17. März 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es ist enger geworden: Thomas Molsner und seine Rheinhausener müssen sich ernsthaft mit dem Thema Abstieg befassen. Der OSC-Trainer ist aber fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft die zum sicheren Klassenerhalt notwendigen Punkte holen wird. (Foto: Mrkus Verwimp)
Unitas Haan – OSC Rheinhausen 30:16 (13:8). Kein Zweifel: Langsam müssen sich die Rheinhausener richtige Sorgen machen. Während die Welt am Anfang des Jahres 2025 nach drei Auftaktsiegen noch in Ordnung war, sieht es inzwischen nach der fünften Niederlage hintereinander weit weniger gut aus. Trainer Thomas Molsner hatte es bereits geahnt und der OSC bei den Haanern angesichts der extrem angespannten personellen Lage wegen einer Verlegung nachgefragt, damit jedoch keinen Erfolg. Als alleinige Ursache fürs Desaster wollte Rheinhausens Coach die Ausfälle im Stammkader trotzdem nicht anführen: „Das war mit Abstand die schlechteste Leistung, die wir in der Saison gebracht haben, und mit Sicherheit auch die schlechteste Leistung, an die ich mich in der letzten Zeit erinnern kann. Wir haben keine Chance gehabt gegen einen motivierten und gut aufspielenden Gegner. Das war heute aussichtslos, das ist für den Kopf nicht schön und sieht tabellarisch nicht wirklich gut aus. Wir sind mit dem letzten Aufgebot angetreten, aber das entschuldigt nicht die Leistung in der einen oder anderen Situation.“ Unangenehme Folge der hohen Niederlage: Auf Rang sieben hat Rheinhausen bei 18:20 Punkten angesichts des drohenden erhöhten Abstiegs (hängt von der Entwicklung in der 3. Liga ab) alles andere als viel Sicherheit – und nun nach dem 35:24 aus der Hinrunde tatsächlich den am Ende bei Punktgleichzeit entscheidenden direkten Vergleich mit der Unitas verloren, die auf Rang zehn bei 18:22 Zählern angekommen ist und ebenfalls noch zum breiten Kreis der Gefährdeten gehört.
Mit dem 4:3 (6.) und 6:5 (16.) legten die Gäste vor, ehe ihnen bis zum Ende der ersten Halbzeit nur zwei weitere eigene Tore gelangen – beim 7:8 (22.) durch Felix Molsner und beim 8:10 (27.) durch Oliver Milde. Die ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs konnte Haan dann dazu nutzen, um durch fünf Treffer hintereinander vom 13:8 (30.) am Ende der ersten Halbzeit auf 18:8 (36.) wegzuziehen, sodass die Partie hier bereits gelaufen war. Übers 20:10 (41.) bewegte sich der Vorsprung weiter durchgehend im zweistelligen Bereich und die Unitas dachte überhaupt nicht daran, irgendeine Form von Rücksicht zu üben – 26:11 (48.), 29:13 (54.). Dass anschließend die restlichen drei Minuten mit 3:1 an Rheinhausen gingen, war nicht mal ein Trostpreis für den Verlierer. Molsner blickte voraus: „Ich hoffe, dass wir in dieser Woche weiter gesunden und dass wir vernünftig trainieren können, damit wir im wichtigen Vier-Punkte-Spiel gegen Siebengebirge die zwei Punkte zu Hause behalten. Da gibt es keinen Weg dran vorbei.“ Das Duell mit dem Elften HSG Siebengebirge (15:25) ist am kommenden Samstag tatschlich für beide bedeutsam.
Unitas Haan: Seher, Joest – Schulz (4), Mensger (1), Richartz (4), Riemann (4), F. Korbmacher, Micus (8/3), R. Korbmacher (3), Rath (1), Völker (1), Bleckmann (3), Austrup (1).
OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian, Eiker (3), Wetteborn, Kauwetter, Küpper Ventura (2), Zwarg (3), F. Molsner (1), M. Molsner (1), Pinter (1), Käsler (1), Meurer (1), Milde (3).
TSV Bayer Dormagen II – HSG Refrath/Hand 35:43 (17:20). Das Ergebnis war zumindest in dieser Form eine dicke Überraschung – obwohl Dormagen ja schon in den vergangenen Wochen nicht mehr viel mit einer Mannschaft zu tun hatte, die zumindest vorübergehend in den Kampf um den Aufstieg verwickelt zu sein schien. Nach dem 31:38 im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Interaktiv.Handball (36:4) und dem 29:38 beim Vorletzten MTV Rheinwacht Dinslaken (9:29) gab es nun die dritte Niederlage hintereinander und das Team von Trainer Moritz Adam hat nur eins seiner vergangenen sechs Spiele gewonnen. Kein Wunder: Auf Rang vier hat Dormagen bei 24:14 Punkten inwischen mit der Vergabe der Meisterschaft nicht mehr das Geringste zu tun. Einen größeren Vorwurf wollte Adam seinem Team trotz der klaren Heimniederlage nicht machen: „Wir verlieren ein Spiel unter sehr schwierigen Voraussetzungen, bei dem nur zwei nominelle Rückraumspieler aus dem Kader U 19 und U 23 an Bord waren. Dementsprechend erklärt sich so ein Ergebnis. Wir hatten dankenswerterweise Unterstützung aus der dritten Mannschaft. Die Jungs haben das gut gemacht und sie waren lange mit dabei. Uns fehlen dann natürlich hinten raus ein paar Alternativen. Wir müssen uns nicht grämen, es war alles soweit in Ordnung. Glückwunsch in Refrath.“ Dessen Trainer Kelvin Tacke ging der Abend nachvollziehbar runter wie Butter: „Ich bin happy, wir haben Punkte in Dormagen geholt, mit denen wir im Leben nicht gerechnet hätten. Ich muss meiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Wir waren die ganze Zeit sowohl im Angriff als auch in der Abwehr total konzentriert. Unsere personellen Engpässe hat die Mannschaft megagut kompensiert.“
Mit dem 1:0 (2.) durch Ben Srugies legten die Gastgeber eine Führung vor – zum einzigen Mal an diesem Abend. Beim 5:4 (9.), 8:5 (11.) und 10:7 (14.) lagen die Refrather vorne, ehe Bayer mit dem 13:13 (19.) oder 17:17 (23.) vorübergehend wieder für eine offene Partie sorgte. Nach dem 20:17 (25.) sah kurz darauf HSG-Regisseur Martin Mokris die Rote Karte (26./Gesichtstreffer beim Siebenmeter), doch viel Kapital konnten die Hausherren daraus nicht schlagen. Übers 22:18 (32.) und 27:22 (37.) blieben die Gäste jederzeit Herr der Lage, bevor sie sich später nach dem 36:32 (52.) durch fünf Tore hintereinander sogar auf den Weg zu einem zweistelligen Vorsprung machten – 41:32 (57.). Dass es kurz darauf doch „nur“ acht Treffer Unterschied waren, konnte die Refrather dann bestens verkraften. „Wir haben dieses Spiel verdient auf unsere Seite gezogen und das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, fand Trainer Tacke, „darauf bin ich stolz, das haben nach fünf verlorenen Spielen alle gebraucht. Aber wir wissen auch, dass noch fünf Spiele zu spielen sind, es geht in jedem Spiel um alles, jedes Spiel ist ein Endspiel. Wir haben uns eine vernünftige Ausgangsposition geschaffen und jetzt heißt es, daran weiterzuarbeiten.“ Die HSG setzt den Kampf um mehr Sicherheit am nächsten Sonntag gegen den auf Rang drei vorgerückten HC Weiden fort (24:12), während die Dormagener am Samstag vor der Aufgabe beim Neunten BTB Aachen (18:20) stehen.
TSV Bayer Dormagen II: Megale, Dürselen – Srugies (4), Hasbach (1), Kohl (2), Emmerich (7/1), Bach (2), Ostrowski (3), Mosblech (5), Mertens (1), Scholl (6/5), Hütten, Wieczorek (1), Krewer (3).
HSG Refrath/Hand: Hablowetz (1), Krämer – Krause, Schallenberg (4), Faust (5), Greffin (7), Geerkens, Funke (10), Bürger (1), Georgi (1), Baur, Winter (9), Tent, Mokris (5/3).
TuSEM Essen II – Bergischer HC II 30:29 (15:15). Für die mit einem dezimierten Kader angetretenen Solinger war es ein bitterer Sonntagabend. Erstens: Sie hatten in einer umkämpften Partie mit wechselnden Führungen bis in die Schlussphase hinein die Möglichkeit, zwei Punkte und so ihren zweiten Saisonsieg zu holen. Zweitens: Der Tabellenletzte steht nun bei 4:34 Zählern bereits fünf Runden vor dem Saisonende als zweiter Absteiger neben der zurückgezogenen HG Remscheid fest. Den ebenfalls stark gefährdeten MTV Rheinwacht Dinslaken (9:29) könnte der BHC II theoretisch noch einholen, nicht aber den Drittletzten HSG Siebengebirge (15:25), der elf Punkte mehr auf dem Konto hat – bei maximal zehn zu erreichenden Zählern. Deutlich besser, aber längst nicht entspannt sieht die Lage für Essen aus, das durch den Sieg als Achter (18:20) zu einem sehr breiten Mittelfeld gehört – in dem angesichts des drohenden erhöhten Abstiegs (hängt von der Entwicklung in der 3. Liga ab) jeder aufpassen muss. TuSEM-Coach Sebastian Hosenfelder war nach der späten Wende gegen das Schlusslicht vorwiegend erleichtert: „Mit dem Blick auf die Tabelle sind das zwei sehr wichtige Punkte. Wir kommen nach einem 1:3 ganz gut ins Spiel, wir lassen dann teilweise freie Gegenstöße zu leichtfertig liegen, sodass der BHC ausgleicht und sogar in Führung geht. Der BHC spielt von nun an mit viel Selbstvertrauen und Mut, sodass es ein umkämpftes Spiel bleibt. Teilweise liegen wir in der zweiten Halbzeit mit zwei Toren zurück, kämpfen uns immer wieder mühselig heran und kippen das Spiel in den letzten fünf Minuten.“
Die Hausherren drehten jenes 1:3 (4.) in ein 8:4 (11.) und sie lagen auch beim 12:8 (20.) oder 13:9 (22.) vier Treffer vorne, ehe sich Solingen zurückmeldete – und wie: Sechs Treffer hintereinander brachten den Gästen die 15:13-Führung (30.), die TuSEM allerdings in den letzten 25 Sekunden der ersten Halbzeit wieder ausglich – 15:15. Entscheidend absetzen konnte sich anschließend auch im zweiten Durchgang keins der beiden Teams, doch mit dem 25:22 (48.) hatten die Solinger auf jeden Fall die besseren Karten für den Endspurt. Auf der Zielgeraden neigte sich die Waage allerdings erneut auf die andere Seite: Essen glich zum 26:26 (53.) aus, machte aus einem 26:27 (55.) die 29:27-Führung (59.) und beantwortete das 28:29 (59.) der Gäste mit dem 30:28 (60.). Der 29:30-Anschluss durch Ivo Santos kam acht Sekunden vor der Schluss-Sirene zu spät für den BHC, um wenigstens einen Zähler mitzunehmen.
TuSEM Essen II: Zabel, Solbach Domingo – Scherz (2), Heiderich (2), Neher (4/3), Petersen (6), Asci, Schmidt (2), Lewandowski (3/1), Ernst (4), Weiß (1), Stumpf, Bandura, Mittich (6).
Bergischer HC II: Elsässer, Beckert – Püttmann (2), Mussumeci (6/5), Schäfer (2), Gießelmann (3), Beyer (2), Vetter (6), Graf (4), Santos (4), Kahl.