3. Liga
LSC will seine „Serie“ ausbauen, TuS 82 einen Weg aus dem Keller finden
Longerich blickt vor Duell mit TSG Münster auf drei Spiele ohne NIederlage. Opladen muss gegen Homburg dringend punkten. Auch Interaktiv steht vor wichtigem Heimspiel und Panther sind klarer Außenseiter.
Auf ihn! In der vergangenen Saison begeneten sich Maurice Meurer (Nummer 5) und Simon Wolter noch als direkte Gegner auf der Platte. Inzwischen tragen beide gemeinsam das Trikot der Bergischen Panther - weil Meurer vom TuS 82 Opladen dorthin gewechsel ist ud Wolter, der seine Karriere eigentlich beendet hatte, zuletzt wieder aushelfen musste. Insgesamt geht es den Panthern zurzeit tatsächlich besser als den Opladenern. (Foto: Thomas Ellmann)

Auf ihn! In der vergangenen Saison begegneten sich Maurice Meurer (Nummer 5) und Simon Wolter noch als direkte Gegner auf der Platte. Inzwischen tragen beide gemeinsam das Trikot der Bergischen Panther – weil Meurer vom TuS 82 Opladen dorthin gewechselt ist ud Wolter, der seine Karriere eigentlich beendet hatte, zuletzt wieder aushelfen musste. Insgesamt geht es den Panthern zurzeit tatsächlich besser als den Opladenern. (Foto: Thomas Ellmann)

Das ist die eine Seite der Medaille: Der Longericher SC, in der vergangenen Saison als Dritter der Beste aller Drittligisten in der Gruppe Süd-West hinter dem Meister HSG Krefeld Niederrhein (inzwischen in der 2. Bundesliga unterwegs) und dem Vizemeister TV Gelnhausen, liegt nach vier Spieltagen mit seinen 4:4 Zählern relativ weit hinter den ungeschlagenen HG Saarlouis und HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (beide 8:0) und dem Dritten Gelnhausen (5:1), der erst drei Mal im Einsatz war. Das ist die andere Seite der Medaille – die natürlich viel besser zur Kölner Einstellung und deren Sicht der Dinge passt: Nach dem 28:34 vom Saisonstart bei der HSG Saarlouis gabs ein 29:29 gegen Gelnhausen sowie ein 31:31 bei den Bergischen Panthern (Zehnter/3:5) und zuletzt jenes 40:30 gegen die SG Schalksmühle-Halver Dragons (Letzter/0:8), das vorne zum ersten Mal wieder den eigenen Ansprüchen genügte. Das sind in der Summe drei Spiele hintereinander ohne Niederlage mit 4:2 Punkten und das sieht fast nach einer Serie aus. Passend dazu käme dem LSC nun ein weiterer Sieg sehr gelegen, weil er dadurch seinen Aufschwung untermauern und das eigene Selbstbewusstsein festigen könnte. Dabei wollen die Longericher die Aufgabe gegen die ebenfalls bei 4:4 Zählern geführte TSG Münster zwar nicht unterschätzen, aber alles andere als ein Erfolg wäre eine Überraschung – und ein Rückschlag im Bemühen, den Kontakt zum oberen Drittel zu halten/intensiver zu gestalten. 

Zum Mittelfeld gehört aktuell der Aufsteiger Interaktiv.Handball, bei dem sich allerdings der Trend nach dem 32:30-Startsieg beim TuS 82 Opladen gedreht hat: Das erst unmittelbar vor der Schluss-Sirene hergestellte 30:30 gegen den (Mit-) Aufsteiger TV Homburg (Vorletzter/1:7) war glücklich, ehe das Team von Trainer Filip Lazarov in zwei Duellen mit Spitzenmannschaften jeweils mitten in der Partie eiskalt erwischt wurde. Beim 28:35 in Saarlouis war ebenso eine Führung schnell weg wie beim folgenden 22:26 gegen Gelnhausen – womit am Ende die über weite Strecken guten Leistungen gegen zwei echte Favoriten nicht wirklich viel einbrachten. Die nächste realistische Chance, weitere wertvolle Punkte für den Klassenerhalt aufs eigene Konto zu überweisen, bietet nun die Aufgabe gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf II (Neunter/4:4), das mit einer 19:20-Niederlage bei der MT Melsungen II (Vierter/5:3) startete, dann den TuS 82 Opladen (13./2:6) in einem Krimi mit 31:30 bezwang und aus Homburg ein 29:25 mitnahm. Zuletzt gab jedoch in eigener Halle eine 19:34-Packung gegen Saarlouis. Ob wirklich zwischen Interaktiv und der HSG nur kleinere Unterschiede liegen? Der Vergleich mit denselben Gegnern Opladen, Homburg und Saarlouis zeigt einen winzigen Vorteil für die Gastgeber: Ratingen kommt hier auf 3:3 Punkte, Friesenheim-Hochdorf II auf 2:4. Für Interaktiv-Trainer Filip Lazarov gibt es sowieso nur ein Ziel: „Nach zwei Niederlagen denken wir definitiv an einen Sieg.“ An ihren zweiten Saison-Erfolg denken durften zuletzt zweimal hintereinander die Bergischen Panther, die aber ein ähnliches Schicksal erlitten wie Interaktiv: Weder gegen die Longericher noch bei der TSG Münster reichte es zu was Zählbarem, obwohl die Mannschaft des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz jeweils ebenfalls vorne lag – in Münster kurz nach der Pause sogar mit sechs Treffern. Als klarer Außenseiter werden die Panther selbstredend trotzdem versuchen, nun vom TV Gelnhausen eventuell was Zählbares mitzunehmen.

Klar hinter den eigenen Vorstellungen für die neue Saison und der Bilanz aus der vergangenen Serie liegen die Opladener zurück, die auf Rang 13 bei 2:6 Punkten genau jenen geringen Abstand auf die drei Abstiegsplätze haben, den sie eigentlich unbedingt vermeiden wollten. Bereits die 30:32-Auftakt-Niederlage gegen Interaktiv hatten die Opladener so nicht eingeplant – und auch für die mit jenem 30:31 endende Partie beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II ganz anderes erhofft. Das folgende 29:28 gegen die TSG Haßloch (14./2:6) nach einem intensiven Kampf verschaffte dem TuS 82 dann nur ein kurzes Durchatmen, weil aufgrund eines viel zu dünn besetzten Rückraums im Spiel danach bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II eine Niederlage nicht zu vermeiden war – die mit einem 22:29 auch noch sehr deutlich ausfiel. Größtes Problem: Opladen fand über weite Strecken keine Mittel, durch die es die Torgefahr/Ideen seines fehlenden Kapitäns Oliver Dasburg ersetzen konnte. Dass es nach dem 6:12 aus der ersten Halbzeit in der zweiten besser lief, lässt Trainer Stefan Scharfenberg und seine Mannschaft fürs nächste Heimspiel hoffen – das gegen Homburg plötzlich wieder ein Kellerduell ist und Signalwirkung für die nächsten Wochen haben dürfte. Um nicht endgültig unten festzustecken, braucht der TuS 82 unbedingt seinen zweiten Saisonsieg. Sonst wird einfach nichts aus dem Plan, so schnell wie möglich so viele Punkte wie möglich für den erneut sicheren Klassenerhalt zu holen.