13. September 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Korschenbroich – HC Weiden 33:25 (19:10). Wer sich als Anhänger des HC Weiden am Freitagabend auf den weiten Weg nach Korschenbroich gemacht hatte, musste Schlimmes befürchten. Die Premiere des Aufsteigers und der Start in die Regionalliga-Saison beim TV Korschenbroich schien ein Debakel zu werden. Dafür gab es zwei Gründe. Das Team von Trainer Andreas Heckhausen schien in den ersten 30 Minuten noch nicht mal ansatzweise in der höheren Klasse angekommen zu sein. Außerdem machten die Hausherren sehr früh in der Partie alles richtig – gestützt auf eine gute Deckung und den starken Torhüter Max Jäger. Beim Stande von 19:9 (28.) führte Korschenbroich noch vor der Pause mit zehn Treffern Differenz und der Sieger der Partie stand schon fest. Der ganz große Glanz fehlte dann zwar nachher, aber der Erfolg geriet auch nie wirklich in Gefahr.
Der Beginn war durchaus brauchbar für die Gäste, denn sie legten eine 3:2-Führung vor (6.). Bis zum 5:5 (10.) musste sich der TV für seine Tore abmühen, bevor er mit jeder Minute zulegte – bis plötzlich ein Gewitter an Tempo auf die Weidener niederging. Das beständig wiederkehrende Muster: Ballgewinn und mit höchster Geschwindigkeit ab nach vorne. Wahlweise profitierten davon die beiden Außen Sascha Wistuba und David Biskamp, die in den ersten 30 Minuten vor allem über schnelle Gegenstöße jeweils sechs Treffer erzielten – also zwei mehr als die bis dahin ziemlich hilflosen Gäste. „Wir wussten ja, was passieren würde“, sagte Weidens Coach Heckhausen, „und wir haben einfach zu viele Fehler gemacht.“ Sein TV-Kollege Dirk Wolf sah zunächst mit Genugtuung, wie seine Ideen ins Schwarze trafen, bevor die Gastgeber in den etwas unruhigeren Modus schalteten.
„Wir waren hinten nicht mehr so kompakt“, urteilte Wolf, „vielleicht hat auch die Konzentration etwas nachgelassen.“ Das etwas größere Durcheinander stellte sich dann nach dem 23:14 (36.) ein, zumal Weiden jetzt nicht mehr daran dachte, sich vorführen zu lassen – selbst nach dem 26:17 (44.) nicht. Beim 23:28 (51.) war der HC sogar wieder bis auf fünf Tore dran, doch Wistuba beseitigte mit seinem Dreierpack innerhalb von zwei Minuten letzte theoretische Zweifel – 29:23 (53.), 30:23 (54.), 31:23 (55.). Kein Wunder: Der schnelle TV-Kapitän war mit seinen insgesamt elf Toren der erfolgreichste Werfer an einem für Korschenbroich erfreulichen Abend. Trainer Wolf: „Fürs Auftaktspiel war es in Ordnung.“
Fazit für die Gastgeber: Mit Leistungen wie in der erste Hälfte gehört der TV zu den Teams, die in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen werden. Fazit für die Gäste: Mit Leistungen wie in der zweiten Hälfte darf sich Weiden gute Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnen – erst recht dann, wenn der Rückraum um Neuzugang Simon Bock (vom Nachbarn BTB Aachen gekommen) besser eingespielt ist. Fazit für alle Handball-Fans in der Halle: Der Debüt-Abend der Saison 2019/2020 macht Lust auf mehr.
TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Wistuba (11), Dicks, Jennes, Brinkhues (2), Zidorn (4), M. Wolf, Fütterer, Kauwetter (1), Biskamp (7/2), Schneider (5), Franz (3).
HC Weiden: Bayer, Rüttgers – Kuck, T. Wolf (2), Hoffmann (1), Beckers (1), Scheidtweiler (4), Lübke, Leonhardt (3), Flossbach (2), Eiche (2), Micke (3), Habisch, Bock (7/2).