2. Bundesliga
Spitze: Gummersbach diktiert Tempo und Spiel
VfL legt Basis zum verdienten Sieg in Großwallstadt in einer starken ersten Halbzeit.

Die Hände zum Himmel: Torwarttrainer Mario Kalentic, Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, Torhüter Martin Nagy, Timm Schneider (verdeckt) und Raul Santos (von rechts) konnten früh mit den Feierlichkeiten beginnen. (Foto: Thomas Schmidt)

TV Großwallstadt – VfL Gummersbach 24:32 (12:18). Gummersbach ist endgültig in der neuen Saison angekommen und in dieser Verfassung sicher auch einer der heißen Meisterschafts-Anwärter. Im Duell der Traditionsklubs und Altmeister sicherte sich die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson im vierten Saisonspiel den vierten Sieg und stockte sein Konto auf 8:0 Punkte auf – garniert mit 127:100 Treffern und einem Torverhältnis von plus 27. Weil gleichzeitig der bisherige Erste VfL Eintracht Hagen beim VfL Lübeck-Schwartau „nur“ mit 35:30 siegte, kletterte Gummersbach zurück auf Platz eins – vor Hagen (plus 25) und TuSEM Essen (plus 12), die ebenfalls bei 8:0 Punkten stehen. Aufschließen könnte noch der HC Empor Rostock (6:0/plus 7), der erst am Sonntag auf die SG BBM Bietigheim trifft. Gummersbach wird trotzdem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Spitzenreiter in den fünften Spieltag am 10. Oktober gegen den TSV Bayer Dormagen gehen.

So oder jedenfalls sehr ähnlich dürfte sich VfL-Trainer Sigurdsson den ersten Durchgang über weite Strecken vorgestellt haben. Erstens: Gummersbach brauchte keine drei Minuten, um den Abend mit einer 3:0-Führung in die aus seiner Sicht richtige Richtung zu lenken. Zweitens: Sigurdsson, einst selbst Weltklasse-Linksaußen, sah konsequenten Tempo-Handball seiner Mannschaft, die nach dem 4:4 (10.) erneut zulegte – 11:7 (16.), 13:10 (23.), 16:10 (27.), 18:12 (30.). Basis für die vielen Treffer war die sehr effektive Abwehr, in der Julian Köster und Tim Kiesler oft ein Stück nach vorne rückten und die Angreifer der Hausherren permanent unter Druck setzten.

Dass die zweite Hälfte mit ein paar Fehlern und einigen Nachlässigkeiten nicht mehr glanzvoll ablief, lag unter anderem an der personellen Rotation der Gäste, die zur Verteilung der Belastung immer wieder umstellten – und im Gefühl, die Lage klar zu beherrschen, hin und wieder auch erkennbar einen Gang zurückschalteten. Beim 24:16 (41.) und 25:17 (45.) war der VfL trotzdem auf dem Weg zu einem Sieg mit zehn Toren Unterschied, ehe er sich als großzügig erwies, aber nach dem 28:23 (54.) durch Großwallstadts besten Werfer Savvas Savvas (acht Treffer) noch einmal zulegte und letztlich selbst in der Höhe verdient beide Punkte mit ins Oberbergische nahm.

VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic – Fanger, Vidarsson (2), Köster (4), Blohme (7), Schneider, Herzig, Pregler (3), Dzialakiewicz, Santos, Styrmisson (10/2), Kiesler (1), Stüber (2), Zeman, Bozovic (3).