31. August 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Sturzgefahr: Oliver Dasburg (Zweiter von links) und Jan Jagieniak (rechts daneben) sowie die Opladener insgesamt schienen sich diesmal irgendwie selbst im Weg zu stehen – wie hier bei den Bergischen Panthern (links Sam Lindemann, Zweiter von rechts Kris Zulauf) im Derby aus der vergangenen Saison. (Foto: Thomas Ellmann)
HLZ Friesenheim-Hochdorf II – TuS 82 Opladen 31:30 (14:13). Die Angelegenheit war am Ende überraschend noch mal knapp, aber die Niederlage der Opladener keineswegs unglücklich oder unverdient – im Gegenteil. Weil der TuS 82 über ein paar Teile der Partie viele für einen Erfolg in der 3. Liga notwendigen Qualitäten vermissen ließ und hin und wieder sogar auf einem beschaulichen Sonntags-Ausflug unterwegs zu sein schien, durfte er sich nicht im Geringsten darüber wundern, dass er nach dem 60 Minuten erneut mit leeren Händen von der Platte ging – wie vor einer Woche, als zur Saisonpremiere beim 30:32 im Heimspiel gegen den Aufsteiger Interaktiv.Handball eine 20:14-Führung aus der 36. Minute nicht zu Zählbarem gereicht hatte. Und weil der TuS 82 an diesem für die Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg in der Summe ziemlich unerfreulichen Sonntag-Nachmitag auch keine Leistungssteigerung zeigen konnte, hängt er vorerst erstaunlich weit unten in der Tabelle fest: Als Anführer einer Dreiergruppe mit jeweils 0:4 Zählern steht Opladen auf dem drittletzten Platz vor der SG Schalksmühle-Halver Dragons und dem aktuellen Schlusslicht TSG Haßloch. Damit der mindestens schwierige Start in die Saison 2025/2026 nicht als komplett verunglückt gelten muss, steht das Team von Trainer Stefan Scharfenberg für die nächsten Aufgaben direkt unter Druck – und das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Haßloch ist plötzlich ein Kellerduell. Ursprüngliches Ziel für die neue Serie war es ja (wie gewohnt), so schnell wie möglich so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um gar nicht erst in einen ungemütlichen Strudel hineinzugeraten. Weil sich an diesem Plan wenig geändert hat, brauchen die Opladener jedoch bald den ersten Saisonsieg.
Das 1:0 (1.) durch Rechtsaußen Markus Sonnenberg sollte – was da noch niemand ahnte – die einzige Führung der Gäste bleiben, die in der Folge nur beim 5:5 (12.) wieder zum Ausgleich kamen und nach dem 6:7 (15.) zunächst den Anschluss verloren, weil sie eine irrwitzige Fehlerquote produzierten. Passend zum gesamten Verlauf: Die Auszeit beim Stande von 6:9 (18.) verpuffte ohne jede Wirkung und Oliver Dasburg, sonst die zuverlässigsten aller Stützen in Opladen, ließ direkt darauf bereits den zweiten Strafwurf aus (18.). Dass es übers 10:14 (27.) nach drei Toren in Folge bis zum 13:14 (30.) zur Pause wieder besser aussah, fand im Übrigen nicht zuletzt dank der Unterstützung durch die Hausherren statt – was der TuS 82 wohl so zurückgeben wollte, denn in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs ließ er einen 0:4-Lauf über sich ergehen und stand nun beim 13:18 (35.) wieder mit dem Rücken zur Wand. Noch beim 21:14 (39.) schien das HLZ alles gut unter Kontrolle zu haben, ehe sich bei den Hausherren ebenfalls zunehmend Hektik und ein Mangel an Konzentration einstellten – 22:20 (46.), 24:23 (50.), 25:24 (52.). Na klar: Das gab der TuS 82 wieder zurück und beim 24:29 (54.) schien wirklich alles gelaufen zu sein. Genauso klar: Die Hausherren fanden Spannung schöner und ließen Opladen auf 28:30 (58.) und 30:31 (60.) herankommen. Aufatmen durfte Friesenheim/Hochdorf tatsächlich erst, als es beim inzwischen sehr offensiv deckenden TuS 82 eine Zeitstrafe gegen Lucius Hess gab. Die restlichen 20 Sekunden brachte das HLZ anschließend erstaunlicherweise relativ ungefährdet über die Bühne.
Opladens Trainer ging kurz nach der Niederlage im Sportzentrum Hochdorf bei aller Enttäuschung in der Kritik schonend um mit seiner Mannschaft, der er für ein paar Puzzleteile sogar eine Steugerung bescheinigte: „Wir haben, glaube ich, zweimal die gleiche Halbzeit gesehen. Wir liegen jeweils mit vier oder fünf Toren hinten und fangen dann an, in der letzten Viertelstunde das Spiel zu drehen. Ich denke, wir haben einige Dinge verbessert zum Spiel vom letzten Wochenende, sodass es heute wegen Kleinigkeiten nicht gereicht hat. Wir haben ein paar Schritte nach vorne gemacht, das gilt es mitzunehmen und nächste Woche weiter zu arbeiten. Wir waren nach dran am Sieg und es ist bitter, ohne zwei Punkte nach Hause zu fahren.“ Letzters ist dabei zutreffend: Der TuS 82 hätte dieses Duell beim HLZ, das nicht zu den Spitzenmannschaften in der 3. Liga Süd-West gehört, für sich entscheiden sollen. Dass es dazu nicht reichte, ist wirklich bitter.
TuS 82 Opladen: Beckert, Wiese – Kroner, L. Johannmeyer (3), Werschkull (3), Jagieniak (2), Dasburg (4), Schmitz (5), F. Johannmeyer (4), Sonnenberg (5/3), Kostorz (1), Hess (1), Swiedelsky (2).