Oberliga Niederrhein
Spitzenspiel einseitig: Borussia dominiert in Haan
Das 31:23 der Mönchengladbacher ging für Unitas-Trainer Ronny Lasch auch in dieser Höhe in Ordnung. Kollege Ronny Rogawska sah vorne sogar Luft nach oben.

Kein Durchkommen: Auch Unitas-Spielmacher André Moser (Mitte) fand gegen die Mönchengladbacher Abwehr mit Jonas Vonnahme (links) und Dennis Aust (rechts) keine richtigen Mittel. (Foto: Thomas Ellmann)

Unitas Haan – Borussia Mönchengladbach 23:31 (8:16). Es war ein Spitzenspiel. Theoretisch. Weil es sich um das Duell zweier bisher ungeschlagener Mannschaften handelte. Tatsächlich dominierte aber eine Mannschaft derart deutlich, dass von der ersten Minute an wenig Spannung aufkam – und die Borussia nutzte den Sonntag zu einer Demonstration seiner Stärke. Der Titelkandidat, der den Aufstieg zur Regionalliga in die Saison-DNA eingepflanzt hat, baute sein Konto auf 8:0 Zähler aus und liefert sich damit ganz vorne weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Bergischen HC II, der aus einer Partie mehr 10:0 Punkte auf dem Konto hat. Im Torverhältnis liegen der Erste BHC II (plus 67) und die Borussia (plus 42) ebenfalls so weit vor der Konkurrenz, dass sie ab jetzt die Meisterschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter sich ausmachen werden. Haan (8:2) ist immerhin noch Dritter, wird jedoch die beiden Top-Teams ebenso wenig gefährden können wie der Vierte TV Geistenbeck (6:2). 

Schon in den ersten Minuten rollte der Mönchengladbacher Express über die Gastgeber hinweg – mit dem 1:0 (2.) von Dennis Aust, dem 2:0 (2.) durch Niklas Weis, dem 3:0 (4.) von Heider Thomas und dem 4:0 (4.) erneut durch Aust. Beim Stande von 1:6 nahm Unitas-Trainer Ronny Lasch lieber schnell seine erste Auszeit (11.), um die Dominanz der Gäste zu unterbrechen – was bis zum 5:7 (17.) einigermaßen gelang. Darauf reagierte seinerseits Borussia-Trainer Ronny Rogawska direkt mit einer Auszeit, die gleichfalls wirkte. Keine vier Minuten später hatte die Borussia ihren Vorsprung auf 11:5 (21.) ausgebaut und bis zur Pause und dem 16:8 mehrmals angedeutet, wer als Gewinner vom Feld gehen würde. Für die Unitas schien dann in der zweiten Halbzeit übers 24:11 (40.) durch Christian Mergner und das 30:15 (49.) durch den von Daniel Panitz verwandelten Siebenmeter sogar ein bitteres Debakel zu drohen, ehe Rogawskas Mannschaft auf der Zielgeraden den Fuß vom Gaspedal nahm. Dass Mönchengladbach nach dem 31:17 (53.) von Weis keinen einzigen eigenen Treffer mehr erzielte und trotz einer Haaner 6:0-Serie bis zur Schluss-Sirene derart hoch siegte, sagte letztlich alles über die Kräfteverhältnisse. 

Grundsätzlich entspannt: Borussia-Trainer Ronny Rogawska hatte in Haan nur selten einen Grund, sich wirklich in den Auftritt seiner Mannschaft einzumischen. (Foto: Thomas Ellmann)

Dass die Niederlage schmerzhaft war, hielt die Haaner später natürlich nicht von einer fairen Lage-Einschätzung ab. „Mönchengladbach hat uns unsere Grenzen aufgezeigt“, urteilte Unitas-Sprecher Vincent Endereß. Trainer Lasch räumte ebenfalls ein, dass der Gegner eine Nummer zu groß war: „Das ist ein verdienter Sieg für Gladbach, auch in der Höhe. Ich habe heute den wahrscheinlichen kommenden Oberliga-Meister gesehen. Die Mannschaft ist einfach eine Klasse besser, das muss man neidlos anerkennen. Wir als Unitas haben nie zu unserem Spiel gefunden. Wir haben mit zu viel Respekt agiert und den Respekt nie ablegen können. Wir waren einfach chancenlos.“ Deutlich erfreuter wirkte – kein Wunder – Sieger-Trainer Rogawska, der seiner Mannschaft zunächst eine sehr starke Defensiv-Leistung bescheinigte. Vorne sah er sogar Luft nach oben: „In der Schlussphase der ersten Halbzeit haben wir noch hundertprozentige Chancen liegen lassen. Deshalb konnten wir uns nicht noch deutlicher absetzen. Aber wir haben dann die zweite Halbzeit genauso durchgezogen und von daher war der Sieg nie in Gefahr – und meiner Ansicht nach auch voll verdient. Für ein Spitzenspiel war das ein sehr gutes Ergebnis für uns. Hervorheben möchte ich die Abwehrleistung und die von Matthias Hoffmann im Tor.“ 

Unitas Haan: Seher, Goeken – Korbmacher (1), Hain (3), Riemann (3), Moser, Kinscheck (1), Billen (1), Mohaupt (1), Kreisköther (2), Thomé (5), D’Avoine, Völker (2), Schusdzarra (4).

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Ranftler (1), Mergner (2), Aust (6), Prinz (1), Thomas (3), Panitz (5/5), Weis (7), Bremges, Berner (2), Lipok, Akuinor (1), Vonnahme (3).