Regionalliga Nordrhein
Korschenbroich zu Weihnachten an der Spitze
Am letzten Spieltag gingen wegen einiger coronabedingter Absagen nur noch zwei Partien über die Bühne. Der TVK schlägt Dinslaken mit 31:30. Die TSV Bonn rrh. gewinnt das Derby gegen Siebengebirge.

Ihr haltet mich nicht! Kreisläufer Maximilian Tobae und der TV Korschenbroich fanden gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken und Philipp Tuda, Dennis Backhaus und Maximilian Reede (von links) immerhin genau die eine Lücke mehr, die zum Sieg nötig war. (Foto: Michael Jäger)

TV Korschenbroich – MTV Rheinwacht Dinslaken 31:30 (17:17). Die Korschenbroicher brauchten zum Jahresabschluss einen Kraftakt, um gegen die Gäste aus dem unteren Tabellendrittel beide Punkte einzufahren. Die Mühe lohnte sich allerdings: Weil die Partien sämtlicher Konkurrenten der Spitzengruppe coronabedingt ins Wasser fielen, führt Korschenbroich die Liga zum Jahreswechsel mit 18:4 Zählern vor Interaktiv.Handball (16:4), dem TV Aldekerk (15:3), dem HC Gelpe/Strombach und BTB Aachen (beide 12:4) an. TVK-Coach Dirk Wolf sah dabei einen Auftritt seines Teams mit einigen Unkonzentriertheiten, die er zum Teil mit den fehlenden Kräften zum Jahresende begründete: „Letztendlich zählen die zwei Punkte und wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause rein. Die werden wir jetzt nutzen, dass alle Spieler wieder fit werden.“ Auch Dinslaken wird die Zeit wohl zur Erholung nutzen wollen – wenn auch mit ganz anderen Zielen: Als Elfter (6:14 Punkte) wird der MTV im Jahr 2022 vor allem darauf gucken, die nötigen Zähler gegen den Abstieg zu sammeln.

Die Zuschauer in der Korschenbroicher Waldsporthalle sahen eine ausgeglichene erste Hälfte, in der die Hausherren beim 13:12 (23.) überhaupt zum ersten Mal vorne lagen. „Wir haben im ersten Teil des Spiels keinen Zugriff in der Abwehr gehabt. 17 Tore in einer Halbzeit zu werfen, ist absolut in Ordnung aber mit der Abwehrleistung konnten wir nicht zufrieden sein“, fand Wolf. Nach dem Seitenwechsel bekam der TVK die Sache nach dem 19:19 (32.) besser in den Griff. Dustin Franz (33./34.) und Justin Kauwetter (33.) trafen zum 22:19 und in der Folge blieben die Gastgeber immer vorne. Lukas Bark erzielte mit dem 29:25 (50.) die erste Vier-Tore-Führung für Korschenbroich, das beim 31:27 (55.) durch Maximilian Tobae schon am Ziel zu sein schien. Dinslaken gab sich allerdings noch nicht geschlagen und verkürzte erst auf 29:31 (57.). Lucas Felds Treffer zum 30:31 kam dann aber 13 Sekunden vor dem Ende zu spät.

TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Schiffmann, Bark (3), Wistuba, Förster, Brinkhues (2),  Zidorn (3), Wolf (3/2), Tobae (4), Kauwetter (3), Neven (5), Schneider (3), Franz (5).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Köss, Bystron – Backhaus (5), Tomke (1), Hombrink, Hoffmann (3), Ben Youssef (7), Adam, Tuda (5/2), Dreier (1), Reede (7), Feld (1/1).

TSV Bonn rrh. – HSG Siebengebirge 27:23 (13:12). Die Bonner stockten ihr Konto durch den Derby-Sieg auf 12:10 Punkte und in den positiven Bereich auf. Damit überholte die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger gleichzeitig die HG Remscheid (10:10), die selbst nicht im Einsatz war, und verbringt Weihnachten als Siebter in der oberen Tabellenhälfte. Für die Gäste ging dagegen ein ziemlich gruseliges Handball-Jahr 2021 mit einer weiteren Niederlage zu Ende. Die HSG steckt mit 3:19 Punkten als Vorletzter mitten im Abstiegskampf. Nach der Weihnachts-Pause kommt am 15. Januar zunächst der starke Tabellenvierte Gelpe/Strombach in die Halle am Sonnenhügel, bevor am 22. Januar ein echtes Keller-Duell steigt: Dann tritt die Mannschaft von Trainer Lars Degenhardt zum Abschluss der Hinrunde bei der ebenfalls stark gefährdeten SG Langenfeld (3:17 Punkte) an. Klar: Am liebsten möchten sie dann im Siebengebirge schon die Weichen wieder in die richtige Richtung gestellt haben.

In Bonn legten die Gäste das 1:0 durch Nicholas Hayer (2.) vor – was gleichzeitig die letzte HSG-Führung des Abends war. Die TSV drehte die Begegnung im Eiltempo auf 4:1 (4.) und lag vor der Pause immer vorne. Nach dem Seitenwechsel erzielte Michael Lee für die Gäste noch einmal den 13:13-Ausgleich (34.) und bis zum 17:16 (42.) blieb Siebengebirge immerhin dran. Doch nun setzte sich Bonn über das 19:16 (44.), 22:17 (50.) und 25:19 (55.) entscheidend ab. „Wir sind natürlich megafroh über den Derbysieg. Wir sind mit viel Kampf und Emotionen reingegangen, wie wir es uns auch vorgenommen hatten, hatten aber immer wieder mal ein paar Phasen, in denen ein, zwei Dinge nicht ganz so rund gelaufen sind, und Siebengebirge immer mal wieder rankommen konnte. Letztendlich sind wir froh, mit einer positiven Punktebilanz das Jahr abschließen zu können. Und wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Feiertagspause“, meinte Bonns Rückraumspieler Tim Wilhelms.

TSV Bonn rrh.: Meißenburg – Röhrig (9/7), Bullerjahn (2), Struif (4), Pütz (2), Benninghoff-Lühl (2), Wilhelms, Schöneseiffen, Fischer, Maeser, Bohrmann (6), Rohloff (2).

HSG Siebengebirge: Kremer, Fischer – Dziendziol (2), Steinhaus (5/2), Petzold (5), Hayer (2), Lajnef, Lee (3), Al-Zaidi, Ghussen (2), Koch (3), Picard, Kirfel (1).