23. Februar 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Korschenbroich, wir sind wieder da! Torhüter Felix Krüger und die Abwehr vor ihm waren in Haßloch entscheidende Bausteine beim Comeback des TVK im Kampf um den Klassenerhalt. (Foto: Markus Verwimp)
TSG Haßloch – TV Korschenbroich 23:28 (10:10). Die Korschenbroicher sind zurück im Abstiegskampf – weil sie in einem ihrer Endspiele in der zweiten Halbzeit die nötigen Lösungen für ausreichend viele Tore fanden und am Ende sogar ebenso verdient wie tatsächlich ungefährdet gewannen und zwei extrem wichtige Punkte auf ihr Konto überweisen konnten. Die dort zu findenden 9:35 Zähler sind ein neuer Hoffnungsschimmer für die nächsten Wochen und der TVK konnte zudem den letzten Platz an den Mit-Aufsteiger VTV Mundenheim (7:37) abgeben. Gleichzeitig liegt der Drittletzte TV Aldekerk (10:34) lediglich noch einen Punkt weg, darüber hinaus sind der Viertletzte HSG Haßloch (12:32) und der Zwölfte Bergische Panther (12:32) ebenfalls wieder in Sichtweite. Ins Spiel nach der Karnevalspause (kommendes Wochenende) am 8. März beim Zweiten TV Gelnhausen (41:3) geht Korschenbroich zwar trotzdem als Außenseiter, doch für die Dienstreise am 14. März zu den Panthern dürften die Karten neu gemischt sein. Sollte der TVK dort ebenfalls gewinnen, wäre er plötzlich ganz dicht dran, und bei einem entsprechend klaren Erfolg könnte er nach dem 29:27 aus der Hinrunde sogar den am Ende bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleich auf seiner Seite haben – wie es bereits in den Duellen mit Haßloch (29:31/28:23) und Mundenheim (27:24/32:23) der Fall ist.
Der torarme erste Durchgang in Haßloch war ein Beleg dafür, warum beide Mannschaften tief in den Abstiegskampf verstrickt sind. Der TVK legte zwar nach dem frühen 1:0 (2.) immer vor und er schien beim 7:3 (12.) bereits auf dem Weg zu einer relativ ruhigen Partie zu sein, doch ab jetzt herrschte vorne bei zahlreichen vergebenen Möglichkeiten ein heftige Flaute: Bis zur Halbzeit trafen für die Gäste lediglich noch Max Zimmermann, dessen Siebenmeter zum 8:6 (22.) eine zehnminütige Nullnummer der Korschenbroicher beendete, Henrik Schiffmann mit dem 9:6 (25.) und Max Eugler mit dem 10:8 (27.). Weil Haßloch bis zur Pause zum 10:10 (29.) ausgleichen konnte, stand das Duell plötzlich noch einmal auf der Kippe und der TVK musste in der Halbzeit eine Antwort suchen – die er fand. Übers 13:10 (34.) und 15:11 (38.) zwang er die Hausherren zu einer Auszeit, die mit dem 14:16 (42.) auch vorübergehend wirkte. Nachhaltig beeindrucken ließen sich die Gäste nun allerdings mit gesteigerter Treffsicherheit und stabiler Abwehr nicht mehr und sie reagierten konsequent – 18:14 (44.), 20:15 (47.), 22:16 (49.), 24:18 (53.). Der Rest des Abends, der sonst vielleicht eine heikle Angelegenheit hätte werden können, brachte in der Folge keinerlei Gefahr mehr für Korschenbroich.
Entsprechend erleichtert wirkte TVK-Coach Frank Berblinger hinterher mit seinem Team: „Wir haben versucht, den Schwung mitzunehmen und auf der guten Leistung, die wir bisher generell in der Rückrunde gezeigt haben, aufzubauen. Wir hatten über 60 Minuten eine riesen Deckungsleistung von allen – mit Fritz Bitzel und Max Eugler im Innenblock, und im Tor mit Felix Krüger, der eine überragende Fangquote hatte. Das war mit Sicherheit der Schlüssel zum Erfolg. In der zweiten Halbzeit hatten wir nur noch sechs Fehlwürfe – und wir haben uns Stück für Stück abgesetzt und richtig gut gespielt. Wir leben weiter und es lohnt sich, weiter Gas zu geben, es ist immer noch alles möglich. Wer weiß, was am Ende dabei rauskommt. Für heute war das super-wichtig und wir sind super-glücklich.“ Die fast 300 Kilometer lange Rückfahrt aus Rheinland-Pfalz an den Niederrhein dürfte an diesem Samstagabend fast ein Klacks gewesen sein.
TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (7), Krantzen (3), Eugler (6), Ghindovean, Schneider, Wolf (1), König (2), Zimmermann (6/2), Büscher, Feld, Franz (3), van Katwijk, Bitzel.
Bergische Panther – HSG Rodgau Nieder-Roden 28:29 (13:14). Das waren vorübergehend ganz und gar nicht die Panther, die vor Kurzem durch überraschende Siege gegen den TV Kirchzell (35:33) und die HSG Hanau (32:31) wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geholt hatten. Auf den ersten Blick waren es nach dem 19:19 (41.) wohl etwas mehr als acht fatale Minuten, in denen sich das Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz auf die Verliererstraße ziehen ließ – weil es sich ein Maximum an Fehlern erlaubte und der HSG dadurch mit dem 26:20 (50.) einen ziemlich komfortablen Vorsprung. Fast noch schmerzhafter: Die Panther gaben ja nicht auf und sie kämpften sich vom fast aussichtslosen 24:29 (55.) gegen ebenfalls nicht richtig stabile Gäste bis auf 28:29 (59.) heran sodass Rodgau schnell zur letzten Auszeit (60.) griff, um die passenden Aktionen für den Schluss-Akkord zu entwickeln – und vermutlich eine Idee für den entscheidenden 30. Treffer. Weil der aber nicht fiel und die HSG sogar den Ball verlor, war plötzlich die Gelegenheit für die Hausherren zum Unentschieden da. Moritz Görgens stand bei seinem freien Wurf echt vor dem 29:29, scheiterte jedoch am HSG-Keeper. Die restlichen elf Sekunden brachte Rodgau dann relativ geschickt über die Bühne, sodass die Panther kurz darauf eine Woche nach dem 31:32 beim TV Aldekerk erneut mit leeren Händen von der Platte gingen. Da hatte TVA-Keeper Paul Keutmann auf den allerletzten Drücker bei bereits abgelaufener Spielzeit den Siebenmeter von Dorian Wöstmann abgewehrt.
Für den weiteren Kampf gegen den Abstieg waren die Fehlversuche in der Summe relativ teuer, weil sie eben zwei wertvolle Punkte kosteten. So stehen die Panther mit ihren 12:32 Zählern als Zwölfter zwar weiter knapp über dem Strich, aber sie profitierten an diesem Samstag unter anderem davon, dass ein direkter Konkurrent aus dem tiefsten Keller ebenfalls den Kürzeren zog: Die Aldekerker (10:34) unterlagen bei der TG Hanau am Ende deutlich mit 26:38 und liegen als 14. auf dem ersten Abstiegsplatz weiter zwei Zähler hinter den Panthern, an denen sie am Ende bei Punktgleichheit über den direkten Vergleich (33:29, 32:31) vorbeiziehen würden. Aldekerk müsste im Moment aber runter in die Regionalliga – gemeinsam mit dem TV Korschenbroich (9:35) und dem neuen Letzten VTV Mundenheim (7:37). Viel spricht dafür, dass sich für die Panther der Kampf um den Klassenerhalt in den Spielen am 14. März gegen Korschenbroich, am 5. April in Mundenheim und am 26. April in Haßloch entscheidet. Was ihnen bleibt: Die Moral war auch gegen Nieder-Roden über weite Strecken intakt und das frühe 4:1 (5.) konnten sie zwar nicht halten, aber es gab im Laufe des Abends weiter gelungene Aktion – allerdings auf der anderen Seite regelmäßig Ausschläge in die andere Richtung sowie ungenutzte Chancen. Die können eben am Ende teuer werden.
Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (2), Flemm (1), Wöstmann (1), Görgen (3), Lindemann (3), Zulauf, Exner (5), Taymaz (2), Hinkelmann, Schütte, Ballmann (5), Wolter (1), Schön (2), Elsässer (3/2).
HSG Hanau – TV Aldekerk 38:26 (13:13). Da waren es am Ende doch wieder mehr als zehn Treffer Unterschied und die Aldekerker mussten schlicht und ergreifend anerkennen, dass Gegner von etwas weiter oben wie der Neunte Hanau (22:22 Punkte) zumindest auswärts eine Nummer zu groß sind. Die Lücke zu den Hausherren lag TVA-Trainer Tim Gentges dabei schwerer im Magen als die Niederlage für sich genommen – mit der sein Team irgendwie hatte rechnen müssen: „Das Spiel lässt sich relativ einfach zusammenfassen. Ich habe ein wirklich sehr, sehr gute erste Halbzeit von meiner Mannschaft gesehen – wir waren couragiert, wir haben die taktischen Vorgaben eingehalten, wir haben gekämpft wie die Löwen. Dann kam der Anpfiff zur zweiten Halbzeit und da haben wir auf einmal technische Fehler produziert und ein bisschen den Kopf verloren. Warum dieser Einbruch immer so extrem ausfällt, kann gerade nicht beantworten. Nichtsdestotrotz müssen wir darauf schnell eine Antwort finden, denn wir haben nicht mehr viele Spiele.“ Genau acht Runden vor dem Ende der Serie hängt der TVA einen Woche nach seinem gefeierten 32:31 über die Bergischen Panther mit 10:34 Punkten als 14. weiter auf dem ersten Abstiegsplatz fest – und wenn jetzt Schluss wäre, müsste er zusammen mit dem TV Korschenbroich (9:35) sowie der VTV Mundenheim (7:37) runter in die Regionalliga. Dass davor die Bergischen Panther (12:32) und die TSG Haßloch (12:32) auf dem rettenden Rängen zwölf und 13 weiter bloß zwei Punkte entfernt liegen, war an diesem Samstagabend vor allem kein Trost, sondern eine Art Schadensbegrenzung.
Mit dem 2:0 (2.) und 4:2 (7.) legte der TVA einen guten Start hin, ehe er beim 5:6 (12.) zum ersten Mal in Rückstand geriet – und hier noch lange nicht daran dachte, sich als Außenseiter aus der Partie zu verabschieden. Das 10:9 (20.) im völlig ausgeglichenen Duell war sogar die nächste Führung und das 13:13 (28.) am Ende der ersten Halbzeit ließ alle Chancen für den zweiten Durchgang offen. Gentges war sich sicher, dass die Hausherren damit ganz gut bedient waren: „Wir haben es leider verpasst, mit drei oder vier Toren in Führung zu gehen.“ Nach der Pause blieb Aldekerk bis zum 16:17 (37.) dran, bevor keine vier Minuten darauf mit dem 16:21 (40.) der Anfang vom Ende begonnen hatte. Hanau, vorher oft genervt wirkend, fand nun gegen zunehmend mehr Fehler einstreuende Gäste oft die richtigen Antworten – 25:21 (44.), 27:21 (46.), 29:22 (49.). Obwohl längst alles gelaufen war, nahm die HSG den Fuß in der Folge nicht vom Gaspedal und erhöhte nach dem 30:24 (51.) über einen 8:2-Lauf bis zum hohen 38:26-Endstand (60.) und hinterließ damit wieder mal auch von sich selbst bediente Aldekerker.
Viel Raum, sich an der nächsten hohen Pleite abzuarbeiten, bleibt dem Trainerteam Gentges/Nils Wallrath jetzt im Grunde nicht, und genau deshalb kommt ihnen die Meisterschaftspause übers nächste Wochenende (Karneval) sehr gelegen. „Danach müssen wir alles dransetzen, diese Punkte zu Hause zu behalten“, betont Gentges mit Blick aufs Heimspiel am 8. März gegen den Keller-Konkurrenten Mundenheim. Dann hilft tatsächlich (mal wieder) nur ein Sieg weiter – und die Aldekerker müssten wohl am besten einen vergleichsweise klaren Erfolg erzielen, um für den direkten Vergleich die 27:29-Niederlage aus der Hinrunde in Mundenheim auszubügeln. Gelingt das nicht, wird die Luft noch dünner, als sie jetzt schon ist. Das Rezept dürften sie ja kennen rund um die Vogteihalle: „Wir werden die Zeit intensiv zur Vorbereitung zu nutzen. Es gilt jetzt mal wieder, sich den Mund abzuwischen, aufzustehen und weiterzumachen.“
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Mumme, Grützner (1), Simic (2), Plhak (7/3), Hahn, Tobae (1), Küsters (3), Hansen (6), Ellwanger (4), Gogava, Brockmann (1), Thelen (1), Rutten.
TuS 82 Opladen – Saase3 Leutershauen 24:2 (12:10). Hätte man den von Personalproblemen geplagten Opladenern den einen Punkt gegen die ambitionierten Gäste (Vierter/29:15 Zähler) vor der Partie angeboten, hätten sie ihn vielleicht dankend angenommen. Nach 60 Minuten dürfte sich das Unentschieden aber eher wie eine Niederlage angefühlt haben, denn Mitte der zweiten Halbzeit hatte der TuS 82 beim 20:15 (44.) bereits aussichtsreich vorne gelegen und er war eigentlich auf dem besten Weg zu einem Sieg. Weil in der Schlussphase vor allem vorne die Durchschlagskraft weitgehend abhandenkam, konnten die Hausherren den Erfolg nicht ins Ziel retten und sie mussten am Ende sogar froh sein, nicht ganz mit leeren Händen dazustehen. Nach dem 24:24 genau 53 Sekunden vor Schluss leistete sich Maurice Meurer im letzten Opladener Angriff einen Schrittfehler, sodass die Gäste tatsächlich erneut in Ballbesitz kamen. Zu spielen waren allerdings nur noch sechs Sekunden und trotz der finalen Auszeit hatte Leutershausen im Angriff keine Möglichkeit mehr, zum Abschluss zu kommen. So blieb es bei der Punkteteilung, die die Gäste um einen Rang nach vorne brachte, für Opladen aber keine Veränderung bedeutete. Der TuS 82 ist weiterhin Siebter und hat bei 25:19 Punkten immer noch ein kleines Polster auf die HSG Rodgau Nieder-Roden und die HSG Hanau (beide 22:22) auf den Rängen acht und neun. Keine Frage: Würde man den Opladenern den siebten Platz jetzt für die Endabrechnung anbieten, würden sie ihn aller Voraussicht nach dankend annehmen.
Mehr als sechs Minuten brauchten die Hausherren, um ihren ersten Treffer zu erzielen. Mit dem 0:2 (4.) hatte die Begegnung begonnen und Birger Dittmer erzielte das 1:2 (7.), dem Luis Pauli (7.) und Lucius Hess (8.) dann aber im Eiltempo die erste Opladener Führung folgen ließen – 3:2. Bis zum 10:10 (26.) sahen die Zuschauer ein eher torarmes Spiel auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Dass Opladen kurz darauf mit einem 12:10 (30.) in die Pause ging, war zumindest ein kleiner psychologischer Vorteil. Die beste Phase hatten die Hausherren in der Folge nach dem 13:12 (32.), als sie mit einem 6:2-Lauf in knapp neun Minuten auf 19:14 (41.) davonzogen. Kurz darauf erzielte Lars Branding das 20:15 (44.) für den TuS 82 und es schien, als hätte Opladen alle Trümpfe in der Hand. Doch vier Minuten ohne eigenen Treffer brachten Leutershausen wieder herran – 20:19 (48.). Mit dem 23:20 (54.) und 24:21 (55.) sah es so aus, als würden die Gastgeber noch einmal die richtigen Antworten finden. Vorne allerdings fiel dem TuS nichts mehr ein – insbesondere nicht als Antwort auf die Manndeckung gegen Dittmer in den letzten Minuten. So verpuffte jede Chance auf ein weiteres Tor und die Gäste glichen wieder aus. Vor größerem Schaden bewahrte die Opladener am Ende vermutlich ausschließlich die ablaufende Hallenuhr.
TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Branding (1), Meurer (6), Wilms, Dittmer (1), Jagieniak, Schmitz, Johannmeyer, Schmidt (4), Pauli (9/5), Hess (2), Swiedelsky (1).
HSG Krefeld Niederrhein – HLZ Friesenheim-Hochdorf II 36:28 (17:11). Das Nötigste war mal wieder gut genug und natürlich reichte dem Spitzenreiter eine durchschnittliche Leistung mit der einen oder anderen Tempoverschärfung, um die beiden Punkte gegen den Abstiegskandidaten einzufahren. Streckenweise hatte die Partie tatsächlich etwas von einem Test in der Vorbereitung, denn die Eagles konnten die Begegnung auch nutzen, um ihre beiden kurzfristig geholten Neuzugänge Kolen Krancz (DHK Flensborg) und Julius Rose (TuSEM Essen) zu integrieren. Allein die Tatsache, dass sich die HSG auf den letzten Metern der Wechselfrist noch mit Spielern aus dieser Kategorie verstärken kann, zeigt, dass die Hauptrunde in der 3. Liga für die Krefelder im Grunde bereits jetzt in der Bedeutungslosigkeit verschwimmt. Mit inzwischen 43:1 Punkten braucht der Tabellenführer den Rückspiegel kaum noch zu bemühen und der Vorsprung auf den Dritten Longericher SC (32:12) beträgt weiterhin elf Zähler. Dass die Krefelder aus den ersten beiden Plätzen, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga berechtigen, herausfallen könnten, darf als undenkbar gelten. Den nächsten Schritt will die HSG nach der Karnevalspause am 8. März beim Vierten Saase3 Leutershausen (29:15) gehen.
Mit dem 5:1 (6.) starteten die Hausherren gut in die Partie, ließen die Zügel dann aber etwas lockerer und nach dem 6:2 (7.) erzielten die Eagles nur einen Treffer innerhalb der nächsten sieben Minuten – sodass Friesenheim zum 7:7-Ausgleich (14.) kam. Die HSG antwortete mit dem 10:7 (16.), konnte sich bis zum 12:11 (22.) aber noch nicht absetzen. Ausgerechnet die Neuzugänge Rose (drei) und Krancz (eins) steuerten dann vier Tore zum 17:11 (29.) bei, mit dem es kurz darauf in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste die Angelegenheit bis zum 14:18 (35.) einigermaßen ausgeglichen gestalten, bevor Krefeld den Hebel wieder umlegte. Über das 22:14 (40.), 26:17 (45.) und 28:18 (47.) stellte der Spitzenreiter die Weichen schnell auf Sieg und er konnte in der Schlussphase den Fuß wieder etwas vom Gas nehmen, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt in Gefahr zu geraten.
HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Krass (3), Klasmann, Noll (3), Hildenbrand (5/1), Siegler (3), Handschke (1), Schulz (1), Hüller (6), Persson (5), Ingenpaß (5), Rose (3), Krancz (1).
Longericher SC – HG Saarlouis 37:33 (19:17). Die Begeisterung war groß bei Chris Stark und der Longericher Trainer kam nach dem Sieg seiner Mannschaft über den bisherigen Tabellenvierten aus dem Schwärmen kaum heraus. „Das war heute Werbung für den Drittliga-Handball und Werbung für den Handball hier in Köln. Wer das Spiel gesehen hat, wird nicht das letzte Mal hier gewesen sein. Mich freut es vor allem für die Mannschaft, die leidenschaftlich das Ding auf ihre Seite gezogen hat, die jetzt vor einem karnevalsfreien Wochenende steht und es sich verdient hat, dann mal ein bisschen durchzuatmen“, fand der Kölner Coach nach dem Erfolg über die Saarländer, die immerhin selbst sehr ambitioniert und vor allem deutlich namhafter unterwegs sind: In Ex-Nationalspieler Yves Kunkel hat die HG einen der prominentesten Akteure der 3. Liga unter Vertrag. Und erst kurz vor dem Duell mit Longerich gab der Verein die Verpflichtung von Weltmeister Markus Baur als Sportdirektor bekannt. Das alles änderte aber nichts an den Kräfteverhältnissen an diesem Abend und mit jetzt 32:12 Punkten baute der LSC als Dritter seinen Vorsprung auf Saarlouis (28:16/nun Fünfter) aus.
Die Longericher brauchten etwas Anlauf und sie liefen mit dem 1:5 (7.) zum Start erst mal hinterher. Nach und nach fanden die Hausherren jedoch in die Begegnung und sie kamen über das 4:5 (10.) zum 6:6-Ausgleich (13.). In der Folge bewegte sich die Angelegenheit auf Augenhöhe und nach dem 10:12 (21.) sorgte die bis dahin beste Kölner Phase für die erste Führung – 13:12 (23.). Die Partie glich nun einer Schaukelfahrt – 14:13 (24.), 14:15 (26.), 16:15 (27.), 16:17 (28.). Das letzte Wort im ersten Durchgang hatte aber der LSC, der mit drei Treffern in Serie sogar mit einem 19:17-Vorsprung (30.) in die Kabine ging. Noch besser lief es im zweiten Abschnitt, denn nach dem 21:19 (34.) übernahmen die Kölner für ein paar Minuten komplett das Kommando: Schnellen Ballgewinnen folgten mehrere mindestens so schnelle Angriffe und mit einem 5:0-Lauf zog Starks Team auf 26:19 (40.) weg.
Saarlouis wirkte hier streckenweise überfordert und drohte, völlig den Anschluss zu verlieren. HG-Coach Philipp Kessler nahm seine Auszeit, die tatsächlich fruchtete: Nach drei Gäste-Toren in Folge hieß es plötzlich nur noch 26:22 (43.). „Da war, glaube ich, jedem in der Halle wieder klar, dass das ein Spitzenspiel ist und gar nichts von alleine funktioniert und das noch lange nicht durch ist“, erklärte Stark, der in seinem Blatt das passende Ass parat hatte. Der Trumpf stach in Person von Lennart Niehaus, der in der Schlussphase gefühlt immer zum richtigen Zeitpunkt an den Ball kam, die Lücke und den Weg ins Tor fand. Mit dem 27:22 (43.) brachte der Rückraumspieler den LSC bereits zurück in die Spur, später hielten seine Treffer zum 30:26 (49.), 31:27 (50.) und 33:28 (52.) die Kölner auf dem Weg. Am wertvollsten war allerdings Niehaus‘ Doppelpack zum 35:31 (56./57.), nachdem die Gäste auf 31:33 (55.) verkürzt und echte Morgenluft gewittert hatten. Doch so brachten die Longericher den Sieg letztlich verdient nach Hause und sie dürfen in der Schlussphase der Saison tatsächlich als Favorit für den dritten Tabellenplatz gelten.
Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (3), Pyszora (1), Richter (1), Gerfen (1), Thöne (4), Niehaus (9), Unbehaun, Leitz (3), Schulz (7/2), Kaysen (3), Kremp, Rinke, Kämper (5).