3. Liga Nord-West
Wer das Sauerland liebt und wer unten schon Druck hat
Der Longericher SC freut sich sehr auf das Duell mit den Wölfen. Leichlingen und Gummersbach II stehen vor richtungsweisenden Spielen.

Austausch: Longerichs Trainer Andreas Klisch (vorne) hat seinem Leichlinger Kollegen Lars Hepp vielleicht einen Tipp gegeben, wie der kommende Gegner TSV GWD Minden II zu knacken ist. (Foto: Thomas Schmidt)

Vielleicht wäre Andreas Klisch sogar der geeignete Kandidat als Trainersprecher für alle Kollegen in der 3. Liga. Der Coach des Longericher SC tritt mit seiner Mannschaft am Freitagabend (20 Uhr) bei der SG Menden Sauerland Wölfe an – ist also bei einem Kontrahenten zu Gast, der aktuell mit 0:4 Punkten den ersten der drei Abstiegsplätze einnimmt. „Das ist für uns eine schwierige Aufgabe gegen eine sehr gute Mannschaft“, urteilt Klisch, „aber das werde ich in diesem Jahr wohl 15 Mal wiederholen. Es gibt derzeit keine Mannschaft, die hinten runterfallen wird.“ Dem dürften viele inhaltlich zustimmen – wie auch der Vermutung, dass im Kampf um die Meisterschaft der Wilhelmshavener HV zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehört.

HSG Rhein Vikings – HSG Bergische Panther (heute, 20 Uhr). Die Panther begannen mit einer frustrierenden Niederlage beim VfL Eintracht Hagen, schöpften dann aber aus dem 33:24 über den VfL Gummersbach II viel Zuversicht. Genau die andere Richtung schlugen die Vikings ein, die dem glücklich erzielten 31:30 über den Leichlinger TV das klare 27:35 beim TuS Spenge folgen ließen. „Man konnte in beiden Spielen sehen, dass unser junger Kader viel Potenzial besitzt, dieses aber noch nicht vollständig ausschöpft. Nun will die Mannschaft jenes Potenzial am Freitag wieder auf die Platte bringen“, sagt Vikings-Sprecher Felix König. Er und die Hausherren dürfen allerdings sehr fest davon ausgehen, dass Panther-Coach Marcel Mutz eigene Pläne verfolgt.

TSV GWD Minden II – Leichlinger TV (Samstag, 19 Uhr). Es ist das erste Spiel mit deutlich erhöhtem Druck für beide. Mindens Zweite hängt nach zwei klaren Pleiten am Tabellenende fest, bot jedoch kürzlich in Longerich zumindest für 45 Minuten eine anständige Leistung. Der LTV konnte sich nach dem schwachen Auftakt bei den Vikings deutlich steigern und setzte Wilhelmshaven beim 23:27 phasenweise stark zu. Klar: Wer dieses Spiel verliert, hat für die kommenden Wochen ein Problem.

VfL Gummersbach II – Ahlener SG (Sonntag, 17 Uhr). Das Stimmungsbarometer zeigt die besseren Werte für die Gäste aus Ahlen, die ebenfalls sieglos sind, aber zuletzt beim 23:24 gegen den Zweitliga-Absteiger Eintracht Hagen einen großen Kampf lieferten. Gummersbachs Zweite hielt bei den Panthern bis zur Pause mit (13:15), hatte aber anschließend nichts mehr entgegenzusetzen und unterlag deutlich (24:33). Wer dieses Spiel verliert, hat für die kommenden Wochen ebenfalls ein Problem.

SG Menden Sauerland Wölfe – Longericher SC (heute, 20 Uhr). Unabhängig  vom späteren Ergebnis: Die Kölner freuen sich sehr auf die Partie – weil sie die Stimmung im Sauerland lieben. „Das ist immer ein proppenvolle Halle mit einer geilen Atmosphäre“, findet Trainer Klisch, „in diesem Hexenkessel macht das richtig Bock. Wir fahren natürlich trotzdem nicht dahin, um die Punkte zu verschenken. Dafür müssen wir alles reinwerfen, was wir haben. Minden ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt.“ Vermutung: Jedes Ergebnis ist denkbar.