3. Liga
Opladen gewinnt – auch den direkten Vergleich
TuS 82 dreht in der vorgezogenen Partie der 3. Liga einen 10:14-Rückstand und setzt sich am Ende nach dem 30:32 vom Saisonstart relativ ungefährdet mit 33:30 beim Aufsteiger Interaktiv.Handball durch.

Jungs, wir bleiben ruhig: Die Hinweise, die Trainer Stefan Scharfenberg in den Auszeiten an den Mann brachte, fielen bei den Opladenern (links Malte Wolfram) in Ratingen offensichtlich auf fruchtbaren Boden. (Foto: Thomas Ellmann)

Interaktiv.Handball – TuS 82 Opladen 30:33 (18:19). Sie feierten den in der Summe verdienten Erfolg ausgelassen und fast wie eine Art Meisterschaft – und der Sieg in dieser vom ersten Rückrunden-Spieltag (10./11. Januar 2026) vorgezogenen Partie war ja am Sonntagnachmittag auch doppelt wertvoll für die Opladener. Erstens: Er brachte der Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg zwei wichtige Punkte und bei nun 13:15 Zählern die Verbesserung auf den neunten Platz, was angesichts der bevorstehenden schwierigen Aufgaben im Jahres-Endspurt doch mehr Ruhe verleiht. Opladen bekommt es schließlich noch zwei Mal mit dem aktuellen Tabellenführer HG Saarlouis (22:4) zu tun, der sowohl am nächsten Samstag in der Bielerthalle (vorgezogenes Saisonfinale vom 8./9. Mai 2026) als auch am 20. Dezember zum Hinrunden-Abschluss in Saarlouis als klarer Favorit zu gelten hat. Zweitens: Sollte es am Ende darauf ankommen und bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zur Entscheidung über die genaue Platzierung heranzuziehen sein, hätte der TuS 82 jetzt einen Vorteil, denn nach der 30:32-Heimniederlage vom Saisonstart am 23. August liegt er nun in der Addition einen Treffer besser als Interaktiv, das aber im Moment als Zehnter bei 12:16Punkten ebenfalls noch nicht richtig viel mit dem direkten Abstiegskampf zu tun hat. Die SG Schalksmühle-Halver Dragons (6:22) auf dem ersten der drei Abstiegsränge liegen weiter sechs Punkte hinter den Ratingern, der Vorletzte TV Homburg (3:23) und der Letzte TSG Haßloch (2:22) sind noch weiter entfernt. Auf der anderen Seite hat Interaktiv in diesem Jahr am 6. Dezember bei der TSG Münster (Sechster/16:8) und am 13. Dezember gegen den Longericher SC (Vierter/18:8) zwei weitere hohe Hürden zu bewältigen.

Ratingen machte in der ersten Halbzeit über größere Teilstücke einen guten Eindruck – ähnlich wie jüngst beim überraschenden 32:31 gegen den Fünften HSG Dutenhofen-Müchholzhausen II (16:6). Aus dem 5.6 (9.) und 6:8 (12.) machte die Mannschaft von Trainer Filip Lazarov ein 13:9 (20.) und eine 14:10-Führung (21.), ehe sie in ein tiefes Loch fiel, weit mehr Fehler als Ideen produzierte und den sich steigernden TuS 82 schnell zurück in diesen Sonntagnachmittag holte – 14:14 (25.), 15:16 (28.), 16:17 (29.). Das 18:19 (30.) am Ende der ersten Halbzeit ließ den nicht mehr sich selbst vertrauenden Hausherren zwar im Grunde alle Möglichkeiten offen, doch die Gäste nutzten die Gunst der Stunde konsequent, um sich über ein 24:20 (43.) auf 28:23 (49.) abzusetzen. Zwei Szenen zeigten im Anschluss, dass fortan alle Versuche der Hausherren auf ein Comeback in dieser Partie zum Scheitern verurteilt sein mussten. Die erste: Beim Stande von 26:29 produzierte ausgerechnet Hendrik Stock, der nicht nur wegen seiner elf Tore mit sehr weitem Abstand beste Ratinger, einen Fehlpass, den Opladens Oliver Dasburg dankend abfing und im Tempogegenstoß zum 30:26 (55.) verwandelte. Die zweite: Beim Stande von 28:31 setzte Dusan Maric einen Siebenmeter an die Latte (57.) und gut 20 Sekunden darauf war wiederum Dasburg zur Stelle – 32:28 (58.), fast die Entscheidung. Die letzten Hoffnungen der Gastgeber, die insgeamt im Übrigen fünf ihrer neun Siebenmeter nicht nutzen konnten und trotzdem noch auf 30:32 (59.) verkürzten, lösten sich mit Dasburgs 33:30 genau 36 Sekunden vor der Schluss-Sirene in Luft auf.

Interaktiv.Handball: Plessers, Bliß – Schulz, Venedey, Szabo (1), Perschke, Sibbel, Kübler (1), Körber (6), Seher, Poschacher (1), Koenemann, Maric (5/3), Stock (11), Wenzel (4/1), Sabljic (1).

TuS 82 Opladen: Beckert, König – Servos (3), Wolfram (2), Jagieniak (1), Kroner, Dasburg (6), Schmitz (6/3), F. Johannmeyer (2), Sonnenberg (2), Kostorz (2), Werschkull, L. Johannmeyer (4), Hess (1), Swiedelsky (4).