3. Liga
Cooles Comeback: Dasburg führt Opladener zum Derbysieg
Überblick und Torgefahr des lange verletzten Rückraumspielers bringen am Ende das 25:24 gegen gefährdete Panther, die lange führen. Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen.

Schräglage: Birger Dittmer (vorne) und seine Opladener hatten über 60 Minuten alle Hände voll zu tun, um eine Heimniederlage zu verhindern – was letztlich gelang. Conner Schütte (Nummer 24) und seine Panther dagegen standen bei der Schluss-Sirene mit leeren Händen da. (Foto: Thomas Ellmann)

TuS 82 Opladen – Bergische Panther 25:24 (11:13). Dieses Spiel, in dem beide Mannschaften ihre jeweiligen Fans an diesem Freitagabend mit einer unglaublichen Berg- und Talfahrt bisweilen an den Rand der Verzweiflung trieben, hatte keinen Sieger verdient – weil es auf der Platte in der Summe nahezu keinen Unterschied zu sehen gab.  Und am Ende war es in erster Linie vielleicht das Comeback von Oliver Dasburg, der gut zwei Monate gefehlt hatte (Handbruch) und nun diesen Freitagabend mit einem Happy End für die Opladener ausstattete. Erstens: Der Rückraumspieler war mit insgesamt acht Treffern der beste Werfer des Abends. Zweitens: Er erzielte 67 Sekunden vor der Schluss-Sirene in der durch viele Unterbrechungen nicht schöner gewordenen Partie das 24:23 (59.) für den TuS 82. Drittens: Dasburg fand nach dem 24:24 (60.) der Panther durch Sebastian Schön und der folgenden Opladener Auszeit den Schlüssel zum finalen Tor – als Linksaußen Tobias Schmitz den Dasburg-Pass mit dem 25:24 abschloss. Die restlichen zwei Sekunden konnten dann nicht mehr reichen für die Panther, die wenig später vor allem konsterniert wirkten, weil ihnen ein für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt wichtiger Punkt durch die Lappen gegangen war. Mit jetzt 16:36 Zählern bleibt das Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz besonders deshalb vorerst auf dem zwölften Platz, weil die TSG Haßloch ebenfalls am Freitagabend beim Schlusslicht VTV Mundenheim (jetzt 9:41) in einem ähnlichen Drama mit 28:30 den Kürzeren zog und nun mit 12:38 Punkten weitermacht. Aufschließend könnte noch der TV Aldekerk (13./12:36), falls er am Samstag gegen den Elften HLZ Friesenheim-Hochdorf II gewinnt (15:33). Den Abstand verkürzen könnte zudem der Drittletzte TV Korschenbroich (10:38), der dazu allerdings eine Überraschung beim Sechsten TV Kirchzell braucht (28:20), der wiederum ein direkter Tabellen-Nachbar des Siebten Opladen ist (28:22).

Der TuS 82 musste sich über weitere Strecken der Partie wie im falschen Film vorkommen – weil wenig passen wollte, weil die Panther mit deutlich mehr Emotionen und Biss unterwegs waren. Selbst die Doppel-Zeitstrafe gegen Simon Wolter (5./erst wegen eines Fouls, zusätzlich wegen Meckerns) und der 2:4-Rückstand richteten bei den Gästen keinen nachhaltigen Schaden an und die konsequent zupackende Abwehr vor dem guten Keeper Georg Michael Mohr streute immer mehr Sand ins Getriebe der Hausherren, in dem es nach dem 8:5 (13.) und 9:6 (15.) zunehmend knirschte. Beim 9:9 (21.) durch Sebastian Schön lagen die Panther gleichauf, ehe sie übers 11:10 (26.) und 12:10 (29.) eine 13:11-Führung (30.) mit in die zweite Halbzeit nehmen konnten und sich hier deutlicher absetzten – 14:11 (32.), 15:11 (33.), 16:12 (36.), 17:13 (40.). Drei Faktoren brachten die Hausherren zurück in die Partie: Der Wechsel im Tor zu Moritz Wiese machte sich ebenso bezahlt wie das Comeback von Einsatz und Leidenschaft. Gepaart mit der steigenden Fehlerzahl der Panther entwickelte sich daraus ein Duell auf Augenhöhe – nicht annährend geeignet für einen Schönheitspreis, doch maximal eng und spannend. Mit dem 20:19 (48.) lag zum ersten Mal wieder der TuS 82 vorne, ehe das 22:21 (50.) des starken Joe Ballmann und das 23:22 (56.) von Luis Elsässer den Panthern noch einmal neue Möglicheiten eröffneten. Dass ein 24:24 wohl das gerechtere Ergebnis gewesen wäre, störte hinterher in der Bielerthalle trotzdem keinen einzigen Opladener mehr. Und Oliver Dasburg brauchte natürlich überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben.

TuS 82 Opladen: König, Wiese – Branding, Dittmer (2), Jagieniak (2), Dasburg (8/2), Schmitz (2), Johannmeyer, Beckers, Sonnenberg (1), Schmidt (4), Pauli (2/2), Hess (3), Swiedelsky (1).

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller, Flemm (2), Wöstmann, Görgen (1), Lindemann (3), Zulauf, Exner (2), Taymaz, Hinkelmann, Schütte, Ballmann (4), Wolter, Schön (6), Elsässer (6/3).