Mittelrheinpokal
Weiden spaziert ins Finale des Mittelrheinpokals
Der Regionalliga-Aufsteiger machte beim 40:20 im Halbfinale kurzen Prozess mit dem Landesliga-Team des Regionalliga-Konkurrenten TV Rheinbach.

Kein Problem: Auch ohne den verletzten Timo Wolff und vier weitere Stamm-Akteure machte der HC Weiden den Finaleinzug klar. (Foto: Herbert Mölleken)

HC Weiden – TV Rheinbach 40:20 (18:7). Es war insgesamt die erwartet einseitige Angelegenheit, denn die Paarung auf dem Spielbericht entsprach nicht der Wirklichkeit. Das Halbfinale des Mittelrheinpokals schien ein Duell zwischen zwei Regionalligisten zu sein. Weil die Gäste aber nur mit ihrer zweiten Mannschaft am Start waren, musste die Angelegenheit als Mogelpackung durchgehen – wobei Rheinbach allerdings angekündigt hatte, die Partie mit ihrem im Kreispokal erfolgreichen Landesliga-Team zu bestreiten. Das eröffnete dieses Halbfinale sogar mit der 1:0-Führung nach 48 Sekunden durch den Siebenmeter von Ulrich Holtmeier, doch der Favorit sorgte anschließend sehr schnell für klare Verhältnisse.

Vier der ersten acht Treffer für die Hausherren bis zum 8:3 (16.) erzielte Rückraumspieler Simon Bock, der am Ende mit seinen 13 Toren (davon drei per Siebenmeter) der erfolgreichste Werfer des einseitigen Nachmittags war. Langweilig fand es der Linkshänder trotz ungleicher Kräfteverhältnisse ohnehin nicht: „Es war eine gute Gelegenheit, uns weiter einzuspielen.“ Bei konsequenterer Chancenwertung hätte der Regionalliga-Aufsteiger, dem nicht mal sein kompletter Kader zur Verfügung stand, sogar früher als in der 25. Minute beim 15:5 mit zehn Toren Differenz führen müssen.

Die zweite Hälfte gestaltete sich aus der Sicht der Hausherren zunächst schleppend, denn bis zum 21:11 wehrte sich der krasse Außenseiter vorübergehend auf Augenhöhe. Ganz stark nach dem Wechsel trat der schnelle Marius Schmitz auf, der immer wieder den Weg durch die Mitte der Weidener Deckung suchte und sechs Mal fand. Ebenfalls überzeugend: TV-Keeper Jasper Bröckelmann wehrte in der ersten Hälfte einige Würfe sehenswert ab. Alles zusammen konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die Hausherren zunehmend absetzten. Und später zeigte Weiden noch, was es spielerisch draufhat. Das 35:16 (52.) von Jonas Scheidtweiler war ebenso der Lohn für einen gelungenen Kempa-Spielzug wie in der letzten Minute die Kopie jenes Tores – das außerdem die 40-Tore-Marke knackte und den Endstand brachte.

Weidens Trainer Andeas Heckhausen erlebte an der Linie eine ruhige Zeit. Ausnahmen: Bisweilen übertrieb es seine Mannschaft mit ihrer Fehlerquote. Dass Heckhausen beim Stande von 33:16 (56.) plötzlich seine Sachen packte und die Halle verließ, hatte aber wenig mit etwaiger Unzufriedenheit zu tun. Der Coach konnte sich im Gefühl des sicheren Sieges frühzeitig auf den Weg zu einem wichtigen privaten Termin machen. Am nächsten Freitag werden die Weidener ihren Cheftrainer dann wohl bis zum Schluss brauchen, weil die neue Saison in der Regionalliga Nordrhein um 20 Uhr mit der knackigen Aufgabe beim TV Korschenbroich beginnt. Auch das Finale des Mittelrheinpokals wird dem HC im November gegen den starken Oberligisten TuS Derschlag definitiv viel mehr abverlangen.

HC Weiden: Bayer, Rüttgers – Bergerhausen (2), Kuck (3), Hoffmann (5), Beckers (3), Scheidtweiler (5), Lübke, Flossbach (3), Eiche (2), Pieper (1), Habisch (3), Bock (13/3).

TV Rheinbach: Bröckelmann, Schroven – Nellner (2), Dasburg (3), Adolph (3), Holtmeier (5/5), Schmittz (6), Voß (1), Euskirchen, Dopper.