Oberliga Niederrhein
Thanscheidts Doppelpack rettet Angermund einen Punkt
Das Kellerduell blieb beim 23:23 ohne Sieger. Schlusslicht HSG Neuss/Düsseldorf II hatte vier Spieler aus dem Drittliga-Kader dabei.

Von den Socken: Angermunds Trainer Eric Busch hatte sich im Kellerderby mehr erhofft als das Unentschieden, das sogar noch auf der Kippe stand. (Foto: Burkhard Kasan)

HSG Neuss/Düsseldorf II – TV Angermund 23:23 (10:10). Dieses Ergebnis im Kellerduell bringt im Grunde keinen richtig weiter, aber der moralische Sieger waren am Freitagabend irgendwie die Gäste – obwohl deren Trainer Eric Busch vorher ganz klar beide Punkte gefordert hatte: „Das ist ein Muss-Spiel.“ Womit er allerdings nicht gerechnet haben dürfte: Die zuletzt von gravierenden personellen Sorgen geplagten Neuss/Düsseldorfer konnten plötzlich mit einer einigermaßen ordentlich bestückten Bank aufwarten. Grund: Vier Spieler aus dem Drittliga-Kader waren an Bord – was zwar eine Art Wettbewerbsverzerrung ist, die allerdings das Regelwerk zulässt: Torhüter Paul Dreyer (18), Sebastian Schön, Moritz Görgen und Paul Skorupa (alle 20). Die drei Feldspieler erzielten insgesamt 13 Treffer und waren so nicht unwesentlich am Unentschieden beteiligt – das die HSG mit jetzt 3:19 Zählern dennoch auf dem letzten Tabellenplatz lässt. Kleiner Trost für die Gäste: Angermund konnte kurz vor Weihnachten den vorletzten Rang über das Torverhältnis an den TSV Aufderhöhe abgeben. Die HSG Hiesfeld/Aldenrade, Angermund, Aufderhöhe (alle 4:18 Punkte) und Neuss/Düsseldorf II werden die beiden Absteiger wohl unter sich ausmachen, weil bereits der Zehnte Mettmann-Sport (10:12) nur noch schemenhaft zu erkennen ist.

Nach dem 4:4 (10.) legten die Hausherren das 7:4 vor (19.), doch der TV antwortete mit fünf Treffern hintereinander zur eigenen 9:7-Führung (25.). In der zweiten Halbzeit schien Angermund gegen offensiver deckende Gastgeber die Parte zu entgleiten – 12:16 (40.), 13:17 (41.). Der Ausgleich durch Jan Schiffmann zum 20:20 (54.) leitete dann jedoch eine extrem spannende Schlussphase ein, in der die HSG beim 22:20 (56.) und 23:21 (57.) wieder auf dem Weg zum Erfolg zu sein schien. Nils Thanscheidt brachte Buschs Team auf 22:23 heran (58.), ehe Raffael Winter mit einer Zeitstrafe belegte wurde – was Angermund trotzdem nicht aus der Bahn warf, denn erneut Thanscheidt gelang der 23:23-Endstand (60.).

Angermunds Trainer Busch konnte mit dem Resultat eher wenig anfangen. „Nach der Pause liegen wir durch unsere Fehler und leichte Ballverluste schnell mit drei, vier Toren hinten. Wir haben uns wieder ins Spiel gekämpft und hatten leider das Pech, dass wir wir nach dem letzten Angriff von Neuss, der gefühlt 2:45 Minuten gedauert hat, nicht mehr in Ballbesitz gekommen sind, um noch die Chance auf den Siegtreffer zu haben. Vom Spielverlauf her müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Grundsätzlich ist die Enttäuschung aber ein bisschen größer, dass wir hier nicht gewinnen konnten, wie wir uns das vorgenommen haben.“ Dem TVA bleiben nun knapp drei Wochen Zeit, ehe der Kampf um den Klassenerhalt 2020 mit einem weiteren Schlüsselspiel weitergeht. Am 11. Januar kommt der neue Vorletzte TSV Aufderhöhe in den Düsseldorfer Norden.

HSG Neuss/Düsseldorf II: Holtz, Dreyer – Kurth (4), Schön (6), Görgen (4), Hoppe, Prell (3), Sato, Horvath, Skorupa (3), Ahrens (1), Bencan (2).

TV Angermund: Sieberin, Jakubiak – Axning (1), Kohl (3), Schiffmann (5), N. Thanscheidt (3), Paukert (2), Behmer (4), B. Thanscheidt, Winter (1), Neukirchen, Ranftler (3), Hasselbach (1), van Wesel.