3. Liga Nord-West
Für Longerich ist ein Sieg Pflicht, LTV fühlt sich als Außenseiter wohl
Im Duell zwischen den Panthern und dem VfL Gummersbach geht es schon um viel. Der Verlierer muss sich Gedanken machen.

Tolle Kulisse, tolle zweite Halbzeit: Kreisläufer Dustin Thöne und seine Longericher wollen gegen Minden angreifen. (Foto: Thomas Schmidt)

Es war ja nur der erste Spieltag. Also hält sich eigentlich auch noch der Druck in Grenzen – obwohl fast alle Drittligisten aus dem Harzgelden-Gebiet mit Niederlagen gestartet sind. Ausnahme: Der Zweitliga-Absteiger HSG Rhein Vikings gewann das Krimi-Duell gegen den personell ebenfalls stark umgebauten Leichlinger TV mit 31:30. Bei Zweitliga-Absteigern verloren auch der Longericher SC, der sich immerhin gegen den Wilhelmshavener HV anständig verkaufte (25:27), und die Bergischen Panther, die beim VfL Eintracht Hagen keine Chance hatten (23:31). Eher in die Kategorie unglücklich gehörte das 24:28 des VfL Gummersbach II gegen den Vorjahresvierten TuS Spenge. Und am zweiten Spieltag wird sich nun bei einen oder anderen eben doch schon zeigen, wohin der Weg führt.

Longericher SC – TSV GWD Minden II (Samstag, 18 Uhr). LSC-Trainer Andreas Klisch war nicht mit dem Ergebnis, aber mit der Art und Weise des Auftretens in Wilhelmshaven zufrieden. Außerdem ist er zuversichtlich, dass seine Mannschaft noch vorhandene Fehler abstellen kann. „Wir werden uns sehr intensiv vorbereiten und wieder Vollgas geben“, meint der Coach, der auf einen weitgehend vollen Kader zurückgreifen kann. Vor dem Gegner hat Klisch selbstverständlich Respekt, doch er schätzt die junge Mindener Mannschaft nicht mehr als so stark ein wie im vergangenen Jahr (Rang acht). Daraus folgt: Für die Kölner ist ein Sieg Pflicht, obwohl sie ja ihre vorübergehend nicht zur Verfügung stehende Stamm-Spielstätte in Chorweiler verlassen und in die Halle des Heinrich-Mann-Gymnasiums am Fühlinger Weg 2 umziehen müssen. Bei einem Erfolg werden sie sich aber auch dort zu Hause fühlen.

HSG Bergische Panther – VfL Gummersbach II (Samstag, 18 Uhr). Es ist eins jener Spiele, deren Verlierer sich Gedanken machen müssen. Der Vorjahresdritte aus dem Bergischen, den manche erneut als Top-Team sehen (wollen), hinterließ beim Auftakt keinen überzeugenden Eindruck – im Gegenteil. Trainer Marcel Mutz bescheinigte nur seinem Keeper Robin Eigenbrod das für die 3. Liga notwendige Format. Dass der VfL in Jonas Stüber sowie den beiden Rückraumspielern Tobias Weiler und Luis Villgratner starke Handballer im Team hat, wird Mutz nicht erst seit dem Video-Studium wissen.

TuS Spenge – HSG Rhein Vikings (Samstag, 19.15 Uhr). Unterschätzen wird die nach dem Abstieg umgebauten Vikings keiner – auch TuS-Trainer Heiko Holtmann nicht. „Ich kenne die Rhein Vikings auch nicht. Die haben eine ganz neue Mannschaft, die ich mir auf Video angucke. Ziel von denen ist, glaube ich, oben mitzuspielen.“ Vikings-Coach Jörg Bohrmann, nach dem Sieg über Leichlingen erleichtert, wird auf keinen Fall was dagegen haben, falls das tatsächlich gelingt. Nahziel: Er hofft, in Spenge wenigstens einer seiner drei gegen Leichlingen ausgefallenen Kreisläufer an Bord zu haben.

Leichlinger TV – Wilhelmshavener HV (Samstag, 20 Uhr). Die Gäste von der Nordsee sind in den Augen vieler der Top-Favorit für die Meisterschaft. Und gerade weil die Rollen klar verteilt zu sein scheinen, freut sich LTV-Trainer Lars Hepp sehr aufs Kräftemessen. Bei den Vikings ließen sich die mit einer ziemlich neuen Mannschaft in die 3. Liga gestarteten Leichlinger außerdem noch viel Luft nach oben. „Das wird für uns ein relativ entspanntes erstes Heimspiel“, fand Hepp nach der Auftakt-Niederlage in Neuss, für die unter anderem eine viel zu hohe Fehlerquote verantwortlich war. Zumindest die wollen sich die Leichlinger bei der Saison-Premiere in der eigenen Halle sicher ersparen. Logisch: Sollte sich die Chance auf eine Überraschung ergeben, wollen die Pirates zugreifen.