3. Liga
Spät, aber nicht zu spät: Opladen kriegt die Kurve noch
TuS 82 gewinnt beim um den Klassenerhalt kämpfenden HLZ Friesenheim-Hochdorf II nach 16:18 mit 26:20.

Ich bin dann mal durch: Opladens Maximilian Schmidt (beim Wurf), der es hier mit gleich drei Spielern des Longericher SC aufnimmt (von links Jonas Kämper, Malte Nolting und Christopher Wolf), war in Friesenheim mit zehn Toren ein entscheidender Faktor für den TuS 82. (Foto: Thomas Ellmann)

HLZ Friesenheim-Hochdorf II – TuS 82 Opladen 20:26 (15:15). Das war über einen sehr langen Zeitraum eine echt schwere Geburt und den Opladenern drohte in der zweiten Halbzeit sogar sehr ernsthaft eine böse Überraschung beim Abstiegskandidaten – was zum Beispiel für den um den Klassenerhalt kämpfenden West-Nachbarn Bergische Panther und den noch stärker gefährdeten TV Aldekerk eine ziemliche Katastrophe gewesen wäre. Als es später in die entscheidende Phase ging, drehte die Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg diesen zähen späten Sonntagnachmittag aber in seine Richtung und am Ende stand sogar ein klarer Sieg auf der Anzeigetafel – was sich zum Beispiel beim 16:18-Rückstand in der 39. Minute nicht mal ansatzweise erkennen ließ. Heißt im Umkehrschluss aber auch: In den restlichen rund 21 Minuten der durchwachsen geführten Partie musste der TuS 82 nur zwei weitere Gegentreffer hinnehmen – und er griff auf der Zielgeraden dankbar zu und überwies zwei weitere Punkte auf sein Konto. „Wir sind glücklich, dass wir zwei Punkte mitnehmen“, sagte Scharfenberg, „wir haben nicht richtig den Zugriff gefunden, das Spiel plätscherte so vor sich hin. Es war zu wenig Zug in der ganzen Geschichte. in der zweiten Halbzeit konnten wir über die Deckung eher punkten und Moritz Wiese hat dann im Tor eine absolut herausragende Leistung gezeigt. Es war sicherlich kein schönes Spiel, aber wir haben die zwei Punkte.“ Auf Rang sieben haben die Opladener damit nun bei 24:18 Zählern ein kleines Polster zum Achten HSG Rodgau Nieder-Roden (20:22), zum Neunten HSG Hanau (20:22) und zum Zehnten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (20:22). Dahinter stehen das HLZ Friesenheim-Hochdorf II (Elfter/13:29), die Bergischen Panther (Zwölfter/12:30) und die TSG Haßloch (13./12:30) knapp über dem Strich, während der TV Aldekerk (14./10:32), die VTV Mundenheim (15./7:35) und der TV Korschenbroich (16./7:35) absteigen müssten, falls jetzt Schluss wäre.

Opladen lebte im Angriff zuerst alleine von den Qualitäten seines Rückraumspielers Maximilian Schmidt, der bis zum 5:5 (9.) bereits vier Mal getroffen hatte und es am Ende als bester Werfer der Partie auf zehn Tore brachte. Nach dem 7:5 (11.) und 8:6 (12.) konnte sich der TuS 82 trotzdem nicht entscheidend absetzen – und das HLZ kämpfte sich immer wieder heran. Beim 11:8 (23.) gab es zwar erneut eine Zwei-Tore-Führung der Gäste, doch grundlegend besser wurde der Auftritt jetzt nicht und beim Stande von 13:13 (27.) nahm Trainer Scharfenberg lieber eine Auszeit, um notwendige Korrekturen mit seinem Team zu besprechen. Das Ergebnis daraus blieb allerdings überschaubar und nach dem 15:15 (30.) am Ende der ersten Halbzeit blieb unverändert vieles in Ansätzen stecken – bis zu jenem 16:18, das den TuS 82 früh im zweiten Durchgang zur nächsten Auszeit veranlasste (39.). Diese Unterbrechung war dann tatsächlich der Startschuss für eine Wende, obwohl Luis Pauli beim Stande von 17:18 (43.) einen Siebenmeter ausließ. Nur eine Minute später machte er es allerdings besser, traf mit seinem Srafwurf zum 18:18 (44.) und nach dem 19:18 (45.) von Birger Dittmer kurz darauf erneut vom Strich – 20:18 (47.).

Natürlich kam dem TuS 82 entgegen, dass Friesenheim kurz darauf in Niclas Josten seinen besten Werfer (acht Tore) durch eine Rote Karte verlor (48.), nachdem Josten beim Siebenmeter den Kopf des Opladener Keepers Moritz Wiese getroffen hatte. In der folgenden Überzahl erhöhten die Gäste durch Schmidt (49.) und Fynn Johannmeyer (50.) auf 22:18, bevor Jan Jagieniak kurz darauf bei personellem Gleichstand auf 23:18 (52.) erhöhte. Während jetzt kurz darauf Maxim Swiedelsky bei den Gästen eine Zeitstrafe (52.) verbüßen musste, verkürzten die Hausherren auf 19:23 (52.), doch wiederum Jagieniak mit dem 24:19 (55.) sowie Schmidt mit dem 25:19 (58.) und 26:19 (60.) beseitigten endültig die letzten winzigen Zweifel am Erfolg. Vor der Karnevalspause trifft Opladen nun am kommenden Samstag noch auf den Fünften Saase 3 Leutershausen (28:14) und sicher ist, dass es dann ohne eine allgemeine Steigerung eher nichts Zählbares geben wird.

TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Branding, Meurer (2), Wolfram (1), Dittmer (3), Jagieniak (2), Winchenback, Johannmeyer (1), Schmidt (10), Pauli (5/4), Hess, Swiedelsky (2).