3. Liga
Panther abgefangen, Opladen ohne Dasburg chancenlos
TuS 82 findet beim 22:29 in Dutenhofen-Münchholzhausen II vor der Pause nicht statt. Den Bergischen Panthern bringt beim 31:34 in Münster eine 22:16-Führund nichts.

Alle unter Druck: Die Panther konnten trotz vieler guter Paraden ihres Torhüters Georg Mohr einen Sechs-Tore-Vorsprung nicht festhalten, während Markus Sonnenberg und seine Opladener erst (zu) spät die nötige Trefferquote erreichten. (Foto: Thomas Ellmann)

HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II – TuS 82 Opladen 29:22 (12:6). Das war ein ganz bitterer Abend für die Opladener, denen vor der Pause handballerisch einfach die Tauglichkeit für die 3. Liga fehlte – was maßgeblich an der dünnen Besetzung des Rückraums lag, in dem Top-Torschütze Oliver Dasburg als Dreh- und Angelpunkt des Spiels an allen Ecken und Ende fehlte. Ohne den 26-Jährigen, der in den drei ersten Spielen immerhin 23 Mal erfolgreich war, hatte der TuS 82 nichts und auf jeden Fall viel zu wenig von dem anzubieten, was die Deckung der Hausherren, die zudem intensiv zupackten, nachhaltig in Verlegenheit gebracht hätte. „Wir hatten heute eine schwierige Konstellation“, fand Trainer Stefan Scharfenberg, „wir hatten deshalb Kai Quante, den Co-Trainer der zweiten Mannschaft, als vierten Rückraumspieler mit dabei.“ Etwas besser lief es an einem Abend ohne jede Siegchance für die Gäste erst nach der Pause, als die Partie längst verloren war – und Opladen trotzdem wenigstes einen Teil-Erfolg hätten mitnehmen können. Hätte Tobias Schmitz kurz vor Schluss seinen Siebenmeter verwandelt, wäre für die zweiten 30 Minuten ein 17:17 herausgesprungen – ein Quantensprung. Von ihrem vor der Serie ausgegebenen Ziel, so früh wie möglich so viele Punkte wie möglich für den sicheren Klassenerhalt zu sammeln, sind die Opladener im Moment trotzdem weit entfernt: Die 2:6 Zähler reichen aktuell nur zum 13. Platz und der TuS 82 bildet gemeinsam mit der TSG Haßloch (2:6), dem TV Homburg (1:7) und der SG Schalksmühle-Halver Dragons (0:8) den Tabellenkeller. Deutlich freundlicher sieht es zurzeit für die HSG aus: Platz zwei, 8:0 Punkte.

DIe Gäste wirkten in Wetzlar zunächst hilflos und die Tore ließen sich dabei fast an den Fingern einer Hand abzählen – 0:4 (5.), 1:4 (7.), 1:6 (15.), 2:6 (15.), 3:6 (18.), 4.7 (22.), 5:8 (25.), 6:10 (28.), 6:12 (30.). Übers 6:14 (35.), 8:18 (39.) und 12:22 (45.) drohte später ein Ergebnis-Debakel – das allerdings ausblieb, weil die Hausherren ihre eigene Fehlerquote mit dem klaren Vorsprung im Rücken heraufschrauten und Opladen vermehrt Ideen fand. Ab jetzt war Scharfenbergs Team tatsächlich in etwa auf Augenhöhe unterwegs, sodass für die restlichen 15 Minuten ein 9:7 in die Statistik wanderte und für die letzten sechs Minuten ab dem 19:28 (55.) ein 3:1. Ein echter Trost dürften diese Etappensiege auf der Rückreise kaum gewesen sein und auch Malte Wolfram konnte sich eher wenig dafür kaufen, dass er mit sieben Toren der erfolgreichste Werfer der gesamten Partie war. Weit über allen anderen thront in der internen Werferstatitik immer noch Oliver Dasburg als Nummer zehn in der 3. Liga Süd-West – vor Tobias Schmitz (23 Tore/vier Spiele), Markus Sonnenberg (zwölf Tore/vier Spiele) und Wolfram (acht Tore/zwei Spiele). Anders ausgedrückt: Die Opladener sind offensichtlich (zu) stark von Dasburg abhängig.

Weil sich der TuS 82 gerade nicht innerhalb der eigenen Erwartungen bewegt, ist der Druck gestiegen – gerade der fürs nächste Heimspiel, denn das Treffen am kommenden Samstag mit dem TV Homburg ist eine Schlüsselpartie. Der Aufsteiger, dem bisher mit dem 30:30 am zweiten Spieltag bei Interaktiv.Handball (Zehnter/3:3) erst ein einziger Punkt gelang, zog jetzt im Kellerduell in Haßloch knapp mit 29:30 den Kürzeren und er kassierte dort den entscheidenden Treffer erst sechs Sekunden vor dem Ende. Scharfenberg und seine Mannschaft wollen allerdings nahvollziehbar die eigenen Interessen in den Vordergrund stellen: „Insgesamt verlieren wir verdient, das ist gar keine Frage. Wir kämpfen um jeden Ball, es ist uns gerade in der Anfangsphase der ersten Hablbzeit sehr schwergefallen, Lösungen zu kreieren. Das wurde dann in der zweiten Halbzeit deutlich besser. Dass wir eine gute Deckung stellen, nehmen wir als positiven Punkt mit. Auch in der zweiten Halbzeit spielen wir es solide, sind da gut vorbereitet. Das bringen wir auf die Platte und das ist sicherlich die Basis.“

TuS 82 Opladen: Beckert, Wiese  – Wolfram (6), Quante (1), Jagieniak, Kroner, Schmitz (4/2), F. Johannmeyer (1), Sonnenberg, Kostorz (2), Werschkull (3), Hess (2), Swiedelsky (2), Johann.

 

TSG Münster – Bergische Panther 34:31 (14:18). Daran werden die Panther womöglich noch eine Weile zu knabbern haben – vermutlich sogar mehr als vor einer Woche, als ihnen im Heimspiel gegen den favorisierten Vorjahresdritten Longericher SC trotz einer 31:28-Führung in der 58. Minute der Sieg aus den Händen glitt und am Ende doch nur ein 31:31 auf der Anzeigetafel stand. Diesmal schien das Team des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz die Angelegenheit komplett im Griff zu haben: Die Gäste führen nach vier Treffern hintereinander vom 18:16 (32.) zum 22:16 (36.) mit sechs Toren Differenz – verdient, weil sie sich vorne konsequent aufs Machbare verließen und ihre Konzepte sicher durchspielten, während sie hinten entschlossen gegen die Angriffe der Hausherren einschritten und sich dabei auf einen guten Torhüter Georg Mohr verlassen konnten. Obwohl sich die Gäste aus dem Bergischen nach der Wende zum 24:24 (45.) nicht aufgaben und bis in die Schlussphase hinein bemüht waren, was Zähbares mitzunehmen, gingen sie letztlich leer aus, weil Jonas Schneider mit dem 33:31 (59.) und Jan Fegert (60.) mit dem 34:31 genau 42 Sekunden vor der Schluss-Sirene die entscheidenden Treffer setzten. Logische Folge für die Panther, die bis dahin eine ausgelichene Bilanz vorzuweisen hatten: Das Konto steht jetzt bei 3:5 Zählern wieder im negativen Bereich und der bisherige Rang neun (jetzt Elfter) ist auch weg. Einfacher wird nun weder die nächste Aufgabe am kommenden Samstag beim TV Gelnhausen (Neunter/3:1), dem Vizemeister der vergangenen Saison, noch jene am 26. September beim Aufsteiger Interaktiv.Handball (3:3/Zehnter).

Joe Ballmann eröffnete die Partie mit dem 1:0 (1.), ehe die Panther bis zum 4:5 (7.) immer wieder in Rückstand gerieten, daraus ab dem 6:5 (9.) zunächst eine Führung machten und mit dem 8:9 (15.) erneut zurücklagen. Passende Reaktion aus der Sicht der Gäste: Kurz darauf kamen sie durch einen 3:0-Lauf vom 11:11 (20.) zum 14:11 (24.) und sie schienen das Duell endgültig auf ihre Seite zu ziehen – 17:13 (26.), 18:14 (29.). Dass die TSG den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischte und innerhalb von nur 66 Sekunden aus den vier Toren Differenz nach der ersten Halbzeit den 16:18-Anschluss (32.) herstellte, schien (noch) keine Tiefenwirkung zu erzeugen, denn den Panthern gelang ja jener 4:0-Lauf zum 22:16 und den komfortabel wirkenden sechs Toren Unterschied. Was für die Mannschaft von Oelze/Reinarz sprach: Nach dem 24:24-Ausgleich blieb sie Übers 26:25 (47.), 27:27 (49.) oder 29:29 (52.) immer noch ein Kandidat für zwei Punkte. Was gegen sie sprach: Am Ende fehlte auch ein Stück Übersicht/Cleveness. Als Ben Jakob Vornehm, mit insgesamt sieben Toren sonst stark im Abschluss, beim Stande von 31:32 (57.) einen Heber versuchte und hier sein Ziel nicht fand (58.), war der Weg endgültig frei für kälter wirkende Hausherren – 33:31 (59.), 34:31 (60.).

Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller, Hermann (3), Wolter, Meurer (1), Taymaz, Lindemann (2), Zulauf, Exner (8), Vornehm (7), Schütte, Ballmann (8/2), Schön (1), Elsässer (1).