30. März 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Entwischt: Korschenbroichs Ben Büscher (mit Ball), der vier Treffer erzielte, gewann nicht nur diesen Zweikampf und das persönliche Duell gegen Dutenhofens Colin Simon, der es auf drei Tore brachte, sondern mit seiner Mannschaft am Ende durchs 30:27 auch zwei sehr wertvolle Punkte. (Foto; Sven Simon)
Seinen Beliebtheitsgrad hat der Longericher SC an diesem Samstagabend sicher nicht in die Höhe getrieben. Angekündigt hatte Trainer Chris Stark vor der Partie bei der gefährdeten TSG Haßloch, den im Handball-Westen im Abstiegskampf steckenden Klubs in der relativ engen Nachbarschaft doch ganz gerne helfen zu wollen. Die so in den Raum gestellte Idee war dann allerdings ein kapitaler Schuss in den Ofen, denn der LSC blamierte sich in Rheinland-Pfalz mit einer 34:40-Pleite – gegen ein Team, das vorher eine Serie von 15 Spielen hintereinander nicht mehr gewonnen und dabei mickrige 1:29 Zähler eingefahren hatte. Während die 34 erzielten Treffer noch als ordentlich durchgehen durften, bot Longerich defensiv ohne seinen verletzten Abwehrchef Christopher Wolf weniger als nichts und es kam nach der Pause gar nicht mehr für eine Wende in Frage. Für die Haßlocher war der unerwartete Sieg ein echter Segen, denn das Konto der TSG steht nun auf Rang 13 bei 14:38 Zählern – wie jenes der Bergischen Panther, die bei ihrer 27:41-Heimniederlage gegen den Spitzenreiter HSG Krefeld Niederrhein wie erwartet chancenlos blieben. Den ersten der drei Abstiegsplätze nimmt nun der TV Korschenbroich ein (12:40), der sich allerdings mit einem 30:27 über die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (Zehnter/22:30) im Kampf um eine Position am rettenden Ufer zurückmeldete und sich nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TV Aldekerk liefert: Der durfte sich nach dem 30:34 beim Vierten Saase3 Leutershausen (33:19) vor allen Dingen über eine starke zweite Halbzeit freuen, dafür aber nur ein bisschen Hoffnung und eben nichts Zählbares mitnehmen. Schlusslicht bleibt die VTV Mundenheim (9:43). Weiter vorne zieht Krefeld (51:1) weiter relativ einsam seine Kreise vor dem Zweiten TV Gelnhausen (46:6) und dem Longericher SC (38:14), der trotz der peinlichen Niederlage in Haßloch weiter alle Chancen hat, seinen dritten Rang vor Leutershausen und der HG Saarlouis (32:20) ins Ziel zu bringen.
Bergische Panther – HSG Krefeld Niederrhein 27:41 (11:20). So sieht das also aus, wenn einer mal richtig chancenlos auf der Platte steht und am Ende sogar froh sein muss, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Über die gesamten 60 Minuten reichte dem ungeschlagenen Tabellenführer Krefeld, der längst sein Ticket für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga in der Tasche hat, ein Griff ins normale Repertoire, um die tief im Kampf gegen den Abstieg kämpfenden Hausherren von einer Verlegenheit in die nächste zu stürzen. Und hätten den Eagles nicht über ein paar Phasen dieses einseitigen Duells sowohl die Konzentration als auch Konsequenz und Ernsthaftigkeit beim Abschluss gefehlt, wären die Panther wohl um eine Niederlage um die 20 oder mehr Treffer Differenz kaum herumgekommen. Für die Krefelder wars in der Summe nicht mehr als eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen – und keinesfalls eine intensive Vorbereitung auf das, was da in den nächsten Wochen zu erledigen sein wird. Im Top-Spiel am kommenden Samstag gegen den Zweiten TV Gelnhausen dürfte die HSG intensiver gefordert werden, ehe sie am 12. April bei der TSG Haßloch erneut vor einer Partie steht, die sie normalerweise kaum verlieren kann. Die Aufgaben am 26. April gegen den TuS 82 Opladen und am 4. Mai beim Dritten Longericher SC bilden danach für Krefeld den Abschluss ihrer Normalrunde, ehe es anschließend in der Aufstiegsrunde erst richtig ernst wird für die Eagles, deren klares Ziel ja die Rückkehr in die 2. Bundesliga ist. Für die Panther beginnt der Endspurt am nächsten Samstag in Mundenheim, wo nur ein Erfolg was bringt für mehr Sicherheit. Am 11. April gegen Longerich dürften die Trauben wieder deutlich höher hängen – und am 26. April sind in Haßloch erneut maximal wichtige Punkte zu vergeben. Was danach das Saisonfinale am 3. Mai gegen Gelnhausen (noch) bedeutet, ist wieder eine andere Frage.
Die Hausherren legten durch Aaron Exner (2.) und Florian Müller (2.) eine 2:0-Führung vor, aber Krefeld antwortete im festen Gefühl seiner Überlegenheit mit maximaler Gelassenheit: Na und? Mit dem 2:2 (4.) war schnell der erste Ausgleich da und mit dem 6:2 (8.) vier Minuten später der erste klare Vorsprung. Übers 9:3 (12.) führte der Favorit anschließend zwar mit 11:6 (15.), doch Trainer Mark Schmetz sah draußen angesichts zahlreicher Fehler und fast belangloser Aktionen die Notwendigkeit für eine erstaunlich frühe Auszeit (16.), um seinen Team etwas mehr Ernsthaftigkeit zu vermitteln. Eine Art Wirkung stellte sich dabei nach dem 12:7 (19.) ein, weil vier Tore hintereinander die 16:7-Führung (25.) brachten und am Ende der ersten Halbzeit das komfortable 20:11 (30.) auf der Anzeigetafel stand. Trotzdem ließ der Spitzenreiter die Zügel in der Folge weiter schleifen, sodass die Panther ihren Rückstand zunächst unter Kontrolle hielten – 15:23 (36.), 16:26 (39.), 19:27 (42.). Tatsächlich konnte sich das Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz sogar bis auf 23:28 (47.) heranarbeiten, obwohl die HSG beim Stande von 26:19 (42.) zum zweiten Mal eine Auszeit einberufen hatte. Bekannte Antwort der Eagles auf diese verblüffende Phase: Na und? Keine vier Minuten benötigte der Spitzenreiter, um durch einen 5:0-Lauf zum 33:23 (50.) wieder eine Lücke von zehn Toren zwischen sich und den Gegner zu legen. Vom 34:24 (51.) erhöhte Krefeld auf 37:24 (54.) und mit dem Siebenmeter von Christopher Klasmann zum 40:26 (59.) sowie mit dem 41:27 (60.) von Pascal Noll knackte es darüber hinaus die 40-Treffer-Marke.
Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr (1) – Müller (4), Flemm, Wöstmann, Görgen, Lindemann (1), Zulauf, Exner (7), Taymaz (2), Hinkelmann (2), Schütte, Ballmann, Wolter (3), Schön (3), Elsässer (4/1).
HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Krass (6), Klasmann (5/2), Schneider (3), Noll (2), Hildenbrand (6), Siegler (1), Schulz (2), Marquardt (1), Claasen, Persson (7), Ingenpaß (3), Rose (4), Krancz, Mircic (1).
TV Korschenbroich – HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II 30:27 (14:13). Es war einer der letzten Rettungsanker für die Korschenbroicher und die Mannschaft von Frank Berblinger griff letztlich mit aller Entschlossenheit zu – wonach es über durchaus größere Teile der ersten Halbzeit aber noch nicht aussah. Am Ende zählte für den sichtlich erleichterten Coach trotzdem nur das, was in der Waldsporthalle auf der Anzeigetafel nachzulesen war: Der TVK hatte zwei für den weiteren Verlauf des Abstiegskampfes wichtige Zähler auf sein Konto gebracht. „Das war ein absolut überragender Kampf, die Jungs haben die zwei Punkte auf der letzten Rille hier bei uns behalten“, fand der TVK-Trainer, „Felix Krüger mit 50 Prozent gehaltener Bälle war ein ausschlaggebender Faktor, alle haben alles auf der Platte gelassen.“ Was den Hausherren dagegen komplett gegen den Strich ging, war die Verlängerung der Verletztenliste, auf der vorher schon Rechtsaußen Milan Müller sowie die Rückraumspieler Steffen Brinkhues (Mittelhandbruch), Melle van Katwijk (Bänder/Fuß) und Dustin Franz aus (Mittelhandbruch) gestanden hatten. Berblinger konnte es kaum glauben: „Wir haben den Sieg bitter bezahlt, denn Jan König hat aller Voraussicht nach einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten und damit fällt wieder ein Rückraumspieler aus.“ König, wie Kollege Mats Wolf ausgestattet mit Spielmacher-Qualitäten, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur am nächsten Samstag im Spiel bei der HSG Nieder-Roden fehlen (Siebter/28:24), falls sich die Diagnose bestätigt.
Die erste Halbzeit verlangte den Korschenbroichern viel Geduld und eine Menge Energie ab, weil sie nach einer bis zum 6:6 (14.) ausgeglichenen Partie in Rückstand gerieten – mit dem 6:9 (19.), 9:12 (23.) oder 10:13 (25.) auch relativ deutlich. Über eine nie nachlassende Moral drehte der TVK das Duell aber bis zum Ende der ersten Halbzeit und er konnte nach einem 4:0-Lauf ein 14:13 (30.) als kleinen Vorteil mit in den zweiten Durchgang nehmen. Für neue Spannung sorgte dann die HSG, die nicht im Geringsten an Rückzug oder ans Aufgeben dachte, sich zurückarbeitete und wiederum die Führung schaffte – 19:17 (39.), 20:19 (43.). Für die Entscheidung ließen sich anschließend beide Seiten bis weit in die Schlussphase hinein Zeit und Korschenbroich antwortete nun immer wirkungsvoll: Beim 25:22 (53.), 26:23 (55.) und 28:25 (58.) deutete sich bereits der Sieg an, ehe Dutenhofen noch einmal auf 26:28 (59.) und 27:28 (60.) verkürzte. Sechs Sekunden vor dem Ende erlöste Ferdinand Bitzel die Hausherren mit dem 29:27 und praktisch mit der Schluss-Sirene erhöhte Keeper Krüger mit seinem Wurf ins hier verwaiste Tor des Gäste auf 30:27.
TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger (1) – Schiffmann (4), Krantzen (3), Eugler (1), Ghindovean, Wolf (4), König, Zimmermann (9/1), Schneider, Büscher (4), Feld, Bitzel (4).
TV Gelnhausen – TuS 82 Opladen 29:28 (14:12). Am Ende ging die Opladener Niederlage sicher in Ordnung, denn die Gäste liefen beim Tabellenzweiten ab der 17. Minute ständig einem Rückstand hinterher und die echte Sensation in Form eines Punktgewinns lag tatsächlich nie so richtig in der Luft. Gleichzeitig beeindruckten die Gäste aber mit ihrer Moral, denn sie gaben sich zu keinem Zeitpunkt auf und forderten den Aufstiegskandidaten bis zur letzten Sekunde – was angesichts der höchst unterschiedlichen Voraussetzungen in beiden Teams bereits als Erfolg durchgehen darf. Gelnhausen legte mit dem 1:0 (2.) los, das Oliver Dasburg für Opladen direkt ausglich (3./1:1). Obwohl der Rückraumspieler in der Anfangsphase einen Siebenmeter verwarf (8.), war er auch bei der Partie in Hessen wieder der Dreh- und Angelpunkt für den TuS 82 – genau wie eine Woche zuvor gegen die Bergischen Panther beim Comeback nach seinem Handbruch. Mit zwölf Treffern war Dasburg am Ende des Abends der erfolgreichste Torschütze – was der 26-Jährige ganz sicher gerne gegen einen Punktgewinn für seine Mannschaft eingetauscht hätte. Bis zum 6:5 (12.) für Opladen hatte Dasburg bereits drei Mal getroffen, im Anschluss fanden jedoch für eine ganze Weile weder er noch seine Teamkollegen die richtigen Lösungen im Angriff, sodass der TuS mit 6:8 (18.) in Rückstand geriet. Doch schon jetzt stemmten sich die Gäste mit aller Macht gegen den Favoriten und sie glichen das 8:10 (21.) wieder aus – 10:10 (26.). Ärgerlich aus Opladener Sicht: Weil nach dem 11:11 (27.) vorne wieder zu wenig passte, stand es kurz vor der Pause 11:14 (30.). Der letzte Blitz-Angriff und das 12:14 durch Janis Beckers entließen den TuS immerhin mit einem guten Gefühl in die Kabine.
Maxim Swiedelsky besorgte im zweiten Abschnitt auch direkt den erneuten Anschluss (31./13:14) und bis zum 19:20 (42.) blieben die Opladener in Reichweite. Es folgte allerdings der nächste Durchhänger in der Offensive, den der Favorit diesmal ausnutzte: Die Hausherren legten durch einen 6:1-Lauf das eigene 26:20 (48.) vor und verteidigten diesen Vorsprung bis zum 28:22 (54.). Tobias Schmitz (55.), Dasburg (55.) und Fynn Johannmeyer (56.) verkürzten innerhalb von 90 Sekunden noch einmal auf 25:28 aus Opladener Sicht und zwangen Gelnhausen damit zu einer letzten Auszeit (57.). Der TV besorgte im Anschluss dann tatsächlich das entscheidende 29:25 (57.) und der Schluss-Spurt durch Dasburg (59./60.) und Lucius Hess (60.) kam einfach zu spät.
TuS 82 Opladen: König, Wiese – Branding (1), Jagieniak (1), Dasburg (12/1), Schmitz (2), Johannmeyer (2), Beckers (4), Sonnenberg (1), Pauli (2), Hess (1), Swiedelsky (2).
Saase3 Leutershausen – TV Aldekerk 35:30 (16:11). Natürlich waren die Aldekerker als klarer Außenseiter angetreten – aber nicht, um sich wieder (wie nicht nur einmal in den vergangenen Monaten) in eine haushohe Pleite treiben zu lassen. Die relativ knappe Niederlage als solche gefiel Aldekerks Trainer Tim Gentges deshalb zwar immer noch nicht – aber er war mit der Art und Weise, wie sich sein Team verkaufte, ziemlich einverstanden: „Wir können mit einem unfassbar guten Gefühl aus der Halle gehen, wir haben hier wirklich ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Was wir uns leider nicht auf die Fahne schreiben können, sind Punkte. Die hat Leutershausen, das vier Tore mehr macht, am Ende des Tages auch verdient geholt.“ Und wer weiß, ob für den TVA nicht wirklich sogar mehr drin gewesen wäre ohne zwei Durchhänger, die der Favorit entschlossen für sich ausnutzte. Erstes Beispiel: Fabian Küsters verkürzte auf 11:13 (25.) und die Hausherren nahmen ihren Gegner spätestens jetzt sehr ernst. Anschließend blieb Aldekerk allerdings für fünf Minuten bis zur Pause ohne eigenes Tor und kassierte auf der anderen Seite drei – 11:16 (30.). Zweites Beispiel: So ähnlich ging es anschließend weiter, denn vier weitere Gegentore brachten das 11:20 (35.) und Gentges musste sehr früh zur zweiten Auszeit greifen. Ab diesem Zeitpunkt brachte Aldekerk dann bis zur Schluss-Sirene immerhin einen 19:15-„Sieg“ auf die Anzeigetafel. „Die letzten fünf Minuten in der ersten Halbzeit und die ersten fünf in der zweiten waren die Ankerpunkte dafür, dass wir nichts mitnehmen“, bestätigte der TVA-Coach, „da profitiert Leutershausen von unseren Fehlern und geht einfach zu schnell weg. Dann stehst du wieder da und musst neun Toren hinterherrennen.“
Das mit dem Hinterherrennen zog sich nach dem 0:1 (1.) im Übrigen durch den kompletten ersten Durchgang und bis zum 5:5 (9.) glichen die Gäste jeweils aus, ehe sie immer um die drei Tore zurücklagen – 7:10 (16.), 9:12 (21.), 10:13 (22.), 11:14 (28.). Die spätere Neun-Treffer-Lücke nach dem 11:20 konnte Aldekerk, das sich nie aufgab und in Keeper Paul Keutmann einen sehr starken Rückhalt hatte, in Schritten tatsächlich etwas abtragen. Kurz darauf kam der Außenseiter nach dem Rückfall vom 17:22 (40.) zum 18:26 (45.) zweimal auf vier Tore und fünf Mal auf drei dran – 24:28 (53.), 25:29 (53.), 26:29 (54.), 27:30 (56.), 28:31 (56.), 29:32 (58.), 30:33 (58.). Im Grunde durfte sich Leutershausen seiner Sache erst mit dem 34:30 durch Luca Mastrocola genau 82 Sekunden vor dem Ende sicher sein. „Dass wir am Ende die Chance haben, auf zwei zu verkürzen, zeugt halt vom Charakter dieser Mannschaft“, sagte Gentges, „wir müssen gucken, dass wir woanders noch Punkte holen. Wir müssen und wir werden das Positive mitnehmen, wir werden weitermachen.“ Einfach wird der restliche Weg allerdings sicher nicht und direkt die Aufgabe am nächsten Samstag gegen den Fünften Saarlouis wird wieder ein riesige Herausforderung.
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Mumme (3), Grützner (2), Kirschbaum, Simic, Plhak (9/1), Hahn (1), Tobae (3), Küsters (3), Hansen (3), Ellwanger (1), Gogava, Brockmann (1), Thelen (4), Rutten.
TSG Haßloch – Longericher SC 40:34 (15:14). Dieses Ergebnis ist ein Dämpfer für die Kölner, die nach sehr erfolgreichen „Topspiel-Wochen“ und vier Siegen in Serie nun ausgerechnet bei der abstiegsbedrohten TSG wieder einmal als Verlierer von der Platte gingen. Das Resultat zeigt gleichzeitig: Nur wenn der LSC sein Optimum abruft, kann er mit den besten Teams der Klasse mithalten. Zeigt die Mannschaft von Trainer Chris Stark dagegen bloß eine durchschnittliche Leistung oder sogar weniger, kann sie selbst gegen schwächere Gegner stolpern. Entsprechend fiel die Analyse des Kölner Trainers aus: „Wir haben heute insgesamt nicht gut gespielt, sondern nur mäßig. Dann hatten wir vorne reihenweise Chancen, die wir vergeben haben. Und das hat die Heimmannschaft konsequent ausgenutzt durch viele TGs, viele Würfe ins leere Tor. Ich glaube, da sind sieben Bälle heute ins leere Tor gefallen, dazu acht Tempogegenstöße. Unser Tempospiel haben wir heute nicht so aufs Feld bekommen. Haßloch hat krass gekämpft, jeden Zweikampf so angegangen, als wäre es der letzte. Das kennen wir von uns, haben wir letzte Woche aufs Feld bekommen – heute nicht.“ Ein vielleicht gar nicht so kleiner Trost: Die Longericher haben immer noch beste Aussichten, den dritten Tabellenplatz in der 3. Liga ins Ziel zu bringen – was angesichts der ambitionierten Konkurrenten durchaus weiter als großer Erfolg gelten darf.
Die Gäste verschliefen die Anfangsphase zunächst komplett und liefen erst mal einem 0:3-Rückstand (3.) hinterher. Nach und nach kämpfte sich der LSC aber in die Begegnung und glich durch Lukas Martin Schulz zum 5:5 (11.) aus. Mit dem 9:8 (15.) durch Lennart Leitz gelang den Kölnern sogar die erste Führung. Haßloch reagierte mit einer Auszeit, doch Lennart Wörmann besorgte trotzdem das 10:8 (17.) für die Gäste (17.). Nun konnte Starks Team allerdings die Gelegenheit nicht nutzen und stattdessen bewegten sich beide Parteien bis kurz vor der Pause auf Augenhöhe – 13:13 (27.). Schulz vergab erst die erneute Führung vom Siebenmeterstrich (28.), verkürzte dann jedoch immerhin nach Ablauf der Spielzeit per Strafwurf zum 14:15-Halbzeitstand (30.). Weil Lennart Niehaus direkt zum Start in den zweiten Abschnitt den erneuten Ausgleich besorgte (31./15:15), schien es zunächst, als könnte die Angelegenheit weiter offen bleiben. Das allerdings stellte sich als Irrtum heraus – und ab jetzt bekam Haßloch deutliches Oberwasser. Durch einen schnellen 6:1-Lauf der Hausherren geriet der LSC mit 16:21 (36.) in Rückstand und er fand in der Folge keine Mittel mehr für eine Wende. Mit dem 20:22 (40.) verkürzten die Gäste zwar noch einmal auf zwei Treffer, kurz darauf hieß es jedoch 20:25 (43.) und beim 24:30 (50.) betrug der Rückstand der Kölner erstmals sechs Tore. In der Schlussphase versuchte Starks Team alles – unter anderem mit einer offensiven Deckung. Selbst die brachte aber keinen durchschlagenden Erfolg und am Ende stand für die Kölner eine ebenso unnötige wie verdiente Niederlage.
Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (3), Pyszora, Richter, Gerfen, Thöne (2), Niehaus (4), Unbehaun (3), Leitz (6), Schulz (9/2), Kaysen (1), Kremp, Rinke (2), Kämper (4).