3. Liga
Der Abstiegskampf: Wie sich Korschenbroich und Aldekerk wehren
TVK nimmt Gelnhausen beim 30:30 einen Punkt ab, TVA gewinnt gegen Mundenheim mit 30:26. Wieder tief unten drin hängen die Panther. Krefeld und Longerich sind auf Kurs. Opladen bleibt in der oberen Hälfte.

Wohl dem, der einen König im Team hat: Auf jeden Fall war Jan König (mit Ball) auf dem Weg zu neun Toren gegen Gelnhausen (links Jannik Geisler) kaum zu bremsen. Auch deshalb darf Korschenbroich weiter auf den Klassenerhalt hoffen. (Foto: Sven Frank)

Es ist doch eigentlich alles schon schwierig genug. Trotzdem wird im Kampf um den Klassenerhalt gerade alles noch komplizierter. Die Schuld daran tragen „Quertreiber“ wie der TV Aldekerk und der TV Korschenbroich: Beide geben einfach nicht auf, beide denken einfach nicht daran, der Konkurrenz das Feld im Kampf gegen den Abstieg zu überlassen. Die Korschenbroicher etwa nahmen dem klar favorisierten Zweiten TV Gelnhausen (42:4 Punkte) jetzt beim 30:30 ein Unentschieden ab – und sie hätten fast durch einen Sieg für die bisher wohl größte Überraschung in dieser Saison gesorgt. Mit ihren 10:36 Zählern ist die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger zwar weiter Vorletzter, aber sie hat den nahezu direkten Kontakt zu gleich drei Teams davor, die bei 12:34 Zählern angekommen sind. Die Bergischen Panther (Zwölfter/minus 60 Treffer), die TSG Haßloch (13./minus 100) und der TV Aldekerk (14./minus 136) sind derzeit durch das Torverhältnis voneinander getrennt und in dieser Reihenfolge einsortiert. Aldekerk, das sein Kellerfinale gegen die VTV Mundenheim mit 30:26 für sich entschied, wird demnach zusammen mit dem TVK und dem Tabellenletzten Mundenheim (7:39) auf einem der drei Abstiegsplätze geführt – gehört jedoch am Ende der Serie vielleicht gar nicht dorthin, weil dann zur genauen Positionsbestimmung bei Punktgleichheit der direkte Vergleich entscheidet. Ein Dreier-Vergleich zum Beispiel zwischen den Panthern, Haßloch und Aldekerk ist aber erst möglich, wenn alle Duelle der betroffenen Klubs ausgetragen sind. Hier fehlt zurzeit noch das Rückrunden-Treffen am 26. April zwischen Haßloch und den Panthern.

Der Blick eine Woche nach vorne zeigt, dass sogar ein Vierer-Vergleich nicht ausgeschlossen ist – wenn sich hier die Korschenbroicher mit in die Verlosung bringen. Dazu müssten sie „nur“ am kommenden Freitag bei den Panthern gewonnen, womit beide bei 12:36 Punkten stünden. Dann fehlt nur noch, dass der TVA beim Dritten Longericher SC den Kürzeren zieht (ebenfalls bereits am Freitag) und Haßloch gegen den Fünften Saase3 Leuterhausen unterliegt, was in beiden Fällen keine Sensation wäre. Und dann hätten eben vier Klubs zumindest vorerst jeweils 12:36 Punkte – womit endgültig die große Zeit der Mathematiker anbrechen würde. In einer Art Zwischenwertung hätten hier im Übrigen die Aldekerker tatsächlich ganz gute Karten, weil ihr Konto mit 9:1 Punkten aus bisher fünf Partien gegen die Panther, Haßloch und den TV Korschenbroich positiv aussieht. Die sechste folgt am 11. April in Korschenbroich, das seinerseits erst bei 4:4 Punkten angekommen ist und vor dem direkten Treffen mit Aldekerk noch jenes bei den Panthern auszutragen hat, die zurzeit ebenfalls 4:4 Zähler vorzuweisen haben und noch gegen Korschenbroich sowie am 26. April in Haßloch antreten müssen. Der zum Schluss anzuwendende direkte Vergleich ist demnach in der Summe ein echtes Faustpfand für den TV Aldekerk, der es übers Torverhältnis nicht richten könnte.

Ähnliche Gedankenspiele muss sich keiner der Nordrhein-Vertreter aus der oberen Tabellenhälfte machen. Ganz vorne zementierte die HSG Krefeld Niederrhein (45:1) durch den 30:18-Erfolg in Leutershausen (Fünfter/29:17) ein weiteres Mal ihre Ausnahmestellung in der 3. Liga und es sieht ganz danach aus, dass ihr selbst der Zweite TV Gelnhausen (42:4) nicht ernsthaft die Meisterschaft streitig machen kann. Dass beide das Recht zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga erwerben (zwei Tickets), gilt ebenfalls als unstrittig. Direkt hinter den beiden Top-Teams ist der Longericher SC (34:12) inzwischen auf dem besten Weg, sein zum Ziel erklärten dritten Tabellenplatz ins Ziel zu bringen: Die Mannschaft von Trainer Chris Stark hat nach seinem zumindest in der Höhe bemerkenswerten 32:23 beim Sechsten TV Kirchzell (27:19) bereits vier Punkte Vorsprung auf den Vierten HG Saarlouis (30:16) und sogar sechs auf den Fünften Leutershausen (28:18). Komplett jenseits von Gut und Böse ist der TuS 82 Opladen unterwegs, der trotz seines 25:35 in Saarlouis mit 25:21 Punkten von Rang sieben aus eher gelassen in den Saison-Endspurt geht und dort trotzdem noch einige Herausforderungen zu bearbeiten hat. Dazu gehören nicht nur die Spiele am 29. März in Gelnhausen und am 26. April in Krefeld, sondern auch die am 21. März gegen die Bergischen Panther, am 5. April gegen die TSG Haßloch.

 

HG Saarlouis – TuS 82 Opladen 35:25 (18:12). Diese Hürde war dann doch ein bis zwei Nummern zu groß für die Opladener, die sich in den vergangenen Wochen trotz einer angespannten Personallage ordentlich geschlagen und mit 6:4 Punkten aus den letzten fünf Spielen ihre Position im gesicherten Mittelfeld bestätigt hatten. Klare Sache: Als Siebter liegen die Opladener weiterhin voll im eigenen Zielkorridor und sie haben für den Rest der Saison keinerlei Sorgen – ein Luxus, den die Nachbarn etwa aus Burscheid, Korschenbroich oder Aldekerk sicher auch gerne hätten. Mit der bis hierhin höchsten Saisonniederlage im Gepäck dürfte sich die rund 300 Kilometer weite Rückreise aus dem Saarland dennoch etwas länger angefühlt haben.

Der Abend nahm schnell einen für die Opladener unschönen Verlauf, denn nachdem Luis Pauli (3.) und Jan Jagieniak (3.) das 0:1 (2.) in einen 2:1-Vorsprung verwandelt hatten, bekamen die Gäste kein Bein mehr auf die Erde. Beim 2:7 (10.) nahm TuS-Coach Stefan Scharfenberg bereits seine erste Auszeit, die allerdings wenig Besserung brachte. Im Gegenteil: In Unterzahl (Zeitstrafe gegen Markus Sonnenberg) kassierte Opladen das 2:9 (13.), bevor Maximilian Schmidt die fast zehnminütige Durststrecke der Gäste durchbrach – 3:9 (13.). Der TuS gab sich nicht auf und verkürzte das 3:10 (14.) auf 6:10 (18.) und das 8:14 (22.) später auf 11:14 (26.). Saarlouis hatte jedoch stets die passende Antwort parat und kurz vor der Pause war der Rückstand beim 11:18 (30.) wieder deutlich – unter anderem, weil Scharfenberg zu diesem Zeitpunkt verletzungsbedingt bereits auf Maurice Meurer und Fynn Johannmeyer im Rückraum verzichten musste.

So kamen die Gäste nicht gut aus der Kabine und aus dem 12:18-Halbzeitstand wurde schnell das 13:22 (37.). Beim 17:27 (46.) war die Distanz zwischen den Teams erstmals zweistellig. Scharfenberg zog hier bereits seine letzte Auszeit, in der es nur darum gegangen sein dürfte, das Resultat irgendwie in erträglichem Rahmen zu halten. Das gelang immerhin und nach dem 18:30 (49.) „gewann“ Opladen die Schlussphase sogar mit 7:5 – was an der deutlichen und verdienten Niederlage in der Gesamtabrechnung natürlich nichts mehr änderte. „Ich ziehe meinen Hut davor, was für Lösungen wir da kreiert haben und was für einen Kampf wir noch mal 40 Minuten in der Konstellation reingebracht haben. Aber am Ende muss man anerkennen, dass wir heute nicht für Punkte in Frage gekommen sind“, meinte Scharfenberg.

TuS 82 Opladen: Trögel, Wiese – Branding (4), Meurer, Jagieniak (4), Schmitz (1), Johannmeyer, Sonnenberg (3), Schmidt (6), Pauli (3/2), Hess (2), Swiedelsky (2).

 

TV Aldekerk – VTV Mundenheim 30:26 (14:12). Über das Wie machen sie sich rund um die Vogteihalle wenigstens im Moment keine Gedanken, denn es zählt alleine das Resultat – und dieser Erfolg über den Tabellenletzten war ja sportlich überlebenswichtig fürs Team des Trainergespanns Tim Gentges/Nils Wallrath. Die vorherige Rechnung: Verliert Aldekerk, wäre es unromantisch ziemlich weg vom Fenster im Kampf um den Klassenerhalt. Nun darf der TVA weiter hoffen, dass er wie in der vergangenen Saison den Kopf aus der Schlinge ziehen kann, weil er erneut zu einem entscheidenden Zeitpunkt seine Hausaufgaben gemacht hat – wie vor ein paar Wochen beim 32:31 gegen die Bergischen Panther, wie im Januar beim 30:27 gegen die TSG Haßloch. Es sind schließlich vor allem diese Siege über direkte Konkurrenten, die Aldekerk am Ende auf einem rettenden Platz halten können, und Trainer Gentges zeigte sich erleichtert: „Ich bin superstolz und superhappy. Das Spiel war extrem wichtig und der Sieg verdient. Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, wer hier Herr im Haus ist. Im Moment bin ich einfach überglücklich. Wir leben, wir sind da und wir haben den Kampf angenommen.“ Ob ein weiteres Erfolgserlebnis auch am nächsten Freitag beim Dritten Longericher SC gelingt, wird abzuwarten sein. Weniger abwarten kann Aldekerk dann am 22. März gegen den Elften HLZ Friesenheim-Hochdorf II.

So nämlich: Trainer Tim Gentges war kurz vor dem Ende des Spiels seiner Aldekerker (links Roman Grützner, rechts Nic Levin Kirschbaum) fast bereit zum Abheben. (Foto: Carsten Wulf)

Aldekerk startete mit dem 5:1 (7.) stark und der Gegner schien hier fast überfordert zu sein – war er aber im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht. Ab dem 5:5 (12.) konnte sich keins der beiden Teams richtig absetzen und es gab bei wechselnden Führungen ein Kopf-an-Kopf-Rennen – 6:7 (17.), 9:8 (20.), 12:12 (27.), 14:12 (30.). Übers 16:14 (35.) und 17:15 (36.) leitete der TVA anschließend eine Art Entscheidung ein, weil er wieder stabiler unterwegs war und hier mit dem 19:15 (39.) und 22:17 (43.) wichtige Wirkungstreffer setzte. Kribbelig wurde es für die Hausherren noch einmal beim Stande von 23:21, weil Thomas Plhak hier einen Siebenmeter nicht verwerten konnte (47.) und Mundenheim im nächsten Angriff auf 22:23 (48.) herankam. Dass Plhak wenig später mit dem 24:22 (49.) und 26:23 (53.) wertvolle Beiträge nachholte, wird ihn selbst mit am meisten erleichtert haben – und dass Teamkollege Sjuul Rutten beim Stande von 27:24 (55.) ebenfalls mit einem Siebenmeter leer ausging, blieb ebenfalls ohne schwerwiegende Folgen. David Hansen (an diesem Abend einer der Besten bei Aldekerk) mit dem 28:25 (57.) und Fabian Küsters mit dem 29:25 (59.) machten kurz darauf alles klar.

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Mumme (2), Grützner, Kirschbaum, Simic (2), Könnes, Plhak (8/4), Hahn (1), Tobae (2), Küsters (6), Hansen (7), Ellwanger, Gogava, Rutten (2/1).

 

TV Kirchzell – Longericher SC 23:32 (9:17). Longerichs Trainer Chris Stark ordnete den Erfolg seiner Mannschaft als „historisch“ ein – was sicherlich eher halb oder sogar zu drei Vierteln im Scherz gemeint war: „Das war das erste Ligaspiel in Bayern für den Longericher SC. Wir kommen ja in Ligaspielen nicht allzu häufig hierhin und sind umso glücklicher, dass wir auf dem Scoreboard jetzt auch einen Ligasieg in Bayern haben.“ Deutlich relevanter sind für die Kölner kurzfristig die zwei Punkte, mit denen der LSC seinen dritten Tabellenplatz ausbaute. Weil der bisherige Vierte Saase3 Leutershausen gegen den Ersten HSG Krefeld Niederrhein mit 18:30 deutlich verlor, liegen die Kölner bei einer Bilanz von 34:12 Zählern nun vor der HG Saarlouis (30:16) und Leutershausen (29:17). Das Spitzenduo Krefeld (45:1) und TV Gelnhausen (42:4) bleibt natürlich weiter außer Reichweite, sodass die Verteidigung des „Bronzerangs“ für die Longericher in der Endphase der Saison realistisch sein dürfte.

Nico Pyszora eröffnete den Abend mit dem 1:0 (2.) für den LSC, der kurz darauf vom 3:2 (9.) im Eiltempo auf 8:2 (16.) davonzog. Kirchzell kam auf 6:9 (20.) heran, über die Pause hinweg boten die Kölner jetzt aber eine sehr stabile Leistung und besorgten mit einer Bilanz von 13:5 Toren das 22:11 (38.). Nach dem 23:13 (41.) schraubten die Gäste das Resultat mit einem Viererpack auf 27:13 nach oben (43.), bevor die Hausherren sich in einer Auszeit neu einstellten und in der Schlussphase etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten. „Wir haben hier von Anfang an das Zepter übernommen und recht früh vorne gelegen. Dann kam der Gegner ran auf 9:6 – und dann hatten wir eigentlich unsere stärkste Phase bis zur Halbzeit und auch noch danach, bis wir munter durchgewechselt haben. Obwohl wir auf Christopher Wolf und Benjamin Richter verzichten mussten, haben wir eine mannschaftlich geschlossene, super Leistung angeboten – und ich bin einfach nur happy“, meinte Stark, der zudem ein Sonderlob für Torhüter Roman Babic parat hatte.

Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (3), Pyszora (3), Gerfen (3), Thöne (2), Niehaus (4), Unbehaun (3), Wolf, Leitz (2), Schulz (7/4), Kaysen (3), Kremp, Rinke, Kämper (2).

 

HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II – Bergische Panther 24:18 (9:8). Das konnte nicht funktionieren – weder mit der Ausbeute aus der ersten Halbzeit, als sich beide Mannschaften offensiv nicht drittligatauglich präsentierten, noch mit der Ausbeute aus dem zweiten Durchgang, in dem es aus der Sicht der Gäste nur unwesentlich weniger dünn lief. In der Summe brachten den Panthern nur 18 erzielte Tore auch keinen Millimeter Raumgewinn im Kampf um den Klassenerhalt – im Gegenteil. Das Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz, das vor gar nicht langer Zeit auf dem Weg ans rettende Ufer zu sein schien, ist nach dem 31:32 vom 14. Februar beim TV Aldekerk offensichtlich ein Stück weit aus dem Tritt gekommen, denn zusammen mit dem 28:29 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden direkt vor der Karnevalspause und der Pleite in Dutenhofen gab es jetzt die dritte Niederlage hintereinander. Viel hängt nun vom kommenden Freitag ab: An diesem 14. März treffen die Panther auf den TV Korschenbroich, der nach seiner 30:30-Überraschung gegen den Zweiten TV Gelnhausen vermutlich nicht mit weniger Selbstvertrauen als zuvor ins Bergische kommt. 

Die Partie war von Beginn an eine unglaubliche zähe Angelegenheit und bis zum 1:4 (10.) gelang den Gästen nur ein bescheidener Treffer. Nach dem 3:6 (15.) lief es für sie insofern ein winziges bisschen besser, weil die HSG nicht weiter wegziehen konnte – und das 8:8 (28.) brachte den ersten Ausgleich. Als Joe Ballmann und Sebastian Schön nach der Pause das 11:10 (39.) und 12:11 (41.) erzielten, schien sogar eine Wende im Bereich des Möglichen zu sein, ehe die Panther wieder einen Rückstand hinnehmen mussten – 12:13 (43.), 13:15 (48.), 15:17 (51.), 17:19 (54.). In der Folge kam es allerdings erst richtig heftig, obwohl Raik Flemm mit dem 18:19 (55.) eine neue Hoffnung zu besorgen schien. Die restlichen gut fünf Minuten waren allerdings eine einzige Ernüchterung für die Panther: Während sie selbst überhaupt nichts mehr auf die Anzeigetafel brachten, trafen die Hausherren im Minutentakt und erhöhten durch einen 5:0-Lauf zum doch deutlichen Endstand.

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (2), Flemm (2), Wöstmann, Görgen, Lindemann, Exner (3), Taymaz, Hinkelmann, Ballmann (2), Wolter (2), Schön (1), Elsässer (6/6).

 

TV Korschenbroich – TV Gelnhausen 30:30 (15:15). So sieht das aus, wenn einer mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln von Leidenschaft bis Kampf gegen den Abstieg kämpft – und dabei auf einen Gegner trifft, der oft jeden Nachweis bisher gezeigter Klasse schuldig bleibt. In der Tabelle lagen ja vorher und liegen jetzt immer noch Welten zwischen den Gästen, die eigentlich vorzeitig auf eins der beiden Tickets für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gebucht sind, und den Korschenbroichern, deren oberstes und gleichzeitig einziges Ziel das Erreichen des rettenden Ufers ist. Am Ende war das Unentschieden verdient für den TVK, der beinahe für eine noch größere Überraschung gesorgt hätte: Nach dem Treffer von Florian Krantzen zum 27:22 (51.) schien der Weg zu zwei Punkten frei zu sein. Dass Gelnhausen auf der Zielgeraden die fünf Tore Rückstand  ausgleichen konnte und mit dem letzten Angriff theoretisch sogar hätte gewinnen können, wollte TVK-Trainer Frank Berblinger am liebsten verdrängen: „Ein Unentschieden gegen den Tabellenzweiten ist absolut überragend – unabhängig davon, ob wir hinten heraus mit drei oder vier Toren geführt haben und den Sieg nicht über die Ziellinie gebracht haben. Die Jungs haben überragend gekämpft, der Wille und der Glaube waren von Anfang an da. Dass wir gewonnen haben, war auch im Hinblick auf das Auswärtsspiel bei den Panthern extrem wichtig.“ Jenes Duell am Freitagabend gehört definitiv für beide Seiten in die Kategorie Endspiel.

Ein Leistungsunterschied zwischen Korschenbroich und Gelnhausen bestand diesmal eher auf dem Papier, aber nicht auf der Platte: Dort machteden die Gastgeber ein 3:5 (9.), 5:7 (11.) oder 7:9 (15.) wett und nach dem 10:10 (19.) war der TVK erst recht auf Augenhöhe unterwegs, bis er den Favoriten immer öfter von einer Verlegenheit in die nächste stürzte – 15:11 (26.). Dass Gelnhausen in der Folge halbzeit-übergreifend erst zum 15:15 (30.) ausglich und anschließend das 16:15 (32.) vorlegte, war für den Außenseiter offensichtlich eher ein Schuss Zusatzmotivation, denn er reagierte in seiner wohl besten Phase sehr wirkungsvoll – 19:18 (38.), 22:20 (44.), 27:22 (51.). Ob der TVK vielleicht am Ziel gewesen wäre, wenn Max Zimmermann beim Siebenmeter kurz darauf (52.) zum 28:22 getroffen hätte? Der TVG jedenfalls kam noch einmal in den Abend zurück, glich kurz vor Schluss zum 29:29 (59.) aus und schaffte nach dem 30:29 (60.) für Korschenbroich durch den sehr starken Jan Magnus König auch das 30:30 (60.) und gelangte neun Sekunden vor dem Ende erneut in Ballbesitz – der allerdings zu nichts mehr führte. Ein Sieg des Tabellenzweiten wäre definitiv auch nicht in Ordnung gewesen.

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (7), Krantzen (2), Eugler (2), Ghindovean, Wolf (3), König (9), Zimmermann (5), Schneider (10), Büscher (1), Feld, Franz, van Katwijk, Bitzel (1).

 

Saase3 Leutershausen – HSG Krefeld Niederrhein 18:30 (9:14). Vielleicht haben Sie in Krefeld bereits die Taschenrechner aus der Schublade geholt – wobei die Kalkulation eigentlich problemlos im Kopf zu bewältigen ist. Durch den nie gefährdeten Erfolg in Leutershausen bauten die Eagles die Tabellenspitze und ihr Punktekonto auf 45:1 aus. Bereits jetzt kann neben dem Zweiten TV Gelnhausen (42:4) lediglich noch der Dritte Longericher SC (34:12) die HSG rechnerisch abfangen. Ein waches Auge werden die Krefelder daher am kommenden Freitag auf das Duell der Kölner mit dem TV Aldekerk haben. Sollte der LSC verlieren, könnte der Spitzenreiter bereits einen Tag drauf durch einen Sieg gegen die HG Saarlouis (jetzt Vierter/30:16) alle theoretischen Rest-Zweifel an der Teilnahme zur Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga beseitigen. Dass diese irgendwie wirklich noch in Gefahr geraten könnte, glaubt ohnehin niemand – und in jedem Fall wird das letzte Saison-Viertel für die Krefelder vor allem eine Zeit, sich für die entscheidenden Partien nach Abschluss der Normalrunde einzuspielen. Die Vorzeichen stehen weiterhin gut, denn der bisherige Tabellenvierte konnte die HSG in eigener Halle ebenfalls nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Im Gegenteil: Bereits nach 47 Sekunden lagen die Gäste mit dem 1:0 durch Jörn Persson vorne und sie gaben die Führung bis zum Ende nicht wieder her.

Es dauerte allerdings über fünf Minuten, bevor die Zuschauer in Leutershausen den zweiten Treffer sahen und Lucas Schneider das 2:0 (6.) für die Eagles markierte (6.). Nach dem 4:3 (10.) bauten die Gäste den Vorsprung vor allem durch eine starke Abwehrleistung weiter aus – 6:3 (16.), 10:5 (23.). Auch von der Roten Karte gegen Matija Mircic (27./Foul) ließ sich der Tabellenführer nicht vom Kurs abbringen, stattdessen traf Robert Krass kurz darauf zum 14:8 (30.) und der bis zu diesem Zeitpunkt höchsten Führung. Lediglich unmittelbar nach der Pause nahm die HSG den Fuß etwas zu sehr vom Gas und aus dem 14:9-Halbzeistand (30.) wurde plötzlich das 14:13 (34.). Doch Krass (34.) sowie Tim Hildenbrand (35./37.) antworteten mit dem 17:13. Und nach dem 18:16 (40.) gingen den mit lediglich zwölf Spielern angetretenen Hausherren merklich die Körner aus: Krefeld zog zunächst zum 22:16 (45.) davon und ließ nach dem 23:18 (48.) in der Schlussphase keinen einzigen Gegentreffer mehr zu, sodass die Angelegenheit mit dem 30:18-Endstand schließlich sehr deutlich ausfiel.

HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Krass (3), Klasmann (5/2), Schneider (3), Noll, Hildenbrand (6/1), Siegler (1), Schulz, Marquardt (3), Persson (5), Ingenpaß (2), Rose (1), Krancz, Mircic (1).