei Top-Teams noch ein positives Punktekonto und derzeit einen ausreichend großen Puffer zum weiten Gefahrenbereich haben – wie der Vierte OSC Rheinhausen (18:12) und der Fünfte HC Weiden (17:11). Richtig wertvoll war der Sieg auf jeden Fall für die Haaner, die Mitte Januar ihren damaligen Trainer David Horscht durch Erwin Reinacher (vorher bei den Bergischen Panthern in der 3. Liga) ersetzt hatten – und sich nun im Wechsel auf dem Chefsessels bestätigt sehen dürften: Nach dem 31:28 beim HC Weiden (Fünfter/17:11), dem 33:29 gegen den Bergischen HC II (13./3:29) und dem 29:28 beim MTV Rheinwacht Dinslaken (Zwölfter/7:25) gabs nun schon den vierten Sieg hintereinander. Dadurch hat Haan sein Konto auf 14:18 Punkte verbessert – und es befände sich als Neunter im knüppelharten Abstiegskampf für den Augenblick sogar um Millimeter über dem Strich, weil der Zehnte BTB Aachen (ebenfalls 14:18) im Torverhältnis schlechter liegt (minus 29/minus 33). Weil aber bei Punktgleichheit der direkte Vergleich gilt, geht es am kommenden Samstag in Aachen um besonders viel. Nach dem 37:28 aus der Hinrunde gegen den BTB nimmt die Unitas erst mal ein gutes Polster mit.
Den Gäste gelang in Haan mit dem 1:0 (1.) von Aaron Winter die Führung und übers 6:6 (11.) sah lange alles mit kleineren Vorteilen für die Gastgeber nach einer offenen Partie aus – 8:7 (13.), 12:10 (17.). Nachdem die HSG auf 11:12 (19.) verkürzt hatte, brauchte die Unitas aber nur sechs Minuten und fünf Treffer hintereinander zur deutlichen 17:11-Führung (25.). Von diesen sechs Toren Differenz zehrten die Hausherren im Grunde bis zur Schluss-Sirene, denn etwas weiter konnten sie sich nur beim 24:17 (37.) oder 28:21 (41.) absetzen. Weil Tackes Refrather sowieso nicht ans Aufgeben dachten, wurde es sogar wieder spannender – 28:26 (44.), 31:29 (50.), 32:30 (52.). Zweimal Ole Völker (52./53.) sowie Jan Micus (54.) und Keeper Tobias Joest (55./ins leere Tor der HSG) machten kurz darauf jedoch mit ihren vier Treffern zum 36:30 endgültig den Weg frei zum Sieg der Haaner, die das Ergebnis gegen den geschlagenen Konkurrenten entschlossen noch in die Höhe schraubten.
Unitas Haan: Seher (1), Joest (1) – R. Korbmacher (3), Mensger (2), Richartz, F. Korbmacher (4), Micus (9/3), Rath, Völker (4), Disler (5), Bleckmann (2), Schusdzarra (4), Austrup (6).
HSG Refrath/Hand: Krämer, Pohen – Krause (1), Schallenberg (2), Faust (3), Greffin (4), Geerkens (1), Hohenschon (3), Bürger (3), Winter (5), Speckmann (2), Tent (1), Baur, Mokris (6/2).
HSG Siebengebirge – MTV Rheinwacht Dinslaken 35:26 (16:13). Für den Aufsteiger aus dem Siebengebirge war der Sieg ebenso verdient wie wichtig fürs sportliche Überleben – und trotzdem steckt die Mannschaft von Trainer Lars Degenhardt weiterhin mitten im Abstiegskampf. Bei aktuell 11:21 Zählern hat die HSG zwar die hinter sich liegenden Dinslaken (7:25) und Bergischer HC II (3:29) für den Moment abgehängt, aber die mit Platz elf unveränderte Position wird am Ende der Saison mit an Sicherheit grennzender Wahrscheinlichkeit nicht zum Klassenerhalt reichen. Die umfangreiche Gefahrenzone geht bereits beim Siebten HC Gelpe/Strombach los (ebenfalls 14:16) und sie umfasst zunächst eine Vierer-Gruppe bis hin zum Zehnten BTB Aachen (14:18). Dahinter ist die HSG deshalb stärker gefährdet, weil ja ein erhöhter Abstieg droht – der zurzeit vier Klubs träfe (hängt von der Entwicklung in der 3. Liga ab). Das heißt: Falls jetzt Schluss wäre, müssten auch Aachen und Siebengebirge runter – wobei Degenhardts Team auf den BTB aktuell immerhin drei Zähler fehlen. Auf jene Aachener trifft die HSG dann nach der Partie kommenden Sonntag bei der HSG Refrath/Hand (Sechster/17:15) am 22. Februar – es dürfte ein Schlüsselspiel für den weiteren Verlauf der Saison sein.
Gegen Dinslaken erzielte Edgar Schulz das 1:0 (1.), ehe der MTV mit dem rasch folgenden 1:1 (2.) durch Philipp Tuda zum ersten und gleichzeitig letzten Mal ausglich. Übers 7:4 (11.), 11:6 (17.) und 15:9 (25.) schien Siebengebirge frühzeitig auf eine Entscheidung zuzusteuern, aber die erneut mit einem kleinen Kader angetretenen Gäste (neun Feldspieler an Bord) verkürzten bis zum Ende der erste Halbzeit auf 13:16 (30.) und sie blieben bis zum 17:21 (38.) in Sichtweite. Für die Entscheidung sorgte Siebengebirge, als es durch eine 3:0-Serie auf 24:17 (41.) wegzog, das Duell fortan relativ sicher kontrollierte und nach dem 29:24 (49.) noch einmal fünf Tore hintereinander zur 34:24-Führung (56.) erzielte.
HSG Siebengebirge: Müller, Löcher – Dziendziol (2), Steinhaus, Andrassy (3), Nitsche (1/1), Hayer (1), Schlösser (5), Arancibia Diaz (5), Lutz (3), Bachler (7), Többen, Marcinkovic (1), Schulz (7).
MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Hoffmann (2), Sanders (3), Höffner (1), Schmidt, Tuda (5/1), Krölls (4), Dreier (4), Reede (5), Kölsch (2).
HC Gelpe/Strombach – Bergischer HC II 35:29 (22:15). Bei den Gummersbachern war die Erleichterung über den Pflichtsieg doch ziemlich groß, denn das Team von Trainer Markus Murfuni hatte zuletzt zweimal hintereinander verloren (29:30 gegen TSV Bayer Dormagen II, 31:32 beim HC Weiden) und war dadurch unangennehm in den direkten Kontakt zu den ganz gefährlichen Plätzen geraten. „Wir wollten uns nach unserer Niederlagenserie diese Punkte erkämpfen und ich wusste, dass es ein harter Fight wird“, sagte HC-Trainer Markus Murfuni, „man muss ja erst mal sehen, dass die Sicherheit zurückkommt, dass das Gefühl zurückkommt. Wir können durchatmen, dass wir den Bock umgestoßen und zwei Punkte geholt haben. Im Moment bin ich auf jeden Fall erst mal zufrieden, aber es bleibt spannend.“ Die jetzt erreichten 14:16 Punkte bedeuten vorerst weiter den siebten Platz – was immerhin wie eine besondere Art der Tabellenführung nur für den breiten Bereich der Teams mit negativen Konten aussieht. Eine weitere für den gesamten Rest der Saison wichtige Prüfung wartet auf den HC am kommenden Sonntag beim Vorletzten MTV Rheinwacht Dinslaken (7:25), während der BHC II dann aussetzt. Klar ist dabei, dass es für den Letzten (3:29) keine großen Aussichten mehr auf den Klassenerhalt geben kann – erst recht nicht angesichts des drohenden erhöhten Abstiegs (zurzeit drei Absteiger aus der 3. Liga und damit vier aus der Regionalliga in die Oberliga) und der nächsten Aufgabe am 22. Februar beim Dritten TSV Bayer Dormagen II (22:6).
Gelpe drohte im Duell mit den Solingern vorübergehend eine sehr unangenehme Überraschung, weil aus dem 5:3 (6.) und 8:7 (9.) plörtzlich ein Rückstand wurde – 8:9 (11.), 9:10 (14.). Richtig lange mussten die Gummersbacher allerdings auch nicht zittern, weil sie mit dem 12:10 (18.) wieder vorne lagen und in der Folge aus dem 12:11 (18.) innerhalb von siebeneinhalb Minuten durch einen 8:2-Lauf eine komfortable 20:13-Führung (26.) machten und damit eine tragfähige Unterlage für den Rest der Partie hatten. Der BHC verkürzte zwar später auf 20:24 (39.) und 21:25 (41.), doch Murfunis Team antwortete bald mit den Toren zum erneut klaren Polster – 29:22 (46.), 33:26 (54.). Den Schlusspunkt für den Sieger setzte Julian Mayer mit einem Siebenmeter zum 35:29 (58.) und der Rückraumspieler war mit neun Toren (drei per Strafwurf) auch der erfolgreichste Werfer des Abends. Ganz nebenbei ist Mayer zurzeit mal wieder die Nummer eins unter den Torjägern in der Regionalliga: Nach 15 Einsätzen steht er bei 120 Treffern, also genau acht pro Spiel.
HC Gelpe/Strombach: Achmed Elnoamany, Vatter – Dräger, Maier (4), Altjohann (1), Viebahn (4), Heinzerling (5), Meinhardt (3), Lüsebrink (3), Panske (3), Mayer (9/3), Brüning (2), Walch (1), Rostalski.
Bergischer HC II: Elsässer, Beckert – Schaper, Schäfer (2), Theis (3), Gießelmann (6), Keull (7/1), Vetter (3), Artmann (3), Berger (2), Schweter, Mager (3).