3. Liga
Freitags-Frage: Kann Opladen die Panther zähmen?
Für Bergische Panther und TuS 82 ist das Derby auch eine Richtungs-Entscheidung. Longerich ist in Haßloch klarer Favorit, Interaktiv in KIrchzell eher Außenseiter.

Damals Gegner, heute Kumpel: Vor fast genau einem Jahr am 1. November 2024 hatte Maurice Meurer (Nummer 5) noch das Trikot des TuS 82 Opladen an, der damals unrer anderem dank der sieben Meurer-Treffer bei den Bergischen Panthern ein 39:39 erzielte. Inzwischen hat der Rückraumspieler die Seiten gewechselt und verfolgt wie der Teamkollege Simon Wolter (beim Wurf) eher die Interessen der Panther. Das Derby an diesem Freitagabend könnte spannend werden. (Foto: Thomas Ellmann)

Von Hektik oder ganz großen Sorgen sind sie beim TuS 82 Opladen insgesamt sicher noch weit entfernt. Die Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg hat ja zuletzt auf der Platte auch nicht schlecht ausgehen – aber auf der anderen Seite mit dem 25:26 gegen den Longericher SC (Sechster/9:7 Punkte) und dem 31:34 gegen die TSG Münster (Fünfter/10:6) eben kein Plus mehr aufs Konto überwiesen. Aktuell reichen die 7:11 Zähler deswegen nur zum zwölften Platz und der Abstand zur engeren Gefahrenzone ist geschrumpt – was gleichfalls für das HLZ Friesenheim-Hochdorf II (7:11) auf Rang 13 gilt. Gleichzeitig könnten die Dinge ganz hinten ein bisschen in Bewegung geraten sein, weil das vorherige Schlusslicht SG Schalksmühle-Halver Dragons mit dem 34:26 bei der TSG Haßloch seinen ersten Erfolg in dieser Saison holte. Nun bilden Haßloch (2:14), die eine Position vorgerückten Dragons (2:16) und der neue Letzte TV Homburg (1:15) das Trio, das sich auf den drei Abstiegsplätzen momentan die größten Sorgen für den weiteren Verlauf der Saison machen muss. Trotzdem gilt für den TuS 82 weiterhin das, was Scharfenberg bereits vor der Saison 2023/2024 als feste Richtlinie genannt hatte: „In erster Linie steht der Nicht-Abstieg im Vordergrund. Es gilt, früh genug die Punkte dafür einzusammeln und nicht in einen Strudel hineinzugeraten.“ Damit der Plan funktioniert, wollen die Opladener nicht zum dritten Mal hintereinander leer ausgehen – und erst recht nicht an diesem Freitag. Dann steht ab 20 Uhr das Derby bei den Bergischen Panthern auf dem Programm – die auf dem siebten Platz als einziges Team in der 3. Liga Süd-West bei 9:9 Punkten auf eine ausgeglichene Bilanz blicken. Dass die Panther derzeit vor den Opladenern zu finden sind, verdanken sie unverändert den drei Siegen in Folge gegen den Neunten Interaktiv.Handball (29:28), beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II (29:19) und gegen die TSG Haßloch (40:27). Unter anderem deshalb konnten sie die jüngste 26:32-Niederlage beim alleine verlustpunktfreien Zweiten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (14:0) relativ schnell abhaken. Geschenke für den TuS 82 wird die Mannschaft des Trainergespanns Alexander Oelze/Jens-Peter Reinarz mit Sicherheit sowieso nicht im Angebot haben – was umgekehrt ebenfalls herrschende Meinung sein dürfte.

Der einzige West-Verein mit einem positiven Jetzt-Stand ist der Longericher SC, der nach dem hart erarbeiteten 26:25 vom 11. Oktober beim TuS 82 Opladen eine Pause hatte – und die von diesem Datum verlegte Partie gegen den Letzten TV Homburg (1:15) am sonst spielfreien 1. November nachholt. Dass die Mannschaft von Trainer Chris Stark dann in eigener Halle einen Sieg erwartet, ist nachvollziehbar – und am Samstag beim Vorletzten TSG Haßloch streben die definitiv favorisierten Kölner ebenfalls einen Erfolg an. Danach hält der kommende Monat im Übrigen drei Begegnungen mit Konkurrenten bereit, die sich eher in die obere Hälfte orientieren oder da bereits zu Hause sind: Am 8. November geht es gegen den Zweiten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, am 15. November zum TV Kirchzell (Vierter/12:2) und am 22. November gegen die HSG Hanau (Zehnter/7:7). Spätestens nach diesem Paket an schwierigen Aufgaben wird feststehen, ob der LSC seine Ausbeute von 21:9 Zählern am Ende der Hinrunde 2024/2025 erneut erreichen kann. Auch damals hatte Longerich nach acht Auftritten 9:7 Punkte, ehe er das Jahr 2024 mit sechs Siegen und nur einer Niederlage abschloss (31:39 beim späteren Meister und Zweitliga-Aufsteiger HSG Krefeld Niederrhein).  

Für den Aufsteiger Interaktiv.Handball gab/gibt es keine einfachen Aufgaben – was den Ratingern vorher durchaus klar war. Deshalb liegen die 8:10 Punkte momentan sogar noch leicht über den eigenen Rechnungen auf dem Weg zum Klassenerhalt. Insgesamt wies die Mannschaft von Trainer Filip Lazarov dabei immer wieder ihre Wettbewerbsfähigkeit nach, aber auf der anderen Seite musste sie gerade in der jüngeren Vergangenheit nicht nur einmal einen ziemlich hohen Preis dafür zahlen, dass sie einen Vorsprung nicht halten konnte: Beim 28:29 als Gast der Bergischen Panther brachte eine 27:21-Führung (50.) wenig, beim 29:29 gegen die MT Melsungen (Elfter/7:9) die 22:15-Führung kurz nach der Pause am Ende lediglich ein Unentschieden. Was die Ratinger daraus gelernt haben und wie/0b sie das  umsetzen können, werden vielleicht die fünf nicht einfachen Aufgaben im ausgehenden Oktober und im kompletten November zeigen. Es warten die anspruchsvollen Partien am Samstag beim TV Kirchzell, am 9. November gegen die HSG Hanau, am 15. November bei der TSG Haßloch, am 22. November gegen Dutenhofen-Münchholzhausen II und am 30. November gegen den TuS 82 Opladen (vorgezogen  vom Rückrundenstart am 10./11. Januar 2026). Für KIrchzell wirkt Interaktiv-Coach Lazarov vorsichtig optimistisch: „Im Moment haben wir Probleme mit einigen verletzten und kranken Spielern, aber ich hoffe, dass bis Samstag alle bereit sein werden, etwas für das Team zu geben. Wir werden versuchen, auswärts Punkte zu holen. Der Gegner ist qualitativ stark, aber nicht unschlagbar.“ Von Hektik oder ganz großen Sorgen sind sie im Übrigen gerade nicht nur beim TuS 82 Opladen insgesamt noch weit entfernt, sondern auch rund um die Gothaer Straße in Ratingen.