3. Liga
Völlig verrückt: TVA und TVK am Boden, Panther trotz Debakel gerettet
Aldekerk hofft nach 30:32 gegen Dutenhofen auf Platz 14. Korschenbroich braucht nach 28:35 gegen Leutershausen ein Wunder. Eagles fertigen TuS 82 mit 34:19 ab, LSC müht sich zum 31:28 in Mundenheim.

Leidende: Aaron Exner (Mitte) und die Bergischen Panther handelten sich in Haßloch eine derbe 30:39Abfuhr ein. Was sie beim Spielschluss noch nicht ahnen konnten: Es reicht trotzdem zum Klassenerhalt. Mats Wolf (links) und Philip Schneider (rechts) verloren mit dem TV Korschenbroich beim 28:35 gegen Leutershausen ebenfalls klar. Was sie aber schon vorher wussten: Ihre Chancen auf den Klassenerhalt sind eher gering. (Foto: Thomas Ellmann)

Das ist auch ein Kunststück der besonderen Art, das die Bergischen Panther aber vermutlich niemandem zur Nachahmung empfehlen werden – weil das beinahe und ohne fremde Hilfe doch voll ins Auge gegangen wäre. Erstens: Die Mannschaft des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz lieferte im Kellerduell bei der ebenfalls gefährdeten TSG Haßloch ein Katastrophen-Ergebnis ab, verlor mit 30:39 (minus neun) und nach dem 41:32 (plus neun) aus der Hinrunde über die geringere Anzahl an Auswärtstreffern auch den direkten Vergleich mit der TSG, die sich auf 16:42 Punkte verbesserte und nun als 13. nur noch einen Zähler hinter den Panthern liegt. Die konnten sich mit 17:41 Punkten trotzdem weiter am zwölften Platz festhalten – und haben damit sicher den Klassenerhalt in der Tasche. Das lag am düsteren Abschneiden zweier West-Konkurrenten – mit bitteren Folgen für den TV Korschenbroich (13:45), der gegen den Fünften Saase3 Leutershausen (37:21) letztlich klar mit 28:35 den Kürzeren zog, und für den TV Aldekerk (14:44), dessen 30:32 gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (26:32) nicht weniger Schaden anrichtete. Was beiden bleibt, ist ein schmaler Strohhalm, der sich besonders für den TVK kaum mehr erkennen lässt. Für Korschenbroich, dem der direkte Weg ans rettende Ufer versperrt ist, kann es final allerhöchstens um den 14. Platz gehen, der ja über eine Klassenerhalts-Runde aller Drittletzten aus den vier Drittliga-Gruppen noch die späte Rettung zu bringen vermag – aber selbst dafür müsste erstens die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger am nächsten Samstag beim Vierten HG Saarlouis (38:20) einen eigenen Sensations-Erfolg landen und zweitens dürfte Aldekerk bei der HSG Rodgau Nieder-Roden (Siebter/31:27) zusätzlich gar nichts Zählbares mitnehmen – was jedoch den ähnlich großen Zwängen des TVA direkt widerspricht. Wie viel Druck auf der Partie in Rodgau letztlich wirklich liegt, entscheidet sich im Übrigen bereits am Mittwochabend: Dann tritt die TSG vorgezogen bei der HSG Hanau an (Neunter/30:28). Sollte Haßloch dort ein Unentschieden holen, ist der direkte Klassenerhalt für Aldekerk ebenfalls weg. Dann dürfte es sich in einem irrwitzigen Fernduell mit Korschenbroich um jenen 14. Platz bewerben – der wenigstens eine weitere Chance ist im fast endlos langen Kampf ums sportliche Überleben.  

 

TV Aldekerk – HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II 30:32 (14:13). Es war der maximal schlechteste Verlauf, den dieser Abend für die Aldekerker nehmen konnte. Dass der sogar mögliche direkte Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen war, lag dabei nicht am Team von Trainer Tim Gentges – sondern am fast zeitgleichen Erfolg des Konkurrenten TSG Haßloch gegen die Bergischen Panther (39:30). Durch ihre eigene Niederlage gegen die Gäste aus Hessen, die als Zweitvertretung der HSG Wetzlar unterwegs sind, verspielte der TVA aber auch seine Ausgangsposition für das Saisonfinale und er ist nun auf fremde Hilfe angewiesen, um vielleicht irgendwie auf den letzten Drücker das rettende Ufer zu erreichen. Besonders bitter: Das wäre gar nicht unbedingt nötig gewesen, denn in der über weite Strecken engen Partie hätte das Pendel genauso gut zu Gunsten der Hausherren ausschlagen können. In der Mitte der zweiten Hälfte sah es beim 23:21 (43.) sogar mal danach aus, als könnten die Aldekerker die Angelegenheit auf ihre Seite ziehen. Doch über fünf Minuten ohne eigenes Tor brachten den erneuten Rückstand (48./23:24) und in der weiterhin engen Schlussphase hatte die HSG in den entscheidenden Momenten die besseren Antworten.

„Es tut weh. Es war genau das Spiel, das wir erwartet haben, ein Spiel auf Augenhöhe, was dann am Ende durch Kleinigkeiten entschieden wird. Und ich glaube, die Kleinigkeiten lassen sich ganz gut analysieren. Wir haben in der zweiten Halbzeit keine gute Überzahl gespielt, wir hätten zweimal die Möglichkeit gehabt, auf drei Tore wegzugehen. Leider treffen wir da nicht die richtige Entscheidung oder verwerfen einen Freien. Aber das gehört zum Sport dazu, das sind dann diese ein, zwei Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden, das auf Messers Schneide steht“, fand Coach Gentges, der unmittelbar nach dem Abpfiff bereits auf das Finale in der kommenden Woche blickte: „Wir werden nach Rodgau fahren und alles auf Sieg spielen. Warum nicht in Rodgau zwei Punkte holen und gegebenenfalls dann noch den Klassenerhalt feiern? Ansonsten müssen wir halt schauen, dass wir uns diese Verlängerung erspielen. Dann schauen wir weiter, wie es wird. Aber jetzt gilt erst mal voller Fokus auf Rodgau und wir werden nicht aufgeben, bis der letzte Hammer gefallen ist.“

Mit dem 3:1 (9.) fanden die Hausherren eigentlich gut in die Partie – um kurz darauf beim 3:4 (12.) dem ersten Rückstand hinterherzulaufen. Die Sache blieb im ersten Durchgang sehr abwechslungsreich und beim 4:6 (15.) bat Gentges sein Team zur ersten Auszeit, die voll einschlug. Im Eiltempo drehte der TVA das Spiel mit einer Vierer-Serie zum 8:6 (18.) und er behielt die Nase bis zur Pause vorn. Im zweiten Abschnitt wechselte die Führung mehrmals: Beim 15:14 (33.) lag Aldekerk in Front, beim 15:17 (37.) hinten, mit dem 19:18 (39.) dann schon wieder vorne. Es folgte die stärkste Phase des Abstiegskandidaten in Hälfte zwei, die jedoch zu wenig Ertrag brachte und vom 24:24 (48.) bis zum 28:28 (55.) war jedes Ergebnis möglich. Die Gäste legten jetzt vor (59./30:28), doch David Hansen verkürzte zum 29:30 (59.) und in der Schlussminute hatten die Hausherren erneut den Ball. Sehr ärgerlich: Der Angriffs-Versuch landete direkt bei der HSG, die per Gegenstoß durch Tizian Weimer das 29:31 erzielte. Auf der Gegenseite reichte es 16 Sekunden vor dem Ende nur noch zum 30:31-Anschluss durch Thomas Plhak (Siebenmeter). Dutenhofen nahm jetzt seine letzte Auszeit und erzielte gegen natürlich völlig offen agierende Aldekerker mit der Schluss-Sirene den 32:30-Endstand.

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann (1) – Mumme, Grützner (2), Kirschbaum, Simic (4), Könnes, Hinz (2), Plhak (8/5), Hahn (1), Tobae, Küsters (4), Hansen (6), Gogava, Brockmann, Thelen (2).

 

TV Korschenbroich – Saase3 Leutershausen 28:35 (12:14). Natürlich waren sie bei den Korschenbroichern nicht davon ausgegangen, in einem Duell mit dem Tabellenfünften (37:21 Punkte) als Favorit auf die Platte zu gehen. Aber die Hoffnung war da, vielleicht trotz anhaltender personeller Sorgen doch für eine Überraschung sorgen zu können – ähnlich etwa wie vor einigen Wochen, als die Mannschaft von Trainer Farnk Berblinger gegen den klar favorisierten Tabellenzweiten TV Gelnhausen (50:8) mit dem 30:30 unerwartet ein Unentschieden gelungen war. „Wir werden noch einmal alles investieren und alles in die Waagschale werfen“, hatte Berlinger angekündigt. Und die Hausherren hielten sich dran, wie das schnelle 1:0 (1.) von Mats Wolf nach 40 Sekunden und das bald folgende 2:0 (2.) durch Jan Magnus König zeigten. Als Wolf und Henrik Schiffmann aus dem 3:2 (5.) erst das 4:2 (5.) und wenig später sogar die 5:2-Führung (7.) machten, schien der TVK sogar auf dem richtigen Weg zu sein, zumal bis hierhin wenig von Druck oder nervlicher Belastung zu spüren war. Einen erkennbaren Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten gab es kaum und die Gastgeber blieben selbst nach dem 5:5-Ausgleich (10.) der Gäste auf Augenhöhe in der umkämpften Partie – 6:5 (10.), 6:7 (14.), 8:8 (22.), 11:11 (27.), 12:12 (29.).

Am Ende waren es insgesamt fast genau fünf Minuten, die Korschenbroich das gesamte Spiel kosteten. Vor der Pause kassierte es auf den letzten Drücker das 12:13 (29.) und 12:14 (30.), direkt danach fielen weitere Gegentreffer zum 12:15 (31.), 12:16 (31.) und 12:17 (33.). Es war jener Rückstand, von dem sich der TVK nicht mehr richtig erholen konnte, obwohl er kämpferisch weiter alles in seiner Macht stehende auf die Platte brachte und beim 17:19 (38.) oder 18:20 (41.) noch zweimal wieder herankam. Auf der anderen Seite steckte Leutershausen allerdings alle Versuche der Gastgeber ziemlich unbeeindruckt weg und erzielte immer in den aus seiner Sicht wichtigen/richtigen Situation beruhigende Tore – 24:18 (46.) nach einem 4:0-Lauf, 26:20 (48.). Spätestens mit dem 30:23 (55.) war der Abend schließlich gelaufen zugunsten der Gäste, die über ein klares Plus an Möglichkeiten verfügten und deshalb verdient den Sieg für ihre rund 30o Kilometer weite Fahrt  in die Nähe von Heidelberg in den Bus packten.

Eine ähnlich weite Dienstreise steht den Korschenbroichern nun am nächsten Samstag bevor. Was die Aufgabe in Saarlouis noch bringen könnte? Realistisch gesehen geht es für den Aufsteiger vor allem darum, sich einen ordentlichen Abschied aus der 3. Liga zu verschaffen. Das wird angesichts des reduzierten Stammpersonals und der Entwicklung in den vergangenen Wochen nicht einfach und besonders die 28:31-Heimniederlage vom 11. April gegen die Aldekerker hat Spuren hinterlassen. Der TVA muss auf ein Wunder hoffen, auf ein Zusammenpassen aller Puzzleteile beim Saisonfinale. Das ist bestimmt sehr wenig, aber eben auch ein Millimeter mehr als nichts. Vielleicht liegt das Greifbare ja zumindest theoretisch gerade darin, dass inzwischen kein Mensch mehr mit Korschenbroich rechnet. 

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, M. Berblinger, Krüger – Schiffmann (10), Krantzen, Ghindovean, Wolf (4), König (3), Zimmermann (3), Schneider, Büscher (3), Feld, Bitzel (5).

 

TSG Haßloch – Bergische Panther 39:30 (20:16). Die Partie begann besonders schwungvoll und bis zur zehnten Minute hatten beide Seiten in der Addition bereits 16 Tore erzielt. Dass die Gäste hier nach ihrer 6:5-Führung (6.) mit 7:9 zurücklagen, schien sie wenig zu beeindrucken – 9:9 (12.). Das 9:12 (15.) drehten die Panther mit einer 4:0-Serie zum 13:12 (20.), ehe sie nach dem 14:15 (25.) innerhalb von vier Minuten durch eine 0:4-Serie zum 15:19 (29.) zum ersten Mal richtig vom Kurs abkamen und ihn in der Folge auch nie mehr richtig neu für sich entdeckten. Das 17:20 (31.) von Raik Flemm am Anfang der zweiten Halbzeit war das letzte an einen Hoffnungsschimmer erinnernde Aufbäumen, ehe die mit mehr Biss als die Panther ausgestatteten Hausherren zügig auf 25:17 (38.) erhöhten und das Geschehen fortan ganz gut unter Kontrolle hatten. Beim 21:27 (42.) oder 22:28 (43.) war das Team von Oelze/Reinarz fast und kurz darauf beim 22:30 (44.) bereits eine Viertelstunde vor der Schluss-Sirene endgültig geschlagen. Auf der Zielgeraden ging es lediglich noch darum, wie der direkte Vergleich aussehen würde: Beim 28:36 (55.) hatten ihn wieder/weiter die Panther auf ihrer Seite, beim 30:38 (60.) genau eine Minute vor Schluss ebenfalls. Niklas Glindemann erwies sich dann zwar mit dem 39:30  in diesem Punkt als Spielverderber aus der Sicht der Panther, die allerdings wenig später als echte Glücksritter gelten mussten. Ihr Fazit: Schwein gehabt.

Die letzte Partie der Saison am nächsten Samstag kann die Mannschaft nun ohne jeden Druck angehen – was ihr in diesem Fall bestimmt sehr gelegen kommt, denn es geht gegen den für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga qualifizierten Vizemeister TV Gelnhausen (50:8 Punkte). Normalerweise sollte der Tabellenzweite beide Punkte mitnehmen, weil er in allen Bereichen über Vorteile verfügt und der logische Favorit bleibt. Und sollten die Panthern auch diese Aufgabe nicht lösen können, stünden sie in der isolierten Wertung für die Rückrunde bei 11:19 Zählern, die gegenüber den 6:22 aus der Hinrunde trotzdem fast ein Quantensprung sind. Und auch die Packung in Haßloch werden sie vermutlich so schnell wie möglich und so gründlich wie möglich in irgendeiner Kellerecke archivieren – oder direkt ganz vergessen.

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (7), Flemm (2), Wöstmann (3), Lindemann (2), Zulauf, Exner (5), Taymaz (1), Hinkelmann (1), Schütte, Ballmann (1), Wolter, Schön (6), Elsässer (2/1).

 

HSG Krefeld Niederrhein – TuS 82 Opladen 34:19 (16:5). Grundsätzlich hätten sich beide Seiten spätestens nach einer Viertelstunde auf eine vorzeitige Beendigung der Partie einigen und die Punkte entsprechend verteilen können. Die Opladener standen zu diesem Zeitpunkt längst auf einem derart verlorenen Posten, dass sie zu verzweifeln drohten angesichts einer Mischung aus vielen Pleiten (Ballverluste, technische Fehler) und etwas Wurfpech im Duell mit dem Tabellenführer, der für einen klaren Vorsprung nicht mal über sich hinauszuwachsen brauchte und später ebenfalls nicht mehr als das Nötigste tun musste, um die Dinge im Blick und unter Kontrolle zu haben. Den interessantesten Moment dieses an Spannung über 60 Minuten sehr armen Duells hatte im Übrigen bereits die siebte Minute geboten, als Tim Hildenbrand von der rechten Seite aus völlig frei vor Gäste-Keeper Moritz Wiese auftauchte und sich die Ecke fürs 3:0 in Ruhe aussuchen konnte. Das Besondere daran: Dieses Tor war der 1000. Treffer in der laufenden Saison für die Krefelder, die mit dieser Marke ebenfalls ihre Sonderstellung in der Gruppe Süd-West in der 3. Liga unter Beweis stellten und nun am nächsten Samstag zum Abschluss der aus ihrer Sicht normalen Runde beim Dritten Longericher SC versuchen wollen, die Serie ungeschlagen zu Ende zu bringen – womit sie der einzige der insgesamt 64 Drittligisten wären, dem dieses Kunststück gelingt. Weniger ein Kunststück, dafür aber eine seriöse und konzentrierte Leistung brauchen die Opladener in ihrem letzten Saisonspiel beim als Absteiger feststehenden Letzten VTV Mundenheim (9:49). Im Fernduell mit dem Neunten HSG Hanau (beide 30:28), die bei der gefährdeten HSG Haßloch (13./16:42) ihren letzten Auftritt haben, bleibt der TuS 82 bei einem eigenen Sieg auf jeden Fall Achter, weil er bei Punktgleichheit im dann entscheidenden direkten Vergleich vorne liegt (37:27/25:33).

Bis zum 0:7 (12.) lief alles gegen Opladen, das phasenweise hilflos wirkte – obwohl es bereits nach dem 0:4 (7.) eine Auszeit genommen hatte. Besonders viel brachte die Unterredung allerdings nicht und nach dem desaströsen 1:12 (19.) rief Trainer Stefan Scharfenberg sein Team bereits zum zweiten Mal zum Gespräch zusammen. Ob es daran lag, dass bis ans Ende der ersten Halbzeit immerhin ein 4:4-Unentschieden in der längst verlorenen Auseinandersetzung zum 5:16 (30.) hinzukam? Krefeld, das den zweiten Durchgang mit einem 3:0-Lauf zur 19:5-Führung begann, gestaltete den Abend in der Folge jedenfalls weiter nach Belieben und schien später mit dem 28:12 (49.) oder 33:16 (55.) sogar auf dem Weg zu einem Erfolg mit 20 Treffern Unterschied zu sein, verzichtete jedoch am Ende auf eine noch höhere Strafe gegen den TuS 82, dem ohne den verletzten Maurice Meurer viel Torgefährlichkeit fehlte. Die wäre allerdings doppelt notwendig gewesen, weil Krefeld Opladens Top-Werfer Oliver Dasburg (ging völlig leer aus) von der ersten Minute an konsequent im Auge hatte. Dass Julius Schroeder dann mit seinen neun Treffern der beste Werfer des Spiels war, dürfte weder ihm noch den Gästen insgesamt ein besonders großer Trost gewesen sein. 

HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Klasmann (4/3), Schneider (5), Noll (2), Hildenbrand (2), Siegler (3), Schulz (7), Marquardt (3), Hüller (1), Claasen, Persson (4), Ingenpaß (2), Rose, Krancz, Mircic (1).

TuS 82 Opladen: Trögel, König, Wiese – Branding, Schroeder (9), Jagieniak (1), Dasburg, Schmitz (1), Johannmeyer, Beckers (4), Schmidt (2), Pauli (1/1), Hess (1), Swiedelsky.

 

VTV Mundenheim – Longericher SC 28:31 (14:14). Ohne Glanz brachten die Kölner zwei Punkte vom bereits als Absteiger feststehenden Tabellenletzten aus Rheinland-Pfalz mit. Der Dritte tat sich hier über weite Strecken schwer und bekam den VTV nie richtig in den Griff. Und entsprechend kam bei LSC-Trainer Chris Stark nach der Begegnung wenig Begeisterung auf. „Wir hatten hier heute ein Handballspiel, das zugegebenermaßen nicht die Crème de la Crème des Drittliga-Handballs, aber nichtsdestotrotz äußerst umkämpft war. Beide Mannschaften haben alles in die Waagschale geworfen. Wir sind über weite Strecken des Spiels hinterhergelaufen und erst am Ende schaffen wir es, das Spiel zu ziehen. Ehrlicherweise war mir das etwas zu spät, ich hätte mir einen entspannteren Abend gewünscht“, meinte der Coach – der trotzdem fand, dass der Sieg letztlich in Ordnung ging: „Wir ziehen es am Ende irgendwie gefühlt ein Stück weit verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit ein bisschen fitter waren und griffiger.“ Auf die Gesamt-Abrechnung hatte das Spiel ohnehin keine Auswirkungen mehr, denn Mundenheim stand bereits vor dem Spieltag als Tabellenletzter fest (jetzt 9:49 Punkte) und der LSC wird am Saisonende ganz sicher den dritten Rang einnehmen. Das Punktekonto sieht jetzt mit 43:15 Zählern natürlich noch etwas anständiger aus.

Kieran Unbehaun eröffnete die Partie mit dem 1:0 (1.) für die Gäste, die beim 1:2 (3.) und 2:4 (6.) zuächst in Rückstand gerieten. Der Longericher Linksaußen gehörte in der Anfangsphase einer der auffälligsten Akteure: Auf sein Konto ging sowohl der 6:6-Ausgleich (11.) als auch beim 8:7 (12.) die nächste Kölner Führung. Mit dem Doppelpack von Lukas Martin Schulz zum 10:7 (14./15.) hatte Starks Team erstmals etwas Luft zwischen sich und das Schlusslicht gebracht – worauf die Hausherren mit einer Auszeit reagierten und kurz darauf wieder zurück in die Partie fanden. Nachdem aus dem 12:9 (21.) das 12:12 (25.) geworden war, nahm nun Stark seine erste Auszeit. In der Folge blieb die Angelegenheit aber komplett ausgeglichen und bis weit in die zweite Hälfte hinein konnte sich nie eine Seite irgendwie absetzen – 23:23 (48.). Mit dem 23:25 (50.) geriet Longericherneut in Rückstand, fand allerdings schnell die passende Antwort – auch deshalb, weil Stark die Deckung umstellte. Folge: Das 26:27 (54.) drehten Schulz (55.), Joscha Rinke (56.) und Unbehaun (57.) zum 29:27. Mundenheim kam in der Schlussphase dagegen kaum zu weiteren gefährlichen Abschlüssen und mit dem 31:28 (60.) setzte Jonas Kämper den Deckel auf die Begegnung (60.).

Longericher SC: Babic, Kromberg, Kull – Wörmann (2), Pyszora, Richter, Gerfen, Niehaus (4), Unbehaun (7), Wolf, Schulz (10/5), Kaysen (3), Kremp, Rinke (1), Kämper (4).