| 21. September 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |

Schmerzhaft: Der Aufprall bei der 29:38-Pleite gegen Münster war für alle Longericher maximal unangenehm. (Foto: Thomas Schmidt)
Longericher SC – TSG Münster 29:38 (11:14). Dieses Heimspiel war praktisch von Anfang an ein übler Albtraum für die Kölner, die nach drei Spielen hintereinander ohne Niederlage eigentlich auf dem Weg ins obere Drittel der Tabelle zu sein und ihrer Rolle als Nummer eins im Drittliga-Westen gerecht zu werden schienen. Tatsächlich entwickelte sich aber bereits die Anfangsphase zu einer Art des Nicht-Vorhandenseins der Hausherren, die nur mit dem 0:0 beim Anpfiff mal ein Unentschieden auf ihrer Seite hatten und nach dem frühen 0:1 (2.) immer einem Rückstand hinterherliefen. Der LSC, sonst in eigener Halle kaum zu bezwingen und dort als Heimat von Herz und Leidenschaft geltend, kam fortan nie mehr für etwas Zählbares in Frage – und taumelte schließlich gegen den Aufsteiger (Vierter/6:4) in eine so nicht im Ansatz erwartete Niederlage – was aus der Sicht der Gastgeber mindestens so schmerzhaft war wie eine schallende Ohrfeige. Auf dem elften Platz liegen die Longericher bei 4:6 Zählern nun sogar wieder hinter dem Aufsteiger Interaktiv.Handball zurück (Siebter/5:5) und auch hinter dem TuS 82 Opladen (Zehnter/ebenfalls 4:6) Der LSC muss sich damit begnügen, dass er gerade noch knapp besser liegt als die Bergischen Panther (3:7). Und plötzlich geht es für die Mannschaft von Trainer Chris Stark vorerst nicht mehr darum, den Kontakt nach oben zu intensivieren, sondern auf den Abstand nach unten zu sehen. Die Partie bei der HSG Rodgau Nieder-Roden (Achter/4:2) sollte Longerich wohl besser nicht verlieren.

Mit dem 0:3 (7.) erwischte der LSC bereits einen miserablen Start und beim 1:6 (11.) beantragte Stark seine erste Auszeit – die jedoch nur bedingt für Besserung sorgte. Übers 7:9 (18.) gerieten die Hausherren mit 8:13 (22.) ins Hintertreffen, ehe ihnen der 11:14-Rückstand (29.) nach der ersten Halbzeit wenigstens einen Rest an Hoffnung auf Besserung ließ. Davon war nachher jedoch nichts mehr zu spüren und ab dem 14:17 (35.) verlor Longerich den Anschluss – 14:20 (38.),16:23 (41.). Beim 19:23 (45.) sah es noch einmal ein wenig günstiger aus, doch Münster gelang dann mit dem 29:21 (50.) die Entscheidung und auf der Zielgeraden wurde es nicht mehr spannender: Die TSG beherrschte die Gastgeber, die diesmal total neben der Spur unterwegs waren. Entsprechend mäßig begeistert zeigte sich Longerichs Trainer: „Das gilt es erst mal ein bisschen sacken zu lassen. Wir haben hinten und vorne nie zu unserem Spiel gefunden. Ich hatte uns eigentlich im Aufwind gewähnt – das war auf jeden Fall ein Rückschlag, den ich der Mannschaft auch zugestehen muss. Ich erwarte trotzdem eine Reaktion, sowohl im Training als auch in Nieder-Roden.“
Longericher SC: Kull, Babic – Pyszora (5), Henrich (1), Richter (4), Gerfen, Bertenbreiter, Niehaus (3), Leitz (1), Schulz (6/2), Kaysen (5), Nolting (3), Kremp, Kämper (1).
Interaktiv.Handball – HLZ Friesenheim-Hochdorf II 28:26 (17:15). Es gab eine Phase an diesem Abend, als sich das alte Lied zu wiederholen drohte: Ratingen, in Führung liegend, verlor den Faden und drohte deshalb mit leeren Händen dazustehen – wie rund ums letztlich klare 28:25 bei der HG Saarlouis (Erster/8:0 Punkt) und beim 22:26 gegen den TV Gelnhausen (Dritter/7:1). Nun lag das Team von Trainer Filip Lazarov im Heimspiel gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf II, einen Kontrahenten aus dem Tabellen-Mittelfeld (Zwölfter/4:6), kurz nach der Pause durch den Treffer von Richard Sibbel mit 20:18 (37.) vorne, ehe sich für zehneinhalb Minuten offensiv die komplette Ebbe einstellte und das HLZ aus dem Rückstand zunächst dank einer Dreier-Serie die eigene 21:20-Führung (46.) machte. Weil die Ratinger aber nicht völlig den Faden verloren und in der Schlussphase auch die Nerven behielten, gingen am Ende zwei wichtige Punkte aufs Konto. Der wertvolle Erfolg beförderte Interaktiv, das nun bei 5:5 Zählern als Siebter mindestens für den Moment wieder in der oberen Hälfte zu finden ist, zugleich ein Stück weit weg von der gefährlichen Zone und er erhöht die Chancen aufs Saisonziel Klassenerhalt. Eine zentrale Bedeutung auf dem Weg dorthin könnte bereits in diesem frühen Stadium der Saison die Aufgabe am kommenden Freitagabend die Aufgabe bei den Bergischen Panthern (13./3:7) haben, die für ihren Kampf beim Zweiten Gelnhausen am Ende nicht belohnt wurde und mit dem 33:39 noch eine klare Niederlage hinnehmen mussten.
Der Start war ein echtes Hindernisrennen für die Gastgeber, die nach dem 1:4 (6.) erst langsam in der Partie ankamen, mit dem 9:9 (17.) zum ersten Mal den Ausgleich schafften und beim 12:11 (20.) durch Mark Szabo zum ersten Mal in Führung gingen. Das 17:15 (30.) am Ende der ersten Halbzeit war dann eine vernünftige Basis für den zweiten Durchgang, der sich zunächst zu einer außerordentlich zähen Angelegenheit entwickelte – 20:18 (39.), 20:20 (45.), 22:23 (49.). Die drei Treffer von Luca Elias Schulz (51.) und zweimal Fabian Büttner (54./56.) brachten Interaktiv ein 25:23, bevor das HLZ auf 24:25 (56.) verkürzte und aus Sicht der Ratinger plötzlich neue Spannung drohte. Kurz darauf sorgten jedoch Nicolas Köber mit dem 26:24 (58.) und Tomislav Nuic mit dem 27:24 (59.) für die Entscheidung zugunsten der Ratinger, die in den restlichen 68 Sekunden nicht mehr in Gefahr gerieten und nun wohl mit einem ganz guten Gefühl in die Aufgabe bei den Panthern gehen.
Interaktiv.Handball: Bliß, Karic – Schulz (6), Venedey, Szabo (5), Perschke, Sibbel (1), Kübler (1), Körber (4), Seher (1), Büttner (2), Nuic (2), Poschacher (3), Koenemann, Maric (3/2), Wenzel.
TV Gelnhausen – Bergische Panther 39:33 (17:17). Das Muster der Partie dürfte sich fast schon vertraut angefühlt haben für die Panther, die sich mit ihrem Gegner mal wieder ein enges Spiel bis in die Schlussphase hinein lieferten. Trotz mehrerer Ausfälle und gerade einmal zehn Feldspielern auf dem Spielberichtsbogen zeigte die Mannschaft des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz eine gute kämpferische Leistung und bot dem Vizemeister des Vorjahres lange Paroli. Das Manko: Wieder einmal sprang nichts Zählbares heraus und nach dem 32:32 durch Joe Ballmann (52.) entschieden ein paar Kleinigkeiten die Begegnungen in wenigen Minuten zum Nachteil der Gäste – 32:36 (57.). Weil sich Gelnhausen den Vorsprung in der Schlussphase nicht mehr nehmen ließ, traten die Panther die rund 250 Kilometer weite Reise aus Hessen ohne Punkte im Gepäck an. Das bedeutet in der Summe, dass die Bergischen nach fünf Spieltagen auf Platz 13 bei 3:7 Zählern nur knapp vor den Abstiegsplätzen rangieren. Lediglich die TSG Haßloch (2:6), der TV Homburg (1:9) und die SG Schalksmühle-Halver (0:8) stehen im Moment schlechter da. Vieles deutet darauf hin, dass den Panthern durchaus ein heißer Herbst bevorsteht und die kommende Aufgabe am Freitag gegen den Nachbarn Interaktiv.Handball, der als Aufsteiger schon 5:5 Punkte und Rang sieben vorweisen kann, dürfte nun doppelt wichtig werden.
In Gelnhausen gerieten die Gäste schnell mit 0:2 (2.) in Rückstand, fingen sich dann aber ebenso zügig wieder und gingen durch Ballmann sogar mit 3:2 (7.) in Führung. In den folgenden sechs Minuten sahen die Zuschauer eine wilde Achterbahnfahrt mit 13 Toren, die mit dem 9:9 (13.) ihr vorläufiges Ende fand. Problem aus Sicht der Panther: Offensiv funktionierte nun nicht mehr viel und beim 9:13 (20.) liefen die Bergischen erstmals einem Vier-Tore-Rückstand hinterher. Das gelang allerdings gut und kurz vor der Pause besorgte Ballmann erneut den Ausgleich – 17:17 (30.). Der starke Rückraum-Akteur war am Ende des Abends mit zwölf Treffern der erfolgreichste Feldtorschütze auf der Platte und im zweiten Durchgang auch für das 25:23 (40.) sowie für das 26:25 (43.) seines Teams verantwortlich. Den Panthern gelang es aber nie, die Partie komplett auf ihre Seite zu ziehen, und so blieb die Angelegenheit bis in die Schlussphase offen. Die Schlüsselszene ereignete sich nun beim Stande von 32:33 in der 54. Minute: Florian Müller erhielt für ein Foul eine Zeitstrafe und Gelnhausen nutzte den fälligen Siebenmeter zum 34:32. Die folgende Überzahl nutzten die Hausherren gut aus und mit dem 36:32 (57.) war die Partie entschieden.
Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr – Müller (4), Hermann (2), Taymaz (1), Lindemann (2), Exner (5), Vornehm (1), Schütte, Ballmann (12), Schön (2), Elsässer (4/2).
TuS 82 Opladen – TV Homburg 37:24 (18:9). Viel Grund zum Feiern hatten die Opladener in dieser Drittliga-Saison bisher noch nicht – deswegen wog die Erleichterung nach dem deutlichen Erfolg über die Gäste aus dem Saarland besonders groß. Tabellarisch wichtig waren die zwei Punkte ohnehin, denn auch der weiterhin sieglose TV dürfte zu den Mannschaften gehören, die es zu schlagen gilt, wenn man am Ende der Saison über dem Strich stehen möchte. Opladen ist durch den zweiten Saisonsieg bei 4:6 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz angekommen – der allerdings alles andere als ein Ruhekissen ist. Zur Wahrheit gehört, dass der TuS neben den Homburgern bisher lediglich den Drittletzten TSG Haßloch knapp bezwingen konnte (29:28) und dass einige der härteren Aufgaben der Staffel noch warten. Für Opladens Trainer Stefan Scharfenberg war die jüngste Leistung natürlich trotzdem ein Grund zur Freude: „Ich bin stolz und wir sind glücklich, dass sich die harte Arbeit der letzten Wochen so gelohnt hat. Wir hatten auf alle Varianten eine Antwort, waren sehr gut eingestellt vorne und hinten. Die Mannschaft hat das einfach sehr gut gemacht. Das war ein unheimlich wichtiges Spiel für uns und da haben wir auch einfach die richtige Energie und die richtige Reaktion gezeigt.“

Mit dem 3:0 (5.) gelang den Hausherren ein Traumstart in die Begegnung, doch nach dem 4:1 (6.) meldete sich Homburg ebenfalls in der Partie an – 4:4 (9.). Einen Rückstand kassierte der TuS allerdings nie, sondern er schaltete nach dem 5:5 (10.) sogar ein bis zwei Gänge nach oben. Über das 7:5 (12.), 12:6 (19.) und 16:8 (25.) baute Opladen den Vorsprung bis zum 18:9 (29.) aus und ging bereits mit einem deutlichen Polster in die Pause. Was immer sich die Gäste dann in der Kabine vorgenommen haben mochten – es ging komplett in die Hose. Scharfenbergs Team dominierte die Angelegenheit nach Belieben und erhöhte durch einen weiteren 7:0-Lauf auf 25:9 (38.). Was sowohl Coach als auch Zuschauern gefiel: Der TuS nahm trotz des Vorsprungs den Fuß nicht vom Gas und er hielt das Tempo bis zum 37:20 (57.) hoch. Erst in den letzten vier Minuten konnten die Gäste mit vier Treffern etwas Ergebniskosmetik betreiben. „Es ist schön, dass wir in diesem Spiel nicht eingebrochen sind und uns selber zeigen konnten, was wir draufhaben. Und jetzt versuchen wir natürlich, die nächsten schweren Aufgaben genauso vorzubereiten“, meinte Scharfenberg.
TuS 82 Opladen: Beckert, Wiese – Wolfram (9), Quante, Jagieniak (1), Kroner (2), Dasburg (6), Schmitz (7/2), F. Johannmeyer (1), Sonnenberg (1), Kostorz (5), L. Johannmeyer (2), Hess (3), Swiedelsky.