Regionalliga Nordrhein
Dinslaken hat wieder die rote Laterne
Der Vorjahresmeister verliert am Sonntagabend bei TuSEM Essen II und muss mehr denn je zittern.

Wir geben alles: Die vier Tore von Sebastian Hahn (beim Wurf) änderten aber nichts an Dinslakens Niederlage in Essen. (Foto: Herbert Mölleken)

TuSEM Essen II – MTV Rheinwacht Dinslaken 33:29 (16:14). Ganz viel spricht dafür, dass der Vorjahresmeister Dinslaken bis zum Ende der Saison um den Klassenerhalt bangen muss. Ob die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs den Krimi zum Happy End bringen kann, ist seit Sonntagabend wieder ein bisschen schwieriger zu beantworten. Nach der Niederlage in Essen, das seine Berg- und Talfahrt in dieser Saison ohne Pause fortsetzt, nimmt Dinslaken mit 9:25 Punkten vorerst wieder den letzten Rang hinter der HG Remscheid und dem TV Jahn Köln-Wahn ein (beide 11:23). Vierter im Bunde der Klubs, die die mindestens zwei Absteiger unter sich ausmachen, ist die HSG Siebengebirge (13:21), die nach sechs Spielen in Folge ohne Niederlage gegen die Remscheider den Kürzeren zog (23:24). Remscheid gegen Köln-Wahn gilt nach der Pause über Karneval am 29. Februar als eins der vielen noch folgenden Abstiegs-Endspiele.

Die Hausherren lagen nie hinten, sondern schon vor der Pause meistens knapp vorne – 7:6 (15.), 11:10 (24.), 16:14 (30.). Eine Schlüsselszene gab es kurz nach der Pause, als Essens Mathis Stumpf eine Zeitstrafe kassierte (32.) und Fabian Gorris den MTV per Siebenmeter auf 16:17 heranbrachte (33.). Den Rest der zwei Minuten nutzte TuSEM dann aber für sich aus – 18:16 (34.), 19:16 (35.). Es spricht für die Moral der Dinslakener, dass sie nie aufgaben und beim 23:24 (45.), 24:25 (46.) oder 25:26 (47.) immer in Reichweite blieben. Erst auf das 27:31 (54.) und 28:32 (56.) fand der MTV keine Antwort mehr.

TuSEM-Coach Nelson Weisz hätte sich eine frühere Entscheidung zugunsten der Gastgeber gewünscht: „Wir decken eigentlich in der ersten Halbzeit relativ gut, werfen aber vorne viele Bälle weg.“ Bemerkenswert aus Essener Sicht: Nicht nur Lukas Stumpf zeigte als Keeper eine gute Leistung, sondern auch Jordi Weisz – der zur zweiten Halbzeit als siebter Feldspieler agierte und dann jeweils nach einem Angriff nach hinten rannte, um dort den Posten zwischen den Pfosten zu übernehmen. In dieser Funktion konnte er sogar zwei Paraden beisteuern. „Dinslaken ist zwar immer wieder herangekommen, aber wir haben in der Abwehr immer wieder Bälle und damit das Spiel gewonnen“, sagte TuSEM-Coach Nelson Weisz, dessen Team sich durch den Erfolg auf Rang sechs verbessert (18:16 Punkte).

TuSEM Essen II: L. Stumpf, Solbach Domingo – Scholten, Ingenpass (4), Kluth (6), Daamen (3), Schmidt (1), Engels (1), Lewandowski (6), M. Stumpf (2), J. Weisz, Sprick, Telohe (3), Koenemann (7/3).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Köller, Ahlendorf – D’Auria, Backhaus (6), Tomke (1), Gorris (4/4), Enders (1), Höffner (1), Hahn (4), Kruse (3), Reede (7), Krogmann, Pagalies (2).