Regionalliga Nordrhein
Drei an der Spitze: Ratingen zieht nach
Tabellenführer Interaktiv gewinnt gegen BTB Aachen mit 25:17. Vorne spitzt sich der Titelkampf zu, hinten wird der Abstiegskampf immer spannender.

Applaus, Applaus: Interaktiv-Trainer Ace Jonovski sah diesmal einen ungefährdeten Sieg gegen Aachen. Die Ratinger haben zurzeit im Kampf um den Aufstieg viele Vorteile auf ihrer Seite. (Foto: Thomas Ellmann)

Interaktiv.Handball – BTB Aachen 25:17 (13:6). Am Ende konnten tatsächlich beide Seiten mit dem Ergebnis im Nachholspiel leben – ein bisschen mehr sicher die Ratinger, die durch den ungefährdeten Sieg ihr Konto auf 36:8 Zähler ausbauten und die Tabellenführung festigten. Das Team von Trainer Ace Jonovski liegt weiter vor dem TV Korschenbroich (34:10) und dem TV Aldekerk (29:9), der drei Spiele weniger als die beiden Titelkonkurrenten ausgetragen hat. Für die Aachener, in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder durch Spielabsagen aus dem Rhythmus gekommen, geht der Blick nach bisher 4:18 Punkten im Kalenderjahr 2022 weiter nach unten, weil Rang neun und die aktuell erreichten 16:22 Zähler noch keine hundertprozentige Sicherheit bieten. Trainer Martin Becker nahm allerdings aus dem Aufritt in Ratingen einige Zuversicht mit: „Am Ende gewinnt Ratingen klar verdient, aber wir haben uns sehr gut verkauft. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein bisschen zu viel Respekt, aber die zweite Halbzeit war sehr gut von uns. Wir haben sieben Leute nicht dabei gehabt und viel mit A-Jugendlichen aufgefüllt. Wir haben die Sache sehr ordentlich gemacht in der zweiten Halbzeit, die wir fast ausgeglichen gestalten. Von daher bin ich mit unserer Leistung alles in allem zufrieden. Jetzt richtet sich alles auf ein für uns sehr entscheidendes Spiel am Samstag gegen Rheinbach. Ich hoffe, dass wir zu Hause zwei sehr wichtige Punkte holen werden.“ Dass die Gäste einen ganz anderen Plan vom Verlauf des Abends haben, liegt auf der Hand – denn Rheinbach ist als Zwölfter mit 12:28 Punkten ein Teil des besonders stark gefährdeten Trios, zu dem noch die SG Langenfeld (13./11:29) und die HSG Siebengebirge (14./10:34) gehören.

Die klar favorisierten Gastgeber legten gegen Aachen mit dem 1:0 (2.) durch Nedim Hadzic schnell eine Führung vor, die sie auch ohne ein spielerisches Feuerwerk kontinuierlich ausbauten – 6:3 (11.), 11:5 (24.), 13:6 (30.). Die Frage nach dem Sieger war hier bereits beantwortet, ehe Ratingen beim 20:9 (42.) seinen höchsten Vorsprung erreichte. Die letzte Viertelstunde vor allem nach dem 21:11 (46.) gehörte anschließend den Aachenern, die den Schluss-Abschnitt mit 6:4 für sich entschieden und dadurch das Ergebnis wieder erträglicher gestalten konnten.

Interaktiv.Handball: Büttner, Schmitz –Hadzic (7), Schäfer, Markotic (2), Claussen (1), Stock (1), Oelze (4/1), Mensger (1), Nuic (2), Ciupinski (3/1), Koenemann (3), Mentges, Sabljic (1).

BTB Aachen: Beckers, Schüler – Willers, Bleuel (3/2), Jacobs (6/4), Bökmann (2), Wudtke (3), Rückels, Heyme, Käsgen (2), Kepp, Creutz (1).

Im Einsatz sind am Wochenende auch die drei Top-Teams – mit unterschiedlichen Voraussetzungen. So müssen die Korschenbroicher am Sonntag zeigen, ob und wie sie die schmerzhafte 27:42-Pleite am Dienstag gegen Aldekerk verkraftet haben – und das beim MTV Rheinwacht Dinslaken (Elfter/14:24 Punkte), der im Kampf gegen den Klassenerhalt weiter dringend auf jeden Zähler angewiesen ist. Aldekerk muss dagegen seine Gala gegen den TVK beim Sechsten Neusser HV (20:18) bestätigen, während Interaktiv vor der nicht einfachen Aufgabe beim Achten HC Weiden (17:21) steht. Darüber hinaus geht der Blick bei allen Teams von oben bereits auf den kommenden Dienstag, weil dann die Ratinger auf Korschenbroich treffen und Aldekerk bei der TSV Bonn rrh. (Siebter/20:20) gefordert ist.

Wichtig für den weiteren Kampf um Sicherheit ist das „Comeback“ des OSC Rheinhausen (Zehnter/14:20), der nach einer Pause seit dem 26. März den Vorletzten Langenfeld erwartet und durch einen Erfolg seine Position im unteren Mittelfeld festigen will. Dem Schlusslicht Siebengebirge bleibt nach dem jüngsten 29:30-Drama gegen Dinslaken keine andere Wahl, als nun gegen die Bonner zu gewinnen – weil nur so die Hoffnung weiterlebt, dass es doch zum Klassenerhalt reichen könnte.