Oberliga Niederrhein
Das Fernduell: LTV Wuppertal verfolgt Wölfe Nordrhein
Der Spitzenreiter erwartet den Letzten, sieht aber die Aufgabe gegen Hiesfeld/Aldenrade nicht als Selbstläufer. Der Zweite trifft auf die ebenfalls erstarkte Borussia Mönchengladbach.

Läuft immer besser: Spielertrainer David Kreckler und der LTV Wuppertal wollen dem Spitzenreiter HC Wölfe Nordrhein unbedingt auf den Fersen bleiben. (Foto: Herbert Mölleken)

Hier steht der Spitzenreiter, der mit seinen 15:1 Punkten als einziges Team der Klasse noch ungeschlagen ist. Da steht der Tabellenletzte, der nur am ersten Spieltag einen Sieg einfahren konnte und bei 2:14 Zählern darum kämpft, irgendwie den Kontakt zum rettenden Ufer zu halten. Ganz klar: Zwischen dem Titelkandidaten HC Wölfe Nordrhein und dem Aufsteiger HSG Hiesfeld/Aldenrade liegen zurzeit Welten. Wölfe-Trainer Thomas Molsner, der natürlich lange genug im Geschäft ist, bleibt trotzdem zurückhaltend: „Das wird für uns eine schwierige Nummer, die Jungs sind gewarnt. Wir können eigentlich nur schlecht aussehen, weil sowieso jeder erwartet, dass wir gewinnen.“ Vor allem die für ein Team aus dem Keller relativ günstige Tordifferenz der HSG von minus 22 lässt ihn vorsichtig sein. Mit dem 25:38 bei Mettmann-Sport (Fünfter) verlor der Klassen-Neuling nur einmal sehr deutlich. Dafür war es dreimal richtig knapp – beim 22:23 gegen den ebenfalls gefährdeten TV Angermund (Zwölfer), beim 31:32 in Adler Königshof (Siebter), beim 31:32 gegen Borussia Mönchengladbach (Vierter).

Grundsätzlich nimmt der Tabellenführer aber die Rolle des Favoriten an und er macht auch kein Geheimnis daraus, dass er den Aufstieg in die Regionalliga anstrebt: „Das wollen wir wirklich gerne.“ Bislang läuft das anspruchsvolle Unternehmen nach Plan und Nahziel der Wölfe ist es, als Erster in die Pause über Weihnachten und Neujahr zu gehen – im Optimalfall ungeschlagen. „Wir sind zurzeit sehr zufrieden“, betont Molsner, uns kommt zugute, dass wir einen breiten Kader haben.“ Nach dem Heimspiel gegen Hiesfeld am Sonntag geht es am 7. Dezember zu Borussia Mönchengladbach und am 15. Dezember gegen Mettmann-Sport, ehe das neue Jahr am 12. Januar mit dem Spitzenspiel beim Zweiten LTV Wuppertal beginnt, der sich nach einem schleppenden Start immer mehr zum härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel  entwickelt hat.

Der LTV mit Spielertrainer David Kreckler stand am 29. September nach dem 26:26 gegen Unitas Haan bei 2:4 Zählern. Zwei Monate und fünf Partien später weisen die Langerfelder immer noch jene vier Minuspunkte auf. Gleichzeitig ist jedoch eine Serie von fünf Siegen hinzugekommen, sodass der LTV bei seiner Klettertour in der Tabelle inzwischen auf dem zweiten Platz angekommen ist. Nach eigener Einschätzung wird sich allerdings erst jetzt zeigen, was die aktuell gute Bilanz wirklich bringt: „Wir stehen vor den Wochen der Wahrheit.“ Wuppertal bekommt es in direkter Folge mit vier anderen Klubs aus dem oberen Drittel zu tun. Mönchengladbach ist am Sonntag die erste Station, der sich die Prüfungen in Mettmann (7. Dezember) und gegen den Dritten TV Lobberich (15. Dezember) anschließen. Dann kommen ja die Wölfe Nordrhein nach Langerfeld.

Vorerst gilt die ganze Konzentration dennoch der Partie gegen Mönchengladbach, das zuletzt dreimal hintereinander gewann. Besonders bemerkenswert waren die Erfolge in Lobberich (27:26) und gegen Mettmann-Sport (29:23). Kreckler sieht ohnehin reichlich Qualität bei der Borussia: „Mönchengladbach gehört aktuell zu den Top-Teams und wir müssen an unsere Grenzen gehen, um zu gewinnen“, betont der Routinier, „dafür ist vor allem eine Steigerung in der Abwehr nötig. Wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir alle Möglichkeiten, den nächsten Sieg zu schaffen.“