| 25. Oktober 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |

Hoch, höher, Dasburg!
Bergische Panther – TuS 82 Opladen 28:34 (14:13). Gut zehn Minuten war von Opladen an diesem Freitagabend weniger als gar nichts zu sehen und so musste Trainer Stefan Scharfenberg beim Stande von 0:5 unbedingt eine Auszeit (11.) nehmen, weil der Schaden in diesem gewöhnlich doch von viel Einsatz und hohen Emotionen begleiteten Derby massiv auszuufern drohte. Dass der TuS 82 mit dem 1:5 (12.) durch Oliver Dasburg zu einem Comeback ansetzen würde, ließ sich hier trotzdem nicht wirklich erkennen. Auch der Rückraumspieler machte bis dahin ja nicht zwingend den Eindruck, dass ihm an diesem Abend besonders viel gelingen würde. Das sollte sich aber bald gründlich ändern und deshalb war am Ende alles anders: Die Partie wurde über weitere Strecken zur großen Dasburg-Schau mit insgesamt fast sagenhaften 18 Treffern auf dem offiziellen Spielbericht, die Panther hatten im zweiten Durchgang nicht mehr den Hauch einer Chance und die zuletzt zweimal hintereinander als Verlierer von der Platte gegangenen Opladener am Ende alles erstaunlich souverän unter Kontrolle. Mehr als bloß ein angenehmer Neben-Effekt: Durch den ebenso deutlichen wie verdienten Erfolg schloss das Team von Trainer Stefan Scharfenberg nicht nur zu den Panthern auf, sondern es zog sogar vorbei und schob sich zumindest vorübergehend bei 9:11 Punkten (plus 17 Tore) auf den siebten Platz vor – wo bisher die jetzt ebenfalls mit 9:11 Zählern (plus vier Tore) ausgestatteten Panther zu Hause waren. Beide sind damit zurzeit im Parallelflug mit ausreichend Abstand nach unten unterwegs: TSG Haßloch (2:14), SG Schalksmühle-Halver Dragons (2:16) und TV Homburg (1:15) liegen auf den drei Abstiegsplätzen relativ weit entfernt.

Das in der Vergangenheit oft dramatische Duell zwischen den beiden Nachbarn drohte früh zu einem Langweiler zu werden, weil die Hausherren viele Gelegenheiten gut nutzten, weil sie in Robin Eigenbrod einen Keeper mit zahlreichen starken Paraden im Kasten hatten und weil der TuS 82 mit vielen Fehlern und Fehlwürfen beinahe alles in den Sand setzte. In der Summe musste den Gästen der Auftakt wie ein Albtraum vorkommen – was bei den Hausherren allerdings keinswegs für anhaltenden Schwung sorgte. Im Gegenteil: Nach dem 5:0 (7.) von Sam Lindemann schienen die Panther das gegnerische Tor selbst ignorieren zu wollen und bis zum 6:4 (16.) von Maurice Meurer folgte eine neun Minuten und 20 Sekunen lange Durststrecke ohne Treffer. Der größere Rest der ersten Halbzeit war dann spätestens ab dem 7:7 (21.) ein Kopf-an-Kopf-Rennen ohne erkennbaren Vorteil für eine der beiden Seiten, ehe die Panther beim 15:13 (31.) durch Joe Ballmann am Anfang des zweiten Durchgangs noch einmal eine Zwei-Tore-Führung schafften. Was die wirklich wert war? Kurz darauf nicht mehr viel und ein bisschen später gar nichts mehr, weil nun endgültig die große Zeit des Oliver Dasburg kam – der den Gegner in vielen Szenen einfach vorführte und beinahe jede Aktion in einen Treffer umsetzte. Bis zum 17:16 (35.) fielen wie in einem Hagelsturm bereits vier Dasburg-Tore, bis zum 20:17 (40.) weitere zwei und bis zum 27:20 (49.) zusätzliche vier – in der Summe also zehn Treffer in einem rekordverdächtigen Zeitraum von nur 17 Minuten. Für den kleineren Rest des Abends hatten die Panther in der Folge keine echten Mittel mehr und der Griff zu einer Manndeckung gegen Opladens Torfabrik war eher eine Art Verzweiflungstat, die den TuS 82 im Übrigen keineswegs nachhaltig beeindruckte.

Dass seine Mannschaft übers 29:24 (52.), 30:26 (55.) und 32:26 (58.) letztlich einen ungefährdeten Sieg über die Bühne brachte, fand Opladens Coach Stefan Scharfenberg nachvollziehbar bärenstark: „Super Lob an die Mannschaft, sie hat das sehr gut umgesetzt und sehr gut gekämpft. Der Start war nicht so glücklich. Wir haben da sehr gute Chancen rausgespielt, aber nicht genutzt, und in der Deckung waren wir nicht griffig genug. Über eine Umstellung konnten wir zur Halbzeit noch ausgleichen und uns in der zweiten Halbzeit gut absetzen. Wir hatten auf alles, was da kam, eine Antwort. Wir haben das Derby aus meiner Sicht auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir sind glücklich und nehmen zwei ganz wichtige Punkte mit und werden jetzt erst mal die Pause genießen.“ Weiter geht es für Opladen am 8. November gegen den TV Gelnhausen (Vierter/12:2), während die Panther dann beim Schlusslicht TV Homburg antreten.
Bergische Panther: Merten, Eigenbrod – Müller, Hermann, Wolter, Meurer (6), Lindemann (4), Zulauf, Exner (7), Vornehm, Schütte, Ballmann (5), Schön (1), Elsässer (5/4).
TuS 82 Opladen: Pawlitzek, Beckert – Wolfram (1), Jagieniak, Kroner (6), Dasburg (18/5), Schmitz, F. Johannmeyer (1), Sonnenberg (1), Kostorz (1), L. Johannmeyer (2), Hess (3), Swiedelsky (1).