13. September 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Klatschmarsch: Lukas Martin Schulz (rechts) und Jonas Kämper (Zweiter von rechts) sahen wie Benjamin Richter (Nummer 10) und Co-Trainer Sigurd Tandrup (Zweiter von links) einen ungefährdeten Longericher Sieg – den ersten in der neuen Saison. (Foto: Thomas Schmidt)
Longericher SC – SG Schalksmühle/Halver Dragons 40:30 (20:15). Wahrscheinlich war das an diesem Freitagabend der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt für die Kölner, die einen bisher auf ihnen lastenden Makel in der Summe souverän tilgten. Durch den sich früh abzeichnenden Erfolg konnte das Team von Trainer Chris Stark zum ersten Mal die vollen zwei Punkte einfahren und das eigene Konto bei jetzt 4:4 Zählern ausgleichen – was außerdem wenigstens vorübergehend bis zu den Spielen am Samstagabend den Sprung von Rang 13 auf den siebten Platz brachte, der schon eher zu den Saisonzielen des Vorjahresdritten aus Longerich passt. Trotz aller Genugtuung darüber, beide Punkte eingesammelt zu haben, wird der LSC das Resultat einzuordnen wissen – weil es gegen einen zurzeit offensichtlich nicht richtig wettberwerbsfähigen Gegner zustandekam. Die Dragons, vor dieser Saison aus der Gruppe Nord-West in die Gruppe Süd-West umgezogen, zeigten keine passende Torhüterleistung und insgesamt auch keine den Anforderungen genügende Abwehrarbeit. Kein Wunder deshalb: Am Ende sprang für die Hausherren ein Sieg mit einer zweistelligen Differenz heraus und durch den späten Treffer von Lennart Leitz zwei Sekunden vor der Schluss-Sirene erreichte Starks Mannschaft sogar die 40-Tore-Marke – was zur Lage bei den personell geschwächten Gästen passt, die jetzt nach vier Runden mit 0:8 Punkten auf den letzten Platz abgerutscht sind und mit 156 Gegentoren auf eine katastrophale Defensive blicken müssen.
Longerich geriet mit dem 0:1 (2.) und 1:2 (4.) zweimal ins Hintertreffen, ließ sich davon jedoch nicht lange aufhalten und übernahm nach dem 2:2 (4.) und 3:2 (4.) durch zwei Treffer innerhalb von 20 Sekunden die Führung – 4:3 (6.), 7:3 (9.), 9:4 (11.), 11:6 (13.). Schalksmühle konnte zwar auf 10:12 (20.) verkürzen, weil der LSC vorübergehend manches nicht mehr besonders genau nahm, aber mit dem 5:0-Lauf vom 15:12 (22.) bis zum 19:12 (26.) legte Longerich wieder mehr Luft zwischen sich und die oft überfordert wirkenden Gäste – die unter andeem das Spiel der Hausherren über die Außen nicht in den Griff bekamen: Dort standen später für Lennart Leitz (6), Nico Pyszora (5) und Benjamin Richter (4) insgesamt 15 Tore in der Statistik. „Wir haben heute von außen deutlich besser peformt“, stellte Stark zufrieden fest, „wir haben den Ball gut nach außen gebracht und wir haben da heute den Schlüssel zum Sieg gefunden.“ An der Kräfteverteilung änderte sich im zweiten Durchgang wenig, zumal Longerich nach ein paar Unkonzentriertheiten den 18:20-Anschluss (34.) in der besten Phase der SG schnell mit einem eigenen 5:0-Lauf zum 25:18 (40.) beantwortete – und damit engültig bereits die Frage nach dem Gewinner. Übers 29:23 (46.) und 31:25 (50.) schienen die Hausherren den Vorsprung eher locker zu verwalten, ehe sie noch einmal zulegten – 36:26 (55.), 37:27 (56.), 40:30 (60.). Erfolgreichster Werfer an diesem aus Longericher Sicht erfreulichen Abend war Rückraumspieler Jonas Kämper (neun Tore) vor Lennart Leitz – der alle seine sechs Treffer im zweiten Durchgang erzielte.
Trainer Stark zeigte sich hinterher weitgehend zufrieden und er sah gleichzeitig noch Luft nach oben: „Wir haben eine überlegene LSC-Mannschaft beobachtet von der ersten Minute an, aber es war kein fehlerloses Spiel von uns. Wir haben uns sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit den einen oder anderen Fehler erlaubt, sodass es ein zähes Ringen um den hohen Vorsprung war – und keine Gala. Aber das ist nach zwei Unentschieden hintereinander vollkommen in Ordnung. Am Ende hatte die Mannschaft immer noch Bock und hat sich ein bisschen freigemacht. Es ist alles in Ordnung und das war eine sehr gute Teamleistung.“ Die Schlussfolgerung aus allem lag für ihn geleichzeitig auf der Hand: „So kann es weitergehen.“ Am kommenden Samstag hat der LSC jedenfalls im zweiten Heimspiel in Folge die Chance, der Saison 2025/2026 durch einen Erfolg gegen den Aufsteiger TSG Münster (Elfter/2:4) endgültig einen positiven Dreh zu geben.
Longericher SC: Kull, Babic – Pyszora (5), Henrich, Richter (4), Gerfen, Bertenbreiter (3), Niehaus (4), Leitz (6), Schulz (2/2), Kaysen (3), Nolting, Kremp (2), Dahlke (1), Becker (1), Kämper (9).