3. Liga Nord-West
Panther stehen vor den Wochen der Wahrheit
Die Mannschaft hat ihr schweres Auftaktprogramm gut bewältigt. Gegen die kommenden Gegner auf Augenhöhe will das Team von Trainer Marcel Mutz die Basis für das Saisonziel legen.

Voller Einsatz: Panther-Trainer Marcel Mutz folgt dem Spiel auch an der Seitenlinie in der Regel sehr intensiv. (Foto: Burkhard Kasan)

Selten war ein Trainer so entspannt, dessen Team gerade eine deutliche Niederlage mit 14 Toren Unterschied in einem Ligaspiel kassiert hat. Aber Marcel Mutz, der Coach des Drittligisten HSG Bergische Panther, wusste das 18:32 gegen den Wilhelmshavener HV am vergangenen Sonntag einzuschätzen: „Gegen diese Mannschaft werden so gut wie alle verlieren. Für mich sind die der Top-Favorit auf die Meisterschaft. Wir wollen das jetzt schnell abhaken und uns dann auf die nächsten Aufgaben vorbereiten.“ Mit dieser Priorität dürften die Panther goldrichtig liegen, denn in den nächsten Wochen wird sich zeigen, wo das Team aus dem Bergischen in der Klasse steht.

Als im Sommer der Spielplan veröffentlicht wurde, hielt sich die Begeisterung bei der HSG zunächst in Grenzen. Im VfL Eintracht Hagen, der HSG Rhein Vikings und jetzt Wilhelmshaven warteten die drei Absteiger aus der 2. Bundesliga innerhalb der ersten vier Partien auf die Panther. Weil in Simon Wolter und Justus Ueberholz zudem zwei wichtige Stützen verletzt fehlten, erschienen die Hürden besonders hoch. „Hätte mir damals jemand gesagt, dass wir nach diesen Spielen mit 4:4 Punkten dastehen, hätte ich das blind gekauft“, meint Mutz.

Zum Ligastart in Hagen war dann auch von Beginn an ein Klassenunterschied erkennbar und die Bergischen hatten beim 23:31 wenig zu bestellen. Es folgte ein vor allem für die Nerven wichtiger 33:24-Erfolg über den VfL Gummersbach II und im Anschluss ein so nicht unbedingt eingeplanter 33:28-Sieg bei den Vikings. In beiden Partien fanden die Panther im Kollektiv die richtigen Lösungen und zeigten in den entscheidenden Situationen die nötige Ruhe. Daher war die jüngste Niederlage gegen Wilhelmshaven auch in der Höhe kein Beinbruch. Mutz: „Natürlich wünscht man sich als Trainer, dass sich die Jungs etwas länger gewehrt hätten. Aber angesichts der Personalsituation kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Richtig ist außerdem, dass selbst ein etwas knapperes Ergebnis keine Punkte aufs Konto gebracht hätte.

Denker und Lenker: Jens-Peter Reinarz steht bei den Panthern für Übersicht und Torgefahr. (Foto: Burkhard Kasan)

Der Coach hofft nun, dass sich die personelle Lage in den kommenden Wochen wieder etwas entspannt. Denn die Panther dürften vor einer extrem wichtigen Phase der Saison stehen. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) wartet die Ahlener SG, die mit 3:5 Punkten derzeit als Neunter einen Rang hinter Mutz‘ Team steht. Es folgen die Aufgaben beim TSV GWD Minden II (16./1:7), gegen die SG Menden Sauerland Wölfe (Zwölfter/2:6) und bei LiT Tribe Germania (Zehnter/3:5). „Das sind alles Gegner, die wir hinter uns lassen wollen. Unser Saisonziel ist Platz sechs bis neun. Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir jetzt die Basis dafür legen“, erklärt Mutz.

Fazit: In einer von vielen als deutlich verstärkt eingeschätzten Liga sind die Panther ordentlich angekommen. Die nächsten Partien bieten die Chance, sich frühzeitig in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen, während andere Teams den Blick eher nach unten richten müssen. Wenn die Bergischen ihre Qualitäten wie bisher in den wichtigen Situationen ausspielen, gehören sie zu den Mannschaften, die eine Saison ohne Sorgen spielen dürften. Zu den Stärken der HSG zählt im Übrigen auch der Heimvorteil. „Was viele gar nicht gemerkt haben: Gegen Wilhelmshaven haben wir das erste Mal seit einem Jahr zu Hause wieder verloren“, betont Mutz. Auch deswegen hat der Coach im Moment allen Grund, entspannt zu bleiben.