31. August 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es war von allem etwas dabei. Der Longericher SC kam beim 35:24 über den TSV GWD Minden zum erhofften Pflichtsieg, während die Rhein Vikings beim TuS Spenge mit dem 27:35 eine klare Pleite kassierten. Einen großartigen Kampf zeigte der personell total umgebaute Leichlinger TV, der gegen den Meisterschafts-Favoriten Wilhelmshavener HV streckenweise auf Augenhöhe unterwegs war und die Halle nach dem 23:27 trotz der Niederlage mit einem guten Gefühl verlassen konnte.
Longericher SC – TSV GWD Minden II 35:24 (15:15). Vielleicht ist das so bei einem Umzug. Weil dem Longericher SC seine gewohnte Spielstätte in Chorweiler vorläufig nicht zur Verfügung steht, musste er in der zwei Kilometer entfernten Halle des Heinrich-Mann-Gymnasiums in Köln-Weiler seine Zelte aufschlagen. So wirkte der Auftritt des Teams von Trainer Andreas Klisch zumindest in der ersten Halbzeit bei der Heimpremiere gegen den TSV GWD Minden II – unaufgeräumt und gehemmt. Weil es zunächst trotz der Temperaturen von über 30 Grad auch am nötigen Feuer fehlte, gestaltete sich die Partie ziemlich mühselig. „Die erste Halbzeit war schon sehr schwierig“, bestätigte Klisch später. Da hatte er allerdings längst tief durchatmen können, weil sich die Hausherren beständig steigerten und einen später ungefährdeten 35:24 (15:15)-Erfolg unter Dach und Fach brachten. „Wenn du mit elf Toren gewinnst, hast du am Ende alles richtig gemacht“, fand der Coach.
Der LSC, der mit unglaublichen vielen Fehlern startete, lag vorübergehend sogar hinten – 6:7 (15.), 7:8 (17.), 8:9 (18.). Die Gäste, als klarer Außenseiter angetreten, blieben bis zum 18:20 (37.) hartnäckig dran, ehe Longerich mit dem 24:19 (43.) den ersten größeren Vorsprung herausarbeitete. Minden verkürzte noch einmal auf 23:26 (50.), doch auf der Zielgeraden machten die Hausherren fast alles richtig – mit konsequentem Zupacken hinten und viel Tempo vorne. Passend: Matthias Peters gelang das 34:24 (59.) nach einem von Simon Schlösser perfekt vorbereiteten Kempa-Spielzug. Bester Mann der Gastgeber beim ersten Saison-Erfolg war Keeper Philipp Ruch, der zahlreiche erstklassige Paraden zeigte.
Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (1), Peters (2), Pyszora (1), Hartmann (6), Lux, Schlösser (6/2), Mestrum (2), Wolf (2), Tomassini (2), Schulz (4), Johnen (6), Zerwas, Dahlke (3).
TuS Spenge – HSG Rhein Vikings 35:27 (18:12). Chancenlos waren die Vikings, die vor einer Woche mit dem 31:30 gegen den Leichlinger TV noch einen glücklichen Saison-Einstand gegeben hatten. Beim 4:4 (7.) konnte das Team von Trainer Jörg Bohrmann zum letzten Mal ausgleichen und nach dem 11:14 (25.) durch den Siebenmeter von David Denert ging die Partie innerhalb von dreieinhalb Minuten an Spenge, das vier Treffer hintereinander erzielte und mit dem 18:11 bereits vor der Pause auf der sicheren Seite war. Die Gäste gaben sich zwar bis in die Schlussphase hinein nicht auf, kamen aber für einen Punktgewinn nicht mehr in Frage. Erfolgreichster Werfer war Sven Eberlein (fünf Treffer) und Denert vom Siebenmeterpunkt aus sicher (alle vier Versuche verwandelt).
HSG Rhein Vikings: Dreyer, Broy – Gipperich (2), Dennis Aust (3), Görgen, Schön, Eberlein (5), Weis (2), Becher (3), Handschke (2), Zimmermann (1), Denert (5/4), Schlichting (2), Ingenpass (2).
Leichlinger TV – Wilhelmshavener HV 23:27 (12:12). Die Pirates von Trainer Lars Hepp mussten gegen den Zweitliga-Absteiger aus dem Norden als krasser Außenseiter gelten, waren aber für rund 45 Minuten nah dran an einer Überraschung. Leichlingen wehrte sich großartig und fühlte sich zweimal sogar für spielerische Höhepunkte zuständig. Kreisläufer Lars Jagieniak erzielte im Fallen mit dem Rücken zum Tor das 16:19 (42.), ehe Christoph Gelbke den Pass von Maik Schneider per Kempa-Trick zum 18:20 vollendete (46.). Erst als der bisweilen fast arrogant wirkende Titelfavorit fünf Treffer hintereinander markierte und auf 26:20 davonzog (55.), fand der LTV keine Antwort mehr. Unter dem Strich verkaufte sich Leichlingen aber ausgesprochen gut.
Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Rosendahl, Schneider (3), Meurer (3), Senden (3), Sivanathan, Kübler, Gelbke (2), Richartz (1), Blum (3/3), Jagieniak (7), Graef, Natzke (1).