13. Mai 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Los gehts! Janica Büschgens, Kim Büschgens und Frederic Rudloff (von rechts) sind sich schon mal über den Weg gelaufen – bei einem Drittligaspiel des Longericher SC, dessen Co-Trainer Freddy im „normalen“ Handball-Leben ist. Am Samstag treffen sich die drei beim Allstar Game in der Klingenhalle wieder. Die beiden Schwestern sind dann an der Pfeife dafür verantwortlich, dass die Regeln eingehalten werden, und Rudloff steht zusammen mit Olaf Mast als Trainerduo beim Mittelrhein an der Seitenlinie. Alle gemeinsam wollen dafür sorgen, dass der 17. Mai ein Fest des Handballs wird. (Foto: Thomas Schmidt)
Wir treffen Kim und Janica Büschgens an einem Wochenende, das für sie ganz normal ist. Am Abend vorher haben sie noch in Köln gepfiffen und die durchaus anspruchsvolle Aufgabe in der 3. Liga zwischen dem Longericher SC und der HG Saarlouis (37:33) souverän hinter sich gebracht. Nicht mal 18 Stunden darauf sind sie auf die Minute pünktlich zur verabredeten Zeit an der Solinger Klingenhalle, wo sie nachher noch das Spiel in der A-Jugend-Bundesliga zwischen dem Bergischen HC und dem HC Erlangen (27:43) leiten. Es ist inzwischen so etwas wie der Alltag für Janica und Kim, denen wir an dieser Stelle noch einmal zu danken haben: Sie waren auf unsere Anfrage hin sofort bereit, das Allstar Game 2025 zwischen dem Niederrhein und dem Mittelrhein zu pfeifen. Und weil Deutschlands Schiedsrichterchefin Jutta Ehrmann-Wolf ebenfalls ihren Segen gegeben hat, sind die beiden an unserem 17. Mai auch nicht anderweitig eingeplant – was sonst höchstwahrscheinlich der Fall gewesen wäre. Janica und Kim gehören schließlich seit dem Beginn der Saison 2024/2025 nicht mehr „nur“ dem DHB-Perspektivkader an, sondern dem DHB-Nachwuchskader. Es ist der Beleg dafür, dass sie in ihrer Karriere auf der Platte Stück für Stück vorankommen.
Was sicherlich nicht schaden kann: Kim (25) und Janica (22) haben mittlerweile schon reichlich Erfahrung in Drittligaspielen, sodass sie einige unsere Allstar-Spieler ganz gut kennen. Ein Beispiel: Bei der Partie in Longerich hatten sie es unter anderem mit Rückraumspieler Lennart Niehaus und LSC-Co-Trainer Freddy Rudloff zu tun, der sich zusammen mit Olaf Mast im Trainerteam um die Mittelrhein Allstars kümmert. Zu Hause sind unsere Schiedsrichterinnen allerdings ganz eindeutig am Niederrhein, wo sie es in erster Linie mit dem TV Korschenbroich halten – den sie natürlich auch auf der Platte repräsentieren und das seit nun einigen Jahren in einem durchaus atemberaubenden Tempo. Am 27. Dezember 2024 waren Büschgens/Büschgens dann sogar in jener Klasse angekommen, in die sich die Handballer aus Korschenbroich bereits 2007 und 2009 vorgearbeitet hatten: Sie pfiffen am Bodensee das Duell zwischen der HSG Konstanz und dem HC Elbflorenz Dresden (32:37) in dem ihnen eigenen Stil – nach Möglichkeit unaufgeregt und bei Bedarf auch bestimmt. Dabei soll die zweithöchste deutsche Klasse nicht mal das Ende der Fahnenstange sein. Kim und Janica antworten praktisch synchron: „Wir wollen in die 1. Bundesliga. Das ist unser Traum.“ Den Weg dorthin wollen sie auf jeden Fall gemeinsam gehen, weil sie zwar unterschiedliche Temperamente haben, aber sich blind aufeinander verlassen können und das gegenseitige Verständnis sehr zu schätzen wissen.
Klar: Beim Blick nach oben haben sie die inzwischen sehr prominenten Kolleginnen Tanja Kuttler und Maike Merz im Blick, die zusammen mit Robert Schulze und Tobias Tönnies sowie mit Ramesh Thiyagarajah und Suresh Thiyagarajah in der Kategorie „Internationale Schiedsrichter“ (IHF und EHF) die ranghöchsten deutschen Schiedsrichter-Paarungen bilden. Sie haben jeweils dabei schon mehrere hundert DHB-Einsätze und internationale Spiele auf dem Konto. Es folgen Elitekader, Elite-Anschlusskader und Bundesligakader, in dem die beiden jungen Korschenbroicherinnen als Nachwuchs-Schiedsrichterinnen mit weiteren Einsätzen im Bereich des professionellen Handballs rechnen „müssen“ – neben der Beanspruchung durch Beruf und Studium/Ausbildung, die schon mal die eine oder andere Lern-Einheit auf längeren Dienstreisen im Auftrag des Handballs mit sich bringt. Wir freuen uns sehr darüber, die beiden ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten zu können. Und wir sind uns sicher, dass wir genau die Richtigen fürs Allstar Game gewonnen haben. Uns alle eint eben die Leidenschaft für den Handball.