23. März 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Fertigmachen zum Abheben: Luca Schulz, Nicolas Heinrichsmeyer, Sebastian Bliß, Denis Karic, Stanko Sabljic und Trainer Filip Lazarov (vordere Reihe, von links) betätigten sich zur Feier des Tages liebend gerne als Ratinger Vorturner. (Foto: Markus Verwimp)
Interaktiv.Handball – HC Gelpe/Strombach 32:25 (12:9). Da hat sich aber einer gründlich vertan. Jedenfalls war bei den Ratingern fürs Jahr eins nach dem Abstieg eher Bescheidenheit angesagt – irgendwie anders als nicht selten in der Vergangenheit. So hörte sich das damals bei Stanko Sabljic an, dem spielenden Sportlichen Leiter bei Interaktiv: „Insgesamt sind zehn Spieler weg. Das ist eine sehr schwierige Situation. Das Wichtigste ist, dass wir in der Liga bleiben.“ Davon kann nun allerdings keine Rede mehr sein – und gleichzeitig dürfte Sabljic wohl noch nie in seiner langen Laufbahn als Handballer derart gerne danebengelegen haben: Durch den letztlich auch klaren Sieg über die Gummersbacher steht Interaktiv bereits anderthalb Monate vor dem Ende der Serie 2024/2025 als Meister der Regionalliga und Rückkehrer in die 3. Liga fest. Bei 38:4 Punkten ist der Tabellenführer, der den elften Sieg hintereinander auf sein Konto überwies, nicht mehr einzuholen – weder vom Zweiten TSV Bonn rrh. (27:13) noch vom Dritten HC Weiden (24:12) oder vom immer stärker nachlassenden Vierten TSV Bayer Dormagen II (24:16). Sabljic, mit 36 Jahren Führungskraft auf der Platte und Team-Senior eines gleichzeitig mit nicht wenigen jungen Leuten besetzten Kaders, hatte ein alle umfassendes Lob auf Lager: „Das war wieder, wie in der ganzen Saison, eine unglaublich gute Mannschaftsleistung. Wir hatten am Anfang eine richtig, richtig gute Torhüter-Unterstützung, und wir haben einfach nicht aufgehört – auch wie so oft dieses Jahr. Ich bin stolz auf die Mannschaft, auf den heutigen Sieg, die ganze Saison und das, was wir geschafft haben. Die Arbeitsmoral und der Teamgeist – einfach top, top, top.“ HC-Trainer Markus Murfuni stufte sowohl den Sieg der Ratinger als auch deren feststehende Meisterschaft als gerecht ein: „Dicken Glückwunsch nach Ratingen, der Aufstieg ist absolut verdient.“
Ratingen lag über die gesamte Dauer der Partie kein einziges Mal in Rückstand, aber die Gäste konnten im ausgesprochen torarmen ersten Durchgang zunächst immer wieder ausgleichen – 1:1 (7.), 4:4 (16.), 6:6 (21.). Nachdem Gelpe/Strombach das 8:10 (27.) am Anfang der 30. Minute auf 9:10 (30.) verkürzt hatte, gelangen Jonas Perschke und Emil Kübler für die Hausherren innerhalb der letzten 27 Sekunden vor der Pause die Tore zum 12:9, die den Weg für eine größere Lücke im zweiten Durchgang freizumachen schienen: Vom 12:10 (31.) aus erhöhte Ratingen auf 15:10 (33.), doch es war noch kein Ansatz einer Entscheidung und Gelpe/Strombach noch nicht raus aus der Partie – im Gegenteil. Aus dem 17:20 (45.) machte Murfunis Mannschaft den 20:21-Anschluss (47.) und bis zum 22:24 (51.) kam sie durchaus für was Zählbares in Frage. Ziemlich genau vier Minuten später herrschten jedoch klare Verhältnisse, denn Akihisa Yamada erhöhte auf 25:22 (51.), bevor Gelpes Lars Rostalski mit einer Zeitstrafe runter musste (52.). Den Freiraum, der sich nun ergab, nutzten Dusan Maric (52./Siebenmeter) und zweimal Tomislav Nuic (jeweils 54.) zum 28:22, bevor erneut Yamada auf 29:22 (55.) erhöhte. Die restlichen fünf Minuten konnte Ratingen dann schon nutzen, um sich auf die folgenden Feierlichkeiten einzustimmen.
Für Interaktiv, das am kommenden Wochenende 29./30. März spielfrei ist, stehen demnächst drei restliche Partien auf dem Programm, in denen es auf den ersten Blick um nicht mehr besonders viel geht. Ob das Einfluss nehmen könnte auf andere, die gefährdet sind? Eher kaum – und die Sorge von Markus Murfuni in diesem Punkt ist unbegründet: „Ich hoffe, dass sie das Potenzial halten können für den Rest der Saison, damit es keine Verwaschungen in den letzten Spielen gibt.“ Weiter geht es für den Spitzenreiter am 5. April gegen den ehemaligen Titel-Rivalen TSV Bayer Dormagen II und nach der Pause über die Oster-Schulferien mit der Aufgabe beim HC Weiden, die als Vierter und Dritter befreit auftreten können und den Meister vermutlich richtig fordern wollen – ohne dass sich dadurch viel ändert. Seinen Abschied aus der Regionalliga bestreitet Interaktiv im Übrigen am 10. Mai gegen den Letzten Bergischer HC II (4:34), der bereits als Absteiger in die Regionalliga feststeht. Gelpe/Strombach, als Sechster mit 20:20 Punkten nicht final gerettet, bekommt es in seinem Endspurt mit vier Konkurrenten zu tun, die ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen, und es hat deshalb alles selbst in der Hand – am 30. März gegen den OSC Rheinhausen (Fünfter/20:20), am 6. April bei Unitas Haan (Zehnter/18:22), am 4. Mai gegen die HSG Siebengebirge (Elfter/15:27) und am 10. Mai bei TuSEM Essen II (Neunter/18:20).
Interaktiv.Handball: Bliß, Karic – Heinrichsmeyer, Schulz (5), Venedey, Perschke (3), Kübler (3), Surowka, Yamada (2), Nuic (4), Poschacher (2), Koenemann, Maric (10/5), Sabljic (3).
HC Gelpe/Strombach: Ahmed Elnoamany, Vatter – Maier (3), Altjohann (1), Heinzerling (4), Meinhardt (6), Lüsebrink (2), Panske, Mayer (3), Brüning (1), Walch (4), Rostalski (1).